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Veröffentlicht am 24.09.2020

Wenn die Welt still steht

Wer sagt, dass die Welt sich weiterdreht
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„Und niemals würde ich es lächeln sehen, niemals könnte ich es vorsichtig stützen, wenn es seine ersten Schritte machte, niemals würde es seine Hand auf mein Gesicht legen, weil es mich so liebt.“(Seite ...

„Und niemals würde ich es lächeln sehen, niemals könnte ich es vorsichtig stützen, wenn es seine ersten Schritte machte, niemals würde es seine Hand auf mein Gesicht legen, weil es mich so liebt.“(Seite 43)

Die Autorin Sylvia Halcour setzt sich mit einer Thematik auseinander die in der Gesellschaft noch immer gerne verschwiegen wird. Was passiert mit einem Menschen nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hat? Wie geht es dem Partner der damit ebenso konfrontiert wird, der Familie, dem Umfeld? Wie damit allgemein umgehen?

Die Autorin selbst hat einen gesunden Sohn auf die Welt gebracht und auch die Schwangerschaft verlief so ohne Probleme. Der Wunsch nach einem zweiten Kind ist da und so wird Sylvia erneut schwanger, die Freude könnte nicht größer sein, als die „heisse“ Phase rum ist gibt Sylvia die frohe Kunde in der Familie bekannt.

Und dann passiert es in der zwölften Woche, dass Sylvia, ohne Vorkenntnisse, ihr Kind verliert. Und ab hier bricht eine Welt für sie zusammen.

Was bedeutet es wenn man ein totes Kind im Leib trägt? Welche ärztlichen Maßnahmen werden danach ergriffen? Wie werden die Frauen gesundheitlich betreut, unterstützt, versorgt? Und welche Hilfe können sie nach diesem schrecklichen Einschnitt erfahren?

Die Autorin geht sehr intensiv, ungeschönt und emotional direkt mit diesem Thema um. Ich würde auch empfehlen sich sehr genau zu überlegen ob man dieses Buch lesen kann und möchte, gerade wenn man seine eigenen Erfahrungen damit machen musste. Und doch wird es für viele Frauen eine Hilfestellung sein, denn Sylvia Halcour hatte im Umfeld niemanden der sie verstanden hat, nicht mal ihr Mann konnte ihr helfen und zur Seite stehen.

Eine Welt fällt zusammen und Sylvia gerät seelisch und körperlich in eine extreme Situation aus der sie sich nicht befreien kann. Sie macht gute Miene zum schlechten Zustand, sie freut sich für Freundinne die gesunde Kinder auf die Welt bringen, zwingt sich ihre Arbeit ordentlich zu erledigen und doch fehlt ihr etwas, etwas was sie nicht fassen kann, wofür es keine Worte gibt.

Das Buch ist hochemotional, aber auch schonungslos ehrlich und es zeigt mit vielen, ehrlichen Facetten auf was eine Frau alles verliert wenn ihr Kind nicht mehr bei ihr ist. Das diese bedingungslose Liebe schon im Mutterleib beginnt und schwer zu erklären ist. Ebenso was es bedeutet wenn eine Frau diese bedingungslose Liebe plötzlich verliert und in ein schwarzes Loch fällt.

Hilfe gibt es und die sollten Frauen sich auch nehmen. Es ist okay dass man ewig weint, dass man sich nicht aufraffen kann und man sollte auf jeden Fall mehr Verständnis für diese Situation zeigen, als Mitmensch, aber gerade und vor allem als Gesellschaft.

Ich empfehle dieses Buch dringend und uneingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Die Wahrheit hinter der Wahrheit

Seelen unter dem Eis
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Tom Döbbe hatte alles. Ein Haus, ein Porsche, ein Ferienhaus, eine gut gehende Werbefirma, Geld, eine Frau und doch hat er alles verloren denn er ist der Studentin Amal komplett verfallen. Die aussereheliche ...

