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Veröffentlicht am 16.06.2020

Der erste Fall für Korner und Werner

Krokodilwächter
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Warum musste die junge Studentin Julie so grausam sterben? Wer hat sie in ihrer eigenen Wohnung so brutal ermordet? Jeppe Korner und seine Kollegin Anette Werner tappen völlig im Dunkeln. Julie war zwar ...

Warum musste die junge Studentin Julie so grausam sterben? Wer hat sie in ihrer eigenen Wohnung so brutal ermordet? Jeppe Korner und seine Kollegin Anette Werner tappen völlig im Dunkeln. Julie war zwar beliebt aber eine feste Beziehung hatte sie nicht. War es der eigene Vater der sie abgöttisch liebte? Der heimliche Verehrer? Oder doch eine zerbrochene Beziehung? Und was hat der Schreibclub der älteren Hausbesitzerin Esther de Laurenti damit zu tun?
„Du hast selbst gesagt, Korner, dass er die Dramatik mag. Er ergreift jede Gelegenheit, um den maximalen Effekt zu erzielen.“ (Seite 262)
Eine neue Serie aus Kopenhagen von der Autorin Katrine Engberg.
Katrine Engberg schreibt sehr detailliert, beschreibt ihr Dänemark, seine Orte, seine Sehenswürdigkeiten und die ganze Umgebung mit, es lädt zum Träumen ein, aber manchmal ist es auch etwas langatmig. Der Humor, zeitweise in Ironie gehend, hat mir hingegen sehr gut gefallen. Auch die Wahl ihrer Worte hat mich faszinierend.
Jeppe Korner und Anette Werner leiten ihre Abteilung, sind seit Jahren ein eingespieltes Team und doch würde ich es als eine Art Hassliebe beschreiben. Sie schätzen sich, aber sind von dem jeweils anderen auch öfters sehr genervt und machen diesem Umstand hier und da Luft. Ich mag diesen Umstand der beiden aber, denn ein Team das sich immer und überall sympathisch ist und ohne den Anderen nicht mehr kann, das habe ich doch zu Genüge gelesen. Jedoch sind mir beide Protagonisten zu blass geblieben, eine ganze Zeit lang. Auch das restliche Team, was einen Großteil der Arbeit, mit erledigt, war eher im Hintergrund.
Esther de Laurenti spielt den Ermittlern zu, denn ihr Krimi den sie in einem Schreibclub über eine gemeinsame Datei veröffentlicht, hat Aufsehen bei den Ermittlern erregt. Auch sie hat mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, sie ist ebenso kein Sonnenschein. Es sind Protagonisten die mit ihrem Leben ebenso zu kämpfen und zu hadern haben wie jeder andere auch, das gab bei mir ein großes Plus.
Ein Thriller, der etwas ruhiger ist. Die Tat an sich hatte es in sich, aber die Autorin verweilt nicht ewig bei dieser Tat und schlachtet das Bild aus. Durch Einblicke in den Krimi den die Hausbesitzerin Esther de Laurenti geschrieben hat ergeben sich die Eindrücke was wohl, in ungefähr, passiert ist. Das steigert die Spannung, auf Dauer, enorm.
Um was geht es in diesem Thriller? Das Cover sowie Titel bezieht sich auf die Tat und die Personen die hier involviert sind. Es geht um Entscheidungen in jungen Jahren die nicht immer die besten waren, dass es Menschen betroffen hat die nun einen Weg mit den getroffenen Entscheidungen wählen müssen. Das System der Kinderheime, der Adoptionsmöglichkeiten in Dänemark wird hier beleuchtet und die Autorin hat, in meinen Augen, ein sehr gelungenes Bild dargestellt. Denn wie oft muss man hören oder lesen – in den nordischen Ländern ist alles besser. Dass eine Autorin, die dort geboren ist und lebt einen ganz anderen, internen Blick aufzeigen kann, das ist brillant und realistisch umgesetzt.
Neben den blassen Protagonisten, gerade die Ermittler, war der Einstieg nicht leicht. Ich war auch hin und wieder am überlegen ob ich das Buch zur Seite legen soll. Die ersten 102 Seiten waren eher nichtaussagend, sehr träge, langweilig und ich musste mich regelrecht durchkämpfen. Und dann kam dieser Schalter den die Autorin umlegte und ehe ich es mich versah war ich in dieser Geschichte gefangen.
Ob diese neue Kopenhagen Serie etwas für Jedermann ist muss fast jeder für sich selbst herausfinden. Ich hatte zu Beginn meine Probleme, muss aber sagen dass mich die Autorin doch überzeugen konnte die weiteren Bände von ihr zu lesen. Für Thrillerfans die sich für den hohen Norden interessieren ist es auf jeden Fall sicherlich eine spannende Story.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Wie krank ist das Gesundheitssystem?

