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Veröffentlicht am 28.07.2019

Das Herz aus Eis und Liebe - Renée Ahdieh - Ein toll gelungener Abschluss der Reihe

Das Herz aus Eis und Liebe
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Nachdem der Schwarze Clan aufgeflogen ist und Okami gefangen genommen wurde, hat Mariko keine Wahl mehr. Sie muss Prinz Raiden und ihrem Bruder nach Inako folgen und sich als Braut des Prinzen den Gefahren ...

Nachdem der Schwarze Clan aufgeflogen ist und Okami gefangen genommen wurde, hat Mariko keine Wahl mehr. Sie muss Prinz Raiden und ihrem Bruder nach Inako folgen und sich als Braut des Prinzen den Gefahren und Intrigen stellen, die am Hof auf sie lauern. Von nun an sind Klugheit und Umsicht ihre Waffen. Damit will sie die Ränkeschmiede aufdecken und für Gerechtigkeit sorgen. Doch hinter jedem Geheimnis verbirgt sich ein weiteres. Werden Mariko und Okami aus diesem Lügennetz entkommen?
(Klappentext)


Es könnten Spoiler enthalten sein, da es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt und sich auf Informationen und Details aus dem vorherigen Band bezieht.

Letztes Jahr habe ich den ersten Teil der Reihe gelesen und fand ihn großartig. Danach konnte ich es kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht.
Der Einstieg war toll gemacht, ich konnte mich noch gut an das vorherige Geschehen erinnern und war direkt wieder mitten in der Geschichte drin. In dem Prolog erfährt man mehr über Yumi und ihre Gedankenwelt, was ziemlich interessant war. Wie sie sich dabei fühlt, dass ihr Bruder sich jahrelang als Ranmaru ausgegeben hat, um seinen besten Freund zu beschützen, und dadurch nicht offen für den Clan ihrer Familie stand.
Mariko und Okami sind beide in der Kaiserstadt, doch in ihre Situationen sind völlig unterschiedlich. Als Gefangener des Kaisers muss Okami im Kerker Folter, Qual und Erniedrigung ertragen. Die Szenen waren für mich total herzzerreißend und ich fand es einfach nur schlimm, was er alles durchmachen muss. Dagegen ist Mariko nur aus einem einzigen bestimmten Grund nach Inako gekommen, um ihre Freunde - die Mitglieder des Schwarzen Clans - zu beschützen und um Okami so bald wie möglich zu befreien.
Zitat : "Mariko würde nicht zulassen, dass Okami - der Junge, der inmitten der tiefsten Nacht ihr Herz gestohlen hatte, in einem Wald voll rauschender Bäume – alles verlor, um das wiederzuerlangen, wofür er gekämpft hatte."
Dafür hat sie zugestimmt wieder die Verlobte von Prinz Raiden zu sein, denn nur diese Stellung am kaiserlichen Hof, gibt ihr Möglichkeiten die Geheimnisse und Intrigen der Kaiserstadt ans Licht zu bringen und echte Chancen zu Okamis Rettung zu haben. Die restlichen Mitglieder des Schwarzen Clans verstecken sich außerhalb, haben aber genau das gleiche Ziel wie sie.
Wie schon im Auftakt der Reihe war mir Mariko super sympathisch und fand es so unglaublich gut, dass sie durch ihre Intelligenz eine so unfassbar starke Protagonistin ist. Sie tat mir sehr leid, dass im Schloss wieder nicht mehr sie selbst sein kann. Aber ich fand es bewundernswert, dass sie das alles tut, für die, die sie liebt. Auch Okami mochte ich total gerne, seine Szenen waren für mich jedes Mal herzzerreißend, weil er so leiden muss.
Etwas mehr in den Vordergrund sind die Brüder Roku und Raiden gerückt. Ihre Beziehung zueinander fand ich sehr faszinierend, sie sind total unterschiedlich und ihre Mütter hassen sich, aber trotzdem stehen die beiden nahe. Roku ist seit kurzem Kaiser und zeigt sich schnell klug, hinterhältig, taktisch grausam, kaltherzig, gefährlich und extrem ehrgeizig. Sein Bruder Raiden steht loyal zu ihm, auch wenn ihm ab und zu Zweifel aufkommen, ob dieser ein guter Kaiser ist.
Die Liebesgeschichte hat mir, wie auch schon im ersten Band, total gut gefallen. Ich liebe Okami und Mariko zusammen, ihre grandiosen Wortwechsel, aber es hat mir aber auch das Herz gebrochen, dass die beiden voneinander getrennt sind.
Zitat : "Ihr Verstand könnte ein Schwert sein. Ihre Stimme könnte eine Axt sein. Ihre Wut könnte ein Feuer entzünden."
Auch wenn nicht immer viel passiert, war es immer spannend und die Geschichte konnte mich toll fesseln. Ich mochte die Handlung insgesamt richtig gerne und das Ende war überzeugend gemacht, es gab mehr actionreichere Szenen und war für meinen Geschmack genau richtig.
Wortgewaltig, intensiv, unglaublich bildlich und voller metaphorischer Sätze - ein fantastischer und sehr besonderer Schreibstil, der etwas wunderschön Märchenhaftes an sich hat.

