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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2020

Schnell zu lesen

Das Original
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Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, sodass man schnell voran kommt. In der tollen Geschichte um die gestohlenen Manuskripte, den Buchhändler und Sammler Bruce Cable und die aufstrebende Autorin ...

Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, sodass man schnell voran kommt. In der tollen Geschichte um die gestohlenen Manuskripte, den Buchhändler und Sammler Bruce Cable und die aufstrebende Autorin Mercer Mann herrscht keine übermäßig hohe Spannung, aber man will wissen, wie es weitergeht und liest mit Interesse und Neugierde weiter. Faszinierend finde ich die Welt der wertvollen und seltenen Bücher, die einem durch Bruce näher gebracht wird.

Besonders sind die humorvollen und sympathischen Charaktere. Vor allem die Treffen der in dem Urlaubsort lebenden Autoren habe ich gerne gelesen. Sie haben Charme und sind durchaus amüsant, wie sich mehr oder weniger erfolgreiche Autoren über das Leben und ihre Arbeit unterhalten.

Fazit

Die interessante Geschichte mit ihren sympathischen und humorvollen Charakteren hat mich gut unterhalten. Der Schreibstil schafft eine tolle Atmosphäre und ließ mich schnell vorankommen.

Veröffentlicht am 26.10.2020

Düstere Zeiten mit Lichtblicken

Schicksalhafte Zeiten
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Das Buch spielt während des Zweiten Weltkrieges, wodurch man als Leser viel Leid und Ungerechtigkeit mitbekommt. Linda Winterberg schreibt wieder mit bildhaftem, detailreichem und atmosphärischem Stil, ...

Das Buch spielt während des Zweiten Weltkrieges, wodurch man als Leser viel Leid und Ungerechtigkeit mitbekommt. Linda Winterberg schreibt wieder mit bildhaftem, detailreichem und atmosphärischem Stil, sodass Berlin lebendig wird. Man spürt die Angst vor den zerstörerischen Bomben, die Angst, belauscht oder beobachtet zu werden, wenn man sich kritisch äußert oder Menschlichkeit gegenüber Ostarbeitern zeigt, aber auch die Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende. Die Situation ist so eindrücklich geschildert, wodurch man in Luises und Margots Leben hautnah dabei ist - zum Glück nur gedanklich.

Die beiden Hebammen, die Berliner und die Ostarbeiter erfahren viel Leid, Schmerz, Tod und Hass. So viele Momente voller Angst und Schrecken. So viele Momente, in denen mir die Tränen in den Augen standen (das passiert mir bei Büchern so gut wie nie). So unvorstellbar schrecklich war es während des Krieges. Dazwischen aber immer wieder Momente voller Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und Freude. Denn Luise und Margot nehmen nicht alles einfach so hin, sondern versuchen zu helfen, ungeachtet der Nationalität. Das Buch hat zwar einen düsteren Grundton, aber da die vielen schrecklichen Momente von positiven und humorvollen Momenten, bei denen man einfach lächeln muss, durchbrochen werden, gibt es auch Lichtblicke, weshalb mir das Buch gut gefallen hat.

Was mir ebenfalls in diesem Band sehr gut gefällt, ist die Diversität im Ablauf der Geburten, die die Hebammen betreuen. Durch die abwechlungsreichen Fälle bekommt der Leser einen guten Einblick in die Arbeit der Hebammen während des Zweiten Weltkrieges und es wird nicht eintönig oder langweilig.

Fazit

Trotz der düsteren Grundstimmung und den Schrecken des Krieges ist Linda Winterberg der dritte Band der Hebammen-Saga gut gelungen. Das Leben in Berlin wird lebendig, man begleitet Luise und Margot wieder sehr gerne bei ihrer Arbeit und ihrer Hilfe für andere. Ich freue mich schon sehr auf Band vier.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Hervorragende Geschichte

Die Tinktur des Todes
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"Die Tinktur des Todes" beginnt ruhig, die Spannung wächst kontinuierlich an, sodass man das Buch bald nicht mehr weglegen möchte. Zum einen rührt die Spannung von dem Rätsel um die toten Frauen, dem Will ...

