viel Action und Spannung - überraschende Wendungen - temporeich erzählt
Die Chroniken von Mistle End 2: Die Jagd beginntAn einem neuen Tag in Mistle End, dem magischen Dorf in den schottischen Highlands, warten einige Überraschungen auf Cedrik und seine Freunde Emily und Elliot. Nach einer Verfolgungsjagd stürzen sich der ...
An einem neuen Tag in Mistle End, dem magischen Dorf in den schottischen Highlands, warten einige Überraschungen auf Cedrik und seine Freunde Emily und Elliot. Nach einer Verfolgungsjagd stürzen sich der junge Druide, die Gestaltwandlerin und ihr Bruder, der Hexer, nach dem Durchschreiten einer verzauberten Tür in einem geheimnisvollen London in ein weiteres Abenteuer mit neuen Feinden, aber auch neuen Verbündeten.
Sofort mit den ersten Worten ist der Leser mitten im Geschehen, nach den ersten Sätzen ganz und gar zurück in „Mistle End“ zwischen all den fantastischen magischen Bewohnern. Schon die ersten Seiten enthalten jede Menge Überraschungen, Informationen sowie neue Ideen und nach dem ersten Kapitel gibt es kein zurück, die Geschichte lässt einen nicht mehr los. Geschickt baut der Autor Spannung auf, die in dem letzten Satz des ersten Kapitels „Panisch kniff Cedrik die Augen zusammen“ gipfelt. Meine einzige Chance an dieser Stelle war Umblättern und Weiterlesen. Genauso rasant wie dieses erste Kapitel entwickelt sich das Abenteuer der drei Freunde im weiteren Verlauf des Buches. Der Leser hat kaum Zeit zum Luft schnappen und begleitet Cedrik auf einer Achterbahnfahrt der Gefühle mit Spannung, Angst, Freude, Spaß, Trauer und überraschenden Wendungen. Er schwebt die ganze Zeit zwischen Hoffen und Bangen, wie es weitergeht. Mit viel Tempo und actionreich erzählt der Autor über den Kampf zwischen Gut und Böse, was unterstrichen wird durch die Tatsache, dass sich die Handlung innerhalb weniger Tage abspielt. Die Hauptdarsteller handeln draufgängerisch und wagemutig, aber auch unbesonnen. Dabei geraten sie, im Gegensatz zu Teil eins der Reihe, in unangenehme Situationen, müssen mit Verlusten und Ängsten umgehen lernen. Cedrik bleibt sich aber treu und sieht weiterhin das Gute in allen Lebewesen. Außerdem schöpft er, anders als sein „dunkler Zwilling“ Corvus Crutcher, seine Energie aus positiven Gedanken und freundschaftlichen Beziehungen. Druiden haben die Macht, Pflanzen und Tiere zu kontrollieren. Aber Cedrik spricht davon, dass er sie „um einen Gefallen bittet“. Allerdings bleibt bei dem sehr schnellen Erzähltempo keine Zeit, näher auf die Veränderungen im Verhältnis der beiden Druiden einzugehen. In diesem Band werden die Gedanken des Gegenspielers nur selten näher beschrieben. Leider bleibt die Gestalt verschwommen. Ebenso bleiben alle neu eingeführten Charaktere eindimensional und haben wenig Tiefe. Ich hätte mir mehr Erklärungen zu den Personen, Beziehungen untereinander sowie ihren Gefühlen und Beweggründen gewünscht. Aber vielleicht wollte der Autor in diesem Band sein Augenmerk auf die Action legen und das ist ihm wirklich sehr gut gelungen. Da er im letzten Kapitel einen Ausblick auf die weiteren Geschehnisse in Mistle End gibt, gehe ich davon aus, dass wir bald wieder etwas über Cedrik und seine Abenteuer lesen werden. Vielleicht wird im nächsten Band meine Neugier auf Hintergrundwissen gestillt.
Ich empfehle dieses Buch allen Fantasy-Fans, die Band 1 gelesen haben. Denn ohne Vorwissen, kann das erste Kapitel seine Wirkung nicht richtig entfalten. Die Geschichte ist temporeich erzählt, bietet viel Action und Spannung sowie überraschende Wendungen. Aber auch die negative Seite eines Kampfes wird beschrieben, tote Mitstreiter müssen betrauert werden. Also stellt euch vielleicht etwas zu trinken und knabbern bereit und bringt genug Zeit zum Lesen mit, denn an ein „aus der Hand legen“ des Buches während des Lesens ist nicht zu denken.