Fazit :
Toll gelungener Abschluss der Reihe. Renée Ahdieh konnte mich erneut total begeistern und ich liebe die Geschichte rund um Mariko und Okami.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Spannung
Veröffentlicht am 27.06.2019

On the Come Up - Angie Thomas

On The Come Up
1

Jeder hat ein Recht auf Redefreiheit – aber nicht jeder wird gehört…
Die 16-jährige Bri wünscht sich nichts sehnlicher, als eine berühmte Rapperin zu werden. Als Tochter einer Rap-Legende ist das nicht ...

Jeder hat ein Recht auf Redefreiheit – aber nicht jeder wird gehört…
Die 16-jährige Bri wünscht sich nichts sehnlicher, als eine berühmte Rapperin zu werden. Als Tochter einer Rap-Legende ist das nicht leicht: Ihr Vater starb, kurz bevor er den großen Durchbruch schaffte, und Bri tritt in riesengroße Fußstapfen. Dann verliert ihre Mutter ihren Job. Plötzlich gehören Essensausgaben, Zahlungsaufforderungen und Kündigungen ebenso zu Bris Alltag wie Reime und Beats. Als sich die unbezahlten Rechnungen stapeln und ihre Familie kurz davor ist, ihre Bleibe zu verlieren, wird klar: Eine berühmte Rapperin zu werden, ist für Bri nicht länger nur ein Wunsch, sondern ein Muss …
(Klappentext)


Nachdem ich von "The Hate U Give" 2017 sehr begeistert war, musste ich auch defintiv das neue Buch von der Autorin lesen.
Schon seit vielen Jahren möchte Bri unbedingt Rapperin werden, es ist ihre große Leidenschaft und sie wünscht sich sehr damit Erfolg zu haben und groß raus zu kommen. Und endlich darf sie im "Ring" bei einem Rap-Battle antreten und zeigen was sie kann. Es könnte sie einem großen Durchburch näher bringen, aber der Aufstieg ist trotzdem kein einfacher Weg.
Zitat : "Rappen war schon immer mein Traum, doch Träume sind keine Wirklichkeit. Man wacht entweder aus ihnen auf oder die Realität lässt sie dumm erscheinen."
Bri wohnt in Garden Heights, wo Gangrivalität - gefährlich und gewalttätig - zum Alltag dazu gehört, und in der Schule hat es Bri nicht immer leicht. Dort gibt es nur wenige Schwarze und Bri hat oft das Gefühl, dass sie wenigen ihren Hautfarbe anders behandelt wird, z.B. dass sie relativ häufig im Schulsekretariat landet oder wie sie an den Eingangskontroller der High School behandelt wird.
Vor allem hat aber Bris Familie sehr mit Geldproblemen zu kämpfen, ihre Mutter Jay tut alles dafür, dass genug Essen im Kühlschrank ist und trotzdem reicht es kaum. Umso mehr möchte Bri ihren Traum verwirklichen um zu helfen, damit sich weder Jay, noch ihr Bruder Trey oder sie sich um Geld sorgen müssen.
Leider habe ich Bri eher als schwierige Protagonistin wahrgenommen und sie war mir nicht wirklich sympathisch. Ich fand ihr Verhalten oft nicht nachvollziehbar, sie wirkte an manchen Stellen agressiv und nicht selten handelte sie ziemlich sturr, eigensinnig und unvernünftig. Auch interessiert sich Bri eher weniger für die Schule oder gute Noten, sondern viel mehr für das Rappen.
Daneben weiß ich nicht so ganz, wie ich über die Liebesgeschichte denken soll. Einen Teil mochte ich nicht, aber einen anderen Teil fand ich süß gemacht. Sie stand jedenfalls nicht im Vordergrund und hat nur eine kleinere Rolle eingenommen.
Nicht überzeugen konnte mich die Handlung. Auf den ersten 100 Seiten ist nur wenig passiert und für mich hat sich das ganze Buch ziemlich gezogen. Generell war die Thematik mit Bris Traum Rapperin zu werden und den vielen Problemen interessant. Nur war es in der Umsetzung zu langatmig und dadurch nicht fesselnd, und das fand ich sehr schade.
Zitat : "Ich könnte es als Rapperin schaffen. Das ist nicht nur irgendein wildes Produkt meiner Fantasie. Es ist ...
... möglich."
Ich hätte mir gewünscht, dass sich Bris Geschichte flüssig lesen würde, jedoch das war leider nicht der Fall. Angie Thomas verwendete viel Slang, was nicht ganz so meins war, sehr positiv und hilfreich war dafür ein Glossar am Ende.
Nebencharaktere, wie Bris beste Freunde Malik und Sonny, ihre Tante Pooh (ihre Managerin, aber auch Gangmitglied und Drogendealerin), und Supreme oder Miles haben gut dazu gepasst und auch ihre eigenen Problemen wurden thematisiert.

