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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2020

Jeden Tag ein neuer Himmel

Jeden Tag ein neuer Himmel
5

Bereits durch den Kappentext zu diesem Buch wird klar, dass es sich bei „Jeden Tag ein neuer Himmel“ von Violet Thomas um ein Buch mit einer Extraportion Emotion und Gefühl handelt. Diese Vorahnung bestätigt ...

Bereits durch den Kappentext zu diesem Buch wird klar, dass es sich bei „Jeden Tag ein neuer Himmel“ von Violet Thomas um ein Buch mit einer Extraportion Emotion und Gefühl handelt. Diese Vorahnung bestätigt sich im Buch definitiv. Dabei schafft es die Autorin die Sprache leicht und angenehm zu halten, ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck des Erdrückt-werdens, was sich bei solch schwierigen Themen durchaus schnell einstellen kann.
Die Protagonisten Charlotte und Sam kommen abwechselnd zu Wort, das bedeutet, dass sich die Perspektiven der Beiden abwechseln. Schön ist, dass beim Lesen durch veränderte Sprache und eindeutige Charakterisierungen gut unterschieden werden kann, durch wessen Sicht man gerade die Handlung erfährt. Generell finde ich die Charakterisierungen durchaus authentisch und realitätsnah, wodurch es mir leichtfiel, mich in die jeweiligen Situationen hinein zu versetzen. Auch die Nebencharaktere wurden ausreichend facettenreich dargestellt, um nicht ein zu blasses Beiwerk zu sein.
Inhaltlich konnte mich dieses Buch durchaus überraschen, ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele schwere Themen so einfühlsam beschrieben werden. Nicht nur Trauer und ihre Bewältigung, es wurden u.a. auch der Umgang mit dem Umfeld auf solche tragischen Lebenseinschnitte oder Hospizarbeit. Diese doch eher schwere Themen werden auf ganz entspannte Weise mit einer angenehmen Portion Humor behandelt und somit wirkt die Handlung ganz und gar nicht bedrückend. Viel eher schafft es dieses Buch eine sehr schwere und bedrückende Ausgangslage in eine angenehme und leichte Atmosphäre zu verwandeln.
Die Handlung an sich hat einen spannenden Verlauf, der mich an einigen Stellen überraschen konnte. Hier und da kam mir ein Klischee zu viel vor, das war aber verschmerzbar und in einem adäquaten Maß.
Insgesamt konnte mich „Jeder Tag ein neuer Himmel“ durchaus positiv überraschen, ich habe nicht mit einem so reflektierten und gefühlvollen Roman gerechnet. Hier werden erstaunlich viele Themen aufgearbeitet, ohne diese zu lapidar zu behandeln. Besonders gut haben mir die Darstellungen und auch die Entwicklung der Charaktere gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.07.2020

Golden Cove

Im grausamen Licht der Sonne
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Dies ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Eigentlich ist sie eher im Fantasy-Genre beheimatet, daher war ich sehr gespannt, wie sie einen Thriller umsetzt.

Das Setting des Buches ...

Dies ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Eigentlich ist sie eher im Fantasy-Genre beheimatet, daher war ich sehr gespannt, wie sie einen Thriller umsetzt.

Das Setting des Buches hat mir gut gefallen - es ist mal eine ganz andere Atmopshäre, welche die Autorin sehr gut beschreiben kann. Ich habe mich gut in die Kleinstadt nahe dem australischen Busch Golden Cove hineinversetzen können. Der Schreibstil der Autorin ist konsequent angenehm und flüssig zu lesen. Sie beschrreibt die Szenerie sehr bildlich und schafft realistische Charaktere. Auch wenn Will und Anahera mir als Protagonisten ein wenig zu blaß erschienen, waren sie mir durchweg sympathisch. Die jeweiligen Backstories der beiden bleiben durchweg neblig, auch wenn hier und da eine erklärende Rückblende eingebaut wird. Beide entwickeln eine Liebschaft, die für mich nicht hätte sein müssen. Einige Storys kommen auch gut ohne romantischen Plot und körperliche Anziehung aus, so auch diese. Glücklichweise wird der Beziehung der beiden nicht übermäßig viel Raum gegeben.

