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Veröffentlicht am 14.07.2020

Jedes Jahr verschwinden 300 Kinder spurlos

Gone Baby Gone
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Die 4jährige Amanda wird nachts aus ihrer Wohnung entführt… keiner weiß warum, keiner weiß wie oder wer der oder die Verdächtigen sein könnten. Nicht nur die Polizei sind verzweifelt, auch die Tante und ...

Die 4jährige Amanda wird nachts aus ihrer Wohnung entführt… keiner weiß warum, keiner weiß wie oder wer der oder die Verdächtigen sein könnten. Nicht nur die Polizei sind verzweifelt, auch die Tante und der Onkel, die ihre Nichte unbedingt wieder bei sich haben wollen. Darum sollen die Privatermittler Patrick Kenzie und Angela Gennaro ihnen helfen. Anfangs wollten die beiden solch einen Fall nicht annehmen, doch sie entscheiden anders und stechen in ein Wespennest…

„Dieses Schweigen ist achtzig bis hundert Zentimeter groß, man spürt es an der Hüfte, hört es von den Dielen heraufsteigen, und es schreit einen aus Ecken und Spalten und dem ausdruckslosen Gesicht einer Puppe an, die auf dem Boden neben dem Bett liegt. Dieses Schweigen ist anders als die Stille bei Beerdigungen und Totenwachen. Die Stille der Toten verbreitet ein Gefühl von Endgültigkeit; eine Stille, von der man weiß, dass man sich damit abfinden muss. Das Schweigen eines vermissten Kindes ist nichts, womit man sich abfinden möchte; man weigert sich, es zu akzeptieren, deshalb schreit es einen ja so laut an.“ (Seite 40)

Jedes Jahr verschwinden Kinder aus unterschiedlichen Schichten, Nationen, Familien und Situationen. Fast alle werden wieder gefunden oder kehren nach Hause zurück. Doch 300 Kinder bleiben auf immer verschwunden.

Ich habe schon das ein oder andere Highlight gelesen, aber dieser Roman konnte mich in seinem Gesamtbild komplett fesseln und einnehmen und ist ein absolutes Jahreshighlight und ein Buch was ich jedem gerne ans Herz legen möchte.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, leicht verständlich, der Autor wirft nicht mit zig Namen oder Ermittlern um sich, er hält das Bild klein, aber vor allem hält er das Bild konstant auf die Situation für Amanda gerichtet. Denn Amanda steht für viele Kinder, egal in welchem Alter, die verschwinden, einfach so, über Nacht, und keiner hat etwas mitbekommen.

Dies ist nicht der erste Fall für Kenzie und Gennaro, ich habe noch kein weiteres Buch von ihnen gelesen, werde es, nach diesem Buch, auf jeden Fall nachholen und dem Autor treu bleiben.

Patrick Kenzie und Angela Gennaro sind Privatermittler, in Rückblenden gibt der Autor immer ein paar Einblicke was die beiden schon erlebt haben, es ist interessant, lässt einen die Protagonisten auch näher kommen wenn man sie nicht kennt. Jedoch schweift er nicht ab sondern fügt es gekonnt zusammen. Die beiden selbst waren mir sehr sympathisch, weil auch sie ihre Ecken und Kanten haben, weil sie ebenso eine dunkle Seite besitzen die sie gerne verbergen möchten. Und doch sind sie engagiert in dem was sie machen.

Dafür dass dieses Buch ein Roman ist baut er sehr schnell ordentlich Spannung auf, man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand nehmen.

Auch die zwei Ermittler, die zusammen mit Patrick und Angela, nach Amanda zu suchen beginnen, waren mir sehr sympathisch. Oft überbrücken sie schwere Situationen mit Ironie und Humor, es gibt also hier und da auch mal einen guten Schlagabtausch.

Doch der Autor wirft den Leser in seinem „Wasserglas“ ordentlich durcheinander, denn immer wenn man denkt – man ist auf der richtigen Spur, man kommt Amanda näher, wirft der Autor alles wieder um und bringt neue Möglichkeiten, Begebenheiten und Situationen ins Spiel. Es ist immer ein Mitdenken und Hinterfragen was hier wirklich geschehen ist, denn nur auf den ersten Blick ist alles klar.

Die Situation von Amanda, sie steht, wie gesagt, für viele und es hat mich unheimlich wütend gemacht wie sie leben musste, wie unverantwortlich Eltern umgehen können. Da trifft der Autor auf jeden Fall einen Nerv.

