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Veröffentlicht am 16.06.2020

Der siebte Fall von Vidalis

Blutgott
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Das Team des LKA Berlin um die Ermittlerin Clara Vidalis wird zu einem grausamen Tatort gerufen. Eine junge Frau wurde brutal in ihrem Zugabteil getötet. Während Clara und ihr Team nach den Hintergründen ...

Das Team des LKA Berlin um die Ermittlerin Clara Vidalis wird zu einem grausamen Tatort gerufen. Eine junge Frau wurde brutal in ihrem Zugabteil getötet. Während Clara und ihr Team nach den Hintergründen suchen wird ein Verdächtiger festgenommen. Das Perfide an dieser Tat – der Täter ist unter 14 Jahren, sprich, er kann in Deutschland nicht verurteilt werden für seine Tat. Im Internet ruft der „Blutgott“ zu neuen Taten auf die überraschen, die ihn huldigen sollen, die neu sein müssen….
Ich liebe die Reihe rund um die Ermittlerin Clara Vidalis. Mit dem Buch „Blutgott“ ist der 7.te Band um das LKA Team in Berlin erschienen.
Vorweg möchte ich eines sagen – für sensible Leute ist die Reihe wohl nicht leicht zu ertragen. Und ich hatte mit diesem Buch auch so meine Probleme, musste es hin und wieder auf die Seite legen.
Der Schreibstil ist wie gewohnt spannend, baut gekonnt seinen Bogen auf, er geht ans Eingemachte und lässt einen doch nicht los.
Wenn man eine Reihe verfolgt dann wachsen einem auch die Protagonisten ans Herz. Man ist bei ihren Entscheidungen dabei, wenn sich Wege kreuzen oder trennen, man wächst mit ihnen, erleidet die Rückschläge, es ist auch hier, trotz heftiger Themen, immer wieder ein „Heim kommen“ und sich freuen wieder mit den Protagonisten einen neuen Fall lösen zu dürfen.
Ich würde behaupten dass Clara Vidalis und ihr Team schon einige kranke Typen am jagen waren, aber der „Blutgott“ übersteigt, in meinen Augen alles bisher da gewesene. Hier werden die Medien, gerade die Sozialen, auch das Dark Web, stark mit eingebunden. Es hat vieles seine Vorteile, aber ebenso gibt es genügend Nachteile die der Autor gekonnt, ohne Panik schüren zu wollen, aufzeigt. Auch dass viele Eltern heute gar nicht mehr genau wissen was ihre Kinder im Netz machen, wo sie surfen und unterwegs sind, was sie hören und sehen. Dass aber auch die Politik und die Konzerne mit den Kontrollen sehr nachlässig sind.
Die Fälle die der Blutgott verüben lässt, die gehen wirklich an die Substanz, anders kann ich es nicht sagen. Nebenher etwas essen würde ich bei diesem Buch nicht empfehlen. Und doch trifft der Blutgott, durch seine Recherchen, auf die richtigen Kinder, die sich von ihm bedingungslos anstacheln lassen und wenn das nicht wirkt dann erpresst er sie mit gewissen Dingen. Ein absolut perfider und gnadenloser Kerl.
Wer jetzt meint dass der Autor hier eine Schlacht in den Vordergrund rückt und alles andere ohne Sinn und Verstand von Statten geht, der täuscht. Denn der Autor wirft hier eine ganz gezielte Frage auf – was ist wenn Kinder, die noch nicht strafmündig sind, grausame Mobs oder Morde begehen? Wie kann da die Polizei, die Ermittler, die Gerichte dagegen vorgehen? Was ist heute schon Realität? Und wohin könnte dies führen? Wie sieht es in anderen, europäischen Ländern aus? Und alleine diese ganze Tatsache verursacht eine ganz gewaltige Gänsehaut und lässt einem hier und da das Blut in den Adern gefrieren.
Das Ende war nicht so wie ich es erwartet habe, es hat mit überrascht, geschockt und endet mit einem ganz fiesen Cliffhanger und ja…ich bin sowas von gespannt, mehr möchte ich auch nicht dazu sagen. Wer wirklich knallharte Thriller sucht mit sympathischen Ermittlern und Tätern die vieles übersteigen was man sich selbst nicht ausdenken kann – der ist mit Veit Etzold auf jeden Fall bedient. Und trotzdem schafft der Autor immer die knallharte Realität hineinfliessen zu lassen, ein großer Pluspunkt von meiner Seite aus und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Für mich das emotionalste Buch des Autors

Ada, das Mädchen aus Berlin
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Die Anwältin Catherine Lockhart und ihr Mann Liam werden von ihrem Freund gebeten seiner Tante Gabriella Vincenzo in der Toskana zu helfen. Sie hat ein schönes Weingut mit Villa und nun wird es ihr streitig ...

