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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Aeland

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Doktor Miles Singer arbeitet in einem Veteranenkrankenhaus in der Psychologischen Abteilung. Doch Miles ist nicht nur Arzt, sondern kann auch durch Magie heilen, was aber niemand wissen darf. Doch jemand ...

Doktor Miles Singer arbeitet in einem Veteranenkrankenhaus in der Psychologischen Abteilung. Doch Miles ist nicht nur Arzt, sondern kann auch durch Magie heilen, was aber niemand wissen darf. Doch jemand sieht ihn dabei.

„Witchmark“ ist auf den ersten Blick ein Fantasy-Roman, was auch zutrifft, den Magie spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte, aber nicht nur. Für mich las sich das Buch eher wie ein Krimi mit Fantasyelementen oder ein Fantasy-Roman mit Krimieinschlag, bei dem man nie wusste was als nächstes passiert. Wie rum man es auch betrachtet, diese zwei Elemente wurden von der Autorin gekonnt und in sich schlüssig miteinander verbunden und entstanden ist ein Buch das mich von der ersten Seite an gefesselt und mich mit sich genommen hat nach Aeland und der Stadt Kingston, die mich unweigerlich an England und London denken ließen.

Durch den Ich-Erzähler Miles Singer erfährt man einiges über die Hintergründe und die aktuellen Geschehnisse seiner Welt und auch über ihn selbst natürlich. Neben Miles lernt man auch andere Charaktere kennen, die mal mehr mal weniger tief beleuchtet werden, deren Eigenschaften aber stets gut zur Geltung gebracht werden ohne überzeichnet oder schwammig zu wirken.
Zwischen zwei der Protagonisten knistert es zudem, was schnell klar wird, aber sich nicht in den Vordergrund zu drängen versucht, sondern der Geschichte einfach nur ein weiteres Element hinzufügt, das sich harmonisch mit dem Rest verbindet und die ganze Geschichte abrundet.

Für mich ein gelungener Pageturner, der sowohl für Fantasy- als auch Krimifans von Interesse sein könnte um ein paar gemütliche und spannende Lesestunden zu verbringen. Hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Highlandteufel

Victorian Rebels - Das Licht unserer Herzen
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Lady Philomena St. Vincent muss vor ihrem brutalen Ehemann fliehen. Mit der Hilfe von Farah und Dorian Blackwell verlässt sie die Stadt und findet Unterschlupf in Schottland. Ausgerechnet bei Liam Mackenzie, ...

Lady Philomena St. Vincent muss vor ihrem brutalen Ehemann fliehen. Mit der Hilfe von Farah und Dorian Blackwell verlässt sie die Stadt und findet Unterschlupf in Schottland. Ausgerechnet bei Liam Mackenzie, dem sogenannten Highlandteufel.

„Das Licht unserer Herzen“ ist der dritte Teil der Victorian Rebels-Reihe und könnte auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, obwohl es Bezüge zu den Vorgängerbänden gibt.

Philomena, genannt Mena, kennt man schon aus dem zweiten Teil der Reihe und dies ist nun ihre Geschichte, die anfängt wo sie im letzten Teil endete.
Und auch Liam ist, zumindest dem Namen nach, schon ein Begriff.
Mit Mena und Liam hat die Autorin wieder zwei Charaktere geschaffen, die jeder auf seine Art gegen die Düsternis anzukämpfen hat, kommt diese nun von innen oder außen. Und vor allem ist Mena wieder eine Frau, die versucht für sich selbst einzustehen und sich nicht vom sogenannten starken Geschlecht nieder machen zu lassen.

Wer die anderen Bücher der Reihe schon kennt, weiß, daß auch dieses Buch wieder eher nicht mit rosa Wolken und Liebesgeflüster daher kommt, sondern durchaus mit schonungsloser Brutalität aufwarten kann.
Und trotzdem ist das Buch sehr unterhaltsam und der verbale Schlagabtausch zwischen den einzelnen Charakteren lädt zum Schmunzeln ein, dabei verliert es aber nicht seine ernste Seite aus dem Blick. Und die Sprache, in die Kerrigan Bryne ihre Geschichte verpackt, ist einfach herrlich.

Auch dieser dritte Band der Reihe konnte mich wieder vollkommen von sich überzeugen und hat mich an die Seiten gefesselt.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Am Klippenrand

Funkenflut
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Chris ist eine Enttäuschung für seine Eltern und als letzte Maßnahme schicken sie ihn aufs Internat Rabenstein, das düster über den Klippen thront. Und zu allem Überfluß muss er sich das Zimmer auch noch ...

Chris ist eine Enttäuschung für seine Eltern und als letzte Maßnahme schicken sie ihn aufs Internat Rabenstein, das düster über den Klippen thront. Und zu allem Überfluß muss er sich das Zimmer auch noch mit Julian teilen, seinen verhassten Cousin, dem Streber.

Diesmal brauchte ich etwas länger um in die Geschichte zu kommen und wurde nicht schon von der ersten Seite an in den Bann geschlagen, wie es mir sonst mit den Büchern von Regina Mars gegangen war. Aber als ich dann angekommen war, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es durchgesuchtet.

Im Gegensatz zu den anderen Büchern der Autorin, die ich schon kenne, wird die Geschichte diesmal nur aus einer Perspektive erzählt, nämlich der von Chris.
Die einzelnen Charaktere sind wieder sehr gut gezeichnet und gewohnt gut in Szene gesetzt. Es gibt welche, die man sofort mag, welche denen man an liebsten die Meinung geigen würde und welche, bei denen man sich nicht ganz sicher ist in welche Schublade man sie stecken soll.

