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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2023

Genauso!

Das Ich im Du
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Ein schönes, hilfreiches, gut gestaltetes Buch. Ratgeber zum Thema Beziehung gibt es wie Sand am Meer. Die Prämisse, eine erfüllte, glückliche Liebesbeziehung auf Augenhöhe zu führen, wenn wir nur dies, ...

Ein schönes, hilfreiches, gut gestaltetes Buch. Ratgeber zum Thema Beziehung gibt es wie Sand am Meer. Die Prämisse, eine erfüllte, glückliche Liebesbeziehung auf Augenhöhe zu führen, wenn wir nur dies, das und jenes „richtig“ machen ist allein schon ziemlicher Quatsch. Es ist klar, dass Beziehung nichts ist, was wir uns mit Wohlverhalten kaufen können. Und es ist auch nicht so, dass man es nur verstehen muss, dann klappt es schon. Nein! Es ist Arbeit und zwar kontinuierlich. Mir gefällt die Ehrlichkeit, der Bezug zum eigenen Leben der AutorInnen. Die Glaubenssatz-Arbeit ist sicher ein guter Schlüssel zur Lösung so manches Beziehungsproblems. Das Thema Gleichberechtigung im Besonderen hat mir mit am besten gefallen. Denn sie ist so unglaublich schwierig, vor allem wenn ein Paar Kinder hat. „Das Ich im Du“ ist sicher keine leichte Übung. Aber ich bin sicher, wenn man sich darauf einlässt, kann es eine wirklich gute Unterstützung sein. Zudem ist de Ratgeber gut zu lesen und angenehm strukturiert.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Atmosphärischer Krimi

Schwarzvogel
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Nachdem ich nun in letzter Zeit einige skandinavische Krimis gelesen habe und die meisten als unnötig brutal und reißerisch empfunden habe, war ich angenehm überrascht von dem Ermittlerduo Frederika Storm, ...

Nachdem ich nun in letzter Zeit einige skandinavische Krimis gelesen habe und die meisten als unnötig brutal und reißerisch empfunden habe, war ich angenehm überrascht von dem Ermittlerduo Frederika Storm, Tochter einer Bauernfamilie und Henry Calment, dem Bohemian-Sprössling aus vermögendem Großbürgertum.
Die beiden verstehen sich besser, als ihre Lebensläufe vermuten lassen und das ist auch mal angenehm. Ich muss nicht zum hundertsten Mal lesen, wie zwei unfreiwillig Zusammengewürfelte sich erst hassen und später lieben lernen. Soweit so unkonventionell. Es geht viel um den Fall: eine junge ortsfremde Frau stirbt bei der Flucht über den vereisten See und es ist klar, dass sie das nicht aus freien Stücken tat. Vieles weist auf eine ungute Verstrickung von Frederikas Familie mit dem Opfer hin. Unter diesen Umständen zu ermitteln erweist sich als äußerst schwierig.
Ich mochte es, dass die Figuren eine gewisse Komplexität haben. Die Personen handeln nicht völlig vorhersehbar und folgen einer inneren Logik. Auch die Lösung des Falles ist stimmig und am Ende überraschend. Insgesamt hat mich „Schwarzvogel“ gut unterhalten, wenn auch nicht gerade vor Spannung zittern lassen. Ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Für alle

Ent-Eltert euch!
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Eltern hat ja nun jeder/ jede. Deshalb ist die Zielgruppe dieses Ratgebers riesig. Denn wer von uns ist nicht auf irgendeine Art traumatisiert aus seiner Kindheit hervorgegangen. Wer hat sich wirklich ...

Eltern hat ja nun jeder/ jede. Deshalb ist die Zielgruppe dieses Ratgebers riesig. Denn wer von uns ist nicht auf irgendeine Art traumatisiert aus seiner Kindheit hervorgegangen. Wer hat sich wirklich erwachsen, dem Leben gestellt? Gerade wenn man selbst Kinder hat, oder bekommen will, ist es grundlegend wichtig, sich seinen Schatten zu stellen. Und genau darum geht es beim ent-eltern.
Die Autoren geben Fallbeispiele, die Triggersituationen zeigen, stellen Zusammenhänge her und klären auf, was zu tun und zu verstehen ist. Nicht immer fand ich die Gliederung und Reihenfolge stimmig, aber wer willens ist, kann hier viel mitnehmen. Ein wichtiges, geradezu universelles Thema, verständlich aufbereitet. Sicher ersetzt es keine Therapie, kann aber durchaus helfen, den einen oder anderen Beziehungsfallstrick zu lösen.
Auf geht‘s.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Unangenehm

Nichts in den Pflanzen
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Eine sehr gestörte Hauptfigur, die den dunklen Drang hat, zu zerstören, was heil und gut ist. Sie schlägt gerne mal zu, wird gar zur Killerin und ist am Ende doch nur selbst am Ende.
Das Filmbusiness, ...

Eine sehr gestörte Hauptfigur, die den dunklen Drang hat, zu zerstören, was heil und gut ist. Sie schlägt gerne mal zu, wird gar zur Killerin und ist am Ende doch nur selbst am Ende.
Das Filmbusiness, die kalte Ichbezogenheit, das eitle Sein: ein Vergnügen war es nicht, darüber zu lesen. Doch der Schreibstil, die klinisch- methodische Betrachtungsweise menschlicher Schwächen, die kluge, schonungslose Analyse kranker Beziehungen hielt mich dennoch am Ball.
Ich habe lange nichts mehr gelesen, das mich gleichzeitig so abgestoßen und gleichzeitig fasziniert hat. Ich würde aber kein weiteres Buch der begabten Autorin mehr lesen wollen, da die Lektüre tatsächlich meine Laune beeinträchtigt hat. Zuviel finstere Realität für mich.
Ich kann aber verstehen, dass dieser Erstling für Aufsehen sorgt. Für mich liegt so gar kein Reiz mehr in Ironie und Sarkasmus und ich bin womöglich einfach vierzig Jahre zu alt für den Roman.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Prokrastination für Fortgeschrittene

Kleine Probleme
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Lars beim Spinnen seiner Gedankenschleifen, beim konsequentem Nicht-Handeln zuzusehen, tut weh. Und es ist witzig. Bisweilen genial-komisch, traurig, enervierend. Aber gut. Unfassbar, wie es die Autorin ...

Lars beim Spinnen seiner Gedankenschleifen, beim konsequentem Nicht-Handeln zuzusehen, tut weh. Und es ist witzig. Bisweilen genial-komisch, traurig, enervierend. Aber gut. Unfassbar, wie es die Autorin schafft, dieses Nicht-Tun fast zenartig zu beschreiben. Lars zieht es durch, sein ganzes Leben schon: er bringt einfach nichts zum Ende, versackt im „Wollen“, in großen Ideen vom perfekten Roman, dem Fünfstern-Menü, ohne jemals einen Stift oder einen Kochlöffel in die Hand zu nehmen. Und dann, eines Tages kurz vor Silvester gibt es diese vertrackte Alles-Oder-Nichts-Situation. Lars wird sie verlieren, die „beste Ehefrau von allen“, wenn es ihm nicht gelingt an diesem einen Tag bis Mitternacht einen 10-Punkte Plan abzuarbeiten. Noch dazu stehen schier unlösbare Aufgaben bevor. „Es gut machen,“ zum Beispiel. Wie soll er das schaffen?
Kleine Probleme sind in Wirklichkeit riesig. Und der Spaß bei Lesen, der ist es auch.

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