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Veröffentlicht am 03.10.2022

Die Suche nach dem verschwundenen Kindern

Das 13. Kind aus St. Peter-Ording
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Der sechsjährige Timo ist urplötzlich verschwunden. Dabei wollte er nur selbst ein Eis holen. Kommissar Knud Petersen und seine Kollegin Charlotte Wiesinger nehmen sich dem Fall an, zur Hilfe eilt ihnen ...

Der sechsjährige Timo ist urplötzlich verschwunden. Dabei wollte er nur selbst ein Eis holen. Kommissar Knud Petersen und seine Kollegin Charlotte Wiesinger nehmen sich dem Fall an, zur Hilfe eilt ihnen ihr langjähriger Freund Torge Trulsen und die Klatschreporterin Gloria von Brandenburg, die gerade Urlaub in Sankt Peter-Ording macht...doch der Fall nimmt ganz schnell eine neue, unheimliche Wendung..

Ein interessanter Kriminalroman der seine Zeit braucht um sich zu entwickeln. Die Thematik an sich verursacht Gänsehaut.

Sehr lobenswert und gelungen ist das kleine Lexikon mit Sätzen und Wörtern von Norddeutsch für uns "Normalos" übersetzt. Auch die Zeichnung zum Ermittler Knud Petersen sticht ins Auge. Jedes Kapitel hat ein kleines Schwarz-weiß Foto aus Sankt Peter-Ording.

Der dritte Kriminalroman war mein erstes Buch der Autorin. Da alle Fälle in sich abgeschlossen sind kann man sie wunderbar unabhängig voneinander lesen. Durch kleine Rückblicke erhält man ein paar Infos zu den vorigen Fällen.

Jedes Kapitel ist mit einem anderen Protagonisten behaftet, aber das Ende führt alle Ergebnisse zusammen. Die Ermittler sowie Torge Trulsen waren mir sympathisch, nicht im Kopf bleiben, aber ich war gerne mit ihnen auf der Insel unterwegs. Die Reporterin Gloria von Brandenburg fällt hier mit in die Ermittlungen ein und ja, das war ein ganz netter Zusatz.

Im Ganzen war es mir fast zu übertrieben mit Friede, Freude und Eierkuchen. Alle haben sich verstanden, der "Ekelkollege" ist der ehemalige Kollegen von Kommissarin Charlotte Wiesinger. Der sammelt alle Minuspunkte in diesem Fall.

Es war immer diese Mischung aus Spannung und welche Wende nimmt der Fall und alle verstehen sich und fallen sich in die Arme.

Das Ende liefert Spannung und etwas Atemlosigkeit weil man einfach wissen möchte was dahintersteckt. Die Auflösung an sich war eher ja, unspektakulär und verrückt, um es mild auszudrücken. Aber diese Leute mit diesen Ansichten muss es auch geben. Aber ob das auf einer Insel wirklich unbemerkt bleiben würde?!

Ein interessanter Kriminalroman der mich, trotz einiger Schwächen, unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Mord auf dem Balkon

Mord auf der Großen Freiheit
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Die berühmte Schauspielerin Leandra Salamba stürzt von einem Balkon. Zwei Spaziergänger können der Toten nicht mehr helfen, die Kripo nimmt die Ermittlungen auf. Natürlich ist ein Spaziergänger/in eine ...

Die berühmte Schauspielerin Leandra Salamba stürzt von einem Balkon. Zwei Spaziergänger können der Toten nicht mehr helfen, die Kripo nimmt die Ermittlungen auf. Natürlich ist ein Spaziergänger/in eine Person die dem Ermittler Groll wieder zur Seite stehen wird...die Schauspielerin hatte für ihren letzten, grossen Auftritt alle Verwandten um sich geschart...wer ist der Mörder?

Ein Zitat passt sehr gut zu diesem Buch - es ist fast wie im Buch/Film "Mord im Orientexpress" und diesem Gedanken kann ich voll und ganz zustimmen.

Der Schreibstil hat mir im Ganzen sehr gut gefallen. Er ist kompakt, auf den Punkt, mit kleinen Sticheleien gespickt und baut eine gekonnte Spannung mit vielen Fragezeichen auf.

Der Protagonist oder Protagonistin...so genau kann man das hier gar nicht sagen, übernimmt die Ermittlungen. Zusammen mit Kripomitarbeiter Groll. Vom Kripomitarbeiter bekommt man aber kaum was mit, fast etwas schade. Auch war ich von den Eigenschaften der Informationen "das" Ermittler/in nicht angetan, es ist wirklich ein dunkles Feld und bringt wenig Sympathiepunkte.

Der Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Zu Beginn wird vieles von den unterschiedlichen Verdächtigen wiederholt und langweilt etwas, aber das dranbleiben lohnt.

