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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2024

Vier Schwestern

Blue Sisters
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Nachdem ich "Cleopatra und Frankenstein" von Autorin Coco Mellors gern gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den Folgeroman "Blue Sisters". Besonders gut hat mir auch in diesem Buch die atmosphärische ...

Nachdem ich "Cleopatra und Frankenstein" von Autorin Coco Mellors gern gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den Folgeroman "Blue Sisters". Besonders gut hat mir auch in diesem Buch die atmosphärische und gewitzte Sprache gefallen, hier wurde auch in der Übersetzung durch Lisa Kögeböhn eine hervorragende Arbeit geleistet.
Die Story wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei verbliebenden Blue Schwestern erzählt. Dabei hat jede der Schwestern mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, was die Unterscheidung zwischen den einzelnen Charakteren erleichtert hat. Die Handlung war durch die Perspektivenwechsel sehr lebhaft und zügig, aber auch recht dicht. Mir hat gefallen, wie sich die Leben der einzelnen Schwestern ineinander verwoben haben. Dennoch ist jede einzelne eine starke eigene Charaktere.
Schön finde ich, dass hier nicht nur sehr feinfühlig und scharfsinnig Geschwisterdynamiken beschrieben wurden, sondern auch viele weitere Themen, wie beispielsweise Sucht, Umgang mit Trauer und Verlust.
Mich hat die Frage nach der Auflösung der Spannung zwischen den Büchern durch das Buch getragen, aber ich habe auch alle drei schwestern gern einzeln verfolgt und mich in ihre Schicksale eingedacht.
Mellors hat mit "Blue Sisters" eine meisterhaft feinfühlige und treffgenaue Schilderung von Geschwisterdyanmiken und Traumata geschaffen, die ich jedem nur empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Ex-Wife

Ex-Wife
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"Ex-Wife" von Ursula Parrott ist in der Hörbuchfassung von Cathlen Gawlich gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. ...

"Ex-Wife" von Ursula Parrott ist in der Hörbuchfassung von Cathlen Gawlich gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Dieses Buch finde ich so spannend, weil es aus einer ganz anderen Zeit stammt - den 1920ern. »Sex and the City« meets »The Great Gatsby« ist somit eine starke Werbung für dieses Buch, die auf jeden Fall hohe Erwartungen schürt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Buch schon vor vielen Jahren geschrieben wurde und nun neu übersetzt wurde. Dieser zeitliche Kontext sollte bei der Bewertung dieses Buches nicht aus den Augen verloren werden, denn somit sind die für die heutige Zeit teils sexistischen und frauenfeindlichen Ansichten besser einzuordnen und sind stimmig. Für die damalige Zeit war dieses Buch sicherlich, wie von Autorin Mareike Fallwickl im Vorwort beschrieben, ein Aufreger.
Die von Parrott beschriebenen Themen sind erstaunlich aktuell und wirken doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Dieser Wiederspruch hat mich fasziniert und meinem Empfinden nach war es für dieses Buch passig. Patricia ist eine interessante Protagonistin, die mir immer etwas fern blieb. Oft hätte ich ihr raten wollen sich nicht nur über ihren Mann oder ihr Äußeres zu definieren - aber auch hier ist der zeitliche Kontext erklärend. Ihre Sichtweise und ihr Selbstbild wirkt heutzutage fremd und eitel, weshalb ich nur schwer einen Zugang zu ihr finden konnte.
Sprache und Schreibstil haben mir in der Übersetzung durch Tilda Engel sehr gut gefallen, waren flüssig und leicht zu lesen. Dieses Buch hatte für mich keinen erkennbaren Spannungsbogen, kommt nicht mit überraschenden Drehungen und Wendungen daher und konnte mich doch meist interessiert am Lesen halten.
Insgesamt habe ich dieses Buch vor allem wegen des Abbilds der damaligen Gesellschaft gern gelesen.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Mein drittes Leben

Mein drittes Leben
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"Mein drittes Leben" ist das erste Buch, dass ich von Autorin Daniela Krien gelesen habe. Dabei habe ich bisher nur Gutes über die Bücher der Autorin gehört und gelesen. Und was soll ich sagen? Es wird ...