Fazit :
Leider deutlich schwächer als der tolle Debütroman der Autorin. Die Protagonistin war mir nicht wirklich sympathisch und das Buch hat sich teilweise sehr gezogen.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Prince of Passion - Nicholas - Emma Chase

Prince of Passion – Nicholas
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Ich heiße Nicholas Arthur Frederick Edward Pembrook, Kronprinz von Wessco. Meine Fans nennen mich His Royal Hotness. Meine Großmutter, die Königin, nennt mich einen störrischen Jungen. Sie will, dass ich ...

Ich heiße Nicholas Arthur Frederick Edward Pembrook, Kronprinz von Wessco. Meine Fans nennen mich His Royal Hotness. Meine Großmutter, die Königin, nennt mich einen störrischen Jungen. Sie will, dass ich meine Pflicht tue, heirate und Erben in die Welt setze. Und ich weiß, dass sie recht hat. Es ist das, was Prinzen tun. Aber meine Gnadenfrist von fünf Monaten will ich noch voll auskosten. Und was könnte köstlicher sein als die Lippen einer selbstbewussten New Yorker Kellnerin, die nicht den geringsten Respekt vor mir oder meinem Titel hat?
(Klappentext)


Bücher über fiktive Royals oder mit Prinzen oder Prinzessinnen und einem Palast-Setting lese ab und zu super gerne und so durfte auch "Prince of Passion - Nicholas" bei mir einziehen.
Den Einstieg fand ich ziemlich gut gemacht, Prinz Nicholas erfährt von seiner Großmutter - der Königin von Wessco, dass er in wenigen Monaten heiraten muss. Davon ist Nicholas alles andere als begeistert, aber sie duldet sie keine Widerrede.
Zitat Nicholas : "Wenn die Welt, die ich kenne - das Leben, wie ich es kenne -, in fünf Monaten für immer vorbei ist, sollte ich aus der Zeit, die mir bleibt, das Beste machen. Solange ich noch kann, werde ich es treiben, so wild es geht - und zwar mit allen. Bis meine Zeit dann abgelaufen ist."
Er beschließt seine letzten Monaten "in Freiheit" noch komplett auskosten zu wollen nur das zu tun, worauf er Lust. Und genau in dieser Zeit begegnet er Olivia in New York. Dort arbeitet sie jeden Tag hart in dem eigenen Coffee Shop der Familie, um diese über Wasser zu halten.
Super gut gefallen hat mir, dass das Buch abwechselnd aus der Sicht von Nicholas und Olivia erzählt wird, das hat tolle Einblicke in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten gebracht. Man erfährt viel über Nicholas' Leben als Prinz, was seine Großmutter von ihm erwartet, wie er nach außen auftritt und was er für Verpflichtungen hat.
Für Olivia ist die Familie das Wichtigste, sie stellt alle ihre Träume oder Wünsche, wie ein Studium, komplett zurück und das fand ich beeindruckend. Sie ist frech und schlagfertig, besonders gegenüber Nicholas. Und genau das fasziniert auch Nicholas und mag auch, dass sie in seinen Augen etwas Niedliches an sich hat.
