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Veröffentlicht am 15.08.2019

Novecento…

Novecento
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Schon das Vorwort von Alessandro Baricco mit seiner kurzen Erklärung, wieso und wofür er diesen Text schrieb, ließ mich auf einen interessanten Text hoffen.
Mein Herz gehört ins Theater, meine Seele ...


Schon das Vorwort von Alessandro Baricco mit seiner kurzen Erklärung, wieso und wofür er diesen Text schrieb, ließ mich auf einen interessanten Text hoffen.
Mein Herz gehört ins Theater, meine Seele auf die Bühne, wie diejenigen wissen,die meinem Blog schon länger folgen. Baricco schrieb diesen Text für den Schauspieler Eugenio Allegri und den Regisseur Gabriele Vacis. Diese beiden Künstler formten daraus ein Schauspiel für das Festival von Asti im Juli 1994.

Baricco selbst sieht seinen Text nicht als richtiges Theaterstück, sondern als Text, „der auf dem schmalen Grat zwischen einem richtigen Bühnenstück und einer laut zu lesenden Erzählung schwankt.“ (S.7)

Kommen wir kurz zum Aufbau des Buches:
Es gibt hier keine Kapitel oder sonstige klare Unterteilungen, auch wird der Text immer wieder von kurzen Regieanweisungen unterbrochen. Natürlich sind dennoch einige Absätze eingearbeitet, jedoch stehen diese nicht für ein mögliches Zuklappendes Buchs. Ich denke, man sollte sich für „Novecento“ wirklich Zeit nehmen und die knapp 100 Seiten in einem Stück lesen, denn die Erzählung lässt einem eigentlich keine Räume für Pausen.

Wenn man die Geschichte als eine wahrhaft mögliche Begebenheit betrachtet, ist sie wirklich etwas Besonderes… etwas Außergewöhnliches… Ein Kind ausgesetzt auf einem Schiff… ein Säugling ohne Namen… Kurz darauf hatte ereinen… Danny Boodmann T. D. Lemon Novecento…


„Ich habe ihn im ersten Jahr dieses verdammten neuen Jahrhunderts gefunden, stimmt’s? Ich werde ihn Novecento nennen – 1900.“ – „Novecento?“ – „Novecento.“ – „Aber das ist ja eine Zahl!“ – „Es war eine Zahl. Jetzt ist es ein Name.“

Seite 27

So kam dieses kleine Kind zu einem Zuhause und einem Namen. Danny Boodmann T. D. Lemon Novecento… Er sollte sein ganzes Leben auf dem Ozean verbringen. Und er würde der größte Pianist seiner Zeit werden.

Für mich liegt der Charme dieses Buches eindeutig in der Intelligenz und der besonderen Begabung von Novecento. Und in der Ehrlichkeit des Textes! Hier wird nichts hinter zu großen, blumigen Umschreibungen versteckt, sondern einfach klar formuliert. Auch ging es hier nicht darum das Ende herauszufinden. Nein, das Ende ist uns gleich zu Beginn genannt worden. Dennoch führt uns Tim Tooney als Erzähler von Novecentos Geschichte aufs Meer hinaus:


„Weil ich sein bester Freund war, ja. Aber dann habe ich einigen Mist gebaut, und selbst wenn man mich auf den Kopf stellt, kommt nichts mehr aus meinen Taschen, sogar die Trompete habe ich verkauft, alles,aber… diese Geschichte, nein… klar und unerklärlich wie nur die Musik war, wenn mitten auf dem Ozean das Zauberklavier von Danny Boodmann T. D. Lemon Novecento sie spielte.“

Seite 21

Beim Lesen konnte man die Musik förmlich klingen hören und erahnen, wie sie sich mit dem Klang der Wellen vermischen würde.

Eine durch und durch gelungene, poetisch einfache Erzählung, die ich einfach nur genossen habe, während ich mich zwischen den Worten verlor. Um das zu verstehen, müsst ihr einfach mal in den Text hineinschauen.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Zuerst: Ich LIEBE dieses Buch!

To Keep You Safe
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Die Bücher aus dem noch recht jungen Verlag konnten mich bisher alle überzeugen, daher griff ich gerne auch zu diesem Werk.
Und mich hat die Autorin regelrecht in einen Leserausch hineingezogen!
Dies ...

Die Bücher aus dem noch recht jungen Verlag konnten mich bisher alle überzeugen, daher griff ich gerne auch zu diesem Werk.
Und mich hat die Autorin regelrecht in einen Leserausch hineingezogen!
Dies war besonders dem angenehm flüssigen Schreibstil und der Ich-Perspektive zuzuschreiben. Durch die Perspektive konnte ich mich sehr gut in die Gefühlswelt von Judy einfinden und es schien als wäre ich selbst mitten in der Geschichte gefangen.

