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Veröffentlicht am 08.04.2021

Interessante Heilwege

Die Frau, deren Arm sich hängen ließ
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Das sehr gelungene, sich oft humorvoll präsentierende Hörbuch "Die Frau deren Arm sich hängen ließ" von Thomas Fritzsche berichtet auf spannende und äußerst unterhaltsame Weise über einige Fälle aus der ...

Das sehr gelungene, sich oft humorvoll präsentierende Hörbuch "Die Frau deren Arm sich hängen ließ" von Thomas Fritzsche berichtet auf spannende und äußerst unterhaltsame Weise über einige Fälle aus der Praxis des
Psychotherapeuten.

Die Fallgeschichten, die dem Psychotherapeuten Fritzsche besonders in Erinnerung geblieben sind, zeigen durch ihre Vielfalt und unterschiedliche Problematik auf deutliche Weise, dass mit dem Patienten ganz offensichtlich stets ein individueller Weg gegangen werden muss, um zur Lösung und Heilung von Konflikten zu gelangen. Gleichermassen wird deutlich, wie klug unser Unterbewusstsein ist, um unser Leben in "kreativer" Weise zu meistern, auch wenn unsere Psyche oft falsche Wege einschlägt.

Die mannigfaltigen psychischen Probleme brauchen also unterschiedliche Wege um es dem Patienten zu ermöglichen wieder zur eigenen Normalität zu gelangen. Im Roman wird beispielsweise die Möglichkeit der Hypnose zur Raucher-Entwöhnung beschrieben, was aus meiner Sicht ein hochinteressanter Ansatz ist.
Das gewaltig umfangreiche Thema Ängste zu bewältigen lässt den Therapeuten immer auf eine persönliche, individuelle und auf den einzelnen Klienten abgestimmte Methodik zurückgreifen. So haben mich die
Schritte welche Herr Fritzsche unternahm sehr verblüfft. Fasziniert erfährt der Hörer dieses spannenden Hörbuchs, wie diese Methoden letztendlich zum Ziel und zur Heilung der erkrankten Psyche führten. Die überzeugend dargestellten Vorgehensweisen erscheinen verständlich, demonstrativ und klar.
Die Hörbuchfassung dieses hochinteressanten Romans wurde von Tetje Mierendorf gekonnt und unterhaltsam gelesen. Seine sehr gute Intonation schenkte dem Hörbuch eine überzeugende Präsenz und seine deutliche, sehr gut verständliche Sprache ein angenehmes Hörerlebnis. "Die Frau deren Arm sich hängen ließ" ist einfach nur ein schönes Hörbuch, das man sehr
gerne immer wieder hören möchte.

Einen herzlichen Dank an Steinbachsprechende Bücher für dieses sehr schöne Hörerlebnis.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Für das ganze Jahr

Ja zu dir
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Das sehr empfehlenswerte Buch "Ja zu dir" von Deborah Rosenkranz präsentiert 52 Impulse mit denen wir wöchentlich für ein ganzes Jahr mit wertvollen Gedanken und Hinweisen auf das Wirken des Heiligen Geistes ...

Das sehr empfehlenswerte Buch "Ja zu dir" von Deborah Rosenkranz präsentiert 52 Impulse mit denen wir wöchentlich für ein ganzes Jahr mit wertvollen Gedanken und Hinweisen auf das Wirken des Heiligen Geistes in
unserem Leben ermutigt werden.

Drei Fragen zu jedem Impuls helfen die persönliche Vertiefung zum jeweiligen Thema herzustellen und einen optimalen Gewinn für das eigene Leben zu erhalten. Durch diese geschickte und sanfte geistige Führung
erschließt sich dem Leser die Bibel als großartiger Liebesbrief unseres Vaters und schenkt Vertrauen über die Erkenntnis, dass uns der Heilige Geist zu keinem einzigen Zeitpunkt im Alltag alleine lässt. Wir erkennen
im anderen Menschen das Wertvolle, können uns an diesen Erkenntnissen erfreuen und verstehen, dass wir unseren Mitmenschen nicht aufgrund ihrer Schwächen verurteilen wollen.

Dieses hervorragend ausgearbeitete Buch ist inhaltlich sehr wertvoll. Es trägt durch das ganze Jahr und erötert wichtige und zentrale Themen, wie Beispielsweise Freude, Fleiß, Erfüllung und Gabe.

