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Veröffentlicht am 11.03.2022

Feel-good Liebesgeschichte in der rauen Natur Montanas

Golden Hill Touches
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Inhalt:
„Golden Hill Touches“ ist der erste Band der „Golden Hill“-Trilogie von Nicole Böhm. Es geht um Parker, der die Golden Hill Ranch, die einst seinen Großeltern gehörte, zurückkauft und sich und ...

Inhalt:
„Golden Hill Touches“ ist der erste Band der „Golden Hill“-Trilogie von Nicole Böhm. Es geht um Parker, der die Golden Hill Ranch, die einst seinen Großeltern gehörte, zurückkauft und sich und seiner Schwester damit einen großen Wunsch erfüllt. Gemeinsam möchten sie auf der in die Jahre gekommenen Ranch in der Kleinstadt Boulder Creek (Montana) eine Pferdetherapiestätte aufbauen. Doch die Bewohner des verschlafenen Städtchens sind Parkers Plänen gegenüber kritisch und als er nach vielen Jahren dorthin zurückkehrt, stößt er auf einigen Widerstand. Auch von seiner Jugendliebe Clay, die nicht gerade begeistert ist, dass Parker wieder auftaucht. Und dennoch spürt auch Clay wieder das altbekannte Kribbeln, wenn sie auf Parker trifft. Und es wird von Mal zu Mal stärker…

Meine Meinung:
Die Geschichte um Parker und Clay ist eine absolute Wohlfühlgeschichte vor einem tollen Ranch- und Naturhintergrund.

Das Cover ist komplett in Goldtönen gehalten und zeigt
schemenhaft die Natur mit Berge im Hintergrund, einem See und Nadelbäumen – und symbolisiert damit eigentlich genau das, was die Geschichte ausmacht: eine ruhige Atmosphäre und ein großer Bezug zur Natur. Mir gefällt es immer wirklich gut, wenn das Cover auch etwas mit dem Inhalt der Geschichte zu tun hat und man mit einem Blick ein Gefühl dafür bekommt, worum es in dem Buch geht.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm und flüssig lesen und die Naturbeschreibungen von Boulder Creek und der Ranch lösen beim Lesen ein richtiges Urlaubs- und Reiterhoffeeling aus, was mir sehr gut gefallen hat. Obwohl die Geschichte weitgehend nicht klassisch „spannend“ ist, versinkt man mehr und mehr darin und kann das Buch nicht aus der Hand legen.

Die Charaktere finde ich wirklich toll und vielschichtig ausgestaltet. Man sieht gewisse Entwicklungen über die Geschichte hinweg und sowohl Parker als auch Clay haben mir als Protagonist:in gut gefallen. Ihr Verhältnis zueinander und Clays offene und unverstellte Art hat mich an vielen Stellen wirklich zum Schmunzeln gebracht. Besonders mochte ich jedoch, dass die beiden mit ihrer Vergangenheit und auch den aktuellen Problemen meist sehr erwachsen umgegangen sind und es nicht mehr Drama gab als nötig.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr unterschiedlich, aber alle auf ihre Art nachvollziehbar und liebenswert. Es gibt keine „schwarz/weiße“ Rollenverteilung, sondern die Handlungen der Personen wurden immer realistisch erklärt, was sie für mich sehr glaubwürdig gemacht hat.

Von der Handlung her gab es keine riesige Spannungskurve, was ich bei diesem Buch aber auch nicht erwartet und nicht gebraucht habe. An ein paar Stellen konnte man die ein oder andere Wendung schon ganz gut voraussehen, an einigen Stellen hat mich der Fortgang aber auch überrascht. Insgesamt war die Handlung angenehm ruhig und hat mich beim Lesen in eine andere, nach Heu und Pferden riechende Welt entführt und mich mit einem „feel good“-Gefühl zurückgelassen.

Fazit:
Empfehlenswert für alle, die gerne ruhige, unaufgeregte (Liebes-) Geschichten mögen, die in einem wunderschönen und naturnahen Setting spielen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2022

Spannende und lockere Urban Fantasy mit sympathischen Charakteren

Signs of Magic 1 – Die Jagd auf den Jadefuchs
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Inhalt:
„Signs of Magic – Die Jagd auf den Jadefuchs“ ist Band 1 der „Signs of Magic“-Trilogie von Mikkel Robrahn.
Es geht um Matilda, die unbedingt an der Jadefuchs-Jagd teilnehmen will, da das Preisgeld ...

