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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2024

Sarahs außergewöhnliche Leben

Das Kleinste ist nicht zu klein
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Das zentrale Thema im Buch "Das Kleinste ist nicht zu klein" von Sarah Brendel handelt von Nächstenliebe, die in ihrem Leben eine so bedeutende Rolle spielt.

Sarahs Kindheit war nicht leicht, zumal ihre ...

Das zentrale Thema im Buch "Das Kleinste ist nicht zu klein" von Sarah Brendel handelt von Nächstenliebe, die in ihrem Leben eine so bedeutende Rolle spielt.

Sarahs Kindheit war nicht leicht, zumal ihre schöne Zeit erst dann begann als ihre Eltern aus dem Gefängnis entlassen wurden. Sie liebte und genoss die Natur mit ihren Freunden. Die überwältigend schöne Erfahrung an Nächstenliebe erlebte sie bereits bei ihren Eltern. Sie konnte Menschen unterschiedlichster Nationalität kennen und schätzen lernen.
Sarah heiratet einen Mann, der genau wie sie denkt und sie in ihren Initiativen unterstützt. Sie bekommen zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Es mag ungewöhnlich erscheinen, dass Sarah mit ihrer Familie in einem Schloss wohnt, dessen Wohnraum sie mit vielen Familien teilt. Gemeinsam beten und singen sie und sind füreinander da. Sarah kümmert sich um Gefangene, Kranke, Flüchtlinge, Obdachlose und Fremde.

Ihre Biografie ist authentisch und außerordentlich emotional. Der faszinierte Leser erfährt wie Sarah ihre Begegnungen mit Menschen, die oft von anderen übersehen werden, empfindet. Sie besitzt ein unglaublich großes Herz und Mitgefühl.
Ihr soziales Engagement, ihre außerordentliche Hingabe in Nächstenliebe ist so berührend und macht unsere Welt um ein gutes Stück besser.
Der autobiographische Roman "Das Kleinste ist nicht zu klein" von Sarah Brendel ist ein schönes und inspirierendes Buch, das ich jedem gern weiterempfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Ida Rabe gibt nicht auf

Alte Schuld
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Im zweiten Teil der Ida Rabe - Reihe "Alte Schuld" von Lea Stein darf die Polizistin Ida endlich ihren heiß ersehnten Fortbildungskurs machen.
Vera Pape, eine junge Frau, wendet sich in ihrer Not an die ...

Im zweiten Teil der Ida Rabe - Reihe "Alte Schuld" von Lea Stein darf die Polizistin Ida endlich ihren heiß ersehnten Fortbildungskurs machen.
Vera Pape, eine junge Frau, wendet sich in ihrer Not an die weibliche Polizei der Davidwache. Sie gibt an verfolgt zu werden, was ihr keiner, außer Ida, glauben möchte.
Ida findet kurze Zeit später in Trümmern eine schwer misshandelte junge Frau, die kaum noch atmet. Gleich kommt ihr die Meldung von Vera Pape in den Sinn. Haben beide Fälle möglicherweise miteinander zu tun?
Die Lage spitzt sich zu als schließlich Veras Exverlobter tot aufgefunden wird und auch die kleine Tochter spurlos verschwunden ist.
Ida ignoriert anhand der dramatischen Situation alle Vorschriften und folgt nur noch ihrem Verstand und ihrer Intuition. Ihr größter Traum ist es Kriminalkommissarin zu werden, denn sie verfolgt engagiert und zielstrebig jede Spur.

Als die Währungsreform ansteht, werden alle Polizisten zum Schutz des Geldtransportes abkommandiert, wie wird sich das auf den Fall auswirken?
Der ohnehin schon sehr spannende Roman wird in seiner Hörbuchfassung durch die hervorragende Sprecherin Leonie Landa zum absolut faszinierenden Erlebnis. Die emotionalen Momente der Story erhalten durch die gekonnte Interpretation eine atemberaubend schöne Tiefe, welche die Hörer sofort in ihren Bann zieht. Die sehr angenehme Stimme von Leonie Landa bereiten dem Hörer in den stillen Passagen des Romans wunderschöne Momente der Geschichte zu lauschen. Die vielen unvorhersehbaren Wendungen in der Story steigern die Spannung, während sich der Roman entwickelt, immer mehr und lösen sich in einem überraschenden Ergebnis auf.