Glasflügel
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Ein erneuter Todesfall der auf Mord hindeutet – eine Leiche wird in einem öffentlichen Brunnen nackt aufgefunden. Der Tod war langsam und grausam, die ist an einigen Schnitten, die ihr zugefügt wurden, ...

Ein erneuter Todesfall der auf Mord hindeutet – eine Leiche wird in einem öffentlichen Brunnen nackt aufgefunden. Der Tod war langsam und grausam, die ist an einigen Schnitten, die ihr zugefügt wurden, verblutet. Doch warum? Wer könnte ein Motiv haben? Und diesmal muss Jeppe Korner alleine ermitteln denn seine Kollegen Anette Werne ist im Mutterschutz…. Noch während er sich mit dem Team auf die Suche macht passieren weitere Morde nach dem gleichen Schema und auch Anette kann daheim nicht mehr die Füsse ruhig halten….
„Wer ist krank, und wer ist gesund? Man kann argumentieren, dass jede Abweichung von gesellschaftlichen Normen krankhaft ist. Es lassen sich aber auch für das Gegenteil Argumente finden.“(Seite 228)
„Glasflügel“ ist der dritte Band der Kopenhagener Thriller Reihe der Autorin Katrine Engberg. Auch hier besticht das Cover mit einem Schmetterlingsflügel sowie dem roten Cover.
Ihrem Schreibstil bleibt die Autorin treu, baut zu Beginn gleich einen Spannungsbogen hinein der eventuell vermuten lässt wohin dieses Buch führen wird bzw. könnte. Die ein oder andere gekonnte, humorvolle Einlage lässt nicht auf sich warten und ist, wie gewohnt, nicht zu flapsig oder plump geführt.
Hier sollte man am Buch dran bleiben da einige Protagonisten auftauchen und miteinander verbunden sind. Durch längere Pausen kann man den Faden verlieren.
Für das Team ist es nun neu da Anette Werner im Mutterschutz ist. Somit ist Jeppe Korner alleine unterwegs bzw. immer mit anderen Kollegen aus dem Team und dieser Fall hat es in sich. Wie schon in „Blutmond“ wird auch hier das Team eingebunden, hier noch stärker da Anette Werner ausfällt. Die Dynamik verteilt sich und der ein oder andere Kollege, der schon immer mehr handeln wollte, erhält hier seine neue Chance.
Interessant fand ich hier die Situation von Anette Werner die mit Leib und Seele Polizistin ist und nun, durch die Geburt, sich im Mutterschutz, befindet. Ihre Rolle können wohl viele nachvollziehen denn eine Frau die Mutter geworden ist wird auf das „Kinder behüten“ reduziert, in den Job zurück bzw. vorzeitig wieder mitwirken ist nicht gerne gesehen. Aber wie ergeht es den Müttern die auch ihre Arbeit noch immer gerne verrichten, trotz oder mit Kindern? Alleine der Spannungsbogen und die „kleinen“ Ermittlungen von Anette Werner drehen sich, zum Ende, ziemlich hoch.
Das Gesundheitssystem in Dänemark ist in diesem Buch das große Thema. Von vielen hochgelobt als sehr systemrelevant und modern zeigt die Autorin einen ganz eigenen, anderen Blick auf dieses System. Auch hier wird während dem Lesen klar dass nicht alles gut durchdacht ist und viele Menschen, die wirklich Hilfe benötigen, in diesem System untergehen, alleine gelassen werden oder es keinerlei Kontrollen gibt die sich der Sicherheit der Patienten gewährleisten soll. Was angespannte Situationen für Folgen haben können.
Bis zum Ende war es wieder ein Spiel aus Überraschungen und neuen Wendungen, die Auflösung hatte mich überrascht. Weiterhin eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Ein letztes Mal in Eisenland

Drachendüster
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Die Katastrophe für Eisenland konnte verhindert werden. Nun heisst es ein letztes Mal kämpfen, für die Liebe, die Freiheit, für Eisenland. Rayka macht sich mit ihrem Liebsten Targoin, ihrem Geisterwarg ...