Die Anwältin Catherine Lockhart und ihr Mann Liam werden von ihrem Freund gebeten seiner Tante Gabriella Vincenzo in der Toskana zu helfen. Sie hat ein schönes Weingut mit Villa und nun wird es ihr streitig gemacht, angeblich hat sie es nicht rechtsmässig erworben. Ohne große Hoffnung reisen Catherine und Liam nach Italien und lernen dort die Geschichte von Ada kennen. Sie wurde 1918 in Berlin geboren und erbte das gleiche Talent wie ihr Vater – eine Meisterin an der Violine. Doch dann verschärfen sich die Gesetze durch die Machtergreifung von Hitler und die Familie Baumgarten muss um alles bangen da sie Juden sind. Doch wie soll die Geschichte von Ada aus den 30igern mit den aktuellen Geschehnissen von Gabriella Vincenzo zusammenpassen?
„Wir waren bester Laune und stießen auf meine Zukunft an. Diesen Augenblick habe ich in meinem Gedächtnis bewahrt, denn danach begann der allmähliche Untergang meiner Familie“. (Seite 167)
Ich habe alle Bücher die Roland H. Balson auf den Markt gebracht hat, gelesen. Durch die beginnende Reihe sind mir gerade Catherine und Liam sehr ans Herz gewachsen und ich bewundere ihre Zusammenarbeit und den Kampf für Gerechtigkeit. Durch den ersten Fall hat sich Catherine einen guten Ruf erworben Menschen zu helfen die durch die Nationalsozialisten damals vieles oder alles verloren haben.
Und doch muss ich sagen, dass mit diesem dritten Buch der Autor komplett ins Schwarze getroffen hat, da er viele Dinge die ich schätze und mag mit Themen verbunden hat die mich interessieren, bewegen und aktuell bleiben müssen! Und trotz der vielen ruhigen Stellen hat diese Geschichte mich am meisten mitgerissen, bewegt und zum Ende sind mir die Tränen gelaufen.
Der Schreibstil des Autors ist, wie immer, ruhig, angenehm, zu Beginn gibt es kein großes Aufsehen um den Fall, man sortiert die Sachlage und die Möglichkeiten. Es kommt der Punkt an der die Spannung, das emotionale Erlebnis der Geschichte so zunimmt dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ebenfalls beschreibt der Autor gerade die Umstände in Italien, die ländliche Gegend der Toskana so herrlich, bunt und duftend dass man das Gefühl hat man befinde sich dort.
Wie gesagt, durch die kleine Reihe sind mir Catherine und Liam sehr sympathisch geworden, sie sind ein eingespieltes Team und stehen auf der gleichen Seite, ergänzen sich ganz wundervoll.
Die Thematik des Autors hat nie an Brisanz, an Dringlichkeit verloren. Wie viele Firmen haben noch heute Länder, Gegenstände oder ähnliches in ihrem Besitz was sie damals, zur Zeit der Nationalsozialisten, nie rechtmässig „geerbt“ haben? Wer verschweigt, vertuscht noch heute? Und wird überhaupt noch genau hingesehen und für das Gerechte gekämpft? Wer musste was aufgeben um zu überleben?
Gabriella Vincenzo war für mich nicht einfach, sie ist eine ältere Dame die durch den Räumungsbefehl und das forsche Vorgehen der Gegenpartei erheblich seelischen Schaden erleidet und sich zurückzieht. Manchmal erinnerte mich ihr Verhalten an ein kleines, dickköpfiges Kind. Und doch wird das Verhalten zum Ende hin aufgeklärt.
Die Familie Baumgarten hat der Autor sehr wundervoll in ihre Zeit gesetzt. Und auch was er über die klassische Musik, den Aufbau eines Orchester, die Hierarchie von Musikern, die Aufgaben des Dirigenten, welche Oper zu welcher Zeit mit welchem Thema geschrieben wurde - zu erzählen hatte- die Liebe zu dieser einzigartigen Musik – das konnte mich unheimlich begeistern.
Ada steht mit ihrem Schicksal für viele Menschen die damals das gleiche oder ähnliche Schicksal erlitten wie ihre Familie und sie. Wir erleben durch Ada mit ihrer Familie den Aufschwung und das Umdenken in Deutschland, im Freundes – und Bekanntenkreis. Wie schwer es wurde eine „unerlaubte“ Liebe weiterhin zu halten, in diesen dunklen Zeiten. Wie schnell die Hoffnung zerschlagen wurde und neue Wege sich als Hoffnung oder Trugschluss erwiesen. Man fiebert mit jedem einzelnen Protagonisten mit, erlebt die Geschichte von Ada durch ihre Aufzeichnungen und bangt, hofft, leidet, lacht und liebt mit.
Das Ende war wieder von Überraschungen gesprenkelt, mit neuen Wendungen und war in seiner Umsetzung überzeugend und schlüssig. Und ich persönlich, von diesem Buch, mehr als angetan und ich empfehle seine Bücher unbedingt weiter!