Die 52 Impulse von Deborah Rosenkranz wurden vom Gerth Medien Verlag publiziert, der schon seit sehr vielen Jahren für qualitativ hochwertige Produkte überzeugt. So ist auch dieses Buch wieder von hervorragender
handwerklicher Qualität und mit ganz offensichtlich großer Liebe zum Detail produziert worden.
Einen ganz herzlichen Dank dafür. So möchte ich sehr gerne und voller Überzeugung eine dringende Empfehlung an alle christlich orientierten Leser aussprechen. Dieses Werk bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Selbstreflexion.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

24 Leben mit Gott

Fearless
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Die Theologin Anja Schäfer hat mit ihrem Buch "Fearless -24 Abenteuer an Gottes Seite" ein beeindruckendes, mutmachendes und faszinierendes Werk über insgesamt 24 Menschen geschaffen, die sich nicht nur ...

Die Theologin Anja Schäfer hat mit ihrem Buch "Fearless -24 Abenteuer an Gottes Seite" ein beeindruckendes, mutmachendes und faszinierendes Werk über insgesamt 24 Menschen geschaffen, die sich nicht nur für Gott
entschieden sondern auch ihr Leben seiner Sache gewidmet haben.

Von all den bemerkenswerten Menschen, deren Leben vorgestellt wird, sind mir ganz besonders Gladys Aylward aus England und Nick Vujicic aufgefallen. Gladys ging nach China, um missionarisch tätig zu sein.
Nick ist ein Mann, der ohne Arme und ohne Beine geboren wurde und dessen Liebe zum Leben für so unfassbar viele Menschen ein Licht in der Finsternis wurde. Nick ist heute Vater von vier glücklichen Kindern.
Beide Menschen sind uns ein mutmachendes Vorbild und zeigen uns auf eindrucksvolle Weise, wie Leben auch unter besonders schweren Bedingungen bestens gelingen kann.

Auch das Leben der schon weltberühmten Mutter Teresa fehlt natürlich nicht in diesem Buch. Sie verehre ich schon sehr lange, weil sie nicht nur vom Gebot der Nächstenliebe redet, sondern es in ihrem ganzen Leben
ausübte. Sie begab sich unter Indiens Ärmste, Verlorene und Kranke. Sie hat sie gepflegt und für sie gesorgt. Wie eine Mutter, die ihre Kinder niemals alleine lässt. In diesem faszinierenden Buch erkennt man, dass
sie dies nur durch die unendliche Kraft des Glaubens an Gott schaffen konnte.
Eine weitere Mut spendende Persönlichkeit ist für mich Corrie ten Boom, die viele Juden retten konnte und das KZ überlebte.

Ganz besonders gut gelang es Anja Schäfer das Leben jeder Person über nur vier Seiten hinweg präzise und spannend zu skizzieren, ihrem Gesicht über eine schöne Zeichnung Raum zu geben und damit den Leser einzuladen
sowohl über deren Leben nachzudenken als auch neugierig weiterzulesen.
Das Buch beeindruckt daher von der ersten bis zur letzten Seite, berichtet in einer geschliffenen und dynamischen Sprache über die vielen faszinierenden Persönlichkeiten unserer jüngeren christlichen Geschichte
und lässt seine Leser einfach nur fasziniert staunen. Die Kraft und der Glaube hat diese Menschen getragen. Dies lädt dazu ein, selbst Mut und Zuversicht in der uns Allen zugewandten Kraft Gottes zu suchen und ganz
bestimmt auch zu finden. Die in diesem schönen Werk gezeigten Persönlichkeiten schenken uns eine Botschaft: Glaube nur daran und Gott bewirkt auch mit und in Dir unfassbar Schönes.

Einen herzlichen Dank an SCM HÄNSSLER Verlag für das wundervolle und rundum liebens-werte Buch.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Ein tolles Finale

Die Rache des Lombarden
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Im hervorragend gelungenen, sehr spannend zu lesenden Finale "Die Rache des Lombarden " von Petra Schier wird Aleydis vor schwer lösbare Rätsel gestellt.

Aleydis, die Witwe des Lombarden Nicolai Golatti, ...

Im hervorragend gelungenen, sehr spannend zu lesenden Finale "Die Rache des Lombarden " von Petra Schier wird Aleydis vor schwer lösbare Rätsel gestellt.