Inhalt:
„Signs of Magic – Die Jagd auf den Jadefuchs“ ist Band 1 der „Signs of Magic“-Trilogie von Mikkel Robrahn.
Es geht um Matilda, die unbedingt an der Jadefuchs-Jagd teilnehmen will, da das Preisgeld ihre einzige Chance ist, ihr Familienanwesen zu retten. Und um Albert, der bislang nur auf Kindergeburtstagen seinem Zauberhandwerk nachgehen konnte, der nun aber die Gelegenheit erkennt, in dem magischen Turnier zu zeigen, was er kann und endlich mit seiner Zauberei berühmt zu werden. Zusammen ziehen die beiden los und müssen sich bei der Jagd auf den Jadefuchs so manch einer Hürde stellen…

Meine Meinung:
Insgesamt fand ich das Buch wirklich unterhaltsam, amüsant und spannend geschrieben und freue mich sehr auf die beiden Folgebände.

Der Schreibstil des Autors ist eher locker-leicht und manchmal etwas umgangssprachlich gehalten. Man merkt durchaus, dass sich das Buch hauptsächlich an ein etwas jüngeres Publikum richtet, was ich aber auch als nicht mehr zu dieser Zielgruppe passend nicht als störend empfunden habe. An vielen Stellen streut der Autor witzige kleine Szenen oder Gespräche ein, die den Lesefluss zusätzlich noch auflockern. Dadurch lässt sich die Geschichte sehr zügig und angenehm lesen.

Die Charaktere finde ich gut ausgearbeitet, auch wenn Matilda als Protagonistin doch noch etwas blass geblieben ist. Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle einen tieferen Einblick in sie als Person mit all ihren Gefühlen, Zielen und Gedanken gewünscht. Da es sich bei dem Buch aber um Band 1 einer Trilogie handelt, vermute ich, dass wir diese Einblicke im Folgeband näher vertiefen können.

Albert hat mir schon von Anfang an richtig gut gefallen. Seine etwas naive, unbeholfene, aber sehr liebenswerte und authentische Art macht ihn unglaublich sympathisch und man kann seine Gedanken und Gefühle über die ganze Geschichte hinweg meist gut nachvollziehen. Was mir auch gut gefallen hat, ist, dass sich sein Charakter über die Geschichte hinweg merklich entwickelt. Dieser Prozess ist auch wirklich gut und realistisch dargestellt.

Die Nebencharaktere sind teilweise auch ziemlich detailreich ausgestaltet, was der Geschichte noch einmal mehr Dimension und Tiefe gibt.

Die Handlung geht insgesamt relativ schnell voran, ich hatte an keiner Stelle des Buches das Gefühl, dass die Geschichte Längen hat oder ich mich langweile. Andererseits fand ich das Tempo auch nicht überhastet – also genau richtig. Manche Wendungen waren recht vorhersehbar, andere habe ich dafür überhaupt nicht kommen sehen, was mich positiv überrascht hat und definitiv dazu beigetragen hat, dass der Spannungsbogen eigentlich kontinuierlich hochgehalten wurde.

Fazit:
Ein wirklich toller erster Band der „Signs of Magic“-Trilogie, der absolut Lust auf mehr macht und mich gespannt auf den zweiten Band warten lässt. Für alle, die spannende, lockere (Urban) Fantasy-Unterhaltung mit sympathischen und authentischen Charakteren mögen eine echte Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2022

Unterhaltsame Urban Fantasy mit ernsten Themen

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Inhalt:
Bei „Hard Liquor“ handelt es sich um den ersten Band der „Food Universe“-Reihe von Marie Graßhoff. Es geht um Tycho, die besondere Kräfte hat: denn immer wenn sie Alkohol getrunken hat, wird sie ...

Inhalt:
Bei „Hard Liquor“ handelt es sich um den ersten Band der „Food Universe“-Reihe von Marie Graßhoff. Es geht um Tycho, die besondere Kräfte hat: denn immer wenn sie Alkohol getrunken hat, wird sie übermenschlich stark. Gar nicht so schlecht, um sich auf ihren Heimwegen von der Bar, in der sie arbeitet, auf New Yorks dunklen Straßen gut selbst gegen zwielichtige Typen verteidigen zu können. Damit jedoch keiner von ihrem Geheimnis erfährt, muss sie sich vor zu viel Nähe zu anderen Personen schützen – auch bei ihrem besten Freund Logan.