Nicholas selbst ist defintiv kein unschuldiger Prinz mit frommen Gedanken, aber seine Art und seinen Humor mochte ich doch irgendwie sehr gerne. Bei ihm hängt viel damit zusammen, was für ein Druck auf ihm als Kronprinz lastet, seinen Sorgen um sein jüngeren Bruder Henry und der Tod ihrer Eltern vor einigen Jahren.
Die Liebesgeschichte fand ich ganz schön gemacht, zwar teilweise klischeehaft, aber es hat irgendwie gut gepasst. Im Vordergrund steht, dass eine Liebesbeziehung zwischen Nicholas und Olivia keine Zukunft hat. Nach dem Sommer muss er eine Adelige oder eine Bürgerliche aus Wessco heiraten, und Olivia ist weder aus eine noch das andere. Er macht Olivia auch ziemlich schnell klar, dass ihre gemeinsame Zeit begrenzt ist. Doch verhindert dieses Bewusstsein, dass sich die beiden ineinander verlieben ?
Zitat Olivia : "Aber wir können nicht ändern, wer wir sind. Ob wir nun Königin sind, Prinz oder ein Mädchen aus New York City. Wie hat er es einmal ausgedrückt ... Mitglied des Könighauses ist man für immer."
Insgesamt hatte ich nur leider das Gefühl, dass recht wenig passiert ist und das hätte ich mir anders gewünscht. Ich fand es überzeugend, wie die Familie in mehrfacher Hinsicht eine große Bedeutung hatte und dass auch die Nebencharaktere liebenswert waren. Schon jetzt bin ich gespannt mehr über Logan, Ellie und Henry zu erfahren. Die Geschichte von Olivia und Nicholas ließ sich angenehm lesen, jedoch war ich wegen der Handlung nicht immer gefesselt und es gab einige erotische Szenen und zum Teil fand ich das ein bisschen zu viel.

Fazit :
Eine schöne Liebesgeschichte über einen Prinzen und ein normales Mädchen, deren Liebe aber keine Zukunft hat. Ich hätte es nur gut gefunden, wenn die Handlung mehr überzeugend gewesen wäre.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer - Emily R. King

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
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Eine opulente Welt voller Magie, Intrigen, Liebe und Verrat!
Die achtzehnjährige Kalinda ist behütet bei der Heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Doch ein Besuch des Tyrannen Rajah Tarek reißt sie abrupt ...

Eine opulente Welt voller Magie, Intrigen, Liebe und Verrat!
Die achtzehnjährige Kalinda ist behütet bei der Heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Doch ein Besuch des Tyrannen Rajah Tarek reißt sie abrupt aus ihrem friedlichen Leben heraus. Sie soll die hundertste Ehefrau des Herrschers werden - ein Platz, den sie gegen die anderen Ehefrauen und Kurtisanen Tareks im Zweikampf verteidigen muss. Ihr einziger Trost in der feindseligen Welt des Hofes ist ihr junger Leibwächter Deven Naik. Ihn zu lieben ist ihr verboten, doch Kalinda begreift schon bald, dass sie niemals die Frau des grausamen Tarek sein kann. Ihre einzige Chance liegt in der verborgenen Macht, die tief in ihr schlummert ...
(Klappentext)