Durcheinander bin ich nie gekommen, auch wenn mir einige Namen um den Kopf geschwirrt sind. Lange war mir gar nicht klar wer hier der Verdächtige oder die Mörderin sein sollte oder könnte. Ständig wurden die Karten bei gemischt und neue Ereignisse brachten alles wieder auf den Nullpunkt.

Das Ende mit der Auflösung hat mich dann richtig kalt erwischt und vollkommen überrascht. Aber im komplett positiven Sinne.

Ein durchaus sehr gelungener Hamburg Krimi den ich weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Todesboten auf Rettungsmission

Todesboten - Machtschwarz (Band 2)
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Shiro und sein Gefährte Veit sind Todesboten. Und doch einiger Gemeinsamkeiten haben sich ihre Wege getrennt. Während Shio irgendwie an das Gute noch glaubt, hat sich Veit dem weißem Todesboten angeschlossen. ...

Shiro und sein Gefährte Veit sind Todesboten. Und doch einiger Gemeinsamkeiten haben sich ihre Wege getrennt. Während Shio irgendwie an das Gute noch glaubt, hat sich Veit dem weißem Todesboten angeschlossen. Doch beide Seiten vermissen einander und müssen erkennen dass nicht alle Hoffnungen die Wahrheit enthält...

"Das sind Märchen". Shiro lächelte bitter. Keine Ahnung, wie viele solcher bescheuerten Geschichten er schon gehört hatte. Der eine Bauer erzählte, wer einen Todesboten berührte, würde sterben, die Magd, dass ein Blick tötete, und der Holzfäller, dass die Todesboten eigentlich Dämonen im Auftrag des Teufels waren, um Schrecken zu verbreiten." (Seite 185)

Band 2 wurde mir zur Rezension zur Verfügung gestellt. An sich klingt der Klappentext verdammt spannend und auch die Idee dahinter begeisterte mich.

Jedoch merkt man an meiner Zusammenfassung wohl auch dass mir die Kenntnis von Band 1 fehlt. Eine Zusammenfassung zu Beginn gibt es, aber es fiel mir, gerade zu Beginn, sehr schwer, hier einen Durchblick zu erhalten. Von daher die Empfehlung- Band 1 vorab lesen.

Der Schreibstil ist cool, frech, düster, und voller Schimpfwörter vom Feinsten. Aber als Todesboten, Dämonen und Co. darf man ruhig etwas derb sein. Muss man als Leser/in eben auch mögen.

Shiro und Veit gehen getrennte Wege. Und während der Eine den Anderen sucht, geht der Andere neue Wege, ohne auf die Verluste und das Leid zu blicken was er anrichtet.

Die Protagonisten waren unglaublich toll umgesetzt, auch wenn ich sie vorher nicht kannte. Shiro und Veit sind unterschiedlich in ihren Sichtweisen, aber in manchen Gefühlen gleichen sie sich. Welche Aufgaben und Pflichten Todesboten haben war toll umgesetzt und konnte mich packen.

Auch reisen mit Shiro ein Engel und ein Dämon, der Autor greift also tief in die "sphärische" Kiste, aber ohne Kitsch oder übertriebene Geistlichkeiten. Das gemeinsame Bild von dieser Gruppe hat mit Humor aber auch Ernsthaftigkeit auf jeden Fall überzeugt.

Es ist ein düsteres Buch, die Kalte und Hoffnungslosigkeit ist spürbar, auch der Krieg der zwischen Himmel und Erde und Hölle sich entfachen will.

Für mich eine interessante Umsetzung, ich empfehle aber Band 1 vorab zu lesen. Der Cliffhanger hier lässt auf Großes hoffen.



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Veröffentlicht am 27.05.2022

Es liegt was in der Luft

Die Wahtari-Saga
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Keno lebt mit seinen Zieheltern und Ziehbrüdern Fynn und Aaron auf dem Hof. Als Familienlose haben die Jungs kein leichtes Los. Und Keno merkt dass er anders ist, er hört Stimmen, nimmt seine Sinne, gerade ...

Keno lebt mit seinen Zieheltern und Ziehbrüdern Fynn und Aaron auf dem Hof. Als Familienlose haben die Jungs kein leichtes Los. Und Keno merkt dass er anders ist, er hört Stimmen, nimmt seine Sinne, gerade den Geruchssinn, ganz anders wahr. Dann wird sein Dorf angegriffen und Keno merkt dass ihn ein Geheimnis umgibt...

"Er krümmte sich vor Schmerz zusammen und spürte, wie ihn etwas umgab. Eine Energie, die er nicht kannte." (Seite 206)

"Der Geschmack von Luft" ist das Debüt der Autorin Sophie Alvarsson. Und mich hat dieses Debüt an sich gefesselt und nicht mehr losgelassen.

