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Veröffentlicht am 13.04.2020

Neun Fremde

Neun Fremde
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Neun Fremde - neun Charaktere, die sich der Leser in diesem Buch einprägen muss. Eigentlich sind es sogar 12 Charaktere, die in diesem Buch zur Sprache kommen und ihre Sichtweise auf die Geschehnisse mit ...

Neun Fremde - neun Charaktere, die sich der Leser in diesem Buch einprägen muss. Eigentlich sind es sogar 12 Charaktere, die in diesem Buch zur Sprache kommen und ihre Sichtweise auf die Geschehnisse mit dem Leser teilen. Trotz dieser beinah schon bedrückenden Vielzahl an Protagonisten hat die Autorin es geschafft jeden einzelnen so authentisch und einzigartig zu porträtieren, dass ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte diese durcheinander zu bringen oder mich an einzelne nicht mehr genau zu erinnern. In meinen Augen ist der Autorin damit ein wahres Meisterstück gelungen - denn trotz den ausführlichen Charakterbeschreibungen ist die Handlung/Spannung für mich nicht zu kurz gekommen. Ganz im Gegenteil. Der Spannungsbogen war für mich genau richtig und hat mich ab Seite 1 an das Buch gefesselt.

Die Story hat unerwartete Wendungen genommen und war für mich nur äußerst selten vorab zu erahnen. Ich konnte zudem mit jedem einzelnen Charakter mitfiebern - auch das erlebe ich selten.

Insgesamt bin ich wirklich positiv überrascht von diesem Buch und kann es nur weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Die Enkelin

Die Enkelin
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In "Die Enkelin" erzählt Autor Bernhard Schlink die Geshichte von gleich mehreren Generationen: das von Birgit, die für Kaspar aus dem Osten in den Westen floh, ihrer Tochter Svenja, die sich der rechten ...

In "Die Enkelin" erzählt Autor Bernhard Schlink die Geshichte von gleich mehreren Generationen: das von Birgit, die für Kaspar aus dem Osten in den Westen floh, ihrer Tochter Svenja, die sich der rechten Szene zuwendet und wiederum ihre Tochter Sigrun - die Enkelin - mit völkischen Idealen erzieht.
Die Verkettung der Schicksale der Frauen wird in drei Teile gegliedert erzählt - jeder Teil fokussiert sich dabei auf eine der Frauen. Sie alle verbindet auch Kaspar, der nach dem Tod seiner Frau deren Geschichte aufarbeitet und sich auf die Suche nach ihrer nie erwähnten Tochter macht.
Dabei verschiebt sich auch der Fokus des Buches. Während zunächst um das geteilte Deutschland, die Flucht und immer wieder um die unterschiedlichen Werte und Ideale geht, wird dann völkisches und nationalsozialistisches Gedankengut thematisiert. Damit befindet sich die Erzählung immer wieder im Zwiespalt zwischen verschiedenen Ideologien, damit verknüpften Werten und Idealen, die in großen Konflikten zueinander stehen, aber alle einen Teil von Deutschland ausmachen.
Kaspar, Ehemann von Birgit, Stiefvater von Svenja und Großvater für Sigrun verbindet alle drei Teile, lässt mich als Leserin an seiner Gedankenwelt teilnehmen und begleitet durch diese Reise. Er ist ein sehr sympathischer, wenn auch ruhiger und bedachter Charakter, der von Schlink sehr feinfühlig dargestellt wurde.
Der Schreibstil ist unaufgeregt, ruhig, ganz klar und dabei beinah poetisch - die Figuren wirkten allesamt sehr lebendig und authentisch.
Bernhard Schlink hat mit seinem neusten Werk ein sehr aktuelles Buch geschaffen, das wichtige Themen und Zwiespälte anspricht ohne den mahnenden Finger zu zeigen. Die Thematik wurde gleichermaßen vorsichtig als auch schonungslos dargestellt. "Die Enkelin" hat mich nachhaltig beeindruckt!

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Das doppelte Gesicht

Das doppelte Gesicht
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"Das doppelte Gesicht" ist ein spannender und überraschender Auftakt zu einer Reihe um den jungen Ermittler Emil Graf und der Reporterin Billa Löwenfeld. Beide sind angenehme und sehr sympathische Charaktere, ...

"Das doppelte Gesicht" ist ein spannender und überraschender Auftakt zu einer Reihe um den jungen Ermittler Emil Graf und der Reporterin Billa Löwenfeld. Beide sind angenehme und sehr sympathische Charaktere, die noch viel Raum für weitere Entwicklungen offen lassen. Sowohl Billa als auch Emil sind facettenreich und authentisch dargestellt, ich habe nach der Lektüre noch nicht das Gefühl beide zu 100 Prozent zu kennen und erwarte im nächsten Band nicht nur einen spannenden Kriminalfall, sondern auch charakterliche Weiterentwicklungen und interessante Beziehungsdynamiken.