Weil Kalinda eine Waise ist, wächst sie in einem Tempel, fast komplett abgeschieden von der Außenwelt, auf. Und das oberste Ziel des Schwesterordens ist es den Göttern zu dienen, aber in unregelmäßigen Abständen kommen Wohltäter dorthin und stellen Forderungen. Alle Mädchen, die alt genug sind und noch keine vollwertigen Mitglieder des Ordens sind, müssen in Kämpfen ihr Können und Talent beweisen und die Wohltäter wählen sie als für sich als Dienerinnen, Kurtisanen oder Ehefrauen aus.
Zitat : "Ich will überhaupt nicht ausgewählt werden. Die meisten Töchter können es nicht erwarten, diese abgelegene Festung zu verlassen, doch sie verlassen sie nur, um ein Leben zu leben, das ihnen von einem Wohltäter diktiert wird."
Genau das ist für Kalinda eine schreckliche Vorstellung und sie erhofft sich sehr, dass sie mit ihrer besten Freundin Jaya für immer in dem Tempel bleiben kann. Doch dieser Wunsch wird ihr verwehrt und ausgerechnet sie, die von den anderen Mädchen aus schwächlich angesehen wird, soll die neue und damit letzte Ehefrau des Rajah Tarek werden. So muss sich Kalinda ihrem Schicksal fügen und in den Palast ziehen.
Kalinda war mir von Anfang an ziemlich sympathisch und ihre Gedanken waren nachvollziehbar beschrieben. Im Orden war sie eher eine Außenseiterin und hatte nur Jaya als richtige Freundin. Denn ihre Fieberanfälle machen sie kränklich, die nur durch ein Tonikum verhindert werden können, das Heilerin Baka für sie herstellt. Sie liebt es zu zeichnen und besonders gut hat mir ihre innige starke Freundschaft zu Jaya gefallen, die beiden sind total eng verbunden und für alles füreinander tun. Sie hasst ihr Leben im Palast und versucht hauptsächlich einfach nur zu überleben.
Gleich von der ersten Begegnung an fasziniert Kalinda der Hauptmann Deven, der für Tarek arbeitet. Alles was mit ihm zusammen hängt ist neu für sie, denn die Mädchen im Tempel haben bis zu einer Forderung absolut keinen Kontakt zu Männern. Deven ist warmherzig und freundlich zu ihr, ist sich aber auch seiner Stellung bewusst und ein engeren Kontakt zu Kalinda für sie beide gefährlich ist.
Denn der Rajah Tarek ist unberechenbar, brutal und absolut. Auch wenn es ihm gleichgültig ist, dass bei dem Turnier seine Ehefrauen und Kurtisanen sterben könnten, betrachtet er sie als sein Eigentum.
Zitat : "Er hat mich an sich gebunden, doch mein Herz ist erhaben gegenüber jeder Rolle, die er mir zugedacht hat. Als ich Deven ansehe, flüstert mir ebendieses Herz eine Gewissheit zu."
Zu Beginn fand ich es relativ schwer mehr über das Wordlbuilding zu lesen. Frauen werden unterworfen, sind zu stummen Gehorsam gegenüber dem Mann verpflichtet und müssen alles dulden. Die Wohltäter dürfen nach Mädchen aus den Tempeln verlangen, weil sie mit Kleidung, Essen, Unterkunft und der Möglichkeit zum Training eine Gegenleistung erbringen und die Mädchen nur zu diesem Zweck als Waisen gerettet wurden.
Und generell wird die Rolle der Frau ziemlich unterdrückt dargestellt. Einzig allein, dass Kalinda anfängt an zu zweifeln, ob dies der Wille der Götter ist, hat es für mich erträglicher gemacht und lässt mich hoffen, dass die Autorin bei dieser Triologie in dieser Hinsicht eine Entwicklung angedacht hat. Für mich ist das Worldbuilding kein Kritikpunkt, ich will nur klarstellen, dass Kalinda in einer Welt lebt, wo Frauen als weniger wert behandelt werden und ich das nicht gut finde.
Den Schreibstil von Emily R. King mochte ich sehr gerne, Kalindas Geschichte war spannend und flüssig geschrieben. Ich konnte mir das Geschehen gut bildich vorstellen, ich fand die Liebesgeschichte toll und die Entwicklung der Handlung überzeugend. Nur ein wenig gestört hat mich, dass ich mir bei Kalinda zwei Geschichtspunkte zu offensichtlich waren. Nämlich, wie zu Beginn schon recht schnell klar wird, dass die Protagonistin bei der Forderung ausgewählt werden wird und auch bei der Fantasy-Thematik hatte ich schon früh eine Vorahnung.