Lea Stein gelang mit "Alte Schuld" erneut ein sehr unterhaltsamer, interessanter Kriminalroman, der in der faszinierenden Nachkriegszeit spielt. Ich kann dieses Buch, ganz besonders in seiner Hörbuchfassung, bestens empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Wieder sehr spannend

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Der hochinteressante, zu tiefst berührende Roman "Die Hafenärztin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen" von Henrike Engel ist der vierte Teil einer besonders gelungenen Romanserie.

Die Handlung spielt ...

Der hochinteressante, zu tiefst berührende Roman "Die Hafenärztin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen" von Henrike Engel ist der vierte Teil einer besonders gelungenen Romanserie.

Die Handlung spielt in Hamburg um das Jahr 1911.
Die Ärztin Anne van der Zwaan bemerkt, dass immer mehr ihrer Patientinnen von dem als harmlos eingestuften und für alle möglichen Beschwerden eigesetzten Medikament "Heroin" abhängig werden und sogar sterben.
Ihr stellt sich die Frage nach der Herkunft des verabreichten Heroins. Stammt es aus der Asservatenkammer der Polizei oder wurde es über die dunklen Kanäle der Triaden in den Handel gebracht?
Während eines Gerichtstermins, der gegen die kriminellen Geschäfte ihres Vaters eröffnet wurde, muss Anne aussagen. Ihre eigene Vergangenheit gerät schließlich in den Fokus der Ermittlungen. Der am Fall arbeitende Kommissar Berthold Rheydt hat erhebliche private Probleme. Seine vermeintlich gestorbene Ehefrau lebt, was seine Hochzeit mit Helene Curtis verhindert.
Helene beschließt Psychologie zu studieren und hofft sehr, dass ihr Verlobter Berthold damit einverstanden ist. Auf Helenes Freundin Pauline warten nicht unerhebliche Herausforderungen, die sie über die Hilfe ihrer Freundin bewältigen möchte.

Zentrales Thema dieses faszinierenden Romans ist die Rauschgiftsucht des beginnenden 20. Jahrhunderts. So erfährt der staunende Leser, dass Heroin und Opium zu dieser Zeit als harmlose Medikamente und Allheilmittel angesehen wurde, das sogar Säuglingen verabreicht wurde. Es war kaum bekannt, dass diese Rauschgifte zu starker Abhängigkeit und dem Tod führen.

Der wunderbar flüssige, dynamische Schreibstil Henrike Engels macht auch diesen vierten Roman ein wunderschönen Leseerlebnis. Die vielen spannenden und emotionalen Momente lassen den Leser in einer eindrucksvollen Zeitreise seine bereits lieb gewordenen Romanfiguren durch ihr Leben begleiten.
Bedeutende Wurzeln unserer modernen Gesellschaft finden hier ihren Anfang. Frauenrechte, Frauenarbeit und Selbstbestimmung sind Themen die in dieser Zeit immer mehr in den Vordergrund drängen. Auch die Anfänge der modernen Psychoanalyse ist Thema dieses faszinierenden Romans.

Die erstklassige Recherchearbeit der Autorin bietet dem Leser interessante historische Informationen. So erfahren wir, dass Heroin regelmäßig als Hustenstiller bei Kindern aber auch als Therapeutikum bei einer Alkoholentwöhnung eingesetzt wurde. Kaum einer wusste über die Gefahren und Risiken bescheid, die sich durch die Einnahme dieses Rauschgifts ergeben.

Die Reihe von Henrike Engel kann ich definitiv weiterempfehlen. Die Romane sind alle sehr gut recherchiert und bieten Unterhaltungswert auf hohem Niveau. Ich werde die Romanfiguren vermissen.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

Ein wundervoller Auftakt

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
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Der Roman "Gut Friesenhain - zwischen Traum und Freiheit" von Lotte Grünewald ist ein so vielversprechender Auftakt zu einer geplanten Serie.
Die Handlung spielt in Münsterland um das Jahr 1895.
Luise ...