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Der Kampf gegen den Höllenhund

Höllenhund
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Hansgar lebt als Bettler in der mittelalterlichen Stadt Ingelspfort. Sein Leben ist eigentlich nicht mehr lebenswert bis er dem Ritter Ronald begegnet der sich nicht nur Hansgar annimmt sondern felsenfest ...

Hansgar lebt als Bettler in der mittelalterlichen Stadt Ingelspfort. Sein Leben ist eigentlich nicht mehr lebenswert bis er dem Ritter Ronald begegnet der sich nicht nur Hansgar annimmt sondern felsenfest überzeugt ist das Hansgar der Auserwählte ist um wieder der Kriegsgöttin Zolora zu dienen...doch kann dies sein...kann und will Hansgar sein Leben in den Dienst der Göttin stellen?

Zur gleichen Zeit ist Hans, eher schüchtern und ohne Selbstbewusstsein, dabei die Ratschläge des Vaters seiner Freundin Elisa zu befolgen – meditieren und sein Selbst finden. Anfangs noch skeptisch verändert sich Hans und konzentriert sich voll und ganz auf seine Leidenschaft – Comics zeichnen, was ihm sehr gut gelingt...Doch die Comics entwickeln plötzlich eine eigene Dynamik und das Leben von Hans und Hansgar steht auf dem Spiel...

Ich bedanke mich bei Lovelybooks und dem Autor für das Rezensionsexemplar und die dazu stattgefundene Leserunde.

Wo fange ich an?

Das Buch spricht soviel auf einmal an dass man es fast sehr schwer in Worte fassen kann.
Der Schreibstil ist sehr außergewöhnlich, doch äußerst passend zur Geschichte, gerade wenn man in die Welt von Hansgar eintaucht. Auch besitzt der Autor eine sehr bildhafte Beschreibung welches es dem Leser leicht macht sich Umgebungen, Freund und Feind, Orte und die ganzen Begebenheiten einzuprägen, ein Kopfkino entsteht dem man sich nicht mehr oder sehr schwer entziehen kann.

Die Beschreibung des Buches gibt nicht sonderlich viel her, auch war ich zu Beginn sehr gespannt wohin es eigentlich gehen soll, was ist der Kern der Geschichte? Kommt der erhobene Zeigefinger, die göttliche Weissagung oder ist es eher eine fantastische Geschichte zur Meditation? Nein, dieses Buch ist soviel mehr und auch wenn es der Klappentext und Coverbild nicht hergeben, dieses Buch geht viel tiefer und berührt den Leser in so vielen Facetten.

Hansgar war mir von Beginn an sehr sympathisch, seine Geschichte nicht sonderlich bekannt, im Laufe der Zeit ändert sich dies, man erhält mehr Einblick in die Vergangenheit von ihm. Seine Wandlung fand ich sehr interessant, weil er doch nicht an seine Bestimmung glaubte und doch versucht ist sein Leben in das einer Kriegsgöttin zu stellen, kann dies gelingen? Wo hört die eigene Freiheit auf, wo beginnt sie?
Mit der Zeit vollzog Hansgar Züge die ich nicht immer gutgeheißen hatte, aber ich glaube, dies soll auch Sinn dieser Geschichte sein.