Aleydis, die Witwe des Lombarden Nicolai Golatti, kann durch die erheblichen finanziellen Mittel aus dessen Hinterlassenschaft eigentlich ein recht sorgloses Leben führen, muss sich nun jedoch mit der Schattenwelt ihres verstorbenen Gatten auseinander setzen, als ihre Mündel Marlies und Ursel entführt werden, die sie wie eigene Töchter liebt. Um jeden Preis möchte sie die Kinder wieder zurück bekommen.

Die Autorin setzt die Story des Romans vor der historischen Kulisse Kölns des 15. Jahrhunderts exzellent in Szene. Ihre herrlich malerische Sprache und die präzise Recherchearbeit entfaltet eine überzeugend authentisch wirkende mittelalterliche Atmosphäre in der sich Aleydis plötzlich in der ihr völlig unbekannten Schattenwelt ihres Gatten zurecht finden muss.
Die hübsche, intelligente Aleydis kämpft tatkräftig und energisch um ihre Familie, wobei ihr herzlicher und offener Charakter auch die armen Seelen nicht vergißt. Sie spendet ihnen Nahrung und kümmert sich um die
Benachteiligten der Gesellschaft.
Die undurchsichtigen Machenschaften ihres verstorbenen Mannes lässt sie in dieser Episode arg in Bedrängnis und schließlich sogar in den Fokus der mittelalterlichen Justiz geraten.

Vinzenz van Cleve, der Gewaltrichter der ihr schon mehrfach half brenzlige Situationen zu überstehen ist auch diesmal zur Stelle. Er kann sich nur schwer eingestehen, dass er für Aleydis mehr als nur Sympathie empfindet.
Einer der Höhepunkte des Romans ist die Szene, in der es zur Aussprache zwischen beiden Menschen kommt, wobei der Leser mehr über das Geheimnis erfährt, das sich hinter seiner ehemaligen Ehe verbirgt.

In Vinzenz hat die Autorin eine weitere, sehr faszinierende Persönlichkeit geschaffen. Er ist mit seinen dunklen Haaren, den tiefgründigen Augen und seiner Größe eine imposante Erscheinung. Als Fechtmeister flößt er den Menschen über seine Kampfunst obendrein Respekt ein. Dennoch hat er insgeheim einen weichen Kern, was diese Romanfigur schnell die Herzen der Leser erobern lässt. Die sehr geschickt ausgearbeiteten Dialoge lassen das Knistern zwischen Aleydis und Vinzent spürbar werden und sind ein weiterer Hochgenuß während der Lektüre dieses sehr schönen Romans.
Wird es Aleydis gelingen ihre geliebten Mündel wieder zu bekommen? Wer ist der geheimnisvolle Beschützer Aleydis?

Der Roman ist in meinen Augen ein absolut und rund um gelungenes Finale der Trilogie. Die Geschichte ist einfach nur wunderschön, in ihrer schwungvollen und bildhaft-malerischen Sprache ein herrliches Leseerlebnis und schon alleine deswegen mehr als empfehlenswert.
Die ebenfalls enthaltene Karte von Köln des 15. Jahrhunderts und das wertvolle Personenregister bietet dem Leser eine sehr gute Möglichkeit, sich das Beschriebene noch besser und plastischer vor Augen zu führen.
Einen herzlichen Dank an Petra Schier und dem Rowohlt Verlag für den überaus spannenden und hervorragend gelungenen historischen Roman.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Beginnende Hoffnung

Glückskinder
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Der emotional zu tiefst ergreifende Roman "Glückskinder " von Teresa Simon ist eine sehr wertvolle und spannende Rekonstruktion einer für die Bevölkerung enorm belastenden Zeit im Nachkriegsdeutschland.

Die ...

Der emotional zu tiefst ergreifende Roman "Glückskinder " von Teresa Simon ist eine sehr wertvolle und spannende Rekonstruktion einer für die Bevölkerung enorm belastenden Zeit im Nachkriegsdeutschland.

Die Handlung setzt im Jahr 1945 ein. Griet überlebte die grausame Zwangsarbeit im KZ mit ihrem selbst gewählten Mantra "Ich bin Griet. Van Mook. Ich werde leben."
In ihren schweren Zeiten half die monotone Wiederholung dieses Mantras Griet dabei nicht zu vergessen wer sie JETZT ist. Als der Krieg beendet
ist und alle wieder in ihre alte Heimat dürfen, möchte Griet dennoch nicht mehr in die Niederlande zurück. Mit viel Glück gelingt es ihr durch die Hilfe des amerikanischen Captain Walker eine Arbeit als
Küchenhilfe im Offizierskasino in München zu bekommen. Walker sorgt auch
dafür, dass sie ein Zimmer bei Frau Genoveva Neureuther erhält. In dieser Wohnung wohnen allerdings schon sechs weitere Personen: Antonia genannt Toni, ihre kleine Schwester Bibi, Mutter, Tante Vev, sowie Tante
Anne mit Sohn Benno. Diese Gemeinschaft versucht mit viel Liebe und gegenseitigem Verständnis füreinander durch die schwere Nachkriegszeit zu kommen.

