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Veröffentlicht am 14.05.2017

Emotionsloser Schreibstil

Zwischenlandung
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Klappentext:
Wenn Gregor einen Raum betritt, scheint die Sonne heller und die Welt dreht sich ein wenig langsamer. Mit ihm ist alles strahlender, intensiver und lustiger – weil er ein Spaßvogel ist und ...

Klappentext:
Wenn Gregor einen Raum betritt, scheint die Sonne heller und die Welt dreht sich ein wenig langsamer. Mit ihm ist alles strahlender, intensiver und lustiger – weil er ein Spaßvogel ist und ein Frauentyp. Dass er zwar alle Mädchen bekommt, aber nur Mira will, kann er ihr jedoch nicht mehr sagen: Denn ausgerechnet in dem Moment, als er ihr seine Liebe gestehen will, wird Gregor von einem Golfball am Kopf getroffen und ins Wachkoma befördert.
Als Gregor nach vielen Wochen die Welt langsam wieder wahrzunehmen beginnt, sitzt Mira an seinem Bett. Die zauberhafte, wild gelockte Mira, der er doch nicht ganz egal zu sein scheint. Und da beschließt Gregor zu kämpfen für das ganz große Glück. Wird es ihm gelingen, die unsichtbare Mauer zu durchbrechen, die ihn von Mira und der Welt dort draußen trennt?

Meine Meinung:
Nach 70 Seiten habe ich das richtige Lesen aufgegeben, da ich mich nur durch die Seiten quälte. Danach überflog ich den Rest der Geschichte und fühlte mich immer mehr in meiner Meinung bestätigt.
Das eigentlich doch sehr interessante Thema, war für mich in eine langweilige Rahmenhandlung eingesetzt. Es fehlte die Spannung! Ich fand keine wirklichen Höhepunkte…
Hinzukam das Gefühl, mit welchem Recht der Autor überhaupt über dieses Thema schreibt. Woher er weiß, wie Gregor sich fühlt...? Vermutlich wäre dieses Gefühl nicht aufgekommen, wenn mehr Emotionen bei mir angekommen wären.
Auch der Schreibstil weckte bei mir kein großes Interesse. Viele einfache Sätze machten das Lesen langweilig. Auf der anderen Seite habe ich auch überlegt, ob diese Sätze vielleicht Absicht waren, weil Gregor selbst vielleicht durchs Koma bedingt nur so denken kann, doch leider hatte das bei mir dann nicht den gewünschten Erfolg. Die Sätze waren teilweise auch einfach sehr verdreht und ließen mich als Leser manchmal orientierungslos zurück…
Auch war die Ich-Perspektive sehr anstrengend, da ständig die Personen wechselten, aber es nicht sofort ersichtlich war, wer grade sprach, da alles in der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Ich vermute mal, es wäre spannender und interessanter für mich gewesen, wenn es nur eine einzige Perspektive gewesen wäre, vorrangig Gregors. Dann hätte ich auch nicht das Gefühl gehabt, dass er in der Therapie gequält werden würde. Durch die wechselnden Blickwinkel bekommt man aber auch mit, wie die anderen Gregor auslachen, weil es etwas nicht hinbekommt oder albern dabei aussieht.
Ungünstig waren leider auch die gewählten Überschriften… Denn die dort aufgeführten Wörter verrieten bereits den gesamten Inhalt des folgenden Kapitels. Das Kapitel schmückte nur die Überschrift aus. Also übertrieben gesagt, hätte es gereicht, die Überschriften zu lesen…

Ihr merkt, das Buch konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Was wohl hauptsächlich am für mich emotionslosen und langweiligen Schreibstil lag. Schade, da das Thema wirklich sehr interessant klang.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Für Zwischendurch ganz schön

Sannah & Ham
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Tom Ellen und Lucy Ivison haben in Zusammenarbeit einen realistischen Jugendroman erarbeitet, der auf die verschiedenen Gefühle beim Erwachsen werden eingeht.
Manchmal lustig, manchmal traurig und manchmal ...

Tom Ellen und Lucy Ivison haben in Zusammenarbeit einen realistischen Jugendroman erarbeitet, der auf die verschiedenen Gefühle beim Erwachsen werden eingeht.
Manchmal lustig, manchmal traurig und manchmal schockierend Ernst erzählen die beiden Autoren die Geschichte von Hannahs und Sams Liebe.

