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Veröffentlicht am 17.10.2020

Auf der Suche nach dem Kolibri - Ava Dellaira

Auf der Suche nach dem Kolibri
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Marilyn weiß genau, wie ihre Zukunft aussehen soll: Nach der Schule will sie einfach nur weit weg, an ihrer Wunsch-Uni studieren und Fotografin werden. Dann lernt sie James kennen, der sie in ihren Träumen ...

Marilyn weiß genau, wie ihre Zukunft aussehen soll: Nach der Schule will sie einfach nur weit weg, an ihrer Wunsch-Uni studieren und Fotografin werden. Dann lernt sie James kennen, der sie in ihren Träumen unterstützt, ihr aber auch zeigt, dass es sich lohnt, im Hier und Jetzt zu leben. Bis sie vom Schicksal auseinandergerissen werden.
Angie hat keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Sie weiß nur, dass sie unbedingt in Erfahrung bringen muss, was wirklich mit ihrem Vater James passiert ist. Laut ihrer Mutter Marilyn ist er bereits vor ihrer Geburt bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Aber dann findet Angie Hinweise darauf, dass ihre Mutter nicht die ganze Wahrheit erzählt hat. Mit ihrem Exfreund macht sie sich auf den Weg nach L.A., um endlich herauszufinden, woher sie kommt und wer sie ist.
(Klappentext)


Vor einigen Jahren habe ich von der Autorin "Love Letters to the Death" gelesen und war total begeistert. Ich habe mich dann sehr gefreut, dass endlich etwas Neues von ihr erscheint.
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen und zwei Perspektiven erzählt. Einmal von Marilyn, die vor 18 Jahren mit ihrer Mutter zusammen in Los Angeles gewohnt und nur davon geträumt hat, endlich weg ans College gehen zu können und auf einmal auf James trifft, den sie vom ersten Moment an mag und recht schnell für ihn schwärmt.
Und in der Gegenwart von Angie, die ohne ihren Vater aufgewachsen ist, und die Unwissenheit darüber, wer er war und ob er vielleicht noch lebt, keine Ruhe lässt und sich mit ihrem Ex-Freund Sam auf den Weg nach L.A. macht um Antworten ist zu finden.
Marilyn wohnte mit ihrer Mutter Sylvie zusammen in der Stadt der Engel. Von Sylvie wird sie ständig zu Castings für Werbespots und Ähnliches geschickt, weil sie will, dass ihre Tochter ein Star wird und dadurch dringend benötigtes Geld ins Haus bringt. Sie macht ihr Vorschriften, z.B. wie ihre Haut sein muss, und hat kein Verständnis dafür, dass Marilyn gerne auf ein renommiertes College gehen will und dafür viel lernt. Durch Geldsorgen ziehen die beiden zu Marilyns alkoholabhängigem, leicht reizbarem, herrischen und spielsüchtigen Onkel. Ihr Nachbarn ist James und seine Familie, sie verstehen sich direkt total gut und sie verbindet das gleiche Ziel vom Studieren und lernen so auch zusammen. Sie kommen sich näher, aber James will keine Beziehung, da sich ihre Wege nach ihrem Schulabschluss trennen werden.
Einige Jahre später findet Angie Erinnerungsstücke von ihrer Mutter Marilyn und ihrem Vater, von dem sie nur den Namen James weiß. Sie recherchiert und möchte unbedingt nach Los Angeles, gegen den Willen von Marilyn, und etwas widerwillig wird sie dabei von Sam begleitet.
Zitat Angie : "Und in diesem Moment kam ihr der Gedanke, dass sie, wenn sie ihren Dad fände, vielleicht endlich zu einem Mädchen werden würde, das Sam sagen konnte, dass es ihn liebte."
Die Stimmung zwischen den beiden ist frostig, obwohl sie sich doch immer noch irgendwie mögen. Vor allem ist Sam wütend auf Angie, wegen der Trennung, die von ihr ausging. Eigentlich wollte sie ihn nicht um Hilfe bitten, aber er ist der Einzige, den sie fragen konnte. In L.A. geht Angie allen möglichen Hinweisen nach, die sie näher zu ihrem Vater bringen könnten. Ihr größter Anhaltspunkt ist, dass er einen Bruder haben könnte, der in dieser Stadt lebt.
Mir hat es super gut gefallen, wie das Buch in größeren Abständen immer wieder zwischen den Vergangenheit und dem Heute gewechselt ist. Die zwei Zeitstränge und die Geschichten und Umstände von Angie und Marilyn sehr verschieden, aber jeweils auf ihre Art und Weise total spannend. Beide Protagonisten waren mir ziemlich sympathisch und ich habe mit ihnen mitgefühlt.
Insgesamt fand ich die Handlung richtig gut gemacht und überzeugend, welche Themen die Autorin angesprochen hat. Rassismus, Zukunftswünsche, Marilyns Leidenschaft für Fotografie, die Bedeutung vom Kolibri, Verlust und wie eine ganz bestimmte Reise, jemanden verändern kann.
Zitat Marilyn : "»Weil du dadurch selbst auf die Welt blickst, anstatt angeblickt zu werden. Weil du die Kontrolle hast.« »Ja.« Sie hätte es nicht so treffend ausdrücken können, aber er hat völlig recht."
Flüssig und berührend ist das Buch geschrieben und mir schöne Lesestunden beschert, definitiv eine Empfehlung von mir.