Die Katastrophe für Eisenland konnte verhindert werden. Nun heisst es ein letztes Mal kämpfen, für die Liebe, die Freiheit, für Eisenland. Rayka macht sich mit ihrem Liebsten Targoin, ihrem Geisterwarg sowie Bruna und der Lichtelbin Lavilija auf um im magischen Netz ihre Freunde zu finden. Gleichzeitig rüstet sich der dunkle Herrscher Morren für den Angriff auf Eisenland und die Stadt Silbrarillia. Und auch Bael hat noch einen Pakt mit dem Drachen Schwarzschwinge zu erledigen… doch wer wird Erfolg haben? Und was wird mit Eisenland passieren?

„Was hatten die weisen Tzchamalas einst sagt, die von den Lehren der Geistheilerin gesprochen hat? „Jeder kann sein Schicksal ändern. Mit der Kraft der Gedanken und der Gefühle formt jeder die Welt.“ (Seite 259)

Mit „Drachendüster“ hat die Autorin Ruth Mühlau ihre High- Fantasy- Reihe um die Zauberschmiedin beendet und wenn man alle Bücher fleissig mit verfolgt und gelesen hat so fällt auch dem Leser dieser Abschied schwer.

Wenn man nach längerem Warten in das Buch zurückfinden muss bzw. in die Geschichte, das fällt schwer. Da nun alle Bücher zu kaufen sind empfiehlt es sich auch alle zu holen und nach der Reihe zu lesen. Sollte man einen längeren Abstand dazwischen lassen könnte der Wiedereinstieg, wie auch hier, etwas schwer fallen. Durch die ein oder andere eingebaute Rückblende kommt man nach ein paar Seiten doch wieder gut in Eisenland an.

Lobenswert ist hier das Glossar über die Zauberschmiedin am Ende welches die Protagonisten, Orte und ein paar Begebenheiten nochmals zusammenfasst und das Lesen und wieder einfinden in die Geschichte erleichtert.

Der Schreibstil ist auch wieder hier sehr fantastisch, gut aufgebaut, er packt, er zieht einen mit, es gibt Wendungen und Überraschungen, alte Feinde die zu neuen Freunden werden und umgekehrt, allerlei düstere und helle Gestalten bekommen ihren Platz und im Ganzen hat mich der letzte Band auch wieder mitreissen und packen können.

Rayka ist die feurige Zauberschmiedin die die Macht hat Eisenland nun endgültig zu retten, aber auch ihren Liebsten und ihre totbringende Magie bei sich zu behalten. Rayka war schon immer anders, schon immer interessant und von feurigem Temperament, sie schleicht sich sehr schnell in das Herz der Leser und natürlich möchte man nun wissen wie es für Rayka und ihren Liebesten Targoin ausgeht.

Viele Protagonisten die schon länger mit Rayka unterwegs sind, die man in den Geschichten kennengelernt hat, die man kurz erblickte, die einen Weg mit gegangen sind, die man hier und da wieder trifft – sie alle tauchen in dem letzten Band der Zauberschmiedin nochmals auf. Hier wird sich zeigen wer welche Gefühle für Eisenland und für die Gemeinschaft von Gut oder Böse hat. Denn der dunkle Herrscher möchte neue Machtverhältnisse in Eisenland haben und so mischen sich die Würfel neu.

Es wird düster, es wird spannend, es geht um Liebe und Hass, um Verrat und Neubeginn, um alte Freunde und neue Feinde die sich in diesen schweren und dunklen Zeiten wieder neu finden müssen. Mit Wendungen und Überraschungen konnte mich die Autorin hier vollends überzeugen und begeistern.

Allerdings war mir das Ende, nach so einem großen und unglaublich spannenden Bogen zu kurz, zu schnell, zu einfach, zu ja, unspektakulär. Dafür ist der Epilog wiederum vielversprechend und macht neugierig was eventuell in neuer Form noch folgen könnte.

Im Ganzen möchte ich die Reihe der Zauberschmiedin jedem großen oder kleinen Fantasyfan ans Herz legen denn hier bekommt man wirklich alles – fantastische Wesen in hellen und düsteren Gewändern, aussergewöhnliche Protagonisten, Liebe und Verrat, Freundschaft und Feindschaft in einer wundersamen Welt namens Eisenland.

Ich spreche für alle Bände auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung aus!

„Noch eins. Damit die Welt eine gute wird, ist es wichtig, wer das Siebte bricht. Böses gebiert Böses.“(Seite 202)

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Nicht ganz perfekt umgesetzt!

Dark Web
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Oliver hat sich bei der Börse verkalkuliert. Sein Kumpel Marc macht ihm ein unglaubliches Angebot – er möchte, zusammen mit Oliver, einen Drogenshop im Dark Net eröffnen. Schnelles Geld, guter Umsatz ...

