Profilbild von CasusAngelus

CasusAngelus

Lesejury Profi
offline

CasusAngelus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CasusAngelus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2016

Bis auf den Mittelteil gut

Artikel 5
0

Inhalt:
Die 17-jährige Ember wohnt zusammen mit ihrer Mutter im Amerika der Zukunft, in dem grausame Gesetze , die Moralstatuten, herrschen und immer wieder verschärft werden. Die meisten Bücher sind verboten ...

Inhalt:
Die 17-jährige Ember wohnt zusammen mit ihrer Mutter im Amerika der Zukunft, in dem grausame Gesetze , die Moralstatuten, herrschen und immer wieder verschärft werden. Die meisten Bücher sind verboten und traditionelle Geschlechterrollen sollen wieder einführen, dass die Frau unter dem Mann steht. Als Ember eines Tages nach Hause kommt, wird ihre Mutter verhaftet, das sie gegen das neu erlassene Gesetz, welches uneheliche Kinder verbietet, verstoßen hat. Ember selbst kommt in eine Besserungsanstalt für Mädchen, wo sie unbedingt einen Fluchtweg finden muss, um ihre Mutter zu retten.

Meine Meinung:
Kristen Simmons Dystopie "Artikel 5" wirkt schon vom Cover her recht düster, genau wie der Anfang der Geschichte. Es gibt hier keine lange Vorgeschichte, denn die Geschichte fängt sofort an, was mir recht gut gefallen hat. Als Leser weiß man zwar noch nicht viel über das System, außer dass grausame Gesetze herrschen, die von der Moralmiliz kontrolliert und öfters geändert und verschärft werden. Ich hatte die Hoffnung, dass diese fehlenden Informationen schnell in die Geschichte einfließen, doch leider hat es relativ lange gedauert, bis ich ungefähr wusste, wie sich dieses System entwickelt hat. Dieses ist relativ düster, doch vom religiösen Fanatismus, der auf dem Klappentext erwähnt wurde, habe ich nichts gemerkt. Es gibt zwar Regeln zur Sittsamkeit, aber das diese irgendwelche Glaubens-Gründe haben, kommt für mich hier nicht durch.

Relativ schnell taucht in der Geschichte Embers Jugendliebe Chase auf, der inzwischen bei der Moralmiliz ist und bei der Verhaftung von ihrer Mutter hilft. Embers Reaktion hierauf konnte ich noch gut nachvollziehen, schließlich hat sie ihm mal vertraut und nun bringt er ihre Mutter weg. Zwar hätte man natürlich, wenn man darüber nachgedacht hätte, darauf kommen können, dass dies ja nicht unbedingt auf seinen Wunsch hin passiert, doch ich finde es nur realistisch, dass sie in so einer Situation nicht anfängt logisch zu denken. Im Gegensatz zum späteren Verlauf des Buches konnte ich mich hier noch gut in Ember hineinversetzen. Im Mittelteil jedoch fand ich sie ziemlich naiv und konnte mich über ihr Verhalten teilweise einfach nur aufregen, was mir dann schon ein wenig den Lesespaß vermiest hat.

Zu Embers und Chase früherer Beziehung gibt es immer mal wieder Rückblenden, die mir am Anfang noch gut gefallen, später aber mehr verwirrt als geholfen haben. So habe ich mich zum Beispiel immer wieder gefragt, wie alt Chase eigentlich ist und wann ihre Beziehung denn zu Ende gegangen ist. Durch die Rückblenden klang dies mal ziemlich lange her, dann mal wieder, als ob es gar nicht so weit in der Vergangenheit läge. Gegen Ende wird hier aber zum Glück wieder Klarheit geschaffen.

Ein weiterer Grund, warum mir der Mittelteil nicht so gut gefallen hat, ist, dass sich dies einfach ziemlich gezogen hat. Man ist als Leser die ganze Zeit mit den Protagonisten unterwegs, sieht dabei zwar ein bisschen was vom Leben der anderen Einwohner, aber insgesamt passiert nicht wirklich viel. Zum Schluss hin ändert sich dies aber wieder, so dass mich das Buch da wieder in den Bann ziehen konnte und auch Ember macht eine Wandlung mit, wodurch sie mir am Ende dann doch wieder sympathischer war.