Fazit :
Super gelungenes herzergreifendes Buch über die jeweilige (Liebes-)Geschichte von Mutter und Tochter, in der Vergangenheit und Gegenwart.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

An Ocean Between Us

An Ocean Between Us
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Was macht das Leben aus, wenn dein größter Traum zerstört wurde?
Avery Cole will nichts anderes als Ballett tanzen, doch dann zerstört ein schwerer Autounfall ihren Lebenstraum. Sie wird nie wieder tanzen ...

Was macht das Leben aus, wenn dein größter Traum zerstört wurde?
Avery Cole will nichts anderes als Ballett tanzen, doch dann zerstört ein schwerer Autounfall ihren Lebenstraum. Sie wird nie wieder tanzen können.
Am Boden zerstört beginnt Avery ein Studium am LaGuardia Community College – obwohl sie eigentlich gar nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Und dann begegnet sie in ihrer ersten Vorlesung auch noch einem Typen, der arrogante Kommentare über ihre Verletzung ablässt: Theo Jemison, dem gefeierten Star-Schwimmer des Colleges. Nur dumm, dass Schwimmen eine der wenigen Sportarten ist, die Avery mit ihrem kaputten Rücken noch bleiben. Und natürlich ist es ausgerechnet Theo, der ihren Kurs trainiert.
Wohl oder übel verbringt sie mehr Zeit mit ihm und lernt eine völlig andere und viel nettere Seite von ihm kennen, die er sorgsam hinter der arroganten Fassade verbirgt. Doch als er sie plötzlich wieder von sich stößt, muss sich Avery fragen, wer der wahre Theo ist ...
(Klappentext)