"Mein drittes Leben" ist das erste Buch, dass ich von Autorin Daniela Krien gelesen habe. Dabei habe ich bisher nur Gutes über die Bücher der Autorin gehört und gelesen. Und was soll ich sagen? Es wird auf jeden Fall nicht das letzte Buch sein, dass ich von ihr gelesen habe.
Allem voran die klare Sprache und der sehr angenehme Schreibstil haben mich von diesem Buch begeistert. Auch die Handlung um Linda, eine Mutter, die ihr Kind durch einen tragischen Unfall verloren hat, ist sehr authentisch dargestellt. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Trauer zu überspitzt, kitschig oder stereotyp dargestellt wurde. Vielmehr hat Krien nüchtern, beinahe analytisch den Zustand dargestellt, nicht geschönt aber auch nicht dramatisiert. Das habe ich als Leserin als extrem angenehm empfunden.
Nicht nur Protagonistin Linda, sondern auch alle weiteren Charaktere wurden sehr lebensnah und authentisch dargestellt. eziehungsgeflechte sind in leisen Tönen beschrieben, in ihrer Entstehung und Entwicklung jedoch sehr genau und treffend.
Insgesamt hat mich dieses Buch positiv überrascht. Trotz der Schwere der Thematik liest es sich sehr leicht, flüssig und ich wollte es kaum aus den Händen legen. Ein stilles aber nicht weniger beeindruckendes Buch.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

3.14159265359

Pi mal Daumen
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Nachdem ich schon sehr viel Gutes über die Bücher der Autotin Alina Bronsky gehört und gelesen habe, ist "Pi mal Daumen" das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Zugegebenerweise hat mich ...

Nachdem ich schon sehr viel Gutes über die Bücher der Autotin Alina Bronsky gehört und gelesen habe, ist "Pi mal Daumen" das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Zugegebenerweise hat mich das Cover so gar nicht angesprochen: Die Gestaltung empfinde ich als eher nichtssagend, und habe nun auch nach dem Lesen eher keinen richtigen Bezug zum Inhalt herstellen können. Schade, denn hier wäre sicherlich viel mehr Potenzial.
Der Klappenetxt hat mich dann jedoch vollkommen für sich eingenommen und mir war klar, dass dies ein Buch ist, das ich unbedingt lesen möchte. Der Schreibstil des Buches las sich für mich sehr angenehm, leicht und flüssig. Auch die Sprache passte gut zu Setting und Charakteren.
Die beiden Protagonist:innen Oscar und Moni sind mir innerhalb kürzester Zeit ans Herz gewachsen. Sie sind beide sehr unterschiedliche Charaktere, was die Freundschaft zwischen ihnen umso kostbarer macht. Mit den beiden schafft Autorin Bronsky zwei sehr klischeehafte und dennoch authentische Charaktere, die
mit einander wachsen. Oscar, Überflieger aus Gutem Hause und (auch wenn nie explizit betitelt) autistisch, und Moni, aufopfernd und aus eher prekären Verhältnissen bilden ein sympathisches und humorvolles Gespann.
Zum Schluss mochte ich das Buch gar nicht so recht aus der Hand legen, zwischendurch war es mir ein bisschen zu Mathematik-lastig und ich musste einiges nachschlagen, aber sei es drum... Inshesamt habe ich das Buch sehr gern gelesen!

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Veröffentlicht am 08.08.2024

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Der Bademeister ohne Himmel
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"Der Bademeister ohne Himmel " von Petra Pellini ist in der Hörbuchfassung von Marie-Isabel Walke gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter ...

"Der Bademeister ohne Himmel " von Petra Pellini ist in der Hörbuchfassung von Marie-Isabel Walke gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Dieses Buch greift ein Thema auf, dass ich in der Literatur zuweilen vermisse: Demenz. Als Person, die selbst mit demenzerkrankten Menschen arbeitet, habe ich dieses Buch nur zu gern gelesen. Meiner Meinung nach wurde deutlich, dass Autorin Petra Pellini genau weiß, worüber sie schreibt. Mit einer ganz besonderen Wärme, Herzlichkeit und Ehrlichkeit, konnte sie das Leben mit der Erkrankung, bzw. das Leben der Menschen um, die erkrankte Person herum darstellen. Protagonistin ist dabei die 15-jährige Linda, die mir teils etwas zu reif für ihr Alter vorkam. In anderen Momenten wirkte sie dann wiederum wieder wie der Teenager, der sie nun einmal ist, somit ist es insgesamt eine passige Charakterisierung. An einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Facettenreichtum gewünscht, insbesondere in der Darstellung von Pflegekraft Ewa.
Pellini schreibt über die Wichtigkeit von Beziehungen, von kleinen Momenten der Zugehörigkeit. Anhand des Klappenetxtes und der Covergestaltung habe ich mir von diesem Buch etwas mehr "Sommerlektüre" erwartet, mehr Leichtigkeit - und war dann doch von der Melancholie und Erntshaftigkeit überrascht. Sprache und Schreibstil passen gut zum Setting des Buches, es entshet ein harmonischer Gesamteindruck. Ich bin schnell ins die Story eingetaucht. Insgesamt ein vollkommen gelungenes Buch, das eine ungewöhnliche Perspektive bietet und ich sehr gern gelesen habe.

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