"Die Tinktur des Todes" beginnt ruhig, die Spannung wächst kontinuierlich an, sodass man das Buch bald nicht mehr weglegen möchte. Zum einen rührt die Spannung von dem Rätsel um die toten Frauen, dem Will Raven nachgeht, zum anderen hat er ein Geheimnis, das schon zu Beginn angeführt und immer mal wieder aufgegriffen wird, sodass man sich als Leser Gedanken darüber macht, was er wohl zu verbergen hat. Die Suche nach der Tötungsart und dem Täter ist sehr spannend und so aufgebaut, dass man selbst miträtseln kann.

Will Raven ist eine interessante und sympathische Figur, in den praktischen Belangen der Medizin noch recht unbeholfen, da er seine erste Arbeitsstelle beim damals berühmten Dr. Simpson erst beginnt. Auch das Hausmädchen Sarah und die auftretenden Ärzte sind vielschichtige Figuren. Das verheiratete Autorenduo, das unter dem Pseudonym Ambrose Parry schreibt, schafft es hervorragend, das Leben und die Menschen allumfassend darzustellen. Die zwei Welten, die der Reichen und die der Armen werden lebendig und stellen einen harten Kontrast dar. Der Schreibstil ist detailreich, atmosphärisch und leicht zu lesen. Die Ausdrucksweise der 1840er sowie die Umstände des damaligen Lebens sind hervorragend in die Handlung eingeflochten. Mit Vergnügen habe ich immer wieder zu dem Buch gegriffen. Es hat eine große Anziehungskraft und immer wenn ich wieder anfing zu lesen, war ich sofort wieder in der Geschichte und wusste, um was es gerade geht, der Inhalt war wieder so präsent, so schnell ging das noch bei keinem Buch.

Interessiert habe ich über die Behandlung der Patientinnen von Raven und Dr. Simpson gelesen. Man erfährt viel über die damalige Medizin und den Wissensstand, vor allem im Bereich der Geburtshilfe und den Anfängen der Anästhesie.

Fazit

Ein ruhig beginnendes, dann aber sehr spannendes Buch zum Miträtseln. Man bekommt sehr gute Einblicke in medizinhistorische Begebenheiten, allen voran der Geburtsmedizin und den Anfängen der Anästhesie. Die Autoren haben zudem dreidimensionale Figuren geschaffen. "Die Tinktur des Todes" ist dem Autorenduo rundum gelungen. Ich kann nichts bemängeln und das Buch allen empfehlen, die gerne Krimis, historische Romane oder über historische medizinische Begebenheiten lesen.

Übrigens ist dieses Werk der erste Band der Reihe um die Morde von Edinburgh mit Will Raven und Dr. Simpson. Ich freue mich sehr, die Figuren wiederzutreffen.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Berlin der 1920er Jahre wird lebendig

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Wie schon im ersten Band um Fräulein Gold (Schatten und Licht) liegt der Fokus auf dem Leben in Berlin 1923. Wieder lernt man die ärmeren Viertel kennen, sieht bildlich die Geschäftigkeit auf den Straßen, ...

Wie schon im ersten Band um Fräulein Gold (Schatten und Licht) liegt der Fokus auf dem Leben in Berlin 1923. Wieder lernt man die ärmeren Viertel kennen, sieht bildlich die Geschäftigkeit auf den Straßen, nimmt die zunehmende Abneigung und Übergriffe gegenüber den Juden wahr. Die Inflation nimmt weiter zu, die Zahlen auf den neu bedruckten Geldscheinen werden immer größer. Mittendrin wieder Hulda, die sich um ihre Wöchnerinnen kümmert. Unerschrocken kämpft sie für das neugeborene Leben, für den kleinen Menschen, um den sich sonst niemand kümmern möchte oder kann. So macht sie sich auf die Suche nach dem verschwundenen Kind von armen Juden im Scheunenviertel. Trotz der Widerstände lässt sie das Schicksal des Neugeborenen nicht los und bohrt unermüdlich tiefer, bis sie die Wahrheit entdeckt. Spannend und sehr anschaulich schildert Anne Stern die Suche nach dem Kind. Man fragt sich, wieso das Kind von der Familie nicht wirklich vermisst wird und was mit ihm geschehen ist.