Judy ist eine recht starke Protagonistin. Sie gerät zwar das ein oder andere Mal sowohl körperlich, als auch psychisch an ihre Grenzen, doch für ihre Geschwister muss und will sie stark sein. Daher kommt aufgeben nicht in Frage!
Ich war sehr beeindruckt von ihr als Person!
Auch die Charaktere von Judys Geschwistern Luke und Hope gefielen mir sehr. Beide sind von ihrer Schwester abhängig. Hope ist erst sechs Jahre alt, verängstigt und sehr sensibel.
Luke, 10 Jahre, will stark sein, ist aber mit der ganzen Situation ziemlich überfordert.

Dann haben wir noch Raphael und Joe, mit denen ich allerdings zu Beginn einige Schwierigkeiten hatte. Besonders mit Raphael wurde ich zunächst nicht warm. Er war mir zu nett… zu brav… und auch der Charakter an sich schien mir nicht richtig ausgearbeitet. Er war mir ein wenig zu oberflächlich gestaltet.
Dennoch ist er eine Schlüsselfigur, da Judy durch ihn wieder ein bisschen Glück erfährt. Die leichte Liebesgeschichte der beiden passte hervorragend zur restlichen Story. Sie spielte sich mehr im Hintergrund ab und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Autorin diese Liebe erzwang.

Die dystopischen Inhalte der Geschichte schienen mir die ganze Zeit recht schlüssig zu sein. Ein absoluter Pluspunkt: Die Geschichte kommt ohne viel Gewalt aus! Auch schnelle, rasante Action sucht man hier eher vergebens. Trotzdem oder grade deshalb hat mich dieser Roman so überzeugt.
Auch nach dem Lesen hallte das Geschriebene noch lange in meinen Gedanken nach…

Veröffentlicht am 15.08.2019

Ich liebe, liebe, liebe Anna und Sebastiano!

Auf ewig uns
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Seit dem ersten Band von „Zeitenzauber“ kann ich nicht mehr ohne die beiden!

Nun hielt ich den finalen Band der „Time School“-Reihe in den Händen und war schon ganz melancholisch…

Das hielt mich aber ...

Seit dem ersten Band von „Zeitenzauber“ kann ich nicht mehr ohne die beiden!

Nun hielt ich den finalen Band der „Time School“-Reihe in den Händen und war schon ganz melancholisch…

Das hielt mich aber natürlich nicht vom Lesen ab.

„Auf ewig uns“ ist nicht nur spannend, sondern auch in emotionaler Hinsicht ein würdiger Abschluss der Trilogie.

Die Geschichten rund um Anna und Sebastiano sind einfach wundervoll! Nicht nur die Romantik (auf die ich normalerweise ja so gar nicht stehe), auch die Werte und das Verschwimmen zwischen Fiktion und Realität schaffen hier ein grandioses Lesevergnügen.


Ziemlich lustig fand ich, dass Anna zwar schwanger ist, aber nicht ein einziges typisches Problem hat…

Einzig ihre Kleiderwahl ist eingeschränkt. Was ich ehrlich gesagt ein wenig schade fand, da jedem Jugendlichen klar sein sollte, dass Schwangere meist nicht voll belastbar sind.

Von der Handlung her musste ich sehr an den zweiten Band der „Zeitenzauber“-Reihe denken. Zunächst hatte ich Angst, dass Eva einfach die Ideen ausgegangen sind, aber nachher klärt sich perfekt auf, wieso diese Wiederholung geschah.

Der Schreibstil war gewohnt locker und leicht. Ich flog durch die Seiten und auch die oben erwähnte Wiederholung tat der Spannung meiner Meinung nach keinen Abbruch.

Auch wenn der Epilog etwas anderes vermuten lässt, hoffe ich sehr auf ein Wiedersehen… Vielleicht fällt Eva Völler ja irgendwann doch noch einmal etwas für die beiden ein, auch wenn sie ein ruhiges Leben nun verdient hätten.

Die bisher erschienenen Bücher haben auf jeden Fall einen besonderen Platz in meinem Bücherregal, den sie wohl auch nie verlassen müssen.

Veröffentlicht am 15.08.2019

“Innerlich schreie ich auch manchmal herum, genau wie Olivia jetzt, aber das bekommt natürlich niemand mit.”

Ein kleines Wunder würde reichen
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Dieses Buch hat mir wieder einmal klar gemacht, dass wir die schönsten Dinge im Leben für selbstverständlich nehmen…
Sprechen…
Bewegen…
Für Jemma unmöglich… Das 14-Jährige Mädchen ist seit ihrer Geburt ...

