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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2021

Nora und Jim

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern
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Ich hatte große Hoffnungen in dieses Buch und war sehr gespannt mehr über die Beziehung zwischen Nora und James Joyce zu erfahren. Leider konnte das Buch meine Erwartungen (eine mitreißende, authentische ...

Ich hatte große Hoffnungen in dieses Buch und war sehr gespannt mehr über die Beziehung zwischen Nora und James Joyce zu erfahren. Leider konnte das Buch meine Erwartungen (eine mitreißende, authentische und emotionale Geschichte über zwei interessante Menschen) nicht ansatzweise erfüllen und hat mich von Seite zu Seite mehr enttäuscht.
Nach etwa 100 Seiten habe ich das Buch schweren Herzens abgebrochen - es war eine Qual für mich das Buch in die Hand zu nehmen und weiter zu lesen. Das hatte mehrere Gründe.
Zum Einen sind mir sowohl Nora und Jim als Protagonisten äußerst unsympathisch - was soweit okay wäre, denn nicht immer muss ich mit den Charakteren eines Buches sympathisieren. Dennoch habe ich keinerlei Bindung zu den beiden aufbauen können, sie schienen mir immer fremd und so war mir auch ihr Schicksal herzlich egal. Auch wenn die Geschichte aus Noras Perspektive geschildert wurde, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl sie wirklich kennen zu lernen. Das ist schade und hilft mir nicht Freude am Buch zu finden.
Mit knapp 100 Seiten habe ich etwa ein Viertel des Buches geschafft, wonach anzunehmen ist, dass inhaltlich noch etwas passieren wird. Denn bisher fand ich die Handlung öde und nicht mitreißend.

Ich werde dem Buch sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt nochmals eine Chance geben mich zu überzeugen. Zum jetzigen Zeitpunkt werden "Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern" jedoch defintiv nicht zueinander finden.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Fühlen lernen

Fühlen lernen
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Dieses Buch hat mich durch den spannendenn Titelzusatz "Warum wir so oft unsere Emotionen nicht verstehen und wie wir das ändern können" neugierig gemacht. Damit wird schon recht viel versprochen, ich ...

Dieses Buch hat mich durch den spannendenn Titelzusatz "Warum wir so oft unsere Emotionen nicht verstehen und wie wir das ändern können" neugierig gemacht. Damit wird schon recht viel versprochen, ich habe dennoch keine 1:1-Anleitung für Selbsthilfe erwartet, sondern ein informatives Sachbuch.
Diese Erwartung konnte das Buch von Frau Dr. Carlotta Welding auch erfüllen. In einem angenehmen und alltagsnahen Schreibstil werden mir als Leserin die Grundsätze der Emotionswahnehmung, -verarbeitung und -regulation näher gebracht. Ein für das Leben unabdingbarer Bestandteil und in seiner Gesamtheit zu komplex um es auf knapp 300 Seiten vollständig und detailliert auszuführen - für mehr Hintergrund- und weiteführendes Wissen findet sich am Ende des Buches eine Leseempfehlung.
Weiterhin sind grundsätzliche Aussagen des Buches wissenschaftlich fundiert und mit entsprechenden Quellen versehen - das hat mir gut gefallen.
In dem Buch geht es nicht nur um Emotionserkennung allgemein, es wird ein Schwerpunkt auf 'Gefühlsblindheit' gelegt, die etwa 10% der Bevölkerung betrifft. Ich kanne diesen Begriff noch nicht und fand es sehr spannend darüber zu lesen.
Dieses Buch weißt auch klar Grenzen auf, verweist bei Vorliegen oder Verdacht auf psychische Erkrankungen klar auf die Inanspruchnahme von professionellen Hilfen. Dieses Buch und die Anregungen können und sollen keine Therapie ersetzen - dennoch können hiermit Anreize geschaffen werden sich offener und bewusster mit seinen Emotionen auseinanderzusetzen.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Camille Claudel

Die Bildhauerin
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Camille Claudel war mir bis zu diesem Buch kein bekannter Name - Auguste Rodin hingegen kannte ich sehr gut. Daher war ich sehr gespannt auf die Verwicklungen der beiden und Camilles Leben. Die atb-Reihe ...

