Humorvoll aber ohne Handlung
Finding Back to UsAllgemein
Geschichten, bei welchen die Charakterentwicklung im Vordergrund steht, reißen mich eigentlich nicht so richtig mit. Im Nachhinein bin ich auch hier nicht extrem begeistert. Es hat einfach etwas ...
Allgemein
Geschichten, bei welchen die Charakterentwicklung im Vordergrund steht, reißen mich eigentlich nicht so richtig mit. Im Nachhinein bin ich auch hier nicht extrem begeistert. Es hat einfach etwas Bedeutendes im Buch gefehlt. Und trotzdem hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und wollte immer wissen, wie es weitergeht (und ja, vielleicht auch, ob nun endlich noch etwas wichtiges passiert...)
So ähnlich ging es mir auch bei "Flying High" von Bianca Iosivoni. Das Leben der Charaktere fesstelt einen, aber man wartet darauf, dass endlich etwas passiert...
Auch wenn ich im Nachhinein nicht mehr so begeistert bin, werde ich "Feeling Close to You" trotzdem auf jeden Fall lesen
Cover
Schon alleine am Cover erkennt man sofort, von welchem Verlag das Buch veröffentlicht wurde. Die ruhigen Pastelltöne, genauso wie die Mamoroptik und die teils kalligraphische Schrift hat mich sofort wieder neugierig werden lassen. Dieses Buch ist auf jeden Fall eines von jenen, welche man im Buchladen in die Hand nimmt, weil das Cover leise flüstert: "Schau mich an, ich bin so wunderschön, mein Inhalt muss genauso sein!".
Erzählstil
Es gibt einen ganz großen Grund, wieso ich Bianca Iosivoni liebe. Wegen ihres Erzählstils. Regelmäßig musste ich lachen oder mir ist ein Grinsen ins Gesicht gehuscht, weil sie in ihren Büchern genau das schreibt, was man sich selbst denkt. Ein Beispiel: "Nachtisch zählte nicht. Das waren keine Kalorien, das war Nahrung für die Seele, genau wie Schokolade." Mit solchen und vielen weiteren Zitaten spricht sie mich direkt aus der Seele.
Zudem schreibt sie in einem lockeren und angenehm schnell zu lesenden Stil, sodass man gar nicht merkt, wie schnell man 100 Seiten ratz-fatz vernichtet hat.
Handlung
Wie man schon an meiner Überschrift erkennt, war ich von der Handlung wirklich enttäuscht. Denn, man kann es nicht anders sagen, es gab einfach keine. Die Geschichte hat sich zu 100% auf die Charakterentwicklung konzentriert, wodurch die Handlung total auf der Stecke geblieben ist. Mir persönlich ist nur eine "Handlung" im Kopf geblieben, und das war der Ausflug von Holly, Keith und Callie zum Wandern. Sonst kam einfach nichts, was Schwung in die Geschichte gebracht hat, was ich wirklich sehr schaden finde. Auch die Tatsache, dass Callie unter anderem Fayes Verlobten nicht abkann und dies dann völlig unbeachtet in der Geschichte bleibt, ist ein Beispiel dafür. Handlungsmäßig hätte noch viel mehr aus der Geschichte gemacht werden können...
Charaktere
Was die Charaktere angeht, bin ich zwigespaltener Meinung. Einerseits mag ich jeden der einzelnen Charaktere sehr, anderseits hat jeder irgendwie ein bisschen nervige Fehler.
Callie ist in ihrem Hass auf Keith extrem gefangen. Ich kann dies einerseits nachempfinden, andererseits sollte man nach 7 Jahren das Geschehene soweit hinter sich lassen können, dass man für dein Tod einer geliebten Person nicht immer weiter und weiter einen Schuldigen sucht. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass die geliebte Person nicht mehr am Leben ist.
Auch die Art und Weise, wie sie Keith immer wieder von sich stößt und sich einredet, dass sie ihn hasst, finde ich persönlich ein wenig übertrieben, aber das ist für ihre Entwicklung schließlich von großer Bedeutung.
Keith ist mir eigentlich von Anfang an sympatisch gewesen, allerdings kann ich nicht nachvollziehen, wieso er so lange ein Geheimnis um den Unfall macht. Seine provozierende Art Callie gegenüber bringt Schwung in die Geschichte, deshalb finde ich, das dies eine gute Eigenschaft von ihm ist, obwohl ich diesen Charakterstil eigentlich nicht mag.
Und dann noch ganz kurz ein Wort zu Stella und Holly: Ich kann die Reaktion der beiden nachvollziehen, als sie Keith und Callie zusammen erwischen. Aber meiner Meinung nach ändern sie beide zu schnell ihre Meinung...