Dieses Buch hat mir wieder einmal klar gemacht, dass wir die schönsten Dinge im Leben für selbstverständlich nehmen…
Sprechen…
Bewegen…
Für Jemma unmöglich… Das 14-Jährige Mädchen ist seit ihrer Geburt komplett gelähmt. Sie kann nur mit Hilfe ihrer Familie und ihrer Pflegerin ihr Leben bestreiten.


Einen Tag brauchte ich für diese emotionale Geschichte. Der Schreibstil überzeugte mich durch ein angenehmes Sprachniveau mit viel Gefühl und so ließ sich der Text wirklich schnell lesen. Auch die recht kurzen Kapitel unterstützten diesen Lesefluss.

Obwohl Penny Joelson in ihrem berührenden Buch wirklich eindringlich und authentisch erläutert, wie Jemmas Lebensumstände und Gefühle aussehen, kann ich mir nur schwer vorstellen, wie es wirklich wäre, quasi im eigenen Körper gefangen zu sein.
Jemmas Pflegeeltern versuchen alles um ihr dennoch ein schönes und teilweise normales Leben zu ermöglichen. Und das Mädchen war dies bis jetzt auch in Ordnung. Doch als sie plötzlich zur einzigen Zeugen in einem Mordfall wird, merkt sie erst richtig, wie hilflos sie eigentlich ist, kann sie dies doch niemandem mitteilen.

Jemma als Protagonistin hat mich wirklich sehr beeindruckt. Sie ist so ein starkes und kluges Mädchen, das ihre Lage und ihre Lebensumstände nicht nur akzeptiert hat, sondern auch oft mit viel Mut und Willensstärke daherkommt. Natürlich folgen auch mal schlechte Stimmungen, wie bei jedem anderen Menschen auch. Grade dieser Wechsel machte sie als Person so authentisch und nachvollziehbar.
Hier an der Stelle merkte man wirklich die jahrelange Arbeit der Autorin mit schwerbehinderten Kindern und Jugendlichen.

Als Leser fiebert man stark mit, ob Jemma es schafft ihr Geheimnis weiterzugeben und so den Mörder zu entlarven.
Die Kriminalgeschichte an sich ist hier nicht das Hauptaugenmerk. Schließlich weiß der Leser recht schnell, dass ein Mord geschehen ist und auch der Mörder ist bekannt. Hier geht es mehr um die Hilflosigkeit des Mädchen, das sich so gerne jemandem anvertrauen würde und eben genau dies nicht kann…

Die Geschichte überzeugte mich nicht nur mit einer hochinteressanten Handlung, sondern auch mit einer beeindruckenden Protagonistin und einer besonderen Sensibilität in der gesamten Erzählung.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Es wäre doch etwas mehr Potential vorhanden gewesen

Witchborn
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Nach einer Sichtung des Covers und des Klappentextes wollte ich das Buch unbedingt lesen! Mit Hexen kriegt man mich eigentlich immer und das Setting klang wirklich großartig gewählt.

Der Schreibstil hat ...

Nach einer Sichtung des Covers und des Klappentextes wollte ich das Buch unbedingt lesen! Mit Hexen kriegt man mich eigentlich immer und das Setting klang wirklich großartig gewählt.

Der Schreibstil hat mich auch gleich in die Geschichte hineingezogen. Nicholas Bowling schreibt sehr detailreich und erzeugt damit tolle Bilder im Kopf der Leser. Die düstere Atmosphäre wird abwechselnd aus Alyce Sicht und aus der des Hexenjägers Hopkins.
Mir gefallen solche Wechsel meist ganz gut und auch hier hat dieser die Spannung noch ein wenig erhöht.

Allerdings kommt nun ein großer Minuspunkt. Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich persönlich leider schrecklich…
Grade mit Alyce als Protagonistin hatte ich arge Probleme… Sie erschien mir oft sehr jung… Teilweise hätte ich sie auf 10 statt 14 Jahre geschätzt…
Allgemein wirkte ihr Charakter auf mich sehr unglaubwürdig… Was grade bei einer Protagonistin doch sehr schade ist…

Der größte Knackpunkt war für mich der magische Aspekt in der Geschichte…
Alyce wusste erstaunlich wenig, wo ihre Mutter doch eine Hexe war.
Die Magie versetzte dem Spannungsbogen auch einen kleinen Dämpfer, wobei der Autor diesen vorher so gut gehalten hatte… Grade die Jagd auf Alyce hielt diesen hoch, doch das erwünschte Maß an magischer Umsetzung suchte ich vergebens…

„Witchborn – Königin der Düsternis“ enthielt mehr Action als Magie und auch das historische Setting, von dem ich mir einiges mehr erwartet hatte, enttäuschte mich leider dann doch mit einigen eher halbwahren Aussagen. Dennoch ist die Geschichte an sich spannend und schnell zu lesen. Eine doch ganz schöne Unterhaltung, nur halt mit ein, zwei Punkten, die mehr Potential gehabt hätten…