Camille Claudel war mir bis zu diesem Buch kein bekannter Name - Auguste Rodin hingegen kannte ich sehr gut. Daher war ich sehr gespannt auf die Verwicklungen der beiden und Camilles Leben. Die atb-Reihe um Künstlerinnen gefällt mir gut und dieses Buch reiht sich gut darin ein.
Die Autorin hat es geschafft das Leben von Camille nahbar und bildhaft zu beschreiben, so dass ich ab der ersten Seite in dem Buch gefangen war und es tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen habe. Der Schreibstil ist überaus angenehm und mitreißend.
Camille ist eine spannende und eigenwillige Protagonistin, die mit ihrer aufbrausenden Art sehr authentisch wirkt. Nebencharaktere werden ebenso detailliert beschrieben, so konnte ich mir von allen Personen ein ausreichendes Bild machen.
Die Handlung ist (soweit ich es recherchieren konnte) sowohl biografisch als auch fikitv, im Gesamtbild sehr gelungen und interessant. Die Werke von Claudel und Rodin wurden gelungen beschrieben, besonders schön wäre ein Anhang mit Abbildungen der Werke gewesen. So habe ich im Internet nachgeschaut - sie sind wirklich beeindruckend.

Dieses Buch hat sicher nicht den Anspruch das komplette Leben von Camille Claudel abzubilden, ich hätte es jedoch sehr begrüßt, wenn zumindest in einem Nachwort auf die weiteren Geschehnisse ihres Lebens eingegangen worden wäre. Diese sind gleichermaßen berührend wie erschreckend: "Camille Claudel verbrachte die letzten 30 Jahre ihres Lebens nahezu vergessen in psychiatrischen Anstalten, ohne ein weiteres Werk geschaffen und ohne je wieder Erfolg gehabt zu haben. Camille hätte die Anstalt laut Anstaltsleitung in den frühen 1920er Jahren verlassen können, doch lehnte die Mutter, die sie ebenso wie die Schwester in den Anstalten nie besucht hatte, die Entlassung entschieden ab. " (Wikipedia)
So endet das Buch sehr offen, ohne den Leser auch nur auf den weiteren Lebensverlauf von Camille oder den Weitergang ihrer Beziehung zu Rodin aufmerksam zu machen.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Unterwasserflimmern

Unterwasserflimmern
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"Unterwasserflimmern" ist das Debüt der Autorin und eines, das sich sehen lassen kann.
Der eindringliche Schreibstil fällt schon auf den ersten Seiten auf. Er ist klar und schnörkellos, dabei auch sehr ...

"Unterwasserflimmern" ist das Debüt der Autorin und eines, das sich sehen lassen kann.
Der eindringliche Schreibstil fällt schon auf den ersten Seiten auf. Er ist klar und schnörkellos, dabei auch sehr direkt, zuweilen schon vulgär. Und zeitgleich ist die Sprache sehr bildstark und wie aus dem Leben gegriffen. Ich fand den Schreibstil herrlich modern, direkt und auf den Punkt. Das hat mir gut gefallen und meiner Meinung nach hat die Sprache auch gut zum Inhalt des Buches gepasst.
Die Handlung wird aus Perspektive einer Protagonistin geschildert, deren Name man als LeserIn nicht erfährt, das hat mich jedoch nicht gestört, ich konnte mich zunächst dennoch gut in sie hineinversetzen. Je mehr ich sie kennen gelernt habe, desto mehr habe ich mich jedoch von ihr distanziert, was vorrangig an ihren Handlungen und Einstellungen lag, die sich im Laufe der Story zeigten. Die Protagonistin ist Anfang 30, lebt ein Leben, von dem sie sich ziemlich sicher ist, es nicht so wirklich zu wollen, ohne dabei sagen zu können, was eine bessere Alternative wäre. Als Leser begleitet man sie auf einer Reise, die eher eine Flucht zu sein scheint. Es passiert einiges und dann doch wieder nichts - ich hatte den Eindruck, als würde sich die Protagonistin im Kreis drehen, verzweifelt einen Ausweg suchen um dann doch die nächste Runde zu starten - ich habe mir mehr sichtbare Entwicklung gewünscht und habe sie nicht finden können.
Das Tempo des Buches ist zunächst sehr zügig. Es passiert sehr viel auf einmal und in rascher Abfolge zueinander, dann flacht das Tempo abrupt ab - ein gelungener Tempowechsel, der den Inhalt der Story unterstützt.