Die Spannung in diesem Thriller hielt sich insgesamt eher in Grenzen, die Spannungskurve war eher eine Berg-und-Tal-Fahrt. Einige Szenen waren durchaus spannend und fesselnd, dann folgten weite ruhige und unaufgeregte Strecken. In diesem Buch passiert nur wenig plötzlich und unvorhergesehen, eher plätschert die Story und auch die Ermittlungen vor sich hin. Die Spannung in diesem Buch war nicht wirklich nervenaufreibend, sondern eher subtiler. Dennoch ist es der Autorin meiner Meinung nach insgesamt gut gelungen eine spannende und undurchsichtige Atmopshäre zu schaffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2020

Die Sache mit Paris

Coco, Sophie und die Sache mit Paris
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Cover, Titel und Klappentext versprechen eine abenteuerliche Reise mit den zwei Freundinnen Coco und Sophie in die Stadt der Träume: Paris! Die Sache mit Paris war dann nur viel kürzer als gedacht und ...

Cover, Titel und Klappentext versprechen eine abenteuerliche Reise mit den zwei Freundinnen Coco und Sophie in die Stadt der Träume: Paris! Die Sache mit Paris war dann nur viel kürzer als gedacht und eigentlich ist die Sache auch eher die Reise - da hatte ich durch den Titel und Klappentext andere Erwartungen gehabt. Der Großteil der Handlung spielt nämlich im Elsass.

Die Handlung ist wie zu erwarten gewesen, nicht all zu anspruchsvoll, es handelt sich hier eher um eine entspannte und humorvolle Lektüre. Für mir war dies ein gutes Buch zum "Nebenher-Lesen". Insgesamt konnte mich die Handlung nur selten überraschen, große Emotionen habe ich nicht empfunden - das ist aber sicher geschmackssache und kann auch anders empfunden werden. Schön fand ich, dass die Perspektive zwischen den beiden Freundinnen wechselte, so dass beide Perspektiven gleichermaßen zur Geltung kamen und der Blick auf die Gesamtsituation überblickender war.

Die Charaktere haben mich jedoch teilweise enttäuscht, sie waren für mich häufig zu oberflächlich gezeichnet und die beiden Freundinnen wirkten für mich die meiste Zeit eher wie zwei Teenies. Dabei handelt es sich um erwachsene Frauen, von denen ich in einigen Dingen mehr Standhaftigkeit oder Ernst erwartet hätte. Die Nebencharaktere blieben auch eher oberflächlich, dennoch konnte ich mir von diesen ein ausreichend gutes Bild machen. Zum Teil waren die Charakterisierungen ins Unglaubwürdige überspitzt, das fand ich schade.

Insgesamt konnte mich dieses Buch nur mäßig unterhalten. Ich habe die Reise gern mit Coco und Sophie verbracht, habe jedoch keine enge Bindunge zu einer der beiden Damen aufbauen können und somit lagen mir die Schicksale und auch die Entwicklung der Handlung nicht zu sehr am Herzen. Für mich war es ein nettes Buch für Zwischendurch, das mich aber leider nicht so packen konnte wie erhofft.

Ein schöner Zusatz sind die Rezepte am Ende des Buches und auch die Playlist im Buchdeckel. Eine tolle Idee, die die Handlung noch ein bisschen erfahrbarer macht.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2020

Ein letzter, leiser Sommer

Kostbare Tage
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Auch dieser Roman vom Autor Kent Haruf spielt in der fiktiven Kleinstadt Holt. Alle Romane des Autors spielen dort, so dass sich die einzelnen Geschichten lose berühren, auch in diesem Buch wird man alte ...