Fazit:
"Artikel 5" von Kristen Simmons ist, wie das Cover schon erwarten lässt, eine ziemlich düstere Dystopie. Der Anfang hat mir hier gut gefallen, im Mittelteil ließ es dann nach, doch das Ende war dann wieder sehr spannend. Wer sich von ein wenig Naivität und nicht wirklich nachvollziehbaren Handlungen der Protagonistin nicht abschrecken lässt, sollte hier zugreifen, denn spätestens am Schluss wird man wieder belohnt. Bei mir hat es das Buch auf 3,5 von 5 Muscheln geschafft.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Lustig, traurig und schön zugleich

Miss Emergency 3: Liebe auf Rezept
0

Inhalt:
Im dritten Tertial ihres PJs geht Lena zusammen mit ihrer Freundin Jenny auf die Gynäkologie-Stadtion des St. Anna Krankenhauses. Ihr Ziel: ganz viele Babys auf die Welt holen. Ihre gemeinsame ...

Inhalt:
Im dritten Tertial ihres PJs geht Lena zusammen mit ihrer Freundin Jenny auf die Gynäkologie-Stadtion des St. Anna Krankenhauses. Ihr Ziel: ganz viele Babys auf die Welt holen. Ihre gemeinsame Freundin und Mitbewohnerin Isa ist auf der Chirurgie-Station geblieben und leider nicht ganz so glücklich, da sie das Mobbing-Opfer ihrer neuen Mit-PJler wird. Während sie versucht dies von ihrer Fernbeziehung mit Tom fernzuhalten, ist Jenny ganz verwirrt über die Nähe in ihrer ersten richtigen Beziehung und Lena trauert immer noch ihrem ehemaligen Oberarzt Tobias hinterher. Liebeschaos ist hier vorprogrammiert.

Meine Meinung:
Auch wenn die ersten beiden Teile der Reihe schon ein wenig her sind bei mir, bin ich in Antonia Rothe-Liermanns dritten Miss-Emergency-Band gut reingekommen und habe mich gleich wohlgefühlt mit Lena, Isa und Jenny. Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm, so dass die Seiten bei mir nur so dahin geflogen sind. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Lena erzählt wird, ist man als Leser direkt in ihrem Kopf drin und darf ihre ganzen Gedankengegänge mitverfolgen. Dies hat bei mir mal wieder für viele Lacher gesorgt, denn diese werden bei Lena oft ziemlich verrückt.

In diesem Teil der Reihe herrscht ein wenig verkehrte Welt. Die aufgekratzte Jenny, die sich eigentlich nie richtig binden wollte, steckt in einer festen Beziehung mit Felix, was sie immer mehr verwirrt. Sie genießt seine Nähe, ist jedoch auch immer wieder abgeschreckt davon. Die ehrliche Isa dagegen verschweigt ihrem Verlobten ihre Probleme auf der Arbeit, da sie die wenigen Stunden, die sie auf Grund der Fernbeziehung nur mit ihm verbringen kann, nicht damit belasten möchte. Lena trauert immer noch Tobias hinterher und ist ein ganz klein wenig eifersüchtig auf ihre Freundinnen, was ich beim Lesen sehr gut nachvollziehen konnte. Als ihre beiden Freundinnen versuchen, sie mit dem netten Alex zu verkuppeln, habe ich mitgefiebert, wann sie sich denn endlich darauf einlassen wird.

Schon allein durch das Liebeschaos der drei Mädels hat das Buch viele Emotionen bei mir geweckt. Dazu kamen noch die Geburten, die ich zusammen mit Lena auf der Gynälologie-Station miterleben durfte, und leider auch die traurigen Schicksale, die nun mal in einem Krankenhaus zu finden sind. So hat es das Buch öfters geschafft, mir kleine Tränchen in die Augen zu treiben, sowohl aus Freude als auch aus Trauer.

Fazit:
"Liebe auf Rezept" ist ein spannender, dritter Teil, der wunderbar in Antonia Rothe-Liermanns "Miss Emergency"-Reihe passt. Er ist witzig, traurig und schön zu gleich. Die gute Kombi aus Arbeit und Privatleben der drei Mädels hat mich das Buch kaum noch aus der Hand legen lassen. Da ich wirklich nichts zu meckern an diesem Teil habe, gibt es von mir alle 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Eine spannende Jugend-Dystopie

Starters
0

Inhalt:
Durch einen Krieg leben auf der Welt nur noch ganz junge Menschen, die Starters, und ganz alte Menschen, die Enders, welche durch die bessere Medizin immer älter werden können. Minderjährige ohne ...