Oliver hat sich bei der Börse verkalkuliert. Sein Kumpel Marc macht ihm ein unglaubliches Angebot – er möchte, zusammen mit Oliver, einen Drogenshop im Dark Net eröffnen. Schnelles Geld, guter Umsatz und keiner kann ihnen etwas nachweisen…. Doch durch ihre Idee wird die russische Mafia auf sie aufmerksam…
Nina, die Frau von Oliver, kommt nicht damit klar dass ihr Mann sich so verändert hat und engagiert einen Privatdetektiv. Auf einer Ausstellung lernt sich Jasmin kennen, die beim deutschen Geheimdienst arbeitet und durch Gespräche mit Nina auf ihren Mann Oliver aufmerksam wird…
In Russland entsteht ein neues, geheimes Projekt, größer und besser als Google – das Holos. In Deutschland entsteht die große Firma ohne dass jemand aus der Politik, Wirtschaft oder Bevölkerung etwas geahnt hätte… doch was hat Holos wirklich vor? Was können Jasmin und ihr Chef dieser Firma nachweisen? Und wer wird sie unterstützen?

Man merkt sehr schnell- hier laufen viele Stränge zusammen, begegnen sich, trennen sich wieder und beginnen neue Wege. Vorteilhaft ist das Personenregister zu Beginn des Buches. Ich persönlich habe es nicht wirklich gebraucht da es doch, weitgehend, klar war wer hier wer ist und wer für wen arbeitet und wie handelt.
Der Einstieg war sehr schwer, die ersten 260 Seiten passiert nicht wirklich etwas, es kommt keine Spannung auf und man lernt im Prinzip den Aufbau des Dark Net, was darin möglich ist, wie es funktioniert, was man alles beachten muss, welche Typen und Organisationen sich dort bereichern und andere Leute bestechen.
Und um diese Thematik wird die Geschichte gespannt. Es geht aber nicht nur um das Dark Net, sondern auch um das Perverse was darin möglich ist, hier also Vorsicht! – für zarte Leserseelen ist dies bestimmt kein Buch! Es hat das Wort Thriller trotzdem verdient!
Russland möchte wieder zu neuer Stärke, mit einer eigene Suchmaschine und dem Westen eine Lektion erteilen. Sie agieren im Verborgenen, man erhält eine gute Einsicht wie die Politik in Russland funktioniert, wer hier am längeren Hebel sitzt und sich seine Macht durch Erpressung und Co. sichert. Da Geld eine wichtige Rolle bei allen spielt wird die EZB Bank ebenso mit einbezogen und auch hier werden die Geschäfte erklärt und deutlich gemacht.
Für mich war es zeitweise sehr viel Theorie, hier und da spannend und informativ, auf der anderen Seite aber auch langatmig und belastend, nicht ganz zu verstehen, zu durchschauen und einiges blieb im Dunkeln. Man muss sich für die Gesamtthematik auf jeden Fall interessieren, sonst wir das Buch im Gesamtbild ein Reinfall.
Sympathisch waren für mich die Protagonisten nicht wirklich. Muss es aber auch nicht, denn so erhält das Buch einen großen Kick Realismus. Interessant fand ich eigentlich Oliver und Nina, das Ehepaar, welches durch die dunklen Geschäfte von Oliver eine starke Veränderung mitmachen musste. Die Entwicklung von Oliver fand ich dann doch sehr erschreckend und wohl auch realistisch umgesetzt. Was Macht und Geld mit den Menschen anstellen kann und wie schnell man bei dunklen Geschäften in die falschen Kreise geraten kann… perfekt umgesetzt.
Nach den ersten 260 Seiten zog die Geschichte im Allgemeinen auch an und wurde sehr spannend, fassungslos, ja man möchte fast schon sagen menschlich abstossend, ekelerregend und grausam was im Dark Net für Gestalten sich herumtreiben, ihre „Ware“ verkaufen ohne Gewissen, Skrupel oder Gefühle. Und es geht hier nicht nur um Drogen, Waffen oder Menschenhandel, es geht um mehr und das schockt extrem. Im Prinzip wird durch das Buch über das Dark Net schnell klar – hier ist alles möglich, von Drogen über Menschenhandel, Pädophilie, Waffen, Erpressung, Geldwäsche zu Mord als Auftrag.
Das Ende bleibt jedem selbst überlassen, ob er es nun gut heisst oder nicht. Ich persönlich finde dass es zu der ganzen Geschichte passt, denn wäre es anders, dann hätte der Autor, in meinen Augen, unglaubwürdig, gehandelt. Das Dark Net kann man eben nicht so einfach durchforsten, schließen und beenden. Wird durch die aktuellen Nachrichten auch immer deutlicher.
Trotz dass mich das Buch noch packen konnte, hat es mir persönlich zu lange gedauert bis die eigentliche Geschichte mal zum Zug kam. Von daher sollte man sich vorher überlegen ob man dieses Buch wirklich lesen möchte.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Rache unter dem Blutmond

Blutmond
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Nach einer Modenshow wird der berühmte Designer und Fernsehstar Alpha Bartholdy tot aufgefunden. Durch seine Säure wurde sein Inneres verätzt und er fand einen qualvollen Tod. Jeppe Korner und seine Kollegin ...