Hans...ach je, also als ich den ersten Satz von ihm gelesen hatte war ich erstmals etwas zurückhaltend, denn der Autor schafft es gekonnt den Hans als einen sehr schüchternen Jungen darzustellen, der eigentlich ständig über die eigenen Füße stolpert. Ich gebe zu, zu Beginn war ich bei diesem Protagonisten sehr skeptisch. Aber auch hier vollzieht der Autor eine unglaublich tolle Wendung die man Hans abnimmt, die nicht übertrieben oder überdramatisiert wirkt, auch ist die Sache der Meditation und die Findung seiner Selbst eine interessante Begebenheit.

Die Verknüpfungen von Hansgar und Hans, ihre Geheimnisse, ihre Gemeinsamkeiten, ihre Begleiter aber auch Feinde, das Rätseln was denn hier nun passiert hat mich unglaublich gefesselt und begeistert.

Und warum sollte man dieses Buch nun lesen?

Weil es viele Dinge anspricht, viele Dinge die sich verlieren, die aus „der Mode“ kommen und die doch so wichtig sind für unser Selbst, aber auch für unsere Freiheit, für die Freiheit von jedem Mitmenschen, die uns ausmachen – dass wir an unsere Stärken und Schwächen glauben, aber auch an die Freiheit, an die Menschlichkeit und Herzlichkeit, das sich Menschen ändern können, das gewisse Züge nie aus der Mode kommen dürfen.

Dieses Buch berührte mich einfach und entwickelte einen Sog dem ich mich dann gar nicht mehr entziehen konnte.

Ich kann nur sagen - lest dieses Buch!

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Träume, lache, liebe, lebe!

Lichter auf dem Meer
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Harold und Mary Rose Grapes haben schon einiges erlebt, nicht immer Gutes.
Nun wird ihnen noch ihre letzte Liebe genommen – sie müssen aus ihrem Haus an der Teufelsklippe ausziehen.
Denn dieses Haus ist ...

Harold und Mary Rose Grapes haben schon einiges erlebt, nicht immer Gutes.
Nun wird ihnen noch ihre letzte Liebe genommen – sie müssen aus ihrem Haus an der Teufelsklippe ausziehen.
Denn dieses Haus ist zu nahe am Abgrund, nach neuen Verordnungen darf man dort nicht mehr wohnen... beiden zerbricht es das Herz.
Doch in der Nacht vor der Zwangsräumung geht ein Gewitter über San Remo de Mar nieder und ein Blitz schägt in das Haus von dem Ehepaar Grapes ein... als beide am nächsten Morgen erwachen steht ihr Welt Kopf...denn ihr Haus schwimmt auf dem Meer und beiden wissen nicht was passiert ist, wie sie jetzt überleben sollen und ob überhaupt jemand nach ihnen sucht...

Goodreads meint: Was für ein Buch! Was für eine unglaubliche Geschichte!
Und diesen Worten möchte ich mich auf jeden Fall anschließen, denn sie ist so ungewöhnlich und doch zauberhaft in ihrem Aufbau, dem was geschieht und was man mit dem Ehepaar Grapes alles erleben und entdecken wird.

Der Schreibstil war schon von Beginn an ziehend, interessant und einnehmend, es geschieht ganz schnell dass man dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Auch hat der Autor einen sehr schönen und unglaublich intensiven Schreibstil, alleine wie er das Meer, die Sonnenaufgänge und Untergänge beschreibt ist so lesenwert und man hat als Leser das Gefühl immer weht einem eine frische Meeresbrise um die Nase, man sieht und fühlt alles was auch die Grapes sehen und fühlen.

Beide müssen mit einem Schicksalsschlag klar kommen der sie nun schon über 35 Jahre begleitet, dieser Schicksalsschlag hat sie auseinander gebracht, von heute auf morgen haben sie ihre Träume, Wünsche und Hoffnungen schlichtweg begraben, sich zurückgezogen und die Bewohner aus dem Dorf eher gemieden.
Alleine hier fühlt man den Schmerz von Harold und Mary Rose und kann dies so gut nachvollziehen, auch die Veränderungen von beiden sind realistisch und schon so oft gehört, gelesen, selbst erlebt.

