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Veröffentlicht am 09.08.2021

Junge mit schwarzem Hahn

Junge mit schwarzem Hahn
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Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, das Gemälde von Picasso rahmt die Handlung passig und hat mich schon adäquat auf das Buch einstimmen können.
Der Schreibstil der Autorin Stefanie vor Schulte ...

Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, das Gemälde von Picasso rahmt die Handlung passig und hat mich schon adäquat auf das Buch einstimmen können.
Der Schreibstil der Autorin Stefanie vor Schulte hat mich gleich ab der ersten Seite in den Bann gezogen - er ist zugleich knapp und geradlinig, spart dabei jedoch an keinem Punkt die Bildhaftigkeit und Lebendigkeit ein. Ein wirklich interessanter Stil, der mich komplett mitnehmen und begeistern konnte. Die Sprache ist auch sehr klar und mutet beinahe schon zu modern für die beschiebene Welt an.
Die Handlung um Martin und den ihn begleitenden und allgegenwärtigen Hahn spielt in einer nicht ganz definierbaren Zeit, das Setting ist eindeutig mystisch und düster geprägt. Die gesamte Stimmung des Buches ist dem eines Märchens sehr ähnlich - was mich sehr überrascht hat, denn anhand des Klappentextes habe ich damit nicht gerechnet...
Die Story hat bei mir noch lange nachgewirkt und mich zum Nachdenken angeregt - die Erzählung pendelt immer wieder zwischen Extremen, (z. B. der Güte von Martin und der Boshaftigkeit vieler Dorfbewohner) scheint auch Symboliken zu nutzen, die den Leser:innen nicht sofort ins Auge springen.
Insgesamt bin ich von diesem Buch positiv überrascht worden, finde dieses Debut sehr gelungen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Familie ist, wenn man trotzdem lacht

Familie ist, wenn man trotzdem lacht
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Das Cover ist sehr sommerlich und hat mich durch die farbenfrohe Gestaltung sehr neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht. Der Klappentext impliziert einen frischen, aktuellen und kurzweiligen Roman. ...

Das Cover ist sehr sommerlich und hat mich durch die farbenfrohe Gestaltung sehr neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht. Der Klappentext impliziert einen frischen, aktuellen und kurzweiligen Roman. Ich war interessiert, wie das Zusammenleben in so einer Mehrgenerationen-WG funktioniert und welche Gehemnisse dabei zutage treten. An diesem Punkt hat mich der Klappentext jedoch in die Irre geführt, denn zu dem Punkt, an dem Familie Ruttmann mit Flora eine WG gründet kommt es in diesem Buch nicht. Dafür wird der Weg dorthin sehr eindrücklich beschrieben, wobei auch Nebenschauplätze große Beachtung finden.

Obwohl ich andere Vorstellungen an den Inhalt des Buches hatte, habe ich das Buch gern gelesen. In diesem Buch wird gleich eine Vielzahl an Themen angesprochen, ohne dabei all zu oberflächlich zu sein - natürlich haben sich einige Dinge wie von Zauberhand selbst gefügt, was in der Realität vermutlich nicht ganz so schnell ginge. Das ist in diesem Rahmen aber akzeptabel, von einem Sommer-Roman erwarte ich nicht zwingend tiefgründige Ausseinandersetzungen und verzwickte Lebensrealitäten, es darf leicht und locker sein.

Der angenehme Schreibstil las sich flüssig und sehr bildlich. Mein Kopfkino hat auf höchsten Touren gearbeitet. Die Charaktere wirkten allesamt lebensnah und facettenreich.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Teilen und Haben

Teilen und Haben
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Da die Autorin zu meinen liebsten Sachbuchautorinnen gehört, war ich natürlich ganz gespannt auf dieses kleine Büchlein. Die Thematik des Teilen und Habens ist so alt wie die Menschheit an sich, scheint ...

Da die Autorin zu meinen liebsten Sachbuchautorinnen gehört, war ich natürlich ganz gespannt auf dieses kleine Büchlein. Die Thematik des Teilen und Habens ist so alt wie die Menschheit an sich, scheint aber aktuell nochmals an Bedeutung zu gewinnen.

Der Schreibstil von Franca Parianen ist sehr direkt und flüssig, konnte mich als Leserin sofort ansprechen und mitnehmen. Gespickt ist das Ganze mit einer ordentlichen Prise Witz und Ironie. Es trifft eine angenehme Mischung aus wissenschaftlich fundierten Kenntnissen und eingängiger Sprache. Das Buch habe ich beinahe in einem Rutsch durchgelesen.

Eine gewisse politische Grundhaltung können die Ausführungen in diesem Buch nicht leugnen - eine rein objektive Betrachtung der Thematik ist demnach nicht zu erwarten. Eine allumfassendere Abhandlung, die auch andere Sichtweisen inkludiert könnte für einige wünschenswert sein. Das war für mich allerdings kein größerer Aufhänger, der mich an der Lektüre gestört hat.

