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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2019

Gemütliche Krimikost

Miss Daisy und der Tote im Chelsea Hotel
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New York City in den 1920ern zur Zeit der Prohibition. Und mittendrin die Britin Miss Daisy, die unversehens Zeugin eines Mordes wird.

Erst beim Lesen wurde mir bewusst, dass Miss Daisy schon einiges ...

New York City in den 1920ern zur Zeit der Prohibition. Und mittendrin die Britin Miss Daisy, die unversehens Zeugin eines Mordes wird.

Erst beim Lesen wurde mir bewusst, dass Miss Daisy schon einiges an Fällen zu lösen wusste, den „Miss Daisy und der Tote in Chelsea Hotel“ ist der 10. Band dieser Reihe, die bis jetzt an mir vorbeigegangen zu seien scheint. Aber ich konnte der Handlung ohne Probleme folgen, was darauf schließen lässt, das die einzelnen Fälle weitestgehend in sich abgeschlossen sind. Aus den Bemerkungen der Beteiligten lässt sich aber erahnen, dass Miss Daisy schon des öfteren in Situationen hineingezogen worden ist, in die eine Dame ihres Standes eigentlich nichts zu suchen hätte. Aber diese Neugier...

Carola Dunn hat mit Miss Daisy eine pfiffige Hobbyermittlerin erschaffen, die sich nicht so leicht entmutigen lässt und die nicht immer eine hohe Meinung von den Fähigkeiten der Polizei hat. Ganz in der Tradition von Miss Marple und Jessica Fletscher, hat Daisy ihre ganz eigene Art den Hintergründen der Tat auf die Spur zu kommen.
Neben unserer Hobbyermittlerin hat die Autorin ihre Geschichte noch mit einigen anderen Charakteren gefüllt, die zusammen eine bunte Mischung ergeben, wo für jeden was dabei ist.

Zusammen ergibt dies eine gemütliche Krimikost, die auch schon mal zum Schmunzeln einlädt. Zwar hat das Buch zum Ende hin die ein oder andere Länge, aber im Großen und Ganzen konnte das Buch mich gut unterhalten.
Für Zwischendurch genau richtig.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Was wäre wenn

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Computer und Smartphones sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit, aber was wäre wenn diese schon viel früher erfunden worden wären? Hätte es den Lauf der Geschichte beeinflusst? Hätte zum Beispiel ...

Computer und Smartphones sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit, aber was wäre wenn diese schon viel früher erfunden worden wären? Hätte es den Lauf der Geschichte beeinflusst? Hätte zum Beispiel der Zweite Weltkrieg eine ganz andere Wendung genommen?

Mit dieser Idee spielt Andreas Eschbach in seinem Roman „NSA“ und hat vor dem Hintergrund geschichtlicher Fakten eine erschreckende Parallelwelt erschaffen, die sowohl mit subtilen als auch deutlichen Worten zu schocken weiß.

Um die Geschehnisse seiner Geschichte in Szene zu setzen, lässt Eschbach den Leser am Leben zweier seiner Charaktere teilnehmen. Der Programmstrickerin Helene und dem Analysten Eugen. Beide arbeiten sie für das NSA, aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf, den vom Wesen her könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Aber gerade dadurch lernt man ihre unterschiedlichen Standpunkte bezüglich der Vorkommnisse kennen und wie sie damit umgehen. Ihre Gefühle und Gedanken liegen dem Leser genauso offen wie ihre Weltanschauung und wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen und diese mit ihnen.
Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es natürlich auch noch einige Nebencharaktere, die durchgehend gut gezeichnet und in Szene gesetzt worden sind und mit ihren Meinungen und Ansichten die Geschichte auf ihre Art bereichern.

Die Spannung in diesem Buch ist nicht von der offensichtlichen Art, sondern kommt eher subtil daher und wird durch die Protagonisten getragen, was dem ganzen zudem einen starken menschlichen Charakter gibt, der sich durch das ganze Buch zieht.

Dem Autor ist es gelungen mich bis zum Ende an die Seiten seines düsteren Was-wäre-wenn-Szenarios zu fesseln, das durch den geschichtliche Hintergrund eine ganz eigene Intensität erzeugt.
Ein Schreckensszenario, das zu überzeugen wusste.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Genervt

Eine Leiche zum Tee
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Ashfort-on-sea. Ein beschaulicher Ort irgendwo in England in dem jeder jeden kennt und nichts aufregendes passiert. Dann stirbt jemand unter unglückseligen Umständen. Oder war es Mord?

Die Idee hinter ...

Ashfort-on-sea. Ein beschaulicher Ort irgendwo in England in dem jeder jeden kennt und nichts aufregendes passiert. Dann stirbt jemand unter unglückseligen Umständen. Oder war es Mord?

Die Idee hinter der Geschichte ist nicht neu und es gibt sie in mannigfaltiger Ausführung, eben typische Cosy-Crime. Ich erwartete jetzt also keine hochtrabenden detektivischen Fähigkeiten oder fesselnde Action, sondern einfach nur eine gemütliche Lektüre für zwischendurch.
Und zu beginn war das Buch und seine Bewohner auch noch durchaus unterhaltsam. Wäre da nicht Amy gewesen, die Ich-Erzählerin dieser Geschichte.