Die Bücher von Regina Mars haben immer etwas leichtes und heiteres, was auch auf „Funkenflut“ zutrifft, zumindest zum Teil. Denn gleichzeitig ist es recht düster und geheimnisvoll, was sich zwischen den Seiten abspielt. Diese scheinbaren Gegensätze hat die Autorin aber gekonnt miteinander verflochten und einen Pageturner (wenn auch mit leichten Startschwierigkeiten) geschaffen, der mich wieder unweigerlich an die Seiten gefesselt hat.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Wenn der Autor mit dem Detektiv

Ein perfider Plan
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Daniel Hawthrone ist ein Ex-Polizist der jetzt als Berater seines ehemaligen Arbeitgebers auf Verbrecherjagd geht. Zudem wären seine Ermittlungen doch bestimmt guter Stoff für einen Roman. Also wendet ...

Daniel Hawthrone ist ein Ex-Polizist der jetzt als Berater seines ehemaligen Arbeitgebers auf Verbrecherjagd geht. Zudem wären seine Ermittlungen doch bestimmt guter Stoff für einen Roman. Also wendet er sich an den Autoren Anthony Horowitz, der sich plötzlich unvermittelt mitten im Gesehen wiederfindet.

Hier haben wir einen Ich-Erzähler der besonderen Art, denn es ist der Autor selbst, der uns mitnimmt in die Welt des fiktiven Detektivs Daniel Hawthrone und seinen Ermittlungen. Dabei ist Hawthrone kein einfacher Charakter, den der Buch-Horowitz einfach nicht zu fassen bekommt, da er ihn sich eben nicht selbst ausgedacht hat. Hawthrone ist ein schwieriger Zeitgenosse mit einer guten Beobachtungsgabe, der unseren Autor zum verzweifeln bringt. Dabei kommt es zu beiden auch immer mal wieder zu Reibereien, die einfach herrlich sind und dem Krimi neben aller Ernsthaftigkeit auch eine gewissen heitere Note gibt, ohne aber in die übertriebene Lächerlichkeit abzugleiten. Man könnte es auch ungewollte Situationskomik nennen, die für die Beteiligten bestimmt eher frustrierend ist.

Horowitz hat es geschafft seine eigene Welt so überzeugend mit der fiktiven Welt seines Detektivs zu verweben, dass man teilweise nicht mehr sagen kann, wo die Fakten enden und die Fiktion beginnt. Was dazu führte, dass ich zwischendurch zwei- oder dreimal Google zu rate ziehen musste, weil ich mit nicht sicher war auf welcher Seite dieser unsichtbaren Grenze ich mich gerade befand. Das zu schaffen ist nicht einfach. Hut ab.

Nachdem Horowitz zuvor schon in die Fußstapfen Arthur Conan Doyles geschlüpft war und mich mit seiner Sherlock Holmes Geschichte überzeugen konnte, ist er nun einen Schritt weiter gegangen und erzählt selber von kniffligen Fällen an denen er auch selbst beteiligt ist. Ganz in der Tradition von John Watson – aber in der heutigen Zeit angesiedelt natürlich.

Mich konnte das Buch von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen überzeugen und ich hätte nicht dagegen mehr vom Horowitz/Hawthrone-Ermittlerduo zu lesen.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Impressionen eines Landes

Couchsurfing in China
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China ist auf dem Weg sich an die wirtschaftliche Spitze vor zu arbeiten, aber was weiß man eigentlich über dieses riesige Land und seine Bewohner? Stephan Orth hat sich aufgemacht genau dies heraus zu ...

China ist auf dem Weg sich an die wirtschaftliche Spitze vor zu arbeiten, aber was weiß man eigentlich über dieses riesige Land und seine Bewohner? Stephan Orth hat sich aufgemacht genau dies heraus zu finden und wirft einen Blick in die Wohnzimmer der chinesischen Bevölkerung.

Stephan Orth hat schon einige Länder bereist und auch in China war er schon, aber so noch nie so und noch nie so nah. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise hinter die Touristenkulisse, die China der Welt zeigt.
Unterhaltsam und mit Witz, aber auch kritisch und zum Nachdenken anregend, nimmt uns Stephan Orth mit auf seine Reise die schon mal abseits der Wege stattfindet. Dabei besuchen wir mit ihm sowohl bekannte Orte wie Macau, Peking oder Shanghai, als auch eher unbekannte wie Shenzhen, Guangzhou oder Doudong. Seine Reise führt ihn einmal quer durchs Land, wo er auch die unterschiedlichsten Menschen kennen lernt. Ihre Traditionen, ihre Mentalität und ihre Gedanken zu ihrem Land.
Einem Land in dem Zensur eine große Rolle spielt, Individualität nur bis zu einem gewissen Maße erwünscht ist, Kameras allgegenwärtig sind und man auch als Fußgänger geblitzt werden kann.

Neben seinen eigenen Gedanken und den Ansichten seiner Gastgeber, geht Orth auch immer mal wieder auf die Hintergründe oder die Geschichte des Erlebten ein und vermittelt so einen guten Überblick über das (un)bekannte China. Und auch Fotos seiner Reise dürfen natürlich nicht fehlen.

Mir hat das Buch gefallen und kann es nur empfehlen.