Nach einer Modenshow wird der berühmte Designer und Fernsehstar Alpha Bartholdy tot aufgefunden. Durch seine Säure wurde sein Inneres verätzt und er fand einen qualvollen Tod. Jeppe Korner und seine Kollegin Anette Werner nehmen sich diesem Fall an. Während sie sich mit dem Leben und der Umgebung von Bartholdy beschäftigen wird eine berühmte Sängerin ebenfalls mit Säure vergiftet…doch wer hat einen Grund diese grausamen Anschläge zu verüben? Und was hat Jeppe Korner sein bester Freund und Schauspieler Johannes damit zu tun?
„Die Energie der bevorstehenden Mondfinsternis vibrierte in ihr, eine alchimistische Hochzeit zwischen der Sonne und dem Mond, eine Metamorphose, Tod und Wiedergeburt.“ (Seite 198)
Der zweite Band der Autorin Katrine Engberg mit ihrer Kopenhagen Reihe und dieser Thriller konnte mich nun wirklich begeistern!
Während im ersten Buch noch der Einstieg sehr schwer fiel, die Autorin sich mit vielen langweiligen Details aufhielt, ist es hier flotter, spannender und von Beginn an interessant. Natürlich bleibt die Autorin ihren bildhaften Beschreibungen treu, auch der Schreibstil im Allgemeinen ist einfach sehr interessant und angenehm zu verfolgen.
Was für mich großes Pluspunkte im zweiten Buch sind, im Gegensatz zum Ersten – es gibt Veränderungen. Im Team allgemein, aber auch im Umfeld. Erstmal sind die Hauptermittler Werner und Korner nicht mehr so blass, auch ihr Privatleben erhält mehr Einblick und sie bleiben weiterhin ebenso Mensch wie jeder andere auch. Das Team im Allgemeinen wird in diesem Buch und seinem Fall mehr eingebunden, wir erleben die Protagonisten mit ihrem Team zusammen auf Verbrecherjagd und das ist sehr überzeugend und eingespielt.
Auch hat sich gerade Korner, zum ersten Buch her, gewandelt und gefangen, das war sehr toll zu lesen. Die Ironie, der Humor kommt hier nicht zu kurz, wirkt aber nicht aufgesetzt oder übertrieben, sondern lockert zur gegebenen Zeit die Situation etwas auf.
Um was geht es in diesem Thriller? In diesem Thriller steht das Ereignis des Blutmonds an, davor werden viele gesellschaftliche Events gefeiert, gerade im Modebereich. Doch die Modewelt ist alles andere als gutgelaunt, ausgeglichen und fair und das zeigt die Autorin in ihrem Thriller sehr gekonnt auf. Menschen wollen noch mehr Geld, noch mehr Ruhm, sie wollen alles was sie begehren, egal was es kostet. Und sollte es nicht so klappen wie gewünscht bleibt immer noch die Möglichkeit des Betrugs und der Erpressung. Und manch Empfehlung oder Hilfe hat mehr Nachsehen als man sich erstmal vorzustellen vermag.
Der Blick hinter die Kulissen der Modewelt war manch bizarr und doch etwas was man in vielen Zeitungen und Klatschmagazinen vorgesetzt bekommt. Dass sie manch komische Anwandlung haben die von anderen Menschen ausgenutzt wird um Geld und ein bisschen Macht zu erhalten.
Die Wendungen, Überraschungen, die vermeidlichen Verdächtigen werden auch hier dem Leser vor die Nase gesetzt und man ist freiwillig dabei und ermittelt selbst im Hintergrund mit und macht sich seine gedanklichen Notizen und Schlüsse. Und doch schafft es die Autorin auch hier mich, zum Ende hin, erneut zu überraschen, Ansätze verwerfend und die Auflösung logisch dargestellt zu packen.
Mittlerweile bin ich von Korner und Anette mehr als überzeugt und Fan und spreche für den anspruchsvollen Thrillerfan und jeder der einfach mal was Neues lesen möchte, eine klare Leseempfehlung aus.

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