Tom Döbbe hatte alles. Ein Haus, ein Porsche, ein Ferienhaus, eine gut gehende Werbefirma, Geld, eine Frau und doch hat er alles verloren denn er ist der Studentin Amal komplett verfallen. Die aussereheliche Affäre begann wild und im Verborgenen, aber Amal wollte immer mehr und war bald nicht mehr zu kontrollieren…und Tom muss nun dafür büssen…doch die nackte Wahrheit erscheint mit der Zeit in einem anderen Licht…

„Nur ein paar Sekunden lang hatte ich keine Kontrolle über meinen Körper gehabt, doch als ich sie wiedererlangte, war ich nicht mehr dieselbe Person. So viel war mir jetzt klar. Diese kurze Berührung, diese eine schwarze Träne, so pathetisch sich das auch anhören mochte, hatte mich zu einem völligen anderen Menschen gemacht, und während ich nun hinter dem Steuer meines Wagens bei laufendem Motor seufzte und mich dabei im Rückspiegel betrachtete, fragte ich mich, warum ich darüber froh war.“ (Seite 32)

Dieses Buch behandelt ein Thema über das seit Jahren womöglich gestritten, diskutiert und gehandelt wird. Ich möchte hier nicht groß spoilern aber nach seiner Tat sitzt Tom im Todestrakt und wartet auf seine Hinrichtung.

Der Schreibstil ist, wie man ihn von Astrid Korten gewohnt ist, spannend, packend, mit zwischenmenschlichen Tönen die jeden berühren oder abstossen, sie geht tief in die menschliche Psyche hinein und bringt die verschiedenen Facetten zum Vorschein. Es ist immer ein Thriller mit einem Hauch gut recherchierter Realität und dem ganzen Wahnsinn der sich dahinter verbergen kann.

Auch hier bei Tom Döbbe, der eigentlich alles hat, und doch nicht zufrieden ist bzw. laut seinem Vater sich nie zufrieden geben soll. Und durch Amal merkt Tom was ihm in seinem Leben, aber vor allem in seiner Ehe fehlt. Man mag Tom irgendwo verstehen können und dann wieder nicht, auch der Auslöser war mir nicht ganz klar denn wenn man das Verhältnis ansieht dann merkt man dass es hier keine Liebe oder Zustimmung an Tom gab, aber das mag wohl das wahre Problem sein. Und so beginnt er eine aussereheliche Affäre mit Amal.

Amal…., puh, mit dieser Person hatte ich auf jeden Fall meine Probleme. Sie weiss zwar was sie möchte, aber durch ihre Stimmungsschwankungen gerät sie immer mehr in Schieflage und wird für Tom „nicht mehr kontrollierbar“. Und obwohl man Tom hier und da schütteln und rütteln möchte, so hat er keine Möglichkeit einen Schritt zurückzutreten weil er es einfach nicht mehr kann.

Wir erfahren durch das Aufschreiben von Tom seiner Geschichte was ihn dazu bewogen hat, was ihm widerfahren ist, aber durch Gespräche mit alten Freunden und Familie kommen noch ganz andere Wahrheiten ans Licht die einem, zum Ende, fassungslos zurücklassen und man Tom dann auch wieder in einem anderen, neuen Licht sieht. Hier baut die Autorin einen genialen Bogen und die Spannung entlädt sich zum Ende in vollem Ausmaß.

Ich empfehle auf jeden Fall das Nachwort der Autorin denn hier erklärt sie nochmals die eigenen Erlebnisse in ihren Recherchen und was sie zu diesem Buch bewogen hat. Es ist eben nicht immer alles nur Schwarz oder Weiss, es gibt viele Zwischentöne die man beachten sollte.

Ich kann die Bücher der Autorin einfach nur jedem begeistertem Leser ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Die Wahrheit hinter den Morden

The Fourth Monkey - Das Haus der bösen Kinder
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Es tauchen neue Leichen auf, alle mit den typischen Anzeichen des Serienkillers Anson Bishop, auch der 4 MK genannt. Doch immer mehr gerät auch der Ermittler Sam Porter ins Visier des FBI, denn seine Jagd ...