Inhalt:
Durch einen Krieg leben auf der Welt nur noch ganz junge Menschen, die Starters, und ganz alte Menschen, die Enders, welche durch die bessere Medizin immer älter werden können. Minderjährige ohne lebende Verwandte werden ins Heim gesteckt, wenn sie entdeckt werden. Die 16-jährige Callie schlägt sich seit dem Tod ihrer Eltern mit ihrem kleinen Bruder Tyler auf der Straße durch. Als sie von der Body Bank hört, die junge Körper an reiche Enders vermietet, unterschreibt sie einen Vertrag mit ihnen, um Geld für ihren kranken Bruder zu besorgen. Doch etwas scheint bei ihr nicht richtig zu funktionieren, denn plötzlich ist sie wieder selbst in ihrem Körper, ohne zu wissen, wo sie sich befindet, und hört die Stimme ihrer Mieterin in ihrem Kopf.

Meine Meinung:
Lissa Price' "Starters" ist eine Dystopie, bei der auf den ersten Blick nicht alles düster auf mich gewirkt hat. Die Regierung schien auch nicht unbedingt so böse, wie in manch anderen Büchern dieses Genres. Doch das war nur der erste Eindruck. Im Laufe des Buches hat dieser sich ziemlich geändert, denn hier wird Kindern ihr Besitz weggenommen, nur weil sie keine Verwandten unter den Enders haben. Sie werden in grausame Heime gesteckt und auch innerhalb der Regierung gibt es Leute, die, auf Kosten der Starters, Geschäfte mit bösen Unternehmen eingehen.

Die Geschichte wird aus Sicht der 16-jährigen Callie, einer Starter, erzählt, die zusammen mit ihrem Bruder Tyler und ihrem Bekannten Michael auf der Straße lebt und sich vor den Marshalls der Regierung versteckt, um nicht ins Heim zu kommen. Ihre Eltern sind im Krieg gestorben, Verwandte unter den Enders haben sie nicht und ihr Haus wurde ihnen weggenommen. Durch Callie erfährt der Leser einiges über die aktuelle Lage und wie es dazu gekommen ist.

Callie war mir beim Lesen auf Anhieb sympathisch. Sie sorgt sich sehr um ihren Bruder, der eine Lungenkrankheit hat, und handelt dennoch recht überlegt. Die Body Bank, bei der Enders gegen Geld die Körper von Startern für eine gewisse Zeit mieten können, gibt ihr Hoffnung, denn so könnte sie Geld für Tyler auftreiben um ihnen ein neues Zuhause zu ermöglichen. Sie stellt sich als Spenderin zur Verfügung und anfangs scheint auch alles glatt zu gehen, doch dann erwacht Callie plötzlich abends in einem Club und hört noch, wie ihre Mieterin sie im Kopf anfleht, dann ist sie auf sich allein gestellt.

Callies neue Bekanntschaften Blake und Madison mochte ich auch gerne, auch wenn mir die Verliebtheit zwischen Callie und Blake ein wenig zu schnell ging, aber dies ist in Jugendbücher oft so zu finden. Madison war für mich wie eine knuddelige alte Großmutter, die man einfach liebhaben muss und bei der ich wirklich gehofft habe, dass sie auf Callies Seite bleibt, auch wenn sie die Wahrheit erfährt.

Fazit:
"Starters" von Lissa Price ist der erste Teil einer dystopischen Dilogie, die auf den ersten Blick nicht ganz so grausam wirkt, wie manch andere Bücher dieses Genres. Wer ein spannendes Jugendbuch mit sympathischen Charakteren und ein paar Überraschungen sucht, ist hier gut aufgehoben. Von mir gibt es 4 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Fantastischer Anfang, nerviger Mittelteil, spannender Schluss

Firelight (Band 1) - Brennender Kuss
0

Inhalt:
Nachdem Jacinda mal wieder die Regeln der Draki gebrochen hat um am Tag zu fliegen, werden sie und ihre Freundin Az von Jägern überrascht. Es gelingt ihnen zu fliehen, doch dieser Ausflug bleibt ...

Inhalt:
Nachdem Jacinda mal wieder die Regeln der Draki gebrochen hat um am Tag zu fliegen, werden sie und ihre Freundin Az von Jägern überrascht. Es gelingt ihnen zu fliehen, doch dieser Ausflug bleibt nicht ohne Konsequenzen. Aus Angst um ihre Tochter verlässt Jacindas Mutter mit ihr und ihrer Zwillingsschwester das Draki-Rudel, um ein neues Leben bei den Menschen aufzubauen. Während ihre Schwester Tamra sich schnell einlebt, will Jacinda einfach nur zurück zum Rudel. Bis sie Will entdeckt, den Jäger, der sie auf ihrer Flucht verschont hatte.