Mich hat der Klappentext von dem Buch sehr angesprochen und so ich hatte mich total auf die Geschichte von Avery und Theo gefreut.
Das erste Aufeinandertreffen der beiden verläuft alles andere als toll und Avery ist überhaupt nicht begeistert von ihm. Deswegen ist sie kurz davor den Schwimmkurs direkt von Anfang aufzugeben, weil sie keine Lust darauf hat ständig Theo zu begegnen. Aber sie überlegt es sich doch anders und will sich gegenüber ihm behaupten.
Zitat Avery : "Ich war hier, um mir selbst zu beweisen, dass ich mich von niemandem runtermachen ließ. [...] Er hielt sich für einen unantastbaren Helden, der machen konnte, was er wollte ? Ich würde ihm schon zeigen, was es hieß, sich mit Avery Cole anzulegen."
Avery muss jedoch auch feststellen, dass sie ihren Schwimmtrainer anziehend findet und merkt schließlich, dass er nett sein kann. Denn sie anfangen an morgens zusammen zu schwimmen und danach frühstücken zu gehen. Und sie fühlt eine Verbindung zu ihm, weil er auch für seinen Sport lebt, so wie es vor ihrem Unfall getan. Mit dem Unterschied, dass Theo trotzdem noch Hobbys und Interessen hat. Für Avery gab es immer nur das Ballett, was auch ein Grund dafür, dass sie der Verlust ihres Lebenstraums in ein noch größeres und tieferes Loch gefallen ist.
Beide Protagonisten mochte ich recht schnell gerne und besonders zu Beginn tat mir Avery ziemlich leid, wegen ihrem zerstörten Lebenstraum Profi-Balletttänzerin zu werden, ihren Rückschmerzen durch den Unfall und auch dass sie nicht weiß, was sie jetzt mit ihrem Leben genau anfangen soll. Obwohl Theo aus Averys Sicht überheblich, arrogant und total von sich überzeugt rüberkommt, fand ich doch sympathisch durch die Kapitel aus seiner Sicht.
Nur leider hatte ich schon nach sehr wenigen Seiten eine ungute Vorahnung und diese hat sich dann später auch bestätigt. Ich war enttäuscht, dass ich so früh eine Vermutung hatte, aber auch den Aspekt selbst fand ich nicht überzeugend und die Entwicklung danach war absehbar. Nicht unbedingt innovativ oder neu im New-Adult-Genre und das fand ich super schade. Ungefähr bis zur Hälfte hatte mir das Buch ganz gut gefallen, auch wenn ich meine Vermutung immer im Hinterkopf hatte und mir gewünscht habe, dass es anders kommt.
Insgesamt war ich nicht so richtig begeistert von der Liebesgeschichte, aber einiges mochte ich auch. Es war humorvoll gemacht mit dem gegenseitigen Necken und den sarkastischen Kommentaren von Avery. Ich fand es das Klischee nicht schlecht und passend umgesetzt, dass Theo als der Star des Colleges von allen angehimmelt und bewundert hat, aber bei seinen Freunden eine ganz andere Seite zeigt.
Zitat Theo : "Vielleicht lag es daran, dass sie sich nicht von dem Rummel um mich herum beeindrucken ließ, vielleicht war es auch einfach diese Verbindung, die ich zwischen uns spürte. Im Prinzip war es auch egal, weil ich bei ihr zum ersten Mal das Gefühl hatte, ich selbst sein zu können, ohne mich verstellen zu müssen."
Das Buch war flüssig und locker geschrieben und ließ sich schnell und angenehm lesen. Im zweiten Teil geht es um die Lizzy und Kayson, die man beide schon kennengelernt hat und ich bin gespannt darauf, was die Autorin über sie zu erzählen hat.

Fazit :
Eigentlich eine ganz nette Liebesgeschichte, aber leider sehr vorhersehbar und ich hatte mir aber von dem Buch erhofft.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Cursed Love - Tanja Voosen

Cursed Love
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Die 17-jährige Mia hat ein gebrochenes Herz. Und nun soll sie den ganzen Sommer bei ihren Verwandten auf Whidbee Island verbringen. Sie rechnet mit Langeweile, Einsamkeit und unendlichem Liebeskummer. ...

Die 17-jährige Mia hat ein gebrochenes Herz. Und nun soll sie den ganzen Sommer bei ihren Verwandten auf Whidbee Island verbringen. Sie rechnet mit Langeweile, Einsamkeit und unendlichem Liebeskummer. Aber nicht damit, dass sie hier Joe begegnet, der ihr mit seinen braunen Augen und dem traurigen Lächeln vom ersten Moment an auf seltsame Art nahe ist. Doch warum trifft er ständig irgendwelche anderen Mädchen? Verhält sich ihr gegenüber abwechselnd sehr vertraut und dann wieder dunkel ablehnend? Und wieso ist seine Zwillingsschwester so wütend auf Mia?
(Klappentext)