Als die Amerikaner in Deutschland einmarschieren erleben die Menschen in den befreiten Regionen bereits etwas wie einen beginnenden Frieden.
Dennoch ist diese chaotische Zeit durch die Lebensmittelknappheit und den aufblühenden Schwarzmarkt geprägt. Im Roman erlebt man dies in
München an der Möhlstraße mit. Dort bekommt man tatsächlich alles für Zigaretten oder andere wertvolle Tauschwaren.
Griet und Toni können sich am Anfang nicht besonders gut leiden. Griet arbeitet viel und versucht sich möglichst "unsichtbar" zu machen. Erst als die kleine Bibi erkrankt und Griet die letzte Hoffnung auf Rettung ist, ändert sich das Verhältnis der Familie zu Griet.
Toni lernt Louis, einen echten Spitzbuben, kennen. Er scheint keine Vergangenheit zu haben und wickelt Toni mit viel Charme regelrecht um den Finger. Obwohl Toni ihm nicht wirklich vertraut, wird aus beiden ein
Liebespaar, bis Toni erkennt wer viel besser zu ihr passt und wen sie tatsächlich liebt.
Griet hat eine Vergangenheit. Sie weiß, dass sie sich dieser
Vergangenheit stellen muss, wenn sie tatsächlich glücklich werden möchte. Doch der dafür notwendige Weg ist nicht leicht und birgt erhebliche Gefahren in sich.

In der Nachkriegszeit sieht es überall in Deutschland verheerend aus. In den Städten sind ganze Straßenzüge zu regelrechten Wüsten zerbombt.Menschen haben keine Unterkunft mehr und sind damit obdachlos. Die
ohnehin spärlichen Nahrungsmittel werden mehr als knapp geliefert. Es gibt kaum Mehl oder Kaffee. Nur der überall bekannte "Muckefuck" ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde.
Die Story wird abwechselnd von Griet und Toni erzählt. Der Leser erhält durch diesen Kunstgriff Einblick in ihre Gefühle und die tägliche Arbeit, der sie pflichtbewusst nachgehen. Besonders interessant ist es,
wie die Protagonisten mit den sie beherrschenden Emotionen fertig werden und wie die Romanfiguren es schaffen aus der schwierigen Lage heraus
doch wieder langsam und allmählich wieder lernen zu leben. Nach den lebensgefährlichen Kriegsjahren erwuchs ein gieriger Lebenshunger, mit dem sich die Menschen aus den grausamen Kriegserfahrungen herauswinden
wollen und die damit verbundene Vergangenheit hinter sich lassend vergessen möchten.
Toni ist intelligent und pfiffig. Sie fackelt nicht lange, um ihre Chance zu ergreifen und "die Sache anzugehen". Ihre Energie und ihr Talent versorgt die Familie mit Nahrungsmitteln - auch in einer äußerst
schwierigen Zeit.
Griet ist sehr ehrlich und enorm hilfsbereit. Als keiner sich um die arme kranke Leni im Lager kümmert ist sie ihre Stütze und füttert sie.
Nur ihrer Entschlossenheit und Courage ist es zu verdanken, dass ein Arzt zur Leni kommt.
Der exzellenten Recherchearbeit von Autorin Teresa Simon ist es zu verdanken, dass die dunkle Zeit des Schwarzmarkthandels lebensecht vor
dem geistigen Auge des Lesers wieder aufersteht. Fasziniert erfährt man, welche heute unfassbaren Zustände nach dem Krieg herrschten und wie der
willkürliche Kampf um Lebensmittel tobte. Für unsere Pandemie geschüttelte Zeit ist es heilsam zu lesen, wie es Menschen gelang mit eisernem Willen und Durchhaltevermögen gewaltige Hindernisse zu überwinden.

Einen herzlichen Dank an den Heyne Verlag für den außerordentlich interessanten und wertvollen Roman.

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