Meine Meinung:
Der Anfang von Sophie Jordans ersten Firelight-Band war einfach fantastisch. Die Autorin schickt uns auf einen abenteuerlichen Flug mit den beiden Draki Jacinda, welche die Geschichte erzählt, und Az. Dabei fließen verschiedene Informationen über das Rudel und die einzelnen Draki-Arten wunderbar mit in die Geschichte ein. Ich war total gefesselt davon und habe die Flucht vor den Jägern mit Spannung verfolgt. Doch danach war erstmal Schluss mit diesen Drachenähnlichen Wesen die auch Menschengestalt annehmen können. Denn nachdem Jacinda mit ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester Tamra das Rudel verlassen hat und in einer normalen, von Menschen bevölkerten Stadt angekommen ist, war erstmal ein wenig die Luft raus.

Tamra, bei der ich immer zwischen mögen und nicht mögen geschwankt habe, lebt sich schnell in der Menschenwelt ein, denn sie hat schon immer von einem normalen Leben geträumt. Da die Verwandlung in einen Draki bei ihr ausgeblieben ist, hat das Rudel sie wie eine Aussätzige behandelt, wodurch sie sich dort natürlich nicht wohl gefühlt hat. Sie konnte ich schon irgendwie verstehen, auch wenn ich ihr Verhalten manchmal ein wenig unfair fand. Jacindas Mutter dagegen war mir ziemlich unsympathisch. Zwar scheint sie sich um ihre Kinder zu kümmern, doch sie versucht auch permanent ihre Tochter zu etwas zu machen, was sie nicht ist, ohne darauf zu achten, dass es ihr nicht gut geht. So konnte ich Jacindas Gejammer über ihr ungewolltes neues Leben verstehen, auch wenn es mir irgendwann doch ein wenig auf den Keks ging. Was mich aber erst so richtig genervt hat, war ihr ständiges Hin und Her von "Ich will Will" und "Ich muss mich von ihm fernhalten". Das mag zwar am Anfang noch ganz nett sein und in ein Jugendbuch passen, doch zusammen mit dieser sich ständig wiederholenden Situation, wer sich denn nun im Unterricht neben sie setzen darf, hing mir das dann doch irgendwann zum Hals raus. Aber zum Glück ging das Buch nicht ewig so weiter, sondern wurde spätestens im letzten Drittel wieder so spannend, dass ich es nicht mehr weglegen wollte.

Da Will ausgerechnet einer Familie von Jägern angehört, die es auf Drakis abgesehen haben, war dieses ganze Hin und Her natürlich vorprogrammiert. Interessant fande ich dabei zu verfolgen, wie er so reagiert. Ob er Jacinda vielleicht von ihrer Begegnung am Anfang des Buches, als er sie in Drachengestalt in der Höhle sah, wiedererkannt hat. Ob er etwas vermutet, wie er reagieren würde, wenn er die Wahrheit erfahren würde. Bei all diesen Fragen konnte ich während des Lesens gut miträtseln.

Fazit:
Sophie Jordans Auftakt Brennender Kuss zu ihrer Firelight-Reihe erzählt eine Liebesgeschichte zwischen einer jungen Draki und ihrem Feind. Der Mittelteil war zwar etwas nervig, doch der tolle Anfang und das spannende Ende holen bei mir 4 von 5 Muscheln für das Buch.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Kindisch, zusammengestückelt und ohne roten Faden

Herzblut - Gegen alle Regeln
0

Inhalt:
Seit seine Eltern, die Anführer des Clanns, ihm in der vierten Klasse den Kontakt zu Savannah verboten haben, hat Tristan zwar nicht mehr mit ihr geredet, doch sie spukt ihm immer noch im Kopf ...

Inhalt:
Seit seine Eltern, die Anführer des Clanns, ihm in der vierten Klasse den Kontakt zu Savannah verboten haben, hat Tristan zwar nicht mehr mit ihr geredet, doch sie spukt ihm immer noch im Kopf herum. Wie könnte es auch anders sein, wo sie sich doch täglich auf der Highschool begegnen. Savannah ist zwar immer noch sauer auf ihn und die restliche Clann-Clique, die sie wie Dreck behandelt, doch sie muss trotzdem immer wieder an Tristan denken und von ihm träumen. Als sie sich plötzlich zu verändern beginnt, begreift Savannah selbst, dass sie eine Gefahr für ihn darstellt. Doch das macht ihn nur noch attraktiver für sie.