Der Roman "Gut Friesenhain - zwischen Traum und Freiheit" von Lotte Grünewald ist ein so vielversprechender Auftakt zu einer geplanten Serie.
Die Handlung spielt in Münsterland um das Jahr 1895.
Luise von Scheweney ist die älteste Tochter des Grafen. Wie es in dieser Zeit üblich war ist allein durch ihre gesellschaftliche Stellung ihr Leben bereits in den wichtigsten Aspekten vorherbestimmt. So soll sie den Adeligen Johan von Leeuwen heiraten. Luise ist jedoch eine freiheitsliebende Frau, die viel lieber Tiermedizin studieren möchte zumal sie schon bei einer schweren Geburt eines Fohlens dabei war und diese belastende Situation selbständig gemeistert hat.
Bei einer Veranstaltung der Frauenbewegung lernt sie den Sozialdemokraten Max Brugge kennen. Im Laufe der Zeit stellt sie fest, dass er sehr weltoffen ist. Seine Meinung wird ihr immer wichtiger. Sie schätzt seine gerechten Ideen für eine neue Welt und lernt dort auch seine Schwester Paula kennen, die in Freiheit ohne Ehemann leben darf, was zu dieser Zeit die Ausnahme ist.
Luise hat noch eine jüngere Schwester Clara und einen älteren Bruder Wilhelm.
Clara fügt sich bis jetzt den Vorstellungen ihrer Eltern. Bei heimlichen Ausritten begegnet sie allerdings dem Nachbarn Richard von Thebe, den sie sehr sympathisch findet. Die beiden Nachbarfamilien sind jedoch seit Jahren durch einen Streit verfeindet.
Marie, die Tochter des Stallmeisters ist eine gute Freundin von Luise und Clara. Marie ist schon seit vielen Jahren heimlich in den Grafensohn Wilhelm verliebt...

Die Autorin hat einen sehr flüssigen, verständlichen und bildhaften Schreibstil. Die emotional wunderschöne Geschichte wird durch die bestens herausgearbeiteten Charaktere sehr gut in Szene gesetzt. Ob Luise ihre eigene Entscheidung treffen darf, wird durch ein Bekenntnis ihrer Mutter geklärt, das in ihren jungen Jahren statt fand. Der Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite äußerst spannend und zu tiefst berührend.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

Der Glaube verändert die Menschen

Das Holz, aus dem wir geschnitzt sind
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Der Roman "Das Holz aus dem wir geschnitzt sind" von Annette Spratte ist ein reicher Schatz an wundervollen und sehr wertvollen Weisheiten des Lebens.
Die Handlung spielt im 18. Jahrhundert in Westerwald. ...

Der Roman "Das Holz aus dem wir geschnitzt sind" von Annette Spratte ist ein reicher Schatz an wundervollen und sehr wertvollen Weisheiten des Lebens.
Die Handlung spielt im 18. Jahrhundert in Westerwald. Karl ist schon seit seiner frühester Kindheit ein introvertierter Mensch. Er liebt es sich einsam dem Schnitzen zu widmen und findet einen Gleichgesinnten in seinem Großvater Jakob.
Von seinen Brüdern und Vater wird er belächelt und als sonderlich abgetan. Sein Großvater vertraut Karl kurz vor seinem Tod ein Geheimnis an, das ihm später zugute kommt. Als Jakob stirbt muss Karl sich alleine beweisen und ist seinen Brüdern weiter ein Dorn im Auge. Eines Tages kommt es zu einer familiären Tragödie und Karl verlässt die Familie. Jetzt ist er auf sich alleine gestellt und nur sein Onkel Adam bietet ihm Obdach und Hilfe.
Weitere Schicksalsschläge zwingen ihn schließlich in einem Kloster einzukehren, wo ihm Schnitzereien seines Großvaters auffallen. Da endlich fällt ihm wieder das Geheimnis und Vermächtnis Jakobs ein, der schließlich zum Rettungsanker seines Lebens wird.
Die gefühlvolle Erzählweise Annette Sprattes präsentiert den Roman als ein beeindruckend berührendes Werk, dessen Hauptfigur Karl die Leser so mitfühlen lässt.
Die Prägung durch seinen Großvater war sehr entscheidend und wichtig in Karls Leben. Über die Güte und dem Glauben Jakobs erwuchs in Karl Vergebung und Liebe für seinen Bruder.

Die so wertvolle Botschaft des Glaubens, dem anderen immer wieder die Hand zu reichen, zu verzeihen und nicht nach ursächlicher Schuld zu fragen überzeugt und berührt gleichermaßen zu Tiefst.
Dieser Roman wird noch lange in mir nachschwingen und in so angenehmer Erinnerung bleiben, denn er ist etwas ganz Besonderes für mich, zumal der Glaube Jakobs in so eindrucksvolle Weise an seinen Enkel weiter gegeben wird.

Selbst der Epilog ist so großartig geschrieben und der faszinierte Leser erfährt wie Karl sich gegenüber seinen Kindern verhält. So haben wir mit "Das Holz aus dem wir geschnitzt sind" von Annette Spratte einen großartig geschriebenen Roman in Händen, den ich so liebend gerne empfehlen möchte.

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