Doch ist es richtig ein Leben mit Träumen und Hoffnungen zu begraben wenn das Schicksal zuschlägt?
Was macht uns aus?
Was macht uns besonders?
Was treibt uns eigentlich an?
Sind wir wirklich verpflichtet auf die Menschen in unserer Umgebung zu hören, zu achten was sie mögen und was nicht und uns darüber hinaus selbst vergessen, aufgeben, klein machen?

Wie andere Völker mit Tod, Verlust, Schuldzuweisung oder eben nicht umgehen beschreibt der Autor hier in dieser Geschichte und ich glaube, man kann sich von anderen Bevölkerungen eine große Scheibe abschneiden wenn es um die Trauer geht, den Verlust und dass es doch eigentlich keinen Sinn macht sich ständig zu verkriechen, aufzugeben und überlegen wem man eine Schuldzuweisung zukommen lässt.

Ein Buch das klar macht dass Träume nicht nur Schäume sind sondern man gut daran tut sie zu verwirklichen, dass mein sein Bestes gibt um vor allem so zu leben wie man es möchte, ohne dass man sich reinreden , sich Schuld oder Zwang aufbinden lässt, dass man eben dieses eine Leben hat und da sollte man doch einfach versuchen glücklich zu sein, das Recht hat jeder Mensch.

Mich hat dieses Buch, diese Geschichte um das Ehepaar Grapes sehr berührt und zum nachdenken gebracht und ich denke dass dieses Buch von so vielen Menschen noch gelesen werden sollte.
Es lohnt sich auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Wichtige Themen realistisch und spannend verpackt

Dark Lines / Nachtwahn – Der Ruf der Vergeltung
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Emely und Tom haben beide die gleichen Anliegen, doch gehen sie damit unterschiedlich um.

Während Tom beim LKA 123 arbeitet die sich um Kindesmisshandlungen ohne sexuellen Übergriff beschäftigt, versucht ...

Emely und Tom haben beide die gleichen Anliegen, doch gehen sie damit unterschiedlich um.

Während Tom beim LKA 123 arbeitet die sich um Kindesmisshandlungen ohne sexuellen Übergriff beschäftigt, versucht die Kinder zu retten, aus ihren gewalttätigen Familien zu holen, ein sicheres Zuhause für sie zu finden - „arbeitet“ Emely ebenso gegen Kindesmisshandlungen, aber auf ihre eigene Art und Weise und immer mit Schmerz und Rache verbunden.

Beide tragen Geister der Vergangenheit mit sich herum und als beide aufeinandertreffen wissen beide noch nicht ob und wie gefährlich es für sie werden wird...


Dies ist das zweite Buch der Autorin und ich werde mir den ersten Band auf jeden Fall noch kaufen müssen, denn hier geht es um soviel mehr und ich persönlich möchte der Autorin auch meinen Respekt aussprechen.

Denn hier geht es bei vielen nicht um Fiktion sondern um das was sich Realität nennt, die Autorin verarbeitet hier vieles aus ihrer Kindheit (Quelle ist hier Amazon) und als Leser, nach diesem Buch, möchte man sich nicht ansatzweise vorstellen was die Autorin in ihrer Kindheit erleben musste.


Wie gesagt, ich kenne Buch Eins nicht, was dieser Geschichte aber keinen Abbruch tut denn es gibt viele Rückblicke, Emely zeigt dem Leser ihr Innerstes und ihre tiefsten Ängste und man bekommt auch so ein sehr genaues Bild was ihr widerfahren ist, warum sie so handelt.


Der Schreibstil ist flüssig, packend und nur mal „kurz reinlesen“ ist gar nicht möglich, denn ehe man es sich versieht steckt man schon mittendrin in der Geschichte von Tom und Emely und möchte nur wissen was weiter passiert, wie sich mit den Situationen umgehen und wie ihr Ende sein wird.


Auch möchte ich vorweg legen – dieses Buch geht an die Grenzen und auch darüber hinaus.

Ich war selbst hier und da so geschockt dass ich dieses Buch kurz auf die Seite legen musste.

Und doch bleibt die Geschichte, das Gelesene im Kopf und soll einen nicht abhärten sondern dazu auffordern genauer hinzusehen, hinzuhören und zu handeln.