Die Abschlussprüfungen sind beendet und nun wird gefeiert, dass die Prüfungsergebnisse noch nicht feststehen ist egal. Hannah wollte eigentlich auf der Hausparty ihrer besten Freundin Stella zum ersten Mal mit einem Typen schlafen, doch stattdessen trifft sie auf Sam und es macht sofort Klick zwischen den beiden. Das blöde ist nur, keiner von beiden weiß, wer der andere ist. Ein Verlieren und Wiederfinden beginnt und endet schließlich auf einem Festival mit dem ersten Kuss. Doch dann kommt alles wieder ganz anders...

Mir persönlich war die Geschichte ein wenig zu vorhersehbar. Zum zwischendurch lesen nicht schlecht, aber auch nicht das große Erlebnis.
Sowohl Hannah als auch Sam heulen einen Großteil der Geschichte rum, dass sie sich nicht wiederfinden und vertun dadurch nicht nur eine Chance zueinander zu finden. Was die Geschichte ein wenig auflockert ist Stella. Durch ihre herrschsüchtige Art gibt sie der Geschichte etwas interessantes, da Hannah sich auch mal aufregen kann.
Der Schreibstil und die Sprache ist sehr locker und dem heutigen Jugendgebrauch angepasst, was ich sehr gut finde. Dennoch kamen bei mir nicht die großen Gefühle beim Lesen auf, die diese eigentlich doch sehr schöne Liebesgeschichte hervorrufen könnte.
Was ich sehr gut fand, war der ständige Szenenwechsel zwischen Hannah und Sam. Dadurch beide Sichten ergründen zu können, macht das Buch schon wieder zu etwas Besonderem.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Kaum Spannung

Schattendiebin, Band 1: Die verborgene Gabe
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„Schattendiebin“ kommt mit einem wunderschönen Gewand daher und auch der Klappentext verspricht eine mehr als spannende Geschichte.
Leider konnte mich das Buch trotzdem nicht ganz überzeugen, aber dazu ...

„Schattendiebin“ kommt mit einem wunderschönen Gewand daher und auch der Klappentext verspricht eine mehr als spannende Geschichte.
Leider konnte mich das Buch trotzdem nicht ganz überzeugen, aber dazu später mehr.

Inhalt:

Eine Stadt, in der Magie den Tod bedeutet
Eine unsichtbare Diebin
Ein Auftrag, der über ihr Schicksal entscheidet

Aufgrund von Julias geheimer Gabe ist sie die beste Diebin von Spira. Denn Julia kann verschwinden!
Als Julia einen Job als Spionin in einem eleganten Herrenhaus erhält, merkt sie bald, dass die Bewohner noch dunklere Geheimnisse haben, als sie selbst.
Plötzlich steht Julia vor der Frage, was ihr mysteriöser Auftragsgeber wirklich von ihr möchte und wie skrupellos sie selbst sein will…

Meine Meinung:
Die Idee hinter Julias Geschichte hat mir sehr gefallen! Zunächst war das Buch ein einziges Mysterium, das sich dann mehr und mehr offenbarte.

Leider zählte das Buch dennoch nicht in die Kategorie der „Nicht-mehr-aus-der-Hand-legen-können“-Bücher… Dabei war die Story wie schon erwähnt wirklich gut und auch Spannungsbögen waren vorhanden. Trotzdem konnte es mich nicht gänzlich in seinen Bann ziehen.

Dies lag glaube ich an dem Schreibstil. Ich hatte oft das Gefühl nicht mit Julia durch die Gassen zu laufen, sondern über ihr zu schweben… Für mich war da einfach eine Distanz zu Julias Gefühls- und Erlebniswelt, die ich als Leser einfach nicht überbrücken konnte.
Was wirklich sehr schade ist, da auch Julia eine sehr interessante Protagonistin abgegeben hat. Als Kind den Tod der eigenen Mutter mit angesehen, dann von Dieben aufgenommen und dazu erzogen, alles zu tun, um zu überleben.
Doch Julia muss lernen, dass jede Tat ihren Preis hat und nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint…
Und es gibt Dinge, die um jeden Preis beschützt werden müssen…

Ich war beinahe versucht das Buch abzubrechen. Im Nachhinein bin ich nun sehr froh, es nicht getan zu haben, da die letzten 100 Seiten dann doch genau die Spannung brachten, die ich mir persönlich vorher schon gewünscht hatte! Auch nahm die Geschichte rasant an Fahrt auf, wobei die Autorin teilweise auch diese Distanz zwischen Leser und Protagonistin durchbrechen konnte.