Fazit :
Mochte ich super gerne, ich fand nur zwei Aspekte in Bezug auf Kalinda zu offentsichtlich.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Left to Fate - Die Ausgesetzten - Gloria Trutnau

Left to Fate. Die Ausgesetzten
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New York ist verfallen. Der totalitäre Staat Concordia nutzt die Ruinen als riesiges Gefängnis für junge Menschen, die laut Voraussage in der Zukunft ein Verbrechen begehen werden. Als Samantha in die ...

New York ist verfallen. Der totalitäre Staat Concordia nutzt die Ruinen als riesiges Gefängnis für junge Menschen, die laut Voraussage in der Zukunft ein Verbrechen begehen werden. Als Samantha in die gefährliche und von Banden umkämpfte Stadt verstoßen wird, sucht sie Schutz bei der Westside-Gang. Der unnahbare Anführer David misstraut ihr, obwohl er selbst Geheimnisse zu haben scheint. Langsam kommen sich die beiden näher. Sie finden heraus, dass hinter Samanthas Verbannung etwas Größeres steckt - und die Ruinenstadt wird zur lebensbedrohlichen Falle …
(Klappentext)


Schon länger hatte ich keine Dystopie mehr gelesen und als ich "Left to Fate" entdeckt habe, hat mich die Leselust auf dieses Genre gepackt.
Die Idee hinter der Geschichte mit der kompletten Stadt New York als Gefängnis und gegnerischen Banden klang sehr spannend und innovativ. Samantha ist erstmal ziemlich schockiert als sie auf einmal dort ist und und sie keine Ahnung hat, wo sie sich befindet. Denn bisher wusste sie gar nicht, dass New York überhaupt exisitiert und die Regierung ihre Straftäter hinschickt.
Sie erfährt das alles von David, dem Anführer der Westside-Gang, der sie findet und mit in die Basis der Gang bringt. Dabei ist Samantha allerdings extrem misstrauisch und will eigentlich auf keinen Fall mitkommen, hat jedoch keine andere Wahl.
Zitat : "Ich schaue über die Schulter. Immer noch will ich nur weg von hier. Lieber stelle ich mich alleine meinem Schicksal, finde alleine einen Weg aus dieser gottverdammten Geisterstadt, als mit diesem Typen mitzugehen."
Ich mochte Samantha richtig gerne mit ihrer Art, für sie ist es anfangs alles anderes als leicht, sie ist verwirrt, warum sie in die Gefängnis-Stadt gebracht wurde. Und sie muss innerhalb der Gang einiges einstecken und sich behaupten. Aber sie zeigt sich taff und lässt sich nicht so schnell unterkriegen, und findet Unterstützung sie in Henry und Vivien.
David wirkt auf den ersten Blick sehr beherrscht, ernst und verschlossen. Trotzdem war er mir direkt sympathisch, ganz im Gegensatz zu Susan und Jeff, die beiden waren mehr als nur unsympathisch.
Super gut gefallen hat mir die Liebesgeschichte und die Entwicklung war authentisch, nicht zu schnell und toll gemacht. Lang vertrauen sich Samantha und David gegenseitig nicht und können sich nicht wirklich leiden. Aber mit der Zeit merkt Samantha, dass sie ihn doch irgendwie mag, auch wenn er anfangs nicht unbedingt nett zu ihr war. Ich fand es total schön, wie sie sich langsam immer besser verstehen und sich näher kommen.
Zitat : "Wir sind alle verurteilt und zusammen in einem Käfig eingesperrt. Wahrscheinlich will die Regierung das Volk nicht nur vor uns schützen, sondern hofft gleichzeitig, dass wir uns hier drinnen gegenseitig zerfleischen."
Mit Spannung, actionreichen Szenen, der Rivalität und Feinschaft zwischen den Banden konnte mich die Handlung überzeugen. Die Geschichte war toll flüssig geschrieben und auch das Wordlbuilding des Staates Concordia war ziemlich interessant umgesetzt. Nur ein winziger Kritikpunkt ist für mich, dass mir ein Aspekt am Ende zu kurz thematisiert wurde, aber das war insgesamt nicht wirklich schlimm und hat nichts daran geändert, dass ich das Buch total gut fand.

Fazit :
Eine sehr gelungene und gut gemachte Dystopie, die mir tolle Lesestunden bereitet hat.