2018 habe ich mit "My First Love" mein erstes Buch von der Autorin gelesen und mochte das richtig gerne und auch auf ihr neustes Jugendbuch habe ich mich sehr gefreut. Über Instagram konnte man schon vorher ein wenig die Entstehungsgeschichte des Buches mitverfolgen, was mir ziemlich gut gefallen hat und mich immer neugieriger gemacht hat.
Mit ihren zwei Geschwistern zusammen geht es für Mia den Sommer über auf Whidbee Island zu ihre Tante Sutton und ihrer Nichte Lila. Anfangs hat Mia darauf überhaupt keine Lust, weil sie großer Liebeskummer hat und deswegen etwas ihre Lebensfreude verloren hat. Aber sie möchte auch endlich über Franklin hinwegkommen und einen tollen Sommer erleben.
Als ihr Sutton vorschlägt mit dem Fahrrad ein wenig die Insel zu erkunden und Fotos zu machen und dabei gelangt Mia zufällig in das Mirage. Ein kleiner einzigartiger Laden voller magischer Gegenstände, allerhand Kräuter, verkorkte Fläschchen, Kerzen und Kristalle. Dort trifft sie auf Joe Dalca, dessen Großmutter der Laden gehört. Sie wird als eine Vrâjitoare bezeichnet wird und ihre Vorfahren stammen von Hexen ab.
Zitat : "»Niemand findet das Mirage einfach so, das Mirage findet die Menschen, wenn sie es brauchen.«"
Kurz darauf erfährt Mia von einem mysteriösen Fluch der auf der Familie Dalca liegt. Besonders Joe und seine Zwillingsschwester Aubrie sind davon betroffen. Mia weiß nicht so ganz, was sie davon halten soll und ist überrascht davon, dass fast alle Leuten auf Whidbee Island an die Existenz des Fluches glauben. Und Mia kann nichts dagegen tun, dass sie sich langsam in Joe verliebt, auch wenn es gefährlich für sie ist.
Ich mochte Mia als Protagonistin sehr gerne, sie war mir direkt sympathisch und ihr Humor war super. Für sie ist Musik total wichtig, in (fast) allen Lebenslagen essenziell und hilft, wenn sie traurig, wütend oder einsam ist. Mir hat es auch gut gefallen, wie sie auf den Fluch reagiert hat und sich verständlicherweise nicht kann, dass die Dalcas wirklich verflucht sind.
Direkt vom ersten Moment an ging es mir ähnlich mit Joe, ich konnte gar nicht anders, als ihn sofort zu mögen und die erste Begegnung von ihm und Mia war süß und unterhaltsam zugleich. Der Fluch beeinflusst das ganze Leben von Joe, er hat Angst andere Leute, die ihm etwas bedeuten, in Gefahr zu bringen und kann sich ein Leben am Festland gar nicht vorstellen, obwohl er Träume für seine Zukunft hat. Auch Nebencharaktere wie Lila, Keir oder Eric waren gut gemacht und haben toll zu der Geschichte gepasst.
Der Schreibstil der Autorin war angenehm flüssig, locker und humorvoll zu lesen. Ich konnte mir Whidbee Island super vorstellen und die Karte vorne im Buch war ein schönes Extra. Und auch die Handung hat mir total gut gefallen, im Vordergrund der Fluch und die Liebesgeschichte, aber vor allem Mias Zeit auf der Insel und was sie alles erlebt und ab und zu kurze Szenen, wo die Probleme von andere Charakteren kurz thematisiert wurden. Das war eine überzeugende Abwechslung und ich mochte es, dass dadurch auch Nebencharaktere vielschichtig und facettenreich rüber kamen.
Zitat : "Wieso geisterte er nur immer wieder durch meine Gedanken ? [...] Wieso ging er mir so unter die Haut ?"
Insgesamt fand die Liebesgeschichte fand ich sehr schön, zwischen den beiden hat sofort die Chemie gestimmt. Vielleicht war es ein Aspekt daran etwas erwartbar in der Entwicklung, ich hatte damit schon vor dem Lesen des Buches gerechnet und es war für mich nichts Negatives. Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass meiner Meinung nach ein paar gewisse Worte gegen Ende zu früh kamen. Es hat mich aber nicht so sehr gestört, dass ich das Buch deswegen anders bewerten würde.

Fazit :
Perfekt für schöne sommerliche Lesestunden. Ein süß gemachte Geschichte über ein Mädchen mit Liebeskummer, die auf einen verfluchten Jungen trifft.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Alles okay - Nina LaCour

Alles okay
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Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter ...

Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.
(Klappentext)


Tiefgründig, berührende, teilweise sehr traurig und melancholisch und vor allem besonders und ein wenig poetisch. Genau so ist die Geschichte von Marin, keine leichte und lockere Lektüre, sondern eher das Gegenteil ist.
Zitat : "Wir sehnten uns jetzt schon nach der Zeit zurück, die noch gar nicht vergangen war."
Für Marin beginnt ein neuer Lebensabschnitt am College, doch sie ist nicht glücklich und aufgeregt. Stattdessen fühlt sie sich einsam, ist in großer Trauer wegen ihrem Großvaters, liebevoll von ihr Gramps genannt, und will auf keinen Fall mehr über das Geschehene nachdenken. Nachdem Gramps gestorben ist, war es für Marin die einzige Option so schnell wie möglich fluchtartig ihr Zuhause zu verlassen und seit dem hat sie nicht ein einziges Mal bei ihrer besten Freundin Mabel gemeldet. Und dann in den Weihnachtsferien besucht Mabel und gibt Marin die Möglichkeit über das Geschehen zu reden, was Marin selbst aber unmöglich erscheint.
Zu Beginn des Buches war die Stimmung gedrückt und schwermütig und obwohl das nicht einfach zu lesen ist, möchte man unbedingt erfahren, was vorgefallen ist. In Rückblenden erfährt man darüber mehr, über die Freundschaft zu Mabel und wie die Beziehung zu ihrem Großvater gewesen ist.
Weil Marin in dieser schwieriger Gefühlslage ist, war es für mich nicht einfach, sie sympathisch zu finden. Hauptsächlich tat sie mir total leid, dass es ihr so schlecht geht und sie das alles durchmachen muss.
Mir hat es ziemlich gut gefallen, wie Mabels Besuch der Anfang eines Wendepunkts für Marin ist und die starke Loyalität ihrer besten Freundin und ihre Hartnäckigkeit. Mabel steht zu ihr und lässt nicht locker es zu versuchen zu Marin durchzudringen, um ihr zu helfen. Ich fand es toll, dass die Freundschaft der beiden so eine wichtige Bedeutung hatte und Marin auch merkt, dass es Leute gibt, denen sie wichtig ist.
Zitat : "Ein Lächeln voller Bedeutung, das alles sagt, was zu sagen ist, damit ich es nicht sagen muss."
Nina LaCour schreibt auf eine einzigartige Weise leicht poetisch und schafft es überzeugend die Gefühle und Gedanken von Marin zu beschreiben, ihre Einsamkeit, ihren Verlust, ihre Angst und alles andere. Die Handlung ist insgesamt eher ruhig und im Vordergrund steht die Zeit, die Marin und Mabel gemeinsam verbringen und die Einblicke in die Vergangenheit. Und etwas anderes hätte die Geschichte auch nicht gebraucht und endet nach knapp 300 Seiten total passend und authentisch.

Fazit :
Leseempfehlung für ein nachdenkliches und bewegendes Buch über Trauer, Verlust, Einsamkeit und Freundschaft.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss - Kelly Moran

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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Alte Freunde, neue Liebe?
Redwood, Oregon. Eine kleine Stadt zwischen Bergen und Meer. Hier betreibt Flynn O’Grady gemeinsam mit seinen beiden Brüdern eine Tierarztpraxis. Da er von Geburt an taub ist, ...

Alte Freunde, neue Liebe?
Redwood, Oregon. Eine kleine Stadt zwischen Bergen und Meer. Hier betreibt Flynn O’Grady gemeinsam mit seinen beiden Brüdern eine Tierarztpraxis. Da er von Geburt an taub ist, muss Flynn sich bei der Arbeit mit den Tieren auf seine anderen Sinne verlassen. Und auf Gabby, seine Assistentin. Die beiden sind ein perfekt eingespieltes Team und auch privat beste Freunde. Deshalb ignoriert Flynn sein Herzklopfen, wann immer er sie zu lange ansieht. Nur lassen sich manche Dinge nicht für immer ignorieren. Vor allem, wenn man in einer Kleinstadt voller schamloser Kuppler wohnt …
(Klappentext)