Als Leser kommt man der Wahrheit immer näher und auch den vielen Fragen, die man sich selbst stellen muss und wird. Was ist nun wirklich das Beste für ein Kind? Können dies immer nur Eltern bieten? Wie würde man selbst reagieren? Wo versagen hier Staat und Einrichtungen? Es geht nicht nur um einen „weiteren Entführungsfall eines Kindes“, nein, es geht um viel mehr und alleine wegen dieser Vielschichtigkeit empfehle ich dieses Buch dringend weiter.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Bork der Bäumling

Bork - Der Bäumling
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Maja ist den lieben langen Tag gerne im Wald. Sie liebt den Geruch, die Tiere, die Blumen und Pflanzenwelt, die Ruhe. Auch heute ist sie im Wald als ein Gewitter sie zwingt Unterschlupf in einer Höhle ...

Maja ist den lieben langen Tag gerne im Wald. Sie liebt den Geruch, die Tiere, die Blumen und Pflanzenwelt, die Ruhe. Auch heute ist sie im Wald als ein Gewitter sie zwingt Unterschlupf in einer Höhle zu suchen…doch dort wohnt Bork. Und mehr als „Bork“ kann Bork auch nicht sagen… aber wie Maja liebt er die Zimtschnecken von Opa Emil. Maja ist bemüht das Geheimnis um Bork zu bewahren was sich als gar nicht so leicht herausstellt…und hat Bork nicht auch geheimnisvolle Kräfte?

„Im Wald fühlt sich Maja zu Hause. Hier hatte sie ihre Ruhe und konnte tun und lassen, was sie wollte. Entsprechend oft war sie dort. Maja liebte den Geruch des Farns und der Pilze, und sie hörte für ihr Leben gern zu, wie der Wind durch die Baumwipfel strich.“ (Seite 7)

Mit diesem Buch wurde ich wieder ein bisschen in meine Kindheit zurückgeworfen als wir noch gerne im Wald unterwegs waren, auch oft mit unserem Opa der uns allerlei Dinge erzählt und erklärt hat. Der Autor beschreibt das „Gebiet“ Wald sehr schön, sehr authentisch und vor allem voller Enthusiasmus. Dies merkt man relativ schnell und lässt sich von dieser Begeisterung komplett einnehmen und mitziehen.

Auch die Illustrationen sind sehr liebevoll, passend, lustig und geben gerade jungen Lesern immer ein bisschen eine Hilfe wenn sie das Buch auch alleine lesen können oder wollen. Aber natürlich lohnt es sich auch zum Vorlesen und gemeinsam entdecken, mitfiebern, träumen und lachen. Die Kapitel sind nicht zu lang und immer schön gestaltet. Ebenso ist die Schrift ein einer tollen Größe die es Erstlesern ermöglicht das Buch selbst kennenzulernen.

Maja lebt mit ihrer Familie in Schweden, direkt an einem Waldstück. Sie ist gerne im Wald unterwegs, ihr Großvater Emil hat ein Gewächshaus in dem er alle möglichen Pflanzen züchtet und hegt wie pflegt. Und bei einem Gewitter lernt Maja Bork kennen. Aber Bork ist ganz anders – er sieht nicht nur aus wie ein Baum, auch riecht er immer nach Wald, sein Haar raschelt wie Laub und er schläft am liebsten im Stehen mit einem Bein in der Erde verwurzelt.

Man merkt – Bork ist ganz anders, vielleicht etwas komisch, aber doch sehr geheimnisvoll. Wie gut können Maja und ihr Bruder Matti das Geheimnis um Bork behüten? Und welches Abenteuer werden die 3 in diesem Buch bestehen müssen? Woher kommt Bork eigentlich? Und wer sind seine Eltern? Wird er denn gar nicht vermisst?
Diese vielen Fragen müssen nicht nur Maja und Matti sich stellen sondern gewiss auch die jungen Leser. Und keine Sorge – sie werden aufgelöst.

Der Autor baut hier durch Schweden sehr gekonnt die Geschichte der Wikinger mit ihrem Lebensbaum ein, was auch für jüngere Leser sehr spannend und interessant wird. Vor allem aber zeigt der Autor auf dass es im Wald viel zu entdecken und sehen gibt, dass so ein Wald nicht nur dunkel und voller unheimlicher Geräusche ist sondern viel mehr und wie schön es sein kann auch mal im Wald sein Abenteuer zu suchen. Und vielleicht begegnet ja jemand wieder einem Jungen namens Bork….

