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Veröffentlicht am 22.08.2021

Glückssache?

Die Kunst, einen Elefanten zu reiten
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Das Cover ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und auch im Buch finden sich kleine Zeichnungen wieder. Der Titel des Buches hat mich neugieirig gemacht - Gespräche über das Glück und das Leben - klingt ...

Das Cover ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und auch im Buch finden sich kleine Zeichnungen wieder. Der Titel des Buches hat mich neugieirig gemacht - Gespräche über das Glück und das Leben - klingt vielversprechend.

Der tatsächliche Inhalt konnte mich dann aber leider nicht überzeugen. Ich habe ich mir inhaltlich wesentlich mehr erwartet.
Max und Balduin treffen sich regelmäßig in einem Wiener Kaffeehaus und sprechen über Glück. Häufig treffen sie Freunde und Bekannte, es gibt (sehr!) kurze Ankedoten und daraus wird ein Weg zum Glück abgeleitet. Dieser abschließende "Glücksspruch" ist meist ganz nett und kann für den/die Leser/in eine schöne Inspiration bieten.

Für mich wirken diese aneinandergereihten Begegnungen schon ein wenig zu konstruiert - jeder Mensch den die beiden treffen oder kennen hat ein sehr eingängiges Schicksal, aus dem kurzerhand eine Ableitung fürs Glücklichsein gezogen werden kann. Das fand ich an einigen Stellen zu übertrieben, bzw. sehr stark vereinfacht, so dass es für mich nicht mehr authentisch war...
Da wurden viele Schicksale angeteasert und ethische Diskussionen eröffnet ohne dass ich mit der Ausführlichkeit der Bearbeitung dessen zufrieden war. Ich hatte häufig das Gefühl, dass wichtige Sichtweisen oder Standpunkte einfach übergangen wurden, nur weil es dann besser zum "Glücksspruch" gepasst hat. Es scheint irgendiwe eher, als sei eine Geschichte um den "Glücksspruch" herum entwickelt worden.

Auch wenn ich die Idee der Treffen und den eher seichten Schreibstil ansprechend finde, bin ich mir nicht so sicher, ob die gesammelten Wege zum Glück "einfach nur" Ideen der Autoren sind, oder ob die herausgearbeiteten Dinge allgemeingültig sind und z. B. auf wissenschaftlichen Erkenntnisse beruhen.

Das Buch lässt mich insgesamt eher unzufrieden zurück. Ich hätte mir weniger Oberflächlichkeit gewünscht. Vielleicht liegt das auch am grundsätzlichen Thema des Buches - Glück ist am Ende des Tages für jeden individuell...

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Der perfekte Kreis

Der perfekte Kreis
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Nachdem mich bereits "Offene See" vom Autor Benjamin Myers begeistern konnte, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil des Autors ist gleichzeitig poetisch ...

Nachdem mich bereits "Offene See" vom Autor Benjamin Myers begeistern konnte, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil des Autors ist gleichzeitig poetisch und klar. Das Buch ist duchzogen von bildlichen und teils beinahe schon ausufernden Bescheibungen. Generell ist die Sprache poetisch, unaufgeregt und trifft dabei genau auf den Punkt. Das Buch ist ein eher ruhiges, die Handlung fließt vor sich hin, es gibt keine großen Ankündigungen und Trubel. Große Spannungsgefälle gibt es nicht - sie würden ohnehin nicht zur Stimmung passen.
Handlung und Personen mich positiv überrascht, sowohl Redbone als auch Calvert sind zwei überaus charmante und eigenbrötlerische Charaktere, von denen ich gern noch viel mehr gelesen hätte. Die Kapitelaufteilung nach angelegten Korn-Kreisen und die originellen Namen haben mir gut gefallen, genauso wie die kurzen Auschnitte der Berichterstattungen darüber. Auch wenn die beiden und ihr Streben nach immer fantastischeren Kornkreisen im Fokus des Buches stehen, wird die Charakterentwicklung und das eigentliche Ziel hinter den Aktionen sehr subtil herausgearbeitet.

Dieses Buch ist leise und trifft dennoch genau ins Schwarze. "Der perfekte Kreis" ist ein Buch, dass ich defnitiv noch öfter lesen werde!

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Der Glanz Londons

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 1)
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Die Autorin Amelia Martin (besser bekannt als Constanze Wilken) hat mit dem Auktionshaus eine berührende und authetische Geschichte im London des frühen 20. Jahrhunderts erschaffen. In einem flüssigen ...