Die Story dieses Buches konnte mich in den Bann ziehen und so habe ich während des Lesens mitgerätselt, wer die Morde begangen haben könnte. Die Wendungen waren für mich nur schwerlich vorhersehbar, so dass ich einige überraschende Momente erlebt habe. Auch die historische Einbettung der Story war stimmig und gab dem Plot eine ganz eigene, düstere und doch hoffnungsvolle Stimmung.

Insgesamt hat mir dieses Buch einige angenehme Lesestunden bereitet, ich freue mich auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 16.08.2024

3.14159265359

Pi mal Daumen
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Nachdem ich schon sehr viel Gutes über die Bücher der Autotin Alina Bronsky gehört und gelesen habe, ist "Pi mal Daumen" das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Zugegebenerweise hat mich ...

Nachdem ich schon sehr viel Gutes über die Bücher der Autotin Alina Bronsky gehört und gelesen habe, ist "Pi mal Daumen" das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Zugegebenerweise hat mich das Cover so gar nicht angesprochen: Die Gestaltung empfinde ich als eher nichtssagend, und habe nun auch nach dem Lesen eher keinen richtigen Bezug zum Inhalt herstellen können. Schade, denn hier wäre sicherlich viel mehr Potenzial.
Der Klappenetxt hat mich dann jedoch vollkommen für sich eingenommen und mir war klar, dass dies ein Buch ist, das ich unbedingt lesen möchte. Der Schreibstil des Buches las sich für mich sehr angenehm, leicht und flüssig. Auch die Sprache passte gut zu Setting und Charakteren.
Die beiden Protagonist:innen Oscar und Moni sind mir innerhalb kürzester Zeit ans Herz gewachsen. Sie sind beide sehr unterschiedliche Charaktere, was die Freundschaft zwischen ihnen umso kostbarer macht. Mit den beiden schafft Autorin Bronsky zwei sehr klischeehafte und dennoch authentische Charaktere, die
mit einander wachsen. Oscar, Überflieger aus Gutem Hause und (auch wenn nie explizit betitelt) autistisch, und Moni, aufopfernd und aus eher prekären Verhältnissen bilden ein sympathisches und humorvolles Gespann.
Zum Schluss mochte ich das Buch gar nicht so recht aus der Hand legen, zwischendurch war es mir ein bisschen zu Mathematik-lastig und ich musste einiges nachschlagen, aber sei es drum... Inshesamt habe ich das Buch sehr gern gelesen!

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Veröffentlicht am 08.08.2024

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Der Bademeister ohne Himmel
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"Der Bademeister ohne Himmel " von Petra Pellini ist in der Hörbuchfassung von Marie-Isabel Walke gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter ...

"Der Bademeister ohne Himmel " von Petra Pellini ist in der Hörbuchfassung von Marie-Isabel Walke gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Dieses Buch greift ein Thema auf, dass ich in der Literatur zuweilen vermisse: Demenz. Als Person, die selbst mit demenzerkrankten Menschen arbeitet, habe ich dieses Buch nur zu gern gelesen. Meiner Meinung nach wurde deutlich, dass Autorin Petra Pellini genau weiß, worüber sie schreibt. Mit einer ganz besonderen Wärme, Herzlichkeit und Ehrlichkeit, konnte sie das Leben mit der Erkrankung, bzw. das Leben der Menschen um, die erkrankte Person herum darstellen. Protagonistin ist dabei die 15-jährige Linda, die mir teils etwas zu reif für ihr Alter vorkam. In anderen Momenten wirkte sie dann wiederum wieder wie der Teenager, der sie nun einmal ist, somit ist es insgesamt eine passige Charakterisierung. An einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Facettenreichtum gewünscht, insbesondere in der Darstellung von Pflegekraft Ewa.
Pellini schreibt über die Wichtigkeit von Beziehungen, von kleinen Momenten der Zugehörigkeit. Anhand des Klappenetxtes und der Covergestaltung habe ich mir von diesem Buch etwas mehr "Sommerlektüre" erwartet, mehr Leichtigkeit - und war dann doch von der Melancholie und Erntshaftigkeit überrascht. Sprache und Schreibstil passen gut zum Setting des Buches, es entshet ein harmonischer Gesamteindruck. Ich bin schnell ins die Story eingetaucht. Insgesamt ein vollkommen gelungenes Buch, das eine ungewöhnliche Perspektive bietet und ich sehr gern gelesen habe.

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