Auch dieser Roman vom Autor Kent Haruf spielt in der fiktiven Kleinstadt Holt. Alle Romane des Autors spielen dort, so dass sich die einzelnen Geschichten lose berühren, auch in diesem Buch wird man alte Bekannte wiederfinden, wenn man die weiteren Bücher des Autors kennt.
Die Story um Dad Lewis ist nicht von viel Spannung oder überraschenden Wendungen geprägt - eher plätschert sie bedächtig und ruhig vor sich hin, nimmt den/die Leser/in mit auf eine bedächtige und melancholische Reise. Die Handlung umfasst jedoch nicht nur das langsame Ableben des Familienvaters Dad Lewis, sondern wirft auch einen Blick auf die Leben anderer Bewohner/innen der Stadt. Zentraler Punkt ist jedoch Dads Leben, das er im Sterbebett mehr oder minder reflektiert und mit Vergangenem hadert.
Der Autor schafft es das alltägliche Leben sehr klar und treffsicher darzustellen, nichts wirkt übertrieben oder maßlos, eher im Gegenteil. Die Sprache ist sehr ruhig und gesetzt. Die Beschreibungen sind beinah schon minimalistisch, dafür umso pointierter.
Die Charaktere wirken sehr realistisch und authentisch, das gesamte Setting ist sehr lebensnah. Die Handlung springt teilweise zwischen den Charakteren hin und her, es gibt nicht immer fließend Übergänge - mich hat das beim Lesen jedoch nicht gestört.
Eine weitere Besonderheit ist der Verzicht auf "Gänsefüßchen" in der wörtlichen Rede, was meinen Lesefluss zumindest auf den ersten Seiten ein wenig eingeschränkt hat. Ich konnte mich jedoch schnell daran gewöhnen und habe diesen Umstand nicht als zu störend wahrgenommen.
"Kostbare Tage" war für mich im Gesamten eine sehr emotionale und melancholische Begleitung eines Sterbenden und dessen Familie und Begleiter. Die Handlung war leise und gerade dadurch sehr lebendig.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein fast perfekter Liebesroman

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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"The Secret Book Club" - Ein fast perfekter Liebesroman. Dieses Buch wäre wirklich ein fast perfekter Liebesroman, wenn es im Buch mehr über den angekündigten Buch-Club gehen würde. Es stellt sich jedoch ...

"The Secret Book Club" - Ein fast perfekter Liebesroman. Dieses Buch wäre wirklich ein fast perfekter Liebesroman, wenn es im Buch mehr über den angekündigten Buch-Club gehen würde. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass die Herren nicht, wie man es sich anhand des Klappentextes vorstellen mag, angeregt über Liebesromane diskutieren. Vielmehr wird ein Buch (eher Groschenroman) zur Vorlage genommen, mit dem Motto "lies und lerne, mache die Handlung nur nicht zu offensichtlich nach". Begleitet wird dies mit vielem Macho-Gehabe und klischeehaften Plattitüden. Diskussionen über Buchinhalte kommen nicht vor. Durch den Klappentext hatte ich den Eindruck, dass es sich hier um eine Handlung mit ein wenig mehr Tiefe und Reflexion handelt, musste aber schnell feststellen, dass dem nicht so ist. Nachdem ich meine Erwartungshaltung an das Buch angepasst hatte, konnte ich diesen seichten Schmöker mehr genießen.

Die Handlung ist insgesamt angenehm, sie überrascht nicht sonderlich, konnte mich aber dennoch voll und ganz für sich einnehmen. Der Schreibstil und die Sprache sind sehr gut zu lesen und haben mein Kopfkino auf Hochtouren laufen lassen.

Die Charaktere, allem voran Gavin und Thea, sind leider ein wenig oberflächlich gestaltet, häufig hat es mir an Tiefe und Facettenreichtum gefehlt - dies wurde zum Ende des Buches ein wenig vielschichtiger. Die Nebencharaktere bleiben eher eindimensional, allem voran Theas Schwester Liv, die eine einzige Schreckschraube ist. Im zweiten Band der Reihe steht sie im Mittelpunkt und kann dort hoffentlich mehr, als gegen Gavin wettern.

Auch wenn ich mir vom Secret Book Club zunächst mehr Tiefe gewünscht habe, bin ich mit dem eigentlichen Buch auch sehr zufrieden. Es ist eben ein seichter Liebesroman, der die Klischees ausfüllt, zum Ende hin die ein oder andere unnötige Sex-Szene beinhaltet und allgemein nur oberflächliche Charaktereintwicklungen beinhaltet. Dennoch hatte ich viel Spaß mit der Story, auch wenn der Klappentext in die Irre leitet, man kann es nicht oft genung betonen!

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