Was bedeutet eigentlich Freundschaft?
RoxyIm München der 80er Jahre wachsen Marc und Roy in sehr unterschiedlichen Umständen auf, trotzdem oder gerade deswegen wächst zwischen ihnen eine tiefe und doch spezielle Freundschaft heran, die zwar relativ ...
Im München der 80er Jahre wachsen Marc und Roy in sehr unterschiedlichen Umständen auf, trotzdem oder gerade deswegen wächst zwischen ihnen eine tiefe und doch spezielle Freundschaft heran, die zwar relativ lange währt und doch später abrupt endet. Schuld war wie so oft die eine Frau: Carolin. Viele Jahre später, ohne versöhnliches Gespräch und ohne dass einer von beiden die Frau endgültig erobern konnte, muss Marc seinen toten Freund auf dessen letztem Weg begleiten. Die Beschreibung dieses Weges wird von zeitlichen Rückblicken zu den gemeinsamen Wegetappen der Beiden stetig unterbrochen, um letztendlich im gedanklichen Resümee sein Ende zu finden.
Das Erstlingswerk des Schauspielers Johann von Bülow begeistert mit einem sehr angenehm ruhigen und doch sehr tiefsinnigen Schreibstil, die enthaltenen steten Rückblicke in das Leben von Marc, Roy und all der anderen Protagonisten ist anfänglich gut nachvollziehbar, später streckenweise jedoch etwas schwierig lesbar. Das Buch ist in wenige Kapitel, jedoch in angenehm viele Abschnitte eingeteilt. Die Geschichte ist einfach und leicht beschrieben, es baut sich eine gute Spannung auf. Der Titel Roxy ist nicht unbedingt glücklich gewählt, der Grund hierfür erschließt sich nicht wirklich. Teilweise entsteht der Eindruck, dass autobiographische Details aus dem Leben des Autors eingeflochten worden sind.
Diese Art von Büchern entspricht nicht meiner sonst beliebten Literatur, die Geschichte vermochte es trotzdem, mich gut zu unterhalten. Für Liebhaber speziellerer zwischenmenschlicher Beziehungen bzw. auch als Literatur für das männlich geprägte Geschlecht ist dieses Buch jedoch als empfehlenswert zu betrachten.