Toll ist auch das Rezept zum Ende welches begeisterte Leser mit ihren Eltern nachbacken können.



Ich persönlich bin als ältere Leserin sehr angetan von dieser Geschichte und empfehle sie Jung wie Alt sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Zwischen Generationen

Wir holen alles nach
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Ellen, Ende sechzig, lebt alleine mit ihrem Hund. Ihr Mann verstarb schon vor längerer Zeit, die beiden Söhne sind ausgezogen und sie genießt ihr Leben in vollen Zügen, hat einen geregelten Ablauf und ...

Ellen, Ende sechzig, lebt alleine mit ihrem Hund. Ihr Mann verstarb schon vor längerer Zeit, die beiden Söhne sind ausgezogen und sie genießt ihr Leben in vollen Zügen, hat einen geregelten Ablauf und kleine Nebenarbeiten um die Rente aufzubessern. Doch dann tritt der junge, eher schüchterne Elvis in ihr Leben dem sie Nachhilfe geben soll. Beide freunden sich an, denn Elvis hat selbst kaum Freunde, seine Mutter muss viel arbeiten, der Vater hat eine neue Freundin und wohnt weiter weg, der neue Freund der Mutter gibt sich alle Mühe. Doch dann fällt Ellen etwas an Elvis auf und weiss nicht wie und ob sie reagieren kann oder soll…..

„Er wirkt gelöst und fröhlich, eine ganz neue Erfahrung; sie hat ihn bisher immer sehr still erlebt, fast bedrückt, so als trage er eine Last, die zu schwer ist für seine acht Jahre.“ (Seite 64)

Was für ein herrliches Buch welches mich sehr berührt hat. Die Autorin greift in ihrer Geschichte einen Alltag auf den es wohl zig Mal in Deutschland täglich gibt und wirft uns in das Alltagsleben von Elvis mit seiner Mutter Sina und ihrem neuen Freund Torsten. Und Ellen wird neben seiner Nachhilfelehrerin eine ebenso wichtige Stütze für Elvis.

Ich fand das Gesamtbild sehr stimmig, ruhig, und doch konnte man die Unruhe, diese Unvorhergesehene nachvollziehen, manchmal fast mit den Händen greifen. Wie der ein oder andere Protagonist im Buch merkt man schnell selbst dass man von Vorurteilen nicht befreit ist.

Ellen war mir sehr sympathisch, ich mag ihre „minimalistische“ Ansicht auf das Leben. Sie genießt ihren Ruhestand, die Zeit mit ihren Hobbies und Freunden, aber auch die Zeit für sich mit ihrem kleinen Job und ihrem Hund. Es muss nicht immer alles laut, viel und voller Leute und Geschwätz sein, ich glaube dass gerade „ältere“ Leser des Öfteren die Beweggründe von Ellen nachvollziehen können, mir erging es zumindest so.

Sina versucht alles um ihrem Sohn Elvis eine gute Mutter zu sein, natürlich macht man sich als Mutter auch immer Gedanken ob mit dem Kind alles okay ist, gerade wenn man berufstätig ist und nicht jederzeit daheim sein kann um sich um das Kind zu kümmern. Aber was wenn das Kind immer ruhiger wird, sich zurückzieht und mit vielen Situationen nicht klar kommt? Wenn es zu der Betreuung mehr Vertrauen aufbaut als zur eigenen Mutter? Und die Betreuung ihrer Sichtweisen offenbart die man als Mutter gar nicht gesehen hat?

Damit beschäftigt sich dieses Buch, damit beschäftigt sich auch der Leser. Und natürlich hat man immer die eigenen Gedanken im Hinterkopf wie man selbst reagieren würde, was würde man sagen, wie würde man handeln, was ist gerecht, was zu voreilig gesagt? Und es zeigt, in meinen Augen, auch auf wie wichtig es ist dass die Generationen sich austauschen, Zeit miteinander verbringen, dass beide Seiten davon neue Sichtweisen erhalten und voneinander lernen.

Für mich war das Buch ein Stück Kindheit als ich viel Zeit bei den Großeltern verbracht hatte und ich war gerne dort.