Der Schreibstil ist für mich unglaublich intensiv, beschäftigt sich die Autorin doch mit den Sinnen. Die Beschreibungen gelingen sehr bildhaft, die Spannung wird bis zum Äußersten gereizt und irgendwann ist man nur noch bei Keno und will nicht mehr weg.

Der Einstieg gelang gut, zu Beginn plätschert die Geschichte etwas dahin, aber nicht täuschen lassen, dieses Buch lohnt sich! Denn mit einem Mal ist man in einem unglaublichen Abenteuer gefangen.

Die Protagonisten sind gut zu überblicken, auch entsteht keine Verwirrung. Für mich sind alle Protagonisten unterschiedlich, mit ihren Ecken und Kanten, Überzeugungen und Geheimnissen. Keno wird der Hauptpart übertragen und dieser hat es in sich...was kann ich hier nicht sagen...dann wäre die Überraschung dahin.

Überhaupt spielt die Autorin gekonnt mit dem Fantasy-Element, baut nicht nur unsere Sinne ein, eben hier den Geruchssinn, sondern auch die Naturelemente die einen umgeben.

Macht und Intrigen kommen nicht zu kurz. Das Böse in diesem Buch jagt einem regelmäßig eine Gänsehaut über den Rücken und das Ende lässt mich sehr sprachlos zurück. Eigentlich möchte man gleich weiterlesen!

Mich hat das Debüt nicht nur überzeugt sondern regelrecht begeistert!

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Generation Brugger

Über Carl reden wir morgen
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Anton und Rosa Brugger wachsen auf dem Land, in eher ärmlichen Verhältnissen, auf. Während Rosa nach Wien geht, übernimmt ihr Bruder Anton die Mühle, heiratet und bekommt Kinder. Albert erbt die Mühle ...

Anton und Rosa Brugger wachsen auf dem Land, in eher ärmlichen Verhältnissen, auf. Während Rosa nach Wien geht, übernimmt ihr Bruder Anton die Mühle, heiratet und bekommt Kinder. Albert erbt die Mühle und baut sein Anwesen und Geschäftsidee noch weiter aus. Dies ist ein Familienroman über drei Generationen und zerrüttet durch die Geschehnisse des ersten Weltkrieges.

"Als er die schmalen Pfade zur Stellung hochging, fühlte er sich hilflos und elend. Lasst und doch alle die Waffen niederlegen und nach Hause gehen, dachte er." (Seite 257)

Ich weiß gar nicht was ich zuerst über diesen Roman über drei Generationen schreiben soll. Ich bin mit ganz anderen Erwartungen und Spannung an dieses Buch herangetreten und trotzdem hat es mich begeistert, mitgezogen und staunen lassen.

Man muss dieses Buch auf jeden Fall sehr sorgfältig lesen und vor allem sehr aufmerksam. Es geht um die Familie Brugger und drei Generationen, eine davon erlebt die Zustände des ersten Weltkrieges direkt und dieser beeinflusst die ganze Generation.

Der Schreibstil ist brilliant. Nimmt er einen doch an die Hand und führt einen durch Familienereignisse die schön und traurig, bewegend und schockierend sind. Das harte und einfache Leben als Müller wird sehr deutlich erklärt und bildhaft dargestellt.

Zurückgeworfen in ein anderes Jahrhundert erleben wir den Aufbau der Familie. Aber auch, was ein Leben zu dieser Zeit bedeutete, für Mann und Frau. Die gesellschaftlichen Regeln und Etiketten, die Gefahren in einfachen Dingen.

Dieses Buch wird vorwärts gelesen und rückwärts verstanden, das habe ich hier gelernt. Die ersten zwei Mal war ich noch verwirrt, dachte ich doch ich hätte etwas überlesen oder falsch verstanden, aber dem ist nicht so. Beim dritten Mal ist man dann auf die Auflösung gespannt, die auch kommt, aber nicht unbedingt im nächsten Satz.

Die Kapitel sind unterteilt, in immer zwei Personen. In diesen Kapiteln erhalten sie ihren Hauptpart, der Rest wird um sie herum auf - oder weitergebaut. Es besteht, wie im wahren Leben, immer eine stetige Veränderung.

Augenmerk der Autorin liegt auf den weiblichen Protagonistinnen. Das hat mir persönlich sehr zugesagt, tragen sie doch genug Verantwortung und müssen sich um soviel mehr kümmern und sorgen.

Die Schrecken des ersten Weltkrieges schleichen sich langsam heran, treffen dann mit voller Wucht und werden zur Zerreißprobe für den Leser und Familie Brugger. Überhaupt sind die geschichtlichen Fakten unglaublich interessant eingebunden und wer etwas von dem Geschichtsverlauf versteht wird hier sehr gut unterhalten.

Das Ende lässt mich jetzt einfach auf mehr hoffen. Denn so darf mich die Autorin nicht stehen lassen! Ein Generationen Roman der mich schlichtweg gepackt und begeistert hat.


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