Dann taucht die attraktive und geheimnisvolle Grayson auf und Tycho hat endlich einmal das Gefühl, sich einem Menschen gegenüber öffnen zu können und verstanden zu werden. Doch war Grayson ihr gegenüber ebenso ehrlich? Als plötzlich auch noch eine seltsame Sekte Jagd auf Tycho macht, um ihre Kräfte für sich zu beanspruchen, überschlagen sich die Ereignisse. Und Tycho muss erst einmal neu herausfinden, wem sie vertrauen kann und wer ein falsches Spiel spielt…

Meine Meinung:
Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen, es gibt nur wenige, kleine Kritikpunkte, die ich habe.

Das Cover finde ich richtig schön und passend zum Buch – es wirkt einerseits edel, lässt aber durch die dunkle Flüssigkeit, die oben und unten zu sehen ist, erahnen, dass der Inhalt etwas düster ist.
Den Klappentext muss ich allerdings leider kritisieren, da er meiner Meinung nach eine bestimmte Information verrät, die als „Teaser“ unnötig ist, aber dem/der Leser:in eine Menge an Rätseln und Spannung in der Geschichte vorwegnimmt.

„Hard Liquor“ ist das erste Buch, das ich von Marie Graßhoff gelesen habe, daher kannte ich ihren Schreibstil bislang noch nicht, muss aber sagen, dass ich schnell in die Geschichte reinkam. Was mir besonders am Anfang aufgefallen ist, sind die sehr bildhaften und detaillierten Beschreibungen, zum einen von der Umgebung als auch von Tychos Gedanken- und Gefühlswelt. Schon in den ersten 2-3 Kapiteln hatte ich das Gefühl, in der Welt von Tycho zuhause zu sein, was mir gut gefallen hat.

Alle paar Kapitel beginnen mit einem kurzen Ausschnitt aus einer Radioshow, in der man einen Dialog zwischen der Moderatorin und dem Moderator der Show hat. Diese Einschübe fand ich immer sehr abwechslungsreich und witzig, zumal sie einem auch noch ein paar Informationen geliefert haben, die man auf anderem Wege nur schwer bekommen hätte.

Tycho als Protagonistin gefällt mir richtig gut. Sie ist einerseits eine starke und selbstbewusste Frau, die sich selbst verteidigen und für sich einstehen kann, andererseits hat sie auch mit diversen Problemen zu kämpfen, was sie als Charakter authentisch macht. So richtig nahbar ist sie für mich bis zum Ende hin leider nicht geworden, das mag aber auch daran liegen, dass sie viele Jahre lang gelernt hat, sich anderen gegenüber zu verschließen und sie nicht zu nah an sich heranzulassen. Gerade am Anfang ist die Atmosphäre um sie herum schon sehr düster, mit fortschreitender Geschichte wird dies jedoch weniger.

Zu den übrigen Charakteren habe ich einen kleinen Kritikpunkt. Die meisten Nebencharaktere waren für sich genommen wirklich interessant, aber leider hat man oft nur eher oberflächliche Dinge über sie erfahren oder es ist bei Andeutungen geblieben. Hier hätten mich so manche Hintergründe interessiert, um die Geschichte noch etwas mehrdimensionaler zu gestalten und die gesamte Welt um Tycho herum etwas detaillierter zu machen.

Die Handlung war größtenteils spannend, wenn auch zwischendurch ein paar Szenen für meinen Geschmack etwas zu ausführlich beschrieben wurden, was den Lesegenuss für mich ein wenig langatmiger gemacht hat. Allgemein war die Geschichte aber recht ausgewogen, was Actionszenen und ruhigere Handlung betrifft. Die Idee, dass der Alkohol bei Tycho die besonderen Kräfte auslöst, fand ich einfach mal sehr einfallsreich.

Fazit:
Insgesamt ein gut lesbares und unterhaltsames Buch, das an manchen Stellen gerne etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 06.12.2021

Absolutes Wohlfühlbuch mit winterlichem Setting in den Schweizer Bergen

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Inhalt
In „Das kleine Chalet in der Schweiz“ von Julie Caplin geht es um Mina, die in Manchester lebt und dort als Lebensmitteltechnikerin in der Testküche eines Unternehmens arbeitet. Auch in ihrer Freizeit ...