Kelly Moran hat mich mit dem ersten Teil der "Redwood"-Reihe total begeistern können und direkt nach dem Lesen ist dieser Folgeband auf meiner Wunschliste gelandet.
Schon seit der Grundschule sind Flynn und Gabby sehr eng befreundet. Gleich als Gabby herausgefunden hat, dass Flynn taub ist, wollte sie unbedingt gebärden lernen, damit sie sich mit ihm unterhalten kann. Die beiden haben eine innige Bindung und jeder in Redwood weiß, wie nah sie sich stehen. Neben der Arbeit verbringen die beiden auch viel Zeit miteinander und sind aus Leben des anderen gar nicht wegzudenken.
Flynn hat Gefühle für Gabby, die über Freundschaft hinausgehen, doch er unterdrückt, was er fühlt. Denn er große Angst hat, dass seine ganze Welt zusammenbrechen könnte, wenn es schief geht. Den Verlust von Gabby als Freundin, das gemeinsame Arbeiten, wo sie ein extrem eingespieltes Team sind, oft keine Worte oder Gebärden brauchen, weil sie den anderen so gut kennen.
An einem Abend, wo sie zusammen Tanzen üben, verändert sich etwas und es entsteht eine leichte sexuelle Anziehung. Zum ersten Mal nimmt Gabby Flynn nicht mehr nur als ihren beste Freund war, sondern kann ein Knistern zwischen ihren spüren. Sie merkt auch, dass sich Flynn auf einmal seltsam verhält. Und anders als er sieht sie nicht nur die negativen Konsequenzen, wenn sie es miteinander versuchen würden. Stattdessen hat sie zwar ein bisschen Angst, aber bei ihr überwiegt die großartige Möglichkeit, was geschehen würde, wenn es funktioniert. Jedoch ist sie verwundert, warum Flynn nie gesagt, wie er empfindet.
Zitat Flynn : "Glaubte sie wirklich, er hätte sie nie bemerkt ? War ihr denn nicht bewusst, dass sie in beinahe jeder wachen Minute ein Teil von ihm war ? Dass sie in alle Aspekte seines Lebens verwoben war ?"
Bei Gabby und Flynn konnte man als Leser gut ihre Gefühle und Gedanken verstehen, weil aus beiden Perspektiven erzählt wird und ich fand sie super sympathisch. Flynns Unsicherheit und sein Verlangen, was er bisher verdrängt hat. Wie sie jeweils in der Vergangenheit nur Pech im Dating hatten. Viele Frauen haben kein Interesse mehr an Flynn, sobald sie erfahren, dass er nicht hören kann und sind oberflächlich. Andere Männer sehen Gabby oft nur als gute Freundin und oder übersehen sie.
Zitat Gabby : "Sie schloss die Augen und schmolz förmlich in seinen Armen. Wurde zu flüssigem Feuer. Nichts sonst spielte mehr eine Rolle - nicht die Gründe, die sie davon abgehalten hatte, ihrem Verlangen zu folgen, nicht der Schaden, den ihre Freundschaft nehmen konnte. Sie konnte nur an seine Berührung denken."
Ich mochte die Liebesgeschichte von Flynn und Gabby total gerne, mit ihrer ganz besonderen Freundschaft und wie diese dann weiterentwickelt und sie super gut miteinander harmonieren. Das war auch schon vorher so, Gabby übersetzt immer für Flynn in Gebärdensprache, was sie für sie selbstverständlich ist. Flynn kann zwar von Lippen lesen, aber nur wenn die Person ihm zugewandt ist und sie nicht zu schnell sprechen. Es wird zwischen ihnen intensiver und ich fand es überzeugend, dass sie als Protagonisten viel charakterliche Tiefe hatten. Wie ich es von Kelly Moran gewohnt bin, war ihr Schreibstil wieder toll, die Wohlfühl-Atmosphäre, fesselnd, schön bildlich und berührend. Ich habe mich sehr gefreut, dass bekannte Charaktere aus Redwood erneut aufgetaucht sind.

Fazit :
Ich fand die Liebesgeschichte der beiden einfach nur toll, wie Flynn und Gabby schon ewig beste Freunde sind, aber merken, dass da auch mehr zwischen ihnen entstehen könnte.

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