Die vielen Informationen hängen mir noch nach und haben mich nachhaltig zum Nachdenken angeregt, ich glaube, dass ich immer mal wieder ein bisschen in dem Buch schmökern werde.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Auszeit

Auszeit
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Anhand des Klappentextes habe ich mich, selbst beinahe zur "Generation um die Dreißig" zugehörig, dem Inhalt des Buches seltsam nah gefühlt. Nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich zu Henriette, der ...

Anhand des Klappentextes habe ich mich, selbst beinahe zur "Generation um die Dreißig" zugehörig, dem Inhalt des Buches seltsam nah gefühlt. Nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich zu Henriette, der Protagonistin, distanzierter denn je. Mit seinen 176 Seiten ist das Buch eher schmal und lässt sich gut innerhalb weniger Stunden auslesen. Der Schreibstil liest sich angenehm. Die Sprache ist klar und auf den Punkt, ausschweifende Umschreibungen findet man hier nicht.

Ich habe eine weniger egozentrische Protagonistin erwartet und mehr gesamtgesellschaftliche Bezüge. Stattdessen werde ich als Leserin in den Gedankenstrudel von Henriette geworfen, der sich ausschließlich um sie selbst dreht. Sie schafft es nicht, ihre Gedanken von sich selbst zu lösen und scheint somit sehr unreflektiert und ziellos. Diese Auszeit ist auch seltsam rastlos - was sicher als eine Analogie zu eben jener Generation gewertet werden kann. Die vielen angerissenen Themen, die allesamt oberflächlich bleiben, haben mich jedoch eher irritiert als zufrieden zurückgelassen, auch die eigentliche Hauptthematik des verlorenen Kindes wird nur angerissen. Henriette wird deutlich von einer inneren Unruhe und Rastlosigkeit getrieben, welche sich auch in der Handlung des Buches zeigt. Sie ist keine Protagonistin, mit der ich mich identifizieren konnte. Auch Freundin Paula ist zu einem extremen Gegenpol dazu charakterisiert, so dass auch sie unwirklich scheint.
Die Handlung tröpfelt dann vor sich hin, nimmt zum Ende hin Fahrt auf und endet überraschend. Ich habe das Buch schon vor einigen Tagen beendet und mehr als eine difusse Verwirrung ist nicht zurückgeblieben. Schade, denn die Thematik bietet viel Raum für Tiefgang.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Career Suicide

Career Suicide
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Meine Meinung zu Biografien in Worte zu fassen fällt mir häufig schwer - inhaltliche Kritiken finde ich fehl am Platz, immerhin handelt es sich um gelebte Leben. Und eine Biografie, die wie "Career Suicide" ...

Meine Meinung zu Biografien in Worte zu fassen fällt mir häufig schwer - inhaltliche Kritiken finde ich fehl am Platz, immerhin handelt es sich um gelebte Leben. Und eine Biografie, die wie "Career Suicide" lediglich die ersten 30 Lebensjahre umfasst scheint auf den ersten Blick nicht all zu viel herhalten zu können. In diesem Fall hatte ich jedoch keinen Zweifel, dass Bill Kaulitz in der kurzen Zeitspanne außergewöhnliche Dinge erlebt hat.
Auch wenn ich kein Fan von Tokio Hotel oder Bill Kaulitz bin/war hat mich diese Biografie sehr interessiert. Ich habe mir erhofft ein wenig hinter die Kulissen der schillernden Fassade blicken zu können - enttäuscht wurde ich nicht.
Beginnend mit der Geburt schildert Bill Kaulitz durchaus derb und schonungslos sein Aufwachsen in einer ostdeutschen Kleinstadt, den rasanten Aufstieg zum Kinderstar und die Flucht in die USA. Die dargestellten Ereignisse scheinen schonungslos ehrlich (so ganz genau weiß man es ja dann doch nie...).
Schön fand ich, dass jedes Kapitel mit einer Seite Bildern eingeleitet wurde, im weiteren Buch jedoch auf visuelles Begleitmaterial verzichtet wurde. Die Darstellungen sind bildlich genug, die sehr direkte Ausdrucksweise lässt auch bei pikanten Themen nichts der Fantasie überlassen. Der Schreibstil war zum Teil recht eigenwillig, vor allem die inflationäre Verwendung von Ausrufezeichen hat mir missfallen. Die Zeitformen sprangen zuweilen wild durcheinander, mal wurde die Geschichte wie in der Gegenwart erzählt, dann gab es Rückblenden oder Vorschauen - sehr gestört hat es mich beim LEsen jedoch nicht.
Insgesamt hat mir "Career Suicide" gut gefallen, es hat einen interessanten Einblick hinter die Fassade von Bill Kaulitz und Tokio Hotel gegeben. Nichtsdestotrotz bleibt genug Undurchschaubarkeit übrig.

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