Es tauchen neue Leichen auf, alle mit den typischen Anzeichen des Serienkillers Anson Bishop, auch der 4 MK genannt. Doch immer mehr gerät auch der Ermittler Sam Porter ins Visier des FBI, denn seine Jagd auf Bishop artet aus…wer ist der wahre 4MK? An allen Ecken ermitteln Teams, das von Porter, das FBI und keiner kann sich sicher sein, weder vor einem Virus mit dem Bishop die Ermittler bedroht, noch vor dem 4MK…

„In seinem Rücken sagte Porter: „ Sie kriegen ihn ohne mich nicht. Sie kriegen keinen von denen.“ (Seite 33)

Das Warten hat nun ein Ende und mit dem dritten und finalen Band ist dem Autor J.D. Barker nochmals ein spannendes Finale gelungen. 666 Seiten Spannung, Jagd, verschiedene Theorien, neue Opfer, alte Ansichten und Enden die alle am großen Ende zusammenführen.

Ich würde dringend empfehlen die zwei vorigen Bücher zu lesen bevor man sich an den dritten Band wagt. Zu viele Stränge laufen hier zusammen um ohne Vorkenntnisse einen Überblick zu erhalten. Der Schreibstil ist wie gewohnt spannend, man jagt und hetzt durch die Seiten und weiss gar nicht wo man seinen Blick überall haben soll und wem man Vertrauen schenken darf.

Durch Rückblicke in die Tagebücher des 4 MK Mörders, also Anson Bishop, erhalten wir auch seine Ansicht was in seiner Kinder und Jugendzeit passiert ist. Auch wenn man sich zu Beginn keinen Reim darauf machen kann, die Absichten in welche Richtung es geht sind klar und deutlich, widerwärtig und man leidet mit diesen Kindern mit. Hier entsteht auch der Beginn von Anson und Sam.

Der Blickpunkt diesmal liegt mehr auf Sam Porter, der Ermittler der Anson seit Beginn jagt und keine Ruhe findet, auch als er suspendiert wird weil er zu tief in diesem Fall steckt und sich die Grenzen zu verwischen beginnen.

Ich persönlich war von diesem Buch sehr angetan, konnte es auch sehr schwer aus der Hand legen. Denn es geht um so viel mehr als „nur“ Mord.

Auch wenn man es nicht schön reden soll so konnte ich die Beweggründe von Anson hier sehr gut nachvollziehen. Seine Strategie und sein Standpunkt wird hier nochmals sehr genau durchleuchtet und erläutert, es geht um Kindesmissbrauch, das Wegsehen von Gesellschaft, von den Staatsapparaten und Behörden die dies meist noch ausgenutzt haben, es geht um Betrug, Lügen, Intrigen die tief reichen.

Und damit konnte mich der Autor sehr heftig und oft fassungslos packen und überraschen, es gibt also einige „Bomben“ die in diesem finalen Band hochgehen und das getrübte Bild vollständig klären.

Ich persönlich bin von dieser Reihe absolut angetan denn der Autor schafft es endlich mal wieder gute Thriller abzuliefern mit Spannung, einer Jagd durch halb Amerika und mit Wendungen die man nicht vorhersehen kann. Klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Nirgendwo im Anderswo

Blackcoat Rebellion - Die Bürde der Sieben
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Das gefährliche Spiel um Macht und Politik in den USA geht in die nächste Runde. Kitty Doe die jetzt als maskierte Nichte des Premierministers Lila Hart ihr Leben fristet möchte mehr für die Untergrund ...

Das gefährliche Spiel um Macht und Politik in den USA geht in die nächste Runde. Kitty Doe die jetzt als maskierte Nichte des Premierministers Lila Hart ihr Leben fristet möchte mehr für die Untergrund Rebellen der Blackcoat Rebellion machen, wird jedoch zurückgehalten, was ihr gar nicht passt. Dann kommen Wahrheiten ans Licht die Kitty einen wichtigen Menschen kosten und sie ihr Dasein in Anderswo fristen muss..dort wo alle Menschen die einen niedrigen Rang oder ähnliches haben, vor der Gesellschaft versteckt werden…