Amy ist der typische Teenager, zwar schüchtern, aber das hält sie nicht davon ab, die Geschehnisse um sich herum in ein dramatisches Gewandt zu hüllen. Sie schäumt fast über vor Enthusiasmus und Tatendrang, ist leicht überdreht und leider von Seite zu Seite nerviger. Dementsprechend hatte ich auch von Seite zu Seite weniger Lust Amy bei ihren Ermittlungen zu folgen und habe mich eher durch die Geschichte gequält als sie mit Genuss gelesen. Deswegen habe ich bei der Mitte des Buches letztendlich aufgegeben.

Vielleicht hätte ich mich mit Amy arrangiert wenn die sie umgebende Geschichte und ihre Charaktere zudem etwas ansprechender gewesen wären. Letztere waren recht stereotyp und hinterließen auch meist keinerlei bleibenden Eindruck. Und auch wenn ich eher seichte Unterhaltung erwartete habe so muss auch diese es schaffen sich interessant für den Leser zu machen. Dies ist hier leider nicht passiert und das ganze Buch war für mich leider ein Flop.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Enttäuscht

Panterra Nova: Die Suche
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Eine Zukunft in der Smartphones verboten sind und es Menschen gibt, deren Wünsche mit einem einzigen Gedanken in Erfüllung gehen können.

Die Idee hinter dem Buch klingt ja eigentlich ganz interessant ...

Eine Zukunft in der Smartphones verboten sind und es Menschen gibt, deren Wünsche mit einem einzigen Gedanken in Erfüllung gehen können.

Die Idee hinter dem Buch klingt ja eigentlich ganz interessant und hat mich neugierig auf die Lektüre gemacht. Eigentlich, denn die Umsetzung ist so überhaupt nicht meins und konnte mich dementsprechend auch nicht überzeugen.

Die Geschichte spielt sowohl auf zwei figürlichen als auch zeitlichen Ebenen, was zwar eigentlich für eine gutes und besseres Verständnis der Geschichte sorgen sollte, aber dem ist leider nicht so. Den auch wenn eine der beiden Charaktere, auf denen der Fokus der Geschichte liegt, als Ich-Erzähler auftritt, so sind doch sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere mehr als undurchsichtig und bleiben in ihrer Darstellung flach. Auch Sympathiepunkte kann keiner bei mir abgreifen, geschweige denn, dass die Geschichte und ihre Bewohner mich zum mitfiebern animieren konnten.
Dazu fand ich auch die Handlungen der Charaktere nicht unbedingt nachvollziehbar und fragte mich ständig was das denn jetzt eigentlich soll und was sie sich dabei gedacht haben. Beziehungsweise die Autorin.

Wie gesagt, die Grundidee der Geschichte ist ganz interessant und hat durchaus Potenzial, aber die Umsetzung fand ich einfach nur schrecklich und unmotiviert. Zwischen dem Buch und mir als Leser hat es in keinster Weise gefunkt und so machte die Lektüre auch keine rechten Spaß.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Gegensätze

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Die Zwillinge Zara und Zoe könnten nicht unterschiedlicher sein, aber die Ereignisse in Marseille führen dazu, dass sie zusammenarbeiten müssen.

Lesetechnisch betrachtet ist Frankreich nicht unbedingt ...

Die Zwillinge Zara und Zoe könnten nicht unterschiedlicher sein, aber die Ereignisse in Marseille führen dazu, dass sie zusammenarbeiten müssen.

Lesetechnisch betrachtet ist Frankreich nicht unbedingt mein liebstes Land für eine gedankliche Reise und ich tue mich mit solchen Büchern immer etwas schwerer, ohne den genauen Grund benennen zu können, der sich mir hier in den Weg legt. Aber das vorliegende Buch von Alexander Oetker hat mich dann doch neugierig gemacht. Denn auch wenn ich mit Frankreich nicht unbedingt viel am Hut habe, so habe ich doch ein kleines Faible für Geschichten á la „Das doppelte Lottchen“, auch wenn dies im Falle von Zara und Zoe nicht ganz so harmonisch abläuft.
Die eine arbeitet für die Antiterroreinheit von Europol und die andere hat sich einen Namen als Fürstin der Unterwelt gemacht. Das ihre Ansichten über Gut und Böse nicht unbedingt zusammenpassen ist da keine große Überraschung. Dem Autor ist es sehr gut gelungen diese Gegensätze in seine Charaktereinstellung mit einfließen zu lassen und darzustellen. Allein durch ihre Handlungen und ihre Sprache weiß man die beiden Zwillinge zu unterscheiden.
Alexander Oetker hat aber nicht nur die beiden Titelheldinnen in Szene gesetzt, sondern auch andere Figuren aus seinem Buch zu Wort kommen lassen.

Der Autor versteht es seine Figuren nur durch die verwendete Sprache leben zu lassen und damit meine ich nicht nur die gesprochene Sprache. Auch die begleitenden Beschreibungen und natürlich auch die Gedanken, der jeweiligen Person tragen dazu bei, die Person und ihren Charakter ins rechte Licht zu rücken.
So gibt es Abschnitte mit schön ausgearbeiteten Sätzen voller Details und dann wieder Abschnitte mit kurzen, knackigen Sätzen, die gleich wieder eine ganz andere Atmosphäre schaffen. Und genau so kann die verwendete Sprache mal zurückhaltend und sachlich sein und dann wieder derb und alles andere als zurückhaltend.

„Zara & Zoe – Rache in Marseille“ ist für mich ein gelungener Thriller, der für ein paar spannungsgeladene Stunden sorgen kann. Und das nicht nur für Frankreich-Fans.