Ich finde die Thematik des Buches trifft einen aktuellen Zeitgeist, so richtig zufrieden bin ich aber schlussendlich nicht, ohne genau den Finger drauf legen zu können, was mich stört. Es mag an der scheinbar fehlenden Entwicklung der Protagonistin liegen, an dem offenen Ende, was unbestreitbar passig ist aber dennoch zu viel offen lässt... Dieses Buch ist trotz der sehr direkten Sprache ein sehr subtiles, auf das man sich einlassen muss, um die Feinheiten zu bemerken.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

The Run

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Dieses Buch macht es mir wirklich nicht leicht eine abschließende Bewertung zu finden. Zum einen hat mich die Story völlig mitreißen können, zum anderen habe ich aber durchaus Kritikpunkte an diesem Buch.

Die ...

Dieses Buch macht es mir wirklich nicht leicht eine abschließende Bewertung zu finden. Zum einen hat mich die Story völlig mitreißen können, zum anderen habe ich aber durchaus Kritikpunkte an diesem Buch.

Die Welt, in der Protagonistin Sari lebt, ist sehr komplex, viele Dinge haben Namen in einer eigenen Sprache, die mir zunächst nicht so leicht in den Kopf wollte. Die Menschen, die in dieser Welt leben, können Gaben haben, die durch Schatten- oder Wahrheitsbringern verliehen werden können - im Austausch gegen Erinnerungen. Die Gaben können vielfältig sein und sind insgesamt sehr magisch. Ich hätte mir gewünscht, dass gerade auf diese grundlegenden und für die Handlung elementaren Themen dieser Welt näher eingegangen wird und diese tiefgehender erklärt werden. Hier und da wird eine Information gestreut, insgesamt bleiben die Hintergründe und Prinzipien dieser Welt aber eher im Hintergrund. Ein Glossar am Ende des Buches oder ähnliches hätte mir sehr weitergeholfen, um mich besser in diese sehr komplexe Welt hineindenken zu können.

Gerade in der ersten Hälfte des Buches bin ich häufig nicht hinterhergekommen, musste zuweilen Stellen mehrfach lesen und einiges einfach als gegeben hinnehmen ohne genau zu verstehen wie es dazu kommen konnte. Je weiter man in der Story liest, umso mehr fuchst man sich jedoch in die Welt ein und versteht die Handlung immer besser. Und es lohnt sich definitiv dran zu bleiben!

Auch wenn der Anfang der Buches für mich auf inhaltlich-sachlicher Ebene schwierig war, hat mich die Story um Sari und Keenan von der ersten Seite an abgeholt. Protagonistin Sari ist für mich nicht umbedingt die Hauptsympathieträgerin, das ist in meinen Augen Keeran. Konversationen zwischen den beiden werden häufig gezischt oder geschrien, darüber hinaus konnte mich das Band zwischen den beiden jedoch komplett abholen.

Es gibt für mich zu viel Unklares, Offenes, Nicht-Gewuststes - dennoch habe ich das Buch regelrecht verschlungen. Eine spannende Mischung und ich glaube, wenn mir nicht so viel Unklar wäre, hätte mich das Buch komplett vom Hocker gerissen. Mehr Informationen zu den Gaben, den Göttern und Alben, allg. zur Welt in der dieses Buch spielt an sich, hätte ich sehr gern gelesen, um mir ein vollständigeres Bild machen zu können!

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