„Benjy hingegen war schon immer ein Optimist gewesen. Er sah immer das Gute in der Welt, während ich mir nicht einmal sicher war, ob es überhaupt existierte. Und dieser Hoffnungsschimmer, diese Tinte auf dem weißem Stoff, war genau die Zukunft, die ich mir wünschte.“ (Seite 26/27)

Band 2 schließt uneingeschränkt sofort an Band 1 an. Die Autorin erklärt zu Beginn nochmals die Umstände zu der Kitty Doe zu Lila Hart geworden ist. Sicher, nachvollziehbar und wenn man ausversehen mit dem zweiten Band beginnt hat man keine großen Lücken der Unkenntnis. Trotzdem würde ich empfehlen die Bände in der Reihenfolge zu lesen, so bekommt man mehr von der dunklen Macht dahinter mit.

Kitty Doe alias Lila Hart möchte eigentlich nur ihr eigenes Leben wieder zurück, sie unterstützt zwar jetzt Knox, ihren „Verlobten“, aber eigentlich hat sie nur nett auszusehen und die Menschen für die Revolution zu gewinnen. In diesem Teil ist Kitty eher der Dickschädel, ich mag aber die Umsetzung ihres Charakters. Sie muss eine andere Person „performen“ , ihr Aussehen ist anders, sie hat Angst dass sie die Person Kitty, die sie eigentlich ist, verliert und auf ewig wie Lila Hart sein wird. Diese Verzweiflung ist greifbar und konnte mich packen.

Doch ihre Verzweiflung, Angst und Unzufriedenheit lassen Kitty unvorsichtig werden und sie landet in Anderswo. Anderswo ist ein Ort, abgeschottet in den Wäldern, um diesen Ort reine Mythen erzählt werden. Hier kommen die älteren Menschen, die „Nichtnutze“, Verbrecher und Kinder hin die „zuviel“ sind.

Der Einblick in die Machtgier, die Lenkungen der Regierung durch die Harts werden hier nochmals deutlicher und offener dargestellt. Aber interessant, auch wie sich die Rebellion bildet, was Kitty bewegt mit ihr zu gehen oder eben nicht. Wird es für sie überhaupt noch ein Leben als Kitty Doe geben?

Hier lernt Kitty Noelle kennen, die ihr Anderswo erklärt und zusammen mit Kitty müssen die Leser diesen Lageralltag überstehen. Dieses Buch zeigt die ganzen Schattenseiten dieser Macht der Harts auf und ist nicht immer leicht zu lesen. Düster, brutal, voller Intrige geht es auch in diesem Lager zu. Wie Kitty weiss man als Leser irgendwann nicht mehr wem man hier wieder trauen kann und wem doch, es ist immer ein Akt auf einem Hochseil.

Das ein oder andere Geheimnis wird hier für Kitty offenbart, es ist spannend, atemlos und packend, eine Steigerung zum ersten Band. Die Empfehlung des Buches ist ab 14, der kann ich mich auf jeden Fall anschließen, eventuell würde ich das Alter noch etwas höher setzen. Das Ende lässt auf einen weiteren, hoffentlich genauso spannenden Band hoffen, ich empfehle diese Reihe gerne weiter.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Von Kitty zu Lila

Blackcoat Rebellion - Das Los der Drei
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Kitty Doe hat ihre Prüfung hinter sich und mit ihrer „III“ kann sie nun in Denver in der Kanalisation arbeiten. Doch dies möchte Kitty nicht, sie möchte in der Nähe des Kinderheimes bleiben und bei ihrem ...

Kitty Doe hat ihre Prüfung hinter sich und mit ihrer „III“ kann sie nun in Denver in der Kanalisation arbeiten. Doch dies möchte Kitty nicht, sie möchte in der Nähe des Kinderheimes bleiben und bei ihrem Freund Benjy. Mit einer Freundin geht sie in ein Bordell um dort, bis zu ihrem 18ten Lebensjahr zu „arbeiten“ bis Benjy seine Prüfungen abgeschlossen hat. Doch die Hart Familie, die das neue Amerika mit harter Hand führen, haben mit Kitty Doe andere Pläne und aus ihr soll Lila Hart werden, die verstorbene Nichte des Premierministers…