Die Autorin Amelia Martin (besser bekannt als Constanze Wilken) hat mit dem Auktionshaus eine berührende und authetische Geschichte im London des frühen 20. Jahrhunderts erschaffen. In einem flüssigen und leichten Schreibstil wird man zunächst mit nach Soho genommen, einem der ärmeren Stadtteile Londons. Mit einer guten Portion Glück schafft Sarah jedoch einen gesellschaftlichen Aufstieg und so wird auch die/der Leser/in mit in die besser betuchten Klassen genommen.
Protagonistin Sarah war mir ab der ersten Seite an sympathisch. Sie ist facettenreich und authentisch dargestellt, ich habe mich sehr gut in ihre Gedanken und Erlebnisse hineinversetzen können. Die weiteren Charaktere des Buches sind weniger detailreich, einige Personen konnte ich auch nach Ende des Buches nicht gut greifen. Hilfreich bei der Fülle an Charakteren war defintiv die Übersicht zu Beginn des Buches. Ich habe häufiger darauf zurückgegriffen um den Überblick zu behalten.
Die Handlung hat mich mit ihrer detaillierten Beschreibung rund um Auktionshäsuer und insbesondere die nicht so sichtbaren Hintergründe gefesselt und auch die sich entwickelnde Liebesgeschichte passt gut in die Story hinein. Auch die Schilderungen rund um das Leben während des ersten Weltkrieges und die einscheindenden Folgen wurden realistisch und ohne zu viel Pathos dargestellt.
Insgesamt hat mich dieses Buch positiv überrascht, ich freue mich auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Küsse im Sommerregen

Küsse im Sommerregen sind auch nur nass
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Dieses Buch hat in mir ganz unterschiedliche Gefühle ausgelöst, insbesondere durch Saoirse (deren Namen ich im Kopf konsequent falsch ausgesprochen habe, trotz mehrfacher Erklärung im Buch), die sehr eine ...

Dieses Buch hat in mir ganz unterschiedliche Gefühle ausgelöst, insbesondere durch Saoirse (deren Namen ich im Kopf konsequent falsch ausgesprochen habe, trotz mehrfacher Erklärung im Buch), die sehr eine pubertierende und damit in ihrem Verhalten ziemlich ambivalente Protagonistin ist.

Die Story gefällt mir an sich sehr gut, sie hat einiges an Potential und der Reiz liegt sicherlich auch an der heranwachsenden und unsicheren Saoirse, die einen unbestreitbar amüsanten Humor hat. Mich hat ihre Art nicht nur einmal verärgert und gelangweilt, dennoch habe ich mich gefreut die Entwicklung zu beobachten. Ich glaube gerade die dargestellte Unsicherheit ist ein Kernfaktor des Charakters, auch wenn es mir zu Weilen auf die Nerven ging. Ruby scheint das komplette Gegenteil zu sein und stößt unweigerlich Veränderungen an. Die Rom-Com Montagen fand ich herrlich komisch und liebenswert.

Alle Charaktere sind sehr facettenreich und durchaus authentisch dargestellt, insbesondere Oliber habe ich in mein Herz geschlossen. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm und zügig.

Der Fakt, dass Saoirse lesbisch ist und dieses Buch somit insbesondere queere Liebesbeziehungen im Fokus hat, hat mir sehr gut gefallen - das trifft auf jeden Fall den aktuellen Zeitgeist.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Niemehrzeit

Niemehrzeit
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Ich sehe dieses Buch als ein Stück Trauerarbeit, bei dem der Autor mich als Leserin teilhaben lässt. Es ist ein sehr persönliches Buch, gespickt mit Erinnerungen und Anekdoten, aber auch Zweifel und Traurigkeit ...

Ich sehe dieses Buch als ein Stück Trauerarbeit, bei dem der Autor mich als Leserin teilhaben lässt. Es ist ein sehr persönliches Buch, gespickt mit Erinnerungen und Anekdoten, aber auch Zweifel und Traurigkeit haben einen berechtigten Platz.

Mit diesem Buch habe ich die nah beieinander verstorbenen Eltern des Autors durch seinen Blick ein klein wenig kennen lernen dürfen, habe über einige Marotten mitgeschmunzelt und die Vergangenheit der Eltern fragmentweise rekapituliert.

Obgleich der durchaus bedrückenden Thematik des Todes zweier für das Leben so zentraler Menschen und den sich daraus ergebenden Folgen für das Leben des Autors habe ich das Buch nicht als zu traurig oder trist wahrgenommen. Es scheint ein zutiefst ehrliches Buch zu sein, dass einen sehr nahen Blick in das Innere des Autors liefert - dafür meinen größten Respekt.

Die Auseinandersetzung mit dem Versterben beider Eltern ist für mich auch seltsam tröstlich, hat eine ganz eigene Leichtigkeit und ist für mich ein sehr gelungenes Abbild von Realität.

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