Gelungener Auftakt zu neuem Fantasieabenteuer
Der Mond des VergessensBeginnen wir mit dem Cover, welches in meinen Augen wunderschön und ein echter Hingucker ist. Beim Betrachten schlägt mein kleines Herz unweigerlich schneller. Es strahlt so eine Kraft und Lebendigkeit ...
Beginnen wir mit dem Cover, welches in meinen Augen wunderschön und ein echter Hingucker ist. Beim Betrachten schlägt mein kleines Herz unweigerlich schneller. Es strahlt so eine Kraft und Lebendigkeit aus, gleichzeitig ist es aber auch geheimnisvoll und mystisch. Der Ritter im Vordergrund könnte Beschützer aber auch Angreifer sein. Die Farbwahl ist perfekt, der bedeckte Himmel mit der Burg im Hintergrund wirkt dunkel und bedrohlich dazu als Kontrast der blutrote Umhang des Ritters der durchs Bild flattert, als hätte ihn gerade eben eine Windböe erwischt. Das Pferd trabt vor Kraft strotzend, unbeeindruckt über die brennende Erde, den Kopf stolz erhoben, mit Augen und Nüstern die Feuer zu speien scheinen. Ich habe mich spontan in dieses Cover verliebt und nachdem ich den Roman gelesen habe kann ich sagen, es passt perfekt zur Geschichte.
Der Roman „Der Mond des Vergessens“ ist keine leichte Lektüre, der Leser muss sich nicht nur auf die Geschichte einlassen, er muss auch beim Lesen konzentriert bleiben um die vielen Charaktere und Nebencharaktere die sich in den fünf Landen tummeln in die richtigen Schubladen einzuordnen. Die von Brian Lee Durfee geschaffene Welt ist sehr komplex. Es gibt nicht nur fünf Inseln sondern auch fünf Kriegerengel, dazu (wenn ich mich nicht verzählt habe) elf Haupt- und Nebenschauplätze, unter anderem Königshöfe mit sehr vielen Charakteren die alle beschrieben und vorgestellt sowie in die Geschichte verwoben werden wollen. Was mitunter sehr anstrengt und mich mehrmals Zurückblättern lässt, damit ich im Geiste die Figur an den ihr gebührenden Platz einsortieren kann. Wie gesagt, es ist keine leichte Kost, doch hat man erst einmal Blut geleckt, gibt man das Buch nicht mehr aus der Hand. Zumindest erging es mir so. Es war spannend und fesselnd, ich kann gar nicht glauben, dass ich tatsächlich 888 Seiten gelesen habe. Ja…, es ist viel passiert und doch habe ich das Gefühl noch ganz am Anfang der Geschichte zu stehen. Es ist ein bisschen wie beim Hobbit oder Herr der Ringe, die Gefährten haben sich gefunden und begeben sich nun auf ihre Reise voller Abenteuer, Irrungen und Wirrungen.
Der Autor hat es geschafft mit seinen bildlichen Worten eine vielschichtige fantastische Welt zu erschaffen. Ich bin schon sehr gespannt hinter die vielen Geheimnisse und Prophezeiungen zu kommen, die die einzelnen Charaktere noch vor mir und ihren Mitstreitern verbergen. Am liebsten würde ich euch aus dem Inhalt des Buches einiges vorschwärmen, damit ihr gemeinsam mit mir in das mittelalterliche Setting eintauchen könnt, aber damit würde ich einfach zu viel verraten. Außerdem ist es so vielschichtig und bezaubernd, dass ich das gar nicht hinbekäme. Nur so viel, es gibt Kämpfe mit Bogen und Schwert, Mann gegen Mann, doch nicht immer ehrenhaft. Grausame menschenverachtende Szenen, Verstümmelungen, Mord, Intrigen, Liebe und Hass, Treue und Verrat. Mitunter weiß ich nicht mehr, wer gut oder wer böse ist oder ob ich auf der richtigen Seite stehe. Die unerwarteten Wendungen bringen mich das ein und andere Mal ins Grübeln. Man kann niemandem trauen, oder doch? Ich werde es euch nicht verraten. Jedenfalls hatte ich einen mordsspaß beim Lesen des Buches und kann es guten Gewissens jedem Fantasiefan ans Herz legen. Persönlich freue ich mich bereits auf die Folgebände.
Im Anhang des Romans findet sich neben einer Karte der „Fünf Inseln“ sehr interessantes Infomaterial zu den Monden, den Königshäusern, den Schriften und Waffen Laijons.
Fazit: Gelungener, solider Auftakt zu einem neuen Fantasieabenteuer. Die Mischung aus Tolkin und G.R.R. Martin gefällt und macht Appetit auf mehr. Ich freue mich auf den zweiten Band, der hoffentlich bald erscheinen wird. Für Leser die sich in mittelalterlichen Fantasiewelten wohlfühlen.