Sehr unterhaltsame Familiengeschichte
Liebe ist die beste KöchinZum Inhalt (Klappentext):
Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat ...
Zum Inhalt (Klappentext):
Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat es nicht leicht mit ihren vier durchgeknallten Tanten und ihrer Mutter, die trotz Demenz in der Küche mithelfen will. Und als dann noch der Buchhändler Jérôme auftaucht und Johanna den Kopf verdreht, ist das Chaos komplett. Doch Johanna ahnt nicht, dass die Begegnung mit dem geheimnisvollen Jérôme ihr Leben auf eine Weise verändern wird, mit der sie nie gerechnet hätte …
Meine Meinung:
Ich bin gut in die Geschichte reingekommen. Die Geschichte wird aus Johannas Sicht erzählt. Der Schreibstil ist sehr locker und humorvoll. Es gab viele Stellen, wo ich laut auflachen musste. Zwischen den Kapiteln befindet sich oft Interviews mit anderen Charaktere. Diese Interviews stammen aus der Zukunft, deswegen wird von Anfang immer wieder angedeutet, dass noch was kommt, aber nicht was, was die Spannung steigen lässt.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Familiendrama, Liebe und Selbstfindung.
Johanna muss, seitdem ihre Mutter aufgrund ihrer Demenz nicht mehr fähig zum Kochen ist, im Gasthaus kochen. Sie ist eine super Köchin, aber eigentlich mag sie mehr den Service, da sie so Kontakt zu den Gästen hat. Dabei muss sie sich mit ihren Tanten rumschlagen, die ihr Leben quasi bestimmen. Es hat mir gut gefallen, dass hier deutlich dargestellt wurde, wie anstregend das Arbeiten in der Gastronomie ist. Wir würdigen diese Menschen manchmal viel zu selten.
Mit dem Umgang des Themas Demenz schlägt die Geschichte ernstere Züge an. Wenn man selber davon betroffen ist, berührt das emotional sehr. Das hat die Autorin toll gemacht. Trotzdem geht der Humor der Geschichte nicht verloren.
Auf der Familie lastet ein Fluch, denn die Männer halten dort nicht lange durch. Warum, muss man dann selber lesen. Dieser Teil wird sicherlich ein bisschen überspitzt dargestellt. Auch wenn ich das normalerweise nicht mag, fand ich das hier passend und es hat mich herzlich zum Lachen gebracht.
Johanna wollte nie bei der Familie bleiben und im Gasthaus arbeiten. Sie hat in jungen Jahren noch versucht zu "fliehen", aber letztendlich hat es nicht geklappt. Außerdem leidet sie augenscheinlich auch vom Männerfluch der Familie. Sie ist im Gasthaus völlig überarbeitet, ihrer Mutter geht es immer schlechter und schlechter, wodurch Johanna noch mehr zu tun hat. Da sind da noch die Tanten, die auch immer viel von Johanna fordern und sie nie in Ruhe lassen. Sie mischen sich in alles ein, auch in ihr Liebesleben. Das alles zerrt an Johanna. Im Verlauf der Geschichte hat Johanna immer wieder Auf und Ab. Auch bezüglich der Liebe. Sie braucht viel an Zeit, bis sie endlich zugibt, was sie wirklich will. Aus diesen Gründe wirkt sie manchmal eher jünger, als sie hier ist. Auch das hat mich nicht gestört, weil ich fand, dass es insgesamt stimmig ist.
Da es sich hier um einen kleinen Dort handelt, kommen viele Charaktere vor. Diese ganzen Charaktere auseinander zu halten ist manchmal ein bisschen schwierig und ich hatte vor allem an Anfang Schwierigkeiten mit. Wie es immer so ist, hat ein kleiner Dorf immer Vor- und Nachteile, die auch hier sehr schön dargestellt werden. Alle Charaktere waren auf ihre Art besonders und selbst wenn sie nur ein kleine Rolle hatten, wurde ihre Besonderheit gut dargestellt.
Auch wenn mir das Ende nicht zu 100 % zugesagt hat, fand ich das Buch einfach insgesamt klasse, da es humorvoll aber auch emotional ist. Deswegn gibt es von mir ein ganz klare Leseempfehlung!