Catherine Egan vermischt hier eine historische Kulisse mit den grausamen Geschehnissen der Hexenjagd und fügt noch eine Prise richtige Magie hinzu. Eigentlich das Rezept für eine tolle Geschichte! Nur leider nicht für mich…
Vielleicht geht es euch ja ganz anders, dann berichtet doch mal ;)

Veröffentlicht am 14.05.2017

Einfach abschalten

Dschungel-Inspirationen
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„Mit diesen Ausmalbildern sind die Alltagssorgen schnell vergessen! Tanken Sie Energie beim Kolorieren der wunderschönen Urwaltmotive. Holen Sie sich Buntstifte oder Filzstifte und legen Sie los. Durch ...

„Mit diesen Ausmalbildern sind die Alltagssorgen schnell vergessen! Tanken Sie Energie beim Kolorieren der wunderschönen Urwaltmotive. Holen Sie sich Buntstifte oder Filzstifte und legen Sie los. Durch die bunten Farben werden die Bilder lebendig, gleichzeitig werden Sie durch das kreative Gestalten ruhiger. Gönnen Sie sich eine Auszeit von 5 bis 10 Minuten Ausmalen pro Tag, um im Alltag entspannter zu sein!“

Mit diesen Aussagen wirbt „Dschungel-Inspirationen“ für sich. Und ich muss sagen mir gefällt das kleine Ausmalbüchlein wirklich gut!
Wieso? Erklär ich euch gerne:

Auf 70 Seiten können wir unserer Kreativität farblich freien Lauf lassen!
Es gibt Bilder mit vielen kleinen Flächen, bei denen man sich wirklich konzentrieren muss, um nicht über den Rand zu malen – was zumindest mich jedes Mal stört, wenn mir sowas passiert.
Auf den malbegeisterten Käufer warten aber auch Bilder mit Papageien, Schlangen, Fischen und großen Blättern.
Für ein angenehmes Malgefühl sorgt der perforierte Block zum heraustrennen der Bilder!
Etwas skeptisch war ich, als ich meine Filzstifte auspackte. Die Seiten des Buches sind schließlich beidseitig bedruckt. Da kam dann schnell die Angst hoch, dass die Farben durchdrücken könnten…
Doch nichts! Das Papier ist relativ dick und lässt die Farbe nicht auf das rückseitige Bild durch.

Klar sind nicht alle Bilder immer nach meinem Geschmack und manche Motive sind auch nichts großartig Besonderes und natürlich kann man auf der anderen Seite auch sagen, schade, dass es nur so wenige Bilder sind. Aber ganz ehrlich Leute, dafür dürft ihr den Preis auch nicht vergessen! Es sind wirklich schöne Bilder dabei und um zu Entspannen und kleine Kunstwerke zu erschaffen, ist das Buch wirklich großartig! Und das für etwas weniger als fünf Euro!

Veröffentlicht am 14.05.2017

Sie wartet... und er wird kommen...

Sonnenschein
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Kennt ihr nicht auch dieses ganz besondere Gefühl, wenn man dringend auf etwas wartet?
Meist ist es schon eine Qual nur ein paar Stunden warten zu müssen!
Und jetzt stellt euch vor ihr wartet für mehrere ...

Kennt ihr nicht auch dieses ganz besondere Gefühl, wenn man dringend auf etwas wartet?
Meist ist es schon eine Qual nur ein paar Stunden warten zu müssen!
Und jetzt stellt euch vor ihr wartet für mehrere Jahre. Aber ihr wartet nicht auf irgendetwas, ihr wartet auf einen geliebten Menschen, der spurlos verschwand.

