Leider enttäuschend!
Fallende StadtMorgan lebt in Internment, einer schwebenden Stadt, die sich seit Generationen hoch in den Wolken befindet und von keinem Menschen mehr verlassen wurde. Ohne Kontakt zu den Menschen am Boden leben die ...
Morgan lebt in Internment, einer schwebenden Stadt, die sich seit Generationen hoch in den Wolken befindet und von keinem Menschen mehr verlassen wurde. Ohne Kontakt zu den Menschen am Boden leben die Bewohner gut behütet unter ihrem König in einer Stadt, in der alles geordnet und friedlich scheint. Morgan ist zwar erst 16 Jahre alt, aber schon mit dem Menschen verlobt, mit dem sie laut den Regeln von Internment den Rest ihres Lebes verbringen muss. Sein Name ist Basil und Morgan versteht sich unfassbar gut mit ihm. Lange leben die Menschen in der schwebenden Stadt, ohne sich zu sorgen oder sich Gedanken über die Welt unter ihnen zu machen. Bis eines Tages ein ermordertes Mädchen gefunden wird und den Bewohnern Internments bewusst wird, dass mitten unter ihnen ein Mörder wohnt…
Dieses Ereignis bringt Morgans komplette Einstellung über die Stadt und das Regime des Königs, der über sie regiert, zum schwanken und sie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Was sie schließlich entdeckt, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können….
Morgan ist das ganze Buch über eigentlich eine sehr zwiegespaltene Persönlichkeit. In den einen Momenten ist sie unfassbar naiv und leichtgläubig, in den nächsten schon die typisch starke Protagonistin, wie man sie aus etlichen anderen Jugendbüchern zu kennen scheint. Einerseits ist sie sehr erwachsen und übernimmt Verantwortung, kümmert sich um ihre Eltern und schützt ihre Familie, andererseits lässt sie aber das innere Kind mehr als deutlich raushängen. Es war sehr erfrischend, einmal eine Protagonistin zu haben, die nicht durch und durch die Kraft und Stärke in Person ist.
Allerdings hat mir der Rest der Geschichte leider gar nicht zugesagt. Die Handlung, die sich in etwas über 200 Seiten abgespielt hat, hätte man auch in weniger als 100 Seiten erzählen können – somit wäre wenigstens etwas Spannung in der Geschichte gewesen. Nicht ein einziger Charakter konnte mich wirklich für sich gewinnen, die meisten waren wirklich sehr anstrengend. Die Dinge, die Morgan am Ende „erfahren“ hat, waren meiner Meinung nach total unrealistisch und unspektakulär beschrieben. Hätte man das Ende wie es letztendlich stattgefunden hat, durch eine andere Handlungskette herbeigeführt, hätte mir das Buch wesentlich besser gefallen und ich hätte beim Zuklappen des Buches nicht tausend Fragezeichen im Gesicht gehabt. Für mich war die Geschichte leider leider nur eine sehr zähe Aneinanderreihung von unspektakulären Ereignissen. Ich hatte echt große Erwartungen an das Buch und wurde leider enttäuscht.
Die Grundidee der schwebenden Stadt, die sich nach dem „Kaspar-Hauser“-Modell quasi entwickelt hat und nur durch Beobachtungen Einflüsse von der „richtigen“ Erde aufgreifen konnte, gefällt mir trotzdem sehr gut. Man hat auch einen sehr guten Einblick in die Organisation dieser interessanten Stadt bekommen.
Ich empfehle dieses Buch wenn überhaupt eher jüngeren Lesern oder Lesern, die Geschichten mögen, die komplett an den Haaren herbeigezogen wurden.
Meine Bewertung: 2,5/5