Inhalt
In „Das kleine Chalet in der Schweiz“ von Julie Caplin geht es um Mina, die in Manchester lebt und dort als Lebensmitteltechnikerin in der Testküche eines Unternehmens arbeitet. Auch in ihrer Freizeit liebt sie Kochen und Backen über alles und probiert gerne neue Rezepte und Kreationen aus. Nur das Rezept für die Liebe hat sie noch nicht gefunden.

Nachdem ihr auf einer ihrer gemütlichen Dinnerparties mit Freunden erneut das Herz gebrochen wurde, entschließt sie sich, in das bezaubernde Ski-Chalet ihrer Patentante in die Schweiz zu fliehen und sich dort eine Auszeit zu nehmen, um für sich herauszufinden, was sie eigentlich im Leben möchte. Dort angekommen, lernt Mina nicht nur die leckere Schweizer Küche mit Rösti, Fondue und Kirschtorte kennen und lieben, sondern auch die vielen netten Gäste, denen ihre Patentante im Chalet ein zweites Zuhause geschaffen hat. Allen voran den charmanten Luke…

Meine Meinung
Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut. Es ist in fröhlichen Farben gehalten, ein wenig verspielt und vermittelt einem eine angenehm winterliche und friedliche Atmosphäre. Die Seilbahn, der Schnee, die Milchkanne und das Edelweiß passen perfekt zum Setting in der Schweiz und damit zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, da Dialoge und Beschreibungen in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen. Die Beschreibungen sind noch dazu auch sprachlich toll gelungen, da man schnell die winterliche Atmosphäre der Geschichte spürt und sich direkt in die Protagonistin Mina hineinversetzen kann, obwohl die Geschichte in der dritten Person geschrieben ist.

Die Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen – sie sind teilweise sehr unterschiedlich, aber alle auf ihre Art und Weise sympathisch und authentisch. Und auch wenn die Rolle von manchen eher klein ist, so tragen sie doch alle zum Plot und der gesamten Stimmung der Geschichte bei, was ich sehr mochte und was das Buch wirklich rund gemacht hat.

Mina mochte ich zwar von Beginn an ganz gerne, hatte aber die erste Hälfte etwa ein paar Probleme mit ihrer Art bzw. ihrem Bemühen, sich zu ändern. Das ändert sich im Laufe des Buches aber und am Ende habe ich sie dann doch auch komplett in mein Herz geschlossen. Man merkt, dass sie im Laufe der Geschichte eine kleine Entwicklung durchläuft und das fand ich schön und realistisch dargestellt.

Auch Luke lässt irgendwann ein wenig zu, dass man hinter seine immer gut gelaunte und optimistische Fassade blickt. Er hat auch seine Geschichte und seine Vergangenheit, die kurz thematisiert wird, aber nicht zu viel Raum einnimmt. Für ein locker-leichtes Wohlfühlbuch fand ich diesen Einblick genau richtig, um Luke als Charakter ein paar Ecken und Kanten zu geben, aber die Stimmung nicht zu sehr kippen zu lassen.

Die Handlung insgesamt habe ich als ziemlich entschleunigt wahrgenommen, was aber nicht zu Langweile oder langatmigen Passagen geführt hat. Ich persönlich habe das Lesen als sehr entspannend empfunden und habe mich fast gefühlt, als wäre ich selbst mit Mina im Chalet in Reckingen, um eine kleine Auszeit zu nehmen.

Was mir an der Geschichte besonders gut gefallen hat, war der Bezug zum typischen Schweizer Essen, der durch Minas Beruf und Leidenschaft und auch durch das Chalet immer gegeben war. Die Beschreibungen der leckeren Kuchen, die Mina backt oder der tollen Käsesorten und Schokoladenkreationen, die sie probiert, haben ein wirklich behagliches Gefühl und auch ein bisschen Appetit beim Lesen ausgelöst.

Fazit
Ein absolutes Wohlfühlbuch, das perfekt in die Winterzeit passt und einem beim Lesen einfach ein gutes Gefühl gibt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2021

Spannende und sprachlich sehr gelungene Geschichte mit Tiefgang

Reality Show
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Inhalt
In „Reality Show“ von Anne Freytag geht es um eine Gruppe von Menschen, die an Heiligabend die einflussreichsten Personen Deutschlands in ihren Häusern als Geiseln nimmt. Doch damit nicht genug: ...