Ein Buch was schöne aber auch schwere Momente in der Realität von Familien, ja, der Gesellschaft aufwirft und man ein bisschen überlegt was man selbst eigentlich möchte und was einem gut tut und was nicht. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Tiefe Abgründe

Abgrund
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In einem Lavafeld, eine ehemalige Hinrichtungsstätte, wird ein Toter gefunden. Erhängt, mit einem Nagel der ihm in die Brust gerammt wurde. Als Huldar mit seinem Kollegen die Wohnung des Toten aufsucht ...

In einem Lavafeld, eine ehemalige Hinrichtungsstätte, wird ein Toter gefunden. Erhängt, mit einem Nagel der ihm in die Brust gerammt wurde. Als Huldar mit seinem Kollegen die Wohnung des Toten aufsucht finden sie dort einen Jungen vor, Siggi, der nicht weiß wie er hierhergekommen ist, wo er wohnt, wie seine Eltern mit Nachnamen heißen. Nur seine Bilder lassen für die Kinderpsychologin Freyja auf ein Verbrechen deuten…die Zeit rennt…denn die Mutter von Siggi ist hochschwanger und wie der Vater nicht auffindbar…wie hängen das Verschwinden und der Mord zusammen?



Dies ist der 4.te Thriller mit dem Ermittler Huldar sowie der Kinderpsychologin Freyja. Ich finde man kann die Bände unabhängig voneinander lesen, aber um ein Gefühl für die Protagonisten zu erhalten, auch was sie so erlebt haben würde ich empfehlen alle Bände der Reihe nach zu lesen.

Der Schreibstil ist wie immer gewohnt ruhig, nicht effekthaschend, die Autorin beschreibt ihr Island, die Umgebung, die Geschichte gekonnt mit in ihrem Thriller, schafft so ein schönes und anschauliches Bild. Die Spannung baut sich langsam auf, das mag ich aber an ihrer Schreibart, es knallt nicht alles einem gleich um die Ohren, sondern man geht Schritt für Schritt und relativ schnell zu Beginn wirft hier die Autorin wieder so ein Stückchen der Bildes ein welches den Leser neugierig werden lässt und man somit unbedingt weiterlesen möchte, ja eigentlich will.

Huldar und Freyja habe ich schon bei Band 1 in mein Herz geschlossen, ich mag beide mit ihrer Eigenwart und ja, ihrem Hin und Her ob sie denn nun zusammenkommen sollen oder nicht. Ich hoffe dass sich das mit den weiteren Büchern endlich mal etwas ändert, aber die Autorin räumt dieser kleinen „Schwärmerei und Liebelei“ nicht zu viel Raum ein.

Auch in ihrem 4.ten, gemeinsamen Fall haben die beiden wieder hart zu knappern. Der Mord selbst wird von der Autorin nicht „ausgeschlachtet“, blutig oder brutal niedergeschrieben. Hier geht es um mehr und mit den Protagonisten setzt sie dieses „Mehr“ gekonnt in Szene. Man leidet mit dem kleinen Siggi mit, der nur die Vornahmen der Eltern weiß, was sie arbeiten und alle nach seinem Zuhause oder nahen Verwandten suchen damit er bei ihnen unterkommen kann. Die Bilder die Siggi malt lassen aber einem das Schlimmste befürchten und eine Gänsehaut aufkommen.

In „Abgrund“ beleuchtet die Autorin eine Cliquenfreundschaft die seit der Schule besteht, was aber eine Gruppendynamik in die falsche Richtung ausrichten kann. Auch wie sich diese Dynamik mit den Jahren verändert, was sie mit den jeweiligen Personen anstellt und was daraus entsteht. Gutes wie Schlechtes. Das hat mich doch oft sehr zum nachdenken gebracht, aber auch schockiert wenn man bedenkt dass es sich hier um erwachsene Leute handelt.

Die Auflösung im Allgemeinen war schon überraschend aber verdammt gut. Allerdings setzt die Autorin mit den letzten Seiten noch eine kleine Brise obendrauf und hat mich dann doch sehr sprachlos zurückgelassen. Und doch kann man es, auf der anderen Seite, fast erschreckenderweise nachvollziehen.

Für Thrillerfans die einfach mal was Neues lesen und kennenlernen wollen kann ich Yrsa Sigurdardóttir nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Und dein Herzensspielzeug?

Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen - Wo Wünsche wahr werden
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Lenni und Merle sind nun offiziell die Lehrlinge bei Herr Waldo seinem fantastischen Spielzeugladen. Gerade Lenni ist Feuer und Flamme und kümmert sich mit Hingabe um die Spielzeuge, gerade nachts wenn ...

Lenni und Merle sind nun offiziell die Lehrlinge bei Herr Waldo seinem fantastischen Spielzeugladen. Gerade Lenni ist Feuer und Flamme und kümmert sich mit Hingabe um die Spielzeuge, gerade nachts wenn alle Spielzeuge lebendig werden! Doch Lenni sucht noch immer sein einzig wahres Spielzeug damit er auch ein guter Spielzeughersteller wird. Und als wäre das nicht schlimm genug verschwindet Sir Richard, eine Lieferung aus der Spielzeugfabrik kommt nicht an und Lenni soll das ganze Pluspulver aus Herrn Waldo Wunders Spielzeugladen an einen Erpresser ausliefern….

„Stille umfing Lenni, doch es war keine gewöhnliche Stille, nicht die Stille von Nichts, sondern die Stille von Etwas. Etwas Lebendigem. Es war ein Kribbeln, ein Vibrieren. Ein Abenteuer lag in der Luft, und Lenni jagte ein vorfreudiger Schauer über den Rücken.“ (Seite 6)

Ich war schon ganz begeistert vom ersten Buch zu Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen und war etwas skeptisch ob man dies noch steigern könnte, aber die Autorin Anne Scheller kann es. Auch hier wieder ein sehr spannendes und tolles Abenteuer mit lebendigen Spielzeugen!
Die Illustrationen sind wieder sehr liebevoll, unterstützen die kleinen und großen Leser, die Kapitel sind nicht zu lang, die Schrift schön groß, es eignet sich hervorragend zum Vorlesen sowie selbstständigen Lesen.

Um die Geschichte und vor allem Lenni und Merle mit Herrn Waldo kennenzulernen denke ich schon dass man das erste Buch gelesen haben sollte. So ergeben sich keine Fragen zum zweiten Band und man ist schon etwas in der Materie drin.

Wer wünscht sich nicht nachts in einem Spielzeugladen zu stehen und alle Spielzeuge sind lebendig? Hier ist es möglich und es kurbelt natürlich auch gerade die Fantasie der jüngeren Leser an. Aber nicht nur dass der Spielzeugladen durch Merle und Lenni geführt wird, nein, wir erfahren auch woher die ganzen Spielzeuge überhaupt kommen, wie sie hergestellt werden, wie sie dann zum Leben erwachen. Das war eine neue Erfahrung, was die Augen aber zum Leuchten bringen wird da die Autorin ein absolutes Händchen dafür hat die Dinge und Begebenheiten toll zu beschreiben.

Doch natürlich ist auch in diesem Buch wieder Gefahr im Verzug und Lenni und Merle müssen sich auf ein weiteres Abenteuer begeben. Diesmal möchte jemand das Pluspulver um seine Macht zu demonstrieren zu können. Die jungen Leser werden gefordert und müssen überlegen warum diese Person dies macht, es ist spannend und eine kleine Detektivarbeit. Ich denke es ist auf jeden Fall ein Buch für Mädchen und Jungs.

Ein Herzensspielzeug – ein Spielzeug bei dem der Bauch vor Schmetterlingen flattert, das Herz schneller schlägt, man weiss – dieses Spielzeug ist mein wahrer Freund und hört mir zu, ist für mich da, egal was kommt. Nicht nur Lenni sucht und wünscht es sich, sondern viele Leser werden dieses Gefühl sehr gut nachvollziehen können. Und die älteren Leser werden vielleicht wieder ihr altes Kuscheltier oder Spielzeug suchen und sich an die gemeinsame Zeit erinnern. Alleine das macht dieses Buch so einzigartig und liebevoll.

Zum Ende gibt es wieder ein paar interessante Tipps und Rätsel und ein leckeres Rezept welches man mit den Eltern ausprobieren kann.

Ich hoffe es wird noch einige Bücher über Waldo Wunders Spielzeugladen geben denn ich kehre immer wieder gerne dorthin zurück und werde für ein paar Lesestunden wieder zu einem Kind welches sich durch die Spielzeuge faszinierend lässt. Eine ganz klare Lessempfehlung!

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