Zweiundsechzig Jahre lang hat sie auf ihn gewartet.
Er wird kommen.
(S. 5)

Haya Tedeschi wartet seit 62 Jahren in Gorizia auf die Rückkehr ihres Sohnes. Nur wenige Monate war der kleine Junge alt, als er spurlos aus dem Kinderwagen verschwand.
Der Grund: Haya ist Jüdin und hatte während des 2.Weltkriegs ein Verhältnis mit einem deutschen, einem arischen, Wehrmachtssoldaten. Dies blieb nicht ohne Folgen...
Jetzt im Jahre 2006 sitzt Haya in ihrem Schaukelstuhl am Fenster und lässt die Vergangenheit Revue passieren. Von den Geschehnissen des ersten Weltkrieges, über den zweiten Weltkrieg, bis hin zu den noch heute spürbaren Folgen des Nationalsozialismus.

Auch wenn Hayas Geschichte und die ihres Sohnes nicht geschehen ist, wäre es durchaus möglich... Die Aktionen und Taten der Nationalsozialisten machten vor nichts und niemandem Halt. Im Rahmen des Lebensbornplans war es durchaus üblich, dass Kinder einfach so ihren richtigen Familien entrissen und falls notwendig umerzogen wurden, damit sie dann, in arischen Verhältnissen untergebracht, zu aufrechten Nationalsozialisten werden sollten. Heute gibt es viele dieser Kinder, die entweder nichts von ihrer wahren Herkunft wissen oder sich mit dem Wissen herumschlagen, dass ihr Vater ein Verbrecher ist oder war.

In diesem Buch kämpft hat sich Haya, immer auf der Suche nach ihrem Sohn, durch das Ausmaß des gesamten Holocaust in Italien gekämpft. Eine Spur auf den Verbleib ihres Sohnes hat sie dabei leider nicht gefunden, dafür fielen ihr aber Listen der Opfer in die Hände. Auch Zeugenaussagen und Täterporträts hat sie studiert, nur um immer wieder am selben Punkt stehen zu bleiben...

Sie recherchiert sich durch die Gräueltaten der Aktion T4. Insgesamt wurden hierbei mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen in den Jahren 1940 und 1941 systematisch ermordet.
In Treblinka kommt sie in Berührung mit wirklichen Monstern, allen voran Kurt Franz... Der Mann, in den Haya sich damals verliebte... Von dem sie einen Sohn hat... hatte...

Wie alt sind sie?
Ich bin gestorben.
Erkennen sie die Person auf diesem Bild?
Ich würde selbst im Grabe erschaudern, wenn jemand den Namen Kurt Franz
erwähnt.

All diese Stationen und noch mehr bereisen wir zusammen mit Haya. Doch mitten drin stockt uns dann der Atem... Haya zieht eine Liste aus dem kleinen roten Korb zu ihren Füßen heraus. Es folgt eine Seite mit nur einem Satz:

hinter jedem Namen verbirgt sich eine Geschichte

Auf den nachfolgenden 70 Seiten sind die Namen der ca. 9.000 deportierten und vielfach auch ermordeten italienischen Juden aufgeführt. Die sich bei diesem Anblick aufbauenden Gefühle sind nicht zu beschreiben...

Haya erzählt von dem roten Kreuz, das ihr helfen sollte bei der Suche nach ihrem Sohn, doch bisher ist nichts geschehen.
Und gerade als man registriert, wie wenig Seiten noch verbleiben, tritt ein Mann in diese Geschichte. Ein Mann namens Hans Traube, der vor kurzem erst erfahren hat, dass sein ganzes Leben nicht sein Leben ist. Und dieser Mann befindet sich nun im Zug nach Gorizia auf der Suche nach seinen Wurzeln...
Und Haya wartet...

Nehmt dieses Buch auf keinen Fall auf die leichte Schulter. Es wird euch einiges abfordern. Ich habe geweint, geschrien und mir ist auch das ein oder andere Mal schlecht geworden. Ihr müsst euch auch durch eine Menge Text wühlen, der nicht immer sofort zu verstehen ist. Und wenn euch die Bedeutung klar geworden ist, werdet ihr das Buch vermutlich erst einmal zu klappen müssen...
Dasa Drndics Werk ist nichts, das man einfach so nebenbei lesen kann.
Unterschätzt es bitte nicht, aber es lohnt sich wirklich sehr.