„Solange er mich brauchte, würde ich am Leben bleiben. Das war für mich das Wichtigste, und nicht Lilas Reden oder Celias Wunsch nach Rache. Selbst wenn einige Harts versuchten, etwas Gutes zu tun, hatten sie mein Leben bereits genug ruiniert. Ich würde mich nicht in ihre verdrehten Spielchen verwickeln lassen, unabhängig davon, woran ich glaubte. Denn in erster Linie war ich ein Mensch, und alles, woran ich glaubte.“ (Seite 105)

Von der Autorin kenne ich bisher die Reihe von „Animox“ von der ich schon sehr angetan war. Hier geht sie einen neuen, aber genial spannenden Weg und ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bände.

Zu Beginn war ich noch etwas skeptisch wohin die Reise geht, denn der Augenmerk lagen auf Kitty und ihren Benjy, ganz nett, aber mir dann fast zu viel an junger Liebe. Jedoch hat die Autorin klar gemacht welche Umstände die beiden in dieses Kinderheim geführt hat und wie die Macht sich unerwünschten oder „zu viel „ an Menschen bedient.

Die Kehrtwendung kommt als Kitty zu Lila Hart wird, bzw., die große Wahl hat sie eigentlich nicht. Und ab da nimmt die Geschichte eine starke Wendung ein die mich immer wieder hin und her geworfen hat und ich mir, wie Kitty alias Lilia, nicht mehr sicher war wer denn hier die Wahrheit sagt und wer mich ständig anlügt.

Verwirrungen entstehen nicht, die Geschichte ist bündig, die Autorin legt das Augenmerk gekonnt auf die Harts und mit Kitty als Lila Hart nun in ihrer Mitte. Welche Aufgabe hat Lila? Warum wurde sie „maskiert“? Was möchten die Harts mit diesem Geheimnis erreichen?

Kitty Doe war für mich sehr sympathisch, sie müpft auf, sie hat was auf dem Kasten, aber durch die strengen Prüfungen werden ihr viele Chancen gar nicht erst gewährt. Sie merkt wie unfair das System in Wirklichkeit ist und auch wenn man den Mund halten muss, so beginnt sie sich zu wehren. Und diese Haltung behält sie auch als Lila Hart bei.

Die Harts, eine schrecklich nette Familie möchte man meinen, aber jeder von ihnen hat es faustdick hinter den Ohren und ich bin aus dem Staunen, geschockt und angewidert sein fast gar nicht mehr rausgekommen. Ein faires System haben die H arts, in ihren Augen, aufgebaut, sie sind von sich überzeugt, reichen sich gegenseitig die Macht in die Hand und möchten sie dann gar nicht mehr abgeben.

Vor Mord, Intrigen, Verleumdung und ähnlichem schrecken viele hier nicht zurück und wie Kitty war ich immer wieder am neu sortieren wem man hier eigentlich trauen kann… es zermürbt, zeichnet die Geschichte durch die Kehrtwendungen aber auch sehr aus.

Mensch ist nicht gleich Mensch, manche sind vor dem Gesetz eben gleicher als andere. Manche müssen sich für nichts bemühen, sich nicht anstrengen, leben ein komfortables Hier und Jetzt. Diese Ungerechtigkeiten schreien zum Himmel und Untergrundbewegung Blackcoat hat sich dieser angenommen, mit Lila Hart als Anführerin und Sprecherin.

Doch wie wird sich Kitty entscheiden? Wem vertraut sie? Wem wird sie folgen? Und was soll am Ende mit Amerika geschehen? Was passiert mit den ganzen Menschen die „überdrüssig“ geworden sind? Wo liegt „Anderswo“? Haben es alle Menschen denn wirklich gut in dem System der Harts?

Ein Jugendbuch welches aufrüttelt, bewegt, schockiert aber vor allem zeigt wohin Macht führen kann wenn sich nur ein paar aus einem Schlag diese immer wieder neu in die Hand geben. Ich freue mich auf die weiteren Bände und bin begeistert welchen Weg die Autorin hier eingeschlagen hat.

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