Inhalt
In „Reality Show“ von Anne Freytag geht es um eine Gruppe von Menschen, die an Heiligabend die einflussreichsten Personen Deutschlands in ihren Häusern als Geiseln nimmt. Doch damit nicht genug: die Geiselnahmen werden live im TV übertragen, im Rahmen der sogenannten „Reality Show“. Der Moderator erklärt den überraschten Fernsehzuschauern auch sogleich, worum es in dieser Show geht. Denn zwar wählen die Menschen ihre Regierung, aber diejenigen, die das Geschick des Landes wirklich lenken, kennen sie oftmals nicht einmal vom Namen her. Geschweige denn, dass sie wissen, welche Leichen sie im Keller haben. Doch nun soll endlich einmal Gerechtigkeit walten und die Fernsehzuschauer dürfen entscheiden: welche Strafe halten sie für gerecht für jeden einzelnen von ihnen?
Doch es stellt sich den Zuschauern auch noch eine weitere Frage: wer steckt hinter der „Reality Show“ und was ist das Ziel der Aktion?

Meine Meinung
Das Cover des Buches ist auf jeden Fall sehr passend zum Inhalt der Geschichte gewählt, da man bereits beim ersten Blick erkennt, dass es sich um eine spannende Geschichte handelt, in der eine Geiselnahme eine wichtige Rolle spielt.

Der Schreibstil der Autorin ist mir – trotz der Tatsache, dass ich die Geschichte als Hörbuch gehört habe – direkt von Anfang an sehr positiv aufgefallen. Sie hat eine wirklich bildhafte, präzise und sehr lebendige Sprache, die eine tolle Atmosphäre und lebhafte Emotionen schafft. Die sprachlichen Bilder und Formulierungen, die sie nutzt, waren an einfach jeder Stelle unglaublich treffend und haben den Inhalt perfekt ergänzt und transportiert. Ich habe wirklich lange kein Buch mehr gelesen, das mir sprachlich so gut gefallen hat.

Der Hörbuchsprecher, Matthias Koeberlin, hat diesen tollen sprachlichen Stil auch sehr treffend vertont und durch seine Sprechweise, Betonung und leichte Stimmveränderungen beim Sprechen der verschiedenen Personen dazu beigetragen, dass die Geschichte abwechslungsreich zu hören war und man der Handlung gut folgen konnte.

Zu den einzelnen (Haupt-) Charakteren des Buches etwas zu sagen, fällt mir schwer, da es derer eine ganze Menge gab, die im Laufe der Geschichte immer wieder auftauchten und wichtig wurden. An dieser Stelle auch noch einmal ein großes Kompliment an den Matthias Koeberlin, der es geschafft hat, dass man trotz der Vielzahl der relevanten Personen auch beim „nur“ Hören nicht den Überblick verloren hat. Ich glaube, die Zuordnung fällt tatsächlich grundsätzlich beim Lesen etwas leichter.

Das Buch ist so aufgebaut, dass wir sowohl die Gegenwart (die Geiselnahmen und die TV-Show) als auch die Vergangenheit (wie kam es dazu) der Geschichte aus der Perspektive verschiedenster Personen erfahren. Dadurch bekommt man viele kleine und persönliche Aspekte der ganz eigenen Geschichten der Charaktere mit, was unglaublich spannend ist. Vor allem werden dadurch viele Themen angesprochen und aufgeworfen, die in unserer heutigen Gesellschaft aktuell sind und in denen man sich als Leser:in dadurch auch gut wiederfinden kann. Was mir daran besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass nie nur eine Seite eines Themas (die vermeintlich „richtige“) dargestellt wurde, sondern auch auf Gegenargumente eingegangen wurde.

Den grundlegenden Plot der Geschichte fand ich wirklich einfallsreich und selbst nach 2/3 der Geschichte wusste ich noch nicht so richtig, worauf das Ganze nun hinauslaufen wird, was die Spannung gut aufrechterhalten hat.

Zwischenzeitlich haben sich manche Erzählteile meiner Meinung nach ein wenig gezogen, aber da die Erzählperspektiven immer wieder gewechselt haben, hielt das nie lange an.

Fazit
Ein wirklich außergewöhnliches und sprachlich sehr gelungenes Buch mit spannendem Plot und tiefgründigen Themen.

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