Die Sprecherin Anna Thalbach ist hervorragend für dieses Buch gewählt, denn neben dem Berliner Dialekt und der Ausdrucksstärke hat sie für jede Figur eine eigene Stimme, wodurch sie zum Leben erweckt werden.

Man begegnet auch wieder dem Zeitungsverkäufer Bert, Huldas Exfreund Felix sowie dem Kommissar und ihrem Freund Karl North. Alle drei spielen in Huldas Leben eine große Rolle und sind dementsprechend oft vertreten. Ich habe gebannt Huldas Handlungen verfolgt. Wie gewohnt geht sie sehr engagiert ihren Aufgaben nach, auch darüber hinaus, sucht unermüdlich nach dem verschwundenen Baby und trifft sich mit dem Kommissar Karl. Zwischen den beiden hat sich bereits im ersten Teil eine Liebesgeschichte angebahnt, die hier weitergeführt wird. Allerdings bleibt mir diese zu oberflächlich, was wohl den Kürzungen für das Hörbuch geschuldet ist. Zusätzlich hatte ich die meiste Zeit das Gefühl, dass die einzelnen Szenen aneinandergestückelt waren, da die Übergänge sehr abrupt erfolgten. Daher steht für mich fest, dass ich den dritten Teil (Der Himmel über der Stadt) auf jeden Fall wieder lesen werde.

Fazit

Da für das Hörbuch einige Kürzungen erfolgten, hat mir das Buch nicht ganz so gut gefallen wie Band eins. Gerne bin ich wieder in Huldas Leben in Berlin der 1920er Jahre eingetaucht und habe ihrer Arbeit als Hebamme und der Suche nach dem Neugeborenen gelauscht. Sehr bildhaft stellt die Autorin die Situation dar und hat die Geschichte spannend aufgebaut.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Brutaler Pageturner

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Das Buch hat eine durchgehend hohe Spannung. Keine Szene ist zu viel oder langweilig. Immer wieder hält der Autor Überraschungen und Wendungen parat. Die Morde sind sehr brutal, die Opfer werden auf qualvolle ...

Das Buch hat eine durchgehend hohe Spannung. Keine Szene ist zu viel oder langweilig. Immer wieder hält der Autor Überraschungen und Wendungen parat. Die Morde sind sehr brutal, die Opfer werden auf qualvolle Weise umgebracht - nichts für schwache Nerven. Auch deshalb, weil der leicht zu lesende Schreibstil anschaulich und detailreich ist, sodass ich die Tatorte und das Geschehen genau vor dem inneren Auge sah.

Als Leser verfolgt man die Profiler Jan Grall und Rabea Wyler, die zusammen ein privates Büro für Fallanalyse betreiben und der Polizei gelegentlich als Berater zur Seite stehen. Trotz dessen, dass es sich um den dritten Band über die beiden handelt, wird viel über die Figuren erzählt, sodass auch Neueinsteiger, wie ich, die Hintergründe kennen lernen. Jan und Rabea haben schon nach wenigen Seiten eine Tiefe und eine Vergangenheit, die immer noch in die Gegenwart wirkt. Daher kann man den Teil der Reihe auch ohne Vorwissen lesen und wird auch nicht für die beiden Vorgänger gespoilert.

Die Serie an Morden hat Substanz. Die Tötungsmethode mittels einer Pflanze war für mich neu, hebt diesen Thriller von anderen ab und hat mein Interesse für dieses Buch geweckt. Das Motiv, Täter und die Ermittlungsarbeit sind gut ausgearbeitet und stimmig. Das Ende rundet die Geschichte passend ab.

Es gibt nur eine Sache, die mir nicht gefallen hat. Würde ich sie nennen, wäre es gespoilert. Aber es störte mich und ließ im Nachhinein eine Verhaltensweise des Täters unverständlich, vielleicht schon inkonsequent, erscheinen.

Fazit

Ein spannender, aber brutaler Thriller. Die Ereignisse lassen die privaten und polizeilichen Ermittler kaum zu Atem kommen, den Leser hält dies immer bei der Stange. Auch wenn mir ein Sachverhalt nicht gefallen hat, kann ich das Buch abgehärteten Thrillerfans empfehlen.

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