Emely kämpft hauptsächlich jede Nacht mit den Dämonen ihrer Kindheit, ihr Vater war streng gläubig und hat sie körperlich wie seelisch „gezüchtigt“, ihr von Dämonen und Teufeln, Engeln und Gottheiten erzählt und sie mit den Geschichten und seinen Handlungen geängstigt, gefoltert, misshandelt.

Hingesehen hat keiner, auch für Emely war dieser „Zustand“normal, wer würde einem Kind schon glauben?


Tom möchte ebenso gegen die Kindmisshandlungen angehen, als LKA Beamter wird ihm aber sehr schnell klar – die Mühlen der Gesetzte mahlen sehr langsam und wenn es keine genügend Beweise oder Hinweise gibt dann können weder Polizei noch Gerichte an den Situationen etwas ändern.

Es fehlt an Personal, an neuen Gesetzen, an strengeren Umsetzungen und härteren Strafen.

Meist können den Kindern nicht geholfen werden.


Und gerade da schlägt die Realität des Buches erbarmungslos zu, denn auch wenn die Medien nicht täglich darüber berichten ist doch vielen in der Gesellschaft klar – es wird zu wenig für den Schutz der Kinder getan, allgemein mahlen die Mühlen viel zu langsam, man möchte die sehr höherer Dunkelziffer gar nicht erst erwähnen.


Jetzt sind 3 Kinder verschwunden und Emely erhält in ihrer Redaktion Hinweise in Briefform, tappt aber im Dunkeln und bekommt ihre Informationen von Tom der sich Emely anvertraut und auch Emely erkennt in Tom unschuldige und eine neue Art von Liebe an die sie nicht geglaubt hat.

Doch ist es hier keine Liebesschnulze oder dass die Themen die angesprochen werden untergehen – nein – man erfährt hier beide Seiten der Medaille.


Tom der auf der Seite des Gesetztes steht und versucht was möglich ist mit den Informationen die ihm zu Verfügung stehen.

Und Emely, die die dunkle Seite darstellt, die sich aufmacht um Kinderschänder, Kindermörder und Menschenhandel mit Kindern aufzudecken, ihnen ihre gerechte Strafe zuzuführen denn Gesetzte und Gesellschaft werden hier nicht handeln oder genauer hinsehen, Emely ist die Unbekannte die den Kindern zuhört und für sie handelt.


Ja, es ist Selbstjustiz, ein sehr heikles Thema, ein sehr schmaler Grad.

Und doch war ich auf der Seite von Tom wie auf der Seite von Emely, denn beide haben ihre Argumente dafür und dagegen.

Wer damit ein Problem hat sollte die Finger am Besten vom Buch lassen – ganz ehrlich!


Doch wäre es gelogen wenn ich als Mutter dastehe und sage – ja es wird genug zum Schutz der Kinder getan, es gibt Opferschutz vor Täterschutz, ich finde die Gesetze reichen aus.

Nein! So ist es eben nicht und wenn ich oft die Zeitung aufschlage, die Nachrichten verfolge dann bekommt man so eine Wut, einen Hass dass man doch, ehrlich gesagt, dasteht und sich wünscht einer würde diesen Unmenschen das Licht auspusten.

Man sollte hier schon ehrlich mit sich selbst sein und ja, ich konnte auch Emely ihre Seite sehr gut nachvollziehen und was sie zu dieser Person, mit diesen Handlungen, getrieben hat.


Ich persönlich finde dass die Autorin sehr gekonnt und vor allem realistisch die Thematik Kindmisshandlungen und seine Folgen aufzeigt, dass Missbrauch, egal in welcher Form, nicht verjährt, dass die Opfer ein Leben lang das Gefühl haben – sie werden immer ein Opfer bleiben, die Gesetzte sind zu lasch und langsam, es fehlt an allen Ecken und Kanten an der Umsetzung.

Auch werden hier die ein oder andere Überraschungen und Vorurteile eingebaut und geben nochmals zu denken.


Wir sollten einfach offener und gerade wachsamer sein, Kindern die Andeutungen machen, die blaue Flecke oder ähnliches aufweisen mehr Vertrauen, Gehör und Mut schenken/spenden damit es in die richtige Richtung geht.

Ich für meine Fälle kann dieses Buch nur empfehlen!

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