Meine Meinung:
Die Idee zu Melissa Darnells "Herzblut"-Reihe finde ich eigentlich sehr interessant. Es gibt Vampire, es gibt Hexen, und eine verbotene Liebe, die den Frieden zwischen beiden Rassen bedrohen könnte. Doch leider hat die Autorin es nicht geschafft, mich mit der Umsetzung ihrer Idee zu fesseln. Eher bin ich während des Lesens immer genervter von dem Buch geworden und hätte es am Liebsten weggelegt.

An sich hat es gut angefangen. Es gibt einen Prolog, der eine Szene aus der Zukunft beschreibt, die auf ein spannendes Finale hindeutet. Danach wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Savannah und Tristan erzählt. Solche wechselnden Perspektiven gefallen mir normalerweise recht gut, da man als Leser so immer verschiedene Sichtweisen auf das Geschehen hat. Doch leider wurde das Potenzial hier nicht ausgeschöpft, denn bei den Szenen, wo man gut in die Gedankenwelt beider Charaktere abtauchen könnte um ihre Meinung zu hören, wird einfach nur nochmal stumpf nacherzählt, was man vorher schon mal miterlebt hat. Die speziellen Gedanken und Gefühle des anderen Charakters zu der Szene kamen bei mir dabei nicht an.

Der nächste Kritikpunkt meinerseits ist, dass mir die Charaktere einfach viel zu kindisch vorkamen. Klar, sie sind erst 15, 16 in dem Buch, aber so Aussagen wie "Wir sind Hexen? Aber wir gehen doch in die Kirche ohne in Flammen aufzugehen" fände ich passender bei einer 12-jährigen. Oder die Freundinnen, die sauer auf Savannah ist, weil sie einer Tanzgruppe beitreten möchte, die sie, aufgrund eines Gerüchts, dass ohne irgendwelche Beweise von dieser Gruppe verstreut worden sein soll, nicht mögen. Anstatt sich für ihre Freundin zu freuen, dass sie endlich einen Sport gefunden hat, der ihr gefällt. Und als Savannah, die gerade erst angefangen hat das Tanzen, das sie vorher gehasst hat, zu mögen, und es nun verboten bekommt, weint sie natürlich rum, dass es das Einzige in ihrem veränderten Leben sei, was ihr noch geblieben sei.

Den roten Faden hab ich in der Geschichte vergeblich gesucht. Natürlich gab es durch den Prolog eine Andeutung, wohin das ganze führen müsste, aber auf mich haben die Handlungen einfach nur bunt zusammen gewürfelt gewirkt um die Seiten zu füllen. Dann zieht sich der Mittelteil auch noch total in die Länge. Außer das gegenseitige, heimliche anhimmeln und rum heulen, dass dies ja gegen die Regeln sei, Tristans "erden" und Gejammer, dass er nicht der nächste Clann-Führer sein will, und den ständigen Auftritten mit Savannahs Tanzgruppe, von denen man eigentlich gar nichts mitbekommt, außer dass sie hinterher Eis und Verbände für die Mädels besorgt, passiert eigentlich nichts. Dabei wirken Tristan und Savannah sowas von aufgesetzt dämlich, dass sie nicht die richtigen Schlüsse ziehen (die nun wirklich auch für die beiden klar erkennbar sein müssten), so dass ich immer wieder den Drang verspürt habe mir das Buch gegen den Kopf zu hauen. Und als dann endlich, endlich mal das große Finale kommt, wird dies in vielleicht gerade mal 10 Seiten abgehandelt und das Buch ist zu Ende.

Zum Schreibstil kann ich nur sagen, dass er einfach gehalten ist und eigentlich auch ganz angenehm zu lesen wäre, wenn es nicht immer so komische Zeitsprünge gegeben hätte, die mich zum Stocken gebracht haben. Mal hat es gewirkt, als ob Ewigkeiten vergangen seien, bis dann aus dem Text ersichtlich wird, dass es doch nur ein paar Tage waren. Bei anderen Sachen wiederum, dachte ich, es sei nur ein kurzer Zeitsprung, da vorher was Wichtiges passiert war, was eigentlich hätte fortgeführt werden sollen, und dann sind plötzlich Wochen oder Monate rum.

Fazit:
Melissa Darnells erster Herzblut-Teil "Gegen alle Regeln" klingt zwar nach einem interessanten Buch, konnte mich aber leider überhaupt nicht packen. Das kindische und dumme Gehabe der Charaktere, die zusammengewürfelte Handlung und der fehlende rote Faden haben mich beim Lesen ziemlich genervt, so dass dem Buch nur 2 von 5 Muscheln geben kann. Den zweiten Band werde ich definitiv nicht mehr lesen, da ich schon froh war, als der erste endlich zu Ende war.