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Veröffentlicht am 11.03.2017

Ein Spaziergang durch Paris

Die Treppe zum Himmel
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Beatrice Colin nimmt uns mit ihrem Roman „Die Treppe zum Himmel“ zu einem Spaziergang durch das Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit. Wir steigen im Ballon über Paris auf und genießen gleich auf den ...

Beatrice Colin nimmt uns mit ihrem Roman „Die Treppe zum Himmel“ zu einem Spaziergang durch das Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit. Wir steigen im Ballon über Paris auf und genießen gleich auf den ersten Seiten des Buches die Aussicht über die Stadt. Der Arc de Triomphe, das Panthéon, die Boulevards – man glaubt, tatsächlich selbst über der Stadt zu schweben. Mit uns im Korb des Ballons: Émile Nouguier mit seiner Kamera, mit der er alles im Bild festhalten möchte. Denn in Kürze wird genau an dieser Stelle der berühmte Eiffelturm entstehen. Auch wenn die Pariser größte Vorbehalte gegen das Bauwerk hegen, lassen sich der Ingenieur Nouguier und Gustave Eiffel nicht in ihrem Vorhaben beirren. Und dann ist da noch Cait, eine junge Witwe aus Schottland, die als Anstandsdame Alice und Jamie Arrol auf einer Reise durch Europa begleitet. Émile und Cait lernen sich kennen und lieben, doch ihre Liebe ist aufgrund der Umstände undenkbar und die Reise der Arrols endet ohnehin in den nächsten Tagen. Doch als Jamie beschließt, eine Stelle auf der Baustelle des Eiffelturms anzutreten, verlängert sich der Aufenthalt in Paris, zumindest solange der Turm in die Höhe wächst. Jamie beschließt, seine Schwester mit dem Ingenieur zu verheiraten – eine fast unerträgliche Situation für Cait.

„Die Treppe zum Himmel“ nimmt den Leser ab der ersten Seite gefangen. Die fiktive Geschichte von Cait und den Arrol-Geschwistern fügt sich wunderbar in die historischen Ereignisse zwischen 1887 und 1889 ein. Immer wieder wird der Leser auf die Baustelle des Eiffelturms mitgenommen und erfährt so einiges Interessantes rund um dieses beeindruckende Bauwerk.
Die Erzählweise bereitet großes Lesevergnügen. Langeweile kommt in diesem Roman nicht auf, sodass man das Buch am liebsten auf einmal durchlesen würde.

Wer gerne Bücher liest, die Geschichte und Geschichten verknüpfen, der trifft mit „Die Treppe zum Himmel“ auf jeden Fall die richtige Wahl. Im Umschlag bekommt man gleich noch einige historische Fotos aus der Bauzeit mitgeliefert sowie ein paar Daten und Fakten rund um den Eiffelturm. Spätestens nach dieser lebendigen Lektüre will man unbedingt gerne selbst einmal auf dem Eiffelturm stehen und wird sich dort ertappen, dass man nach den Spuren von Cait und Émile sucht.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Ein Buch zum ankuscheln

Wintersonnenglanz
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Nach „Inselzauber“ und „Inselsommer“ wird mit „Wintersonnenglanz“ von Gabriella Engelmann die Geschichte von Larissa, ihrer Freundin Nele und ihrer Tante Bea fortgesetzt. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, ...

Nach „Inselzauber“ und „Inselsommer“ wird mit „Wintersonnenglanz“ von Gabriella Engelmann die Geschichte von Larissa, ihrer Freundin Nele und ihrer Tante Bea fortgesetzt. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, die ersten beiden Bände gelesen zu haben. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und die handelnden Personen werden schnell vertraut.
Die Geschichte spielt zur Weihnachtszeit auf der Insel Sylt. Auch ohne jemals selbst auf Sylt gewesen zu sein, kann man sich dank eindrucksvoller Beschreibung von Anfang an die zauberhafte Winterlandschaft vorstellen.

Larissa liebt ihre Familie, ihre Freunde und ihr Leben auf Sylt. Doch die Vorweihnachtszeit wird getrübt durch die Sorge um die Gesundheit ihrer Tante Bea. Als dann auch noch das „Büchernest“ nebst zugehörigem Café aufgrund eines Wasserschadens geschlossen werden muss, kreisen Larissas Gedanken zunächst nur noch um ihre finanziellen Schwierigkeiten und die Angst, wie ihre berufliche Zukunft aussehen wird.
Zum Glück sorgen ihr Mann und ihre kleine Tochter immer für eine Aufmunterung. Und manchmal kommt Hilfe von ganz unerwarteter Seite.

Schreibstil:
Gabriella Engelmann hat es geschafft, mich von der ersten Seite an mit ihrer wunderbaren Geschichte zu bezaubern. Der Text ist leicht und schnell zu lesen und somit ideal für gemütliche Lesestunden auf dem Sofa. Larissas Weihnachtsvorbereitungen schließen die Pflege alter Traditionen der Insel Sylt mit ein und stimmen auf die Advents- und Weihnachtszeit ein. Dank des Adventskalenders am Ende des Buchs mit vielen Tipps und Rezepten lässt sich der Zauber des Romans direkt in’s eigene Wohnzimmer übertragen.
Wie gewohnt, verklärt Gabriella Engelmann auch in diesem Buch nicht die Realität und so erlebt der Leser die Probleme, Sorgen und Nöte der Romanfiguren hautnah mit, leidet mit, atmet mit auf, freut sich mit.

Fazit:
Wer die Bücher von Gabriella Engelmann liebt, wird auch von diesem Buch begeistert sein. Idealerweise liest man die Geschichte im Winter, noch besser, tatsächlich in der Vorweihnachtszeit. Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen und verspreche gemütliche Stunden mit einer unterhaltsamen und auch spannenden Handlung und die beste Einstimmung auf Weihnachten.