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Veröffentlicht am 13.05.2019

Guter Einstieg in die wunderbare Welt Namibias

Gebrauchsanweisung für Namibia
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Ich hatte das immense Glück, Namibia letztes Jahr mit eigenen Augen und allen anderen Sinnen entdecken zu dürfen. Und habe mich sofort in dieses Land verliebt. Noch nie hat mich ein Land nachhaltig noch ...

Ich hatte das immense Glück, Namibia letztes Jahr mit eigenen Augen und allen anderen Sinnen entdecken zu dürfen. Und habe mich sofort in dieses Land verliebt. Noch nie hat mich ein Land nachhaltig noch zu beeindrucken und bewegen können, noch nie hatte ich solches Fernweh.
Diese unvergesslichen und wunderschönen Wochen machen mich natürlich zu keiner Expertin des Landes und deswegen freute ich mich sehr über „Gebrauchanweisung für Namibia“. Die Bücher der Piper-Reihe haben ihren ganz eigenen Charme, weil sie eben keine normalen Reiseführer sind, sondern die Eindrücke einzelner Autoren wiedergeben, die eine kurze Einführung in ein ganzes Land geben wollen.
Der Einstieg in das Buch und der vom Autor gezogene Vergleich von Namibia mit Herrn Tur Tur aus Jim Knopf gefiel mir wahnsinnig gut, da es wirklich ein passender Vergleich ist. Namibia ist ein Scheinriese, riesig groß und doch wieder im Inneren überschaubar.
Und auch der weitere Verlauf des Buches war toll. Immer wieder musste ich über Passagen schmunzeln, da ich die Situation so oder so ähnlich selbst erlebte oder freute mich über mir bekannte Orte, Menschen, Farmen oder Lokalitäten.
Zum Beispiel wäre da Chris und seine Living Desert Tour, auch wir begaben uns mit ihm auf die Suche nach den Little Five in der Wüste rund um Swakopmund. Und auch wir „mussten“ den Apfelkuchen in Solitaire probieren. (Beide Dinge kann ich nur von Hezen empfehlen!).
Natürlich wird auch auf die Fauna Namibias eingegangen und zu meiner großen Freude auch auf die – vielleicht auf den ersten Blick nicht so außergewönliche – Flora. Immens gefreut habe ich mich, dass sogar ein ganzes Kapitel der Welwitschia mirabilis gewidmet war, der Wappenpflanze Namibias und ein wahrer Überlebenskünstler.
Doch lernte ich auch viel Neues, denn in der kurzen Zeit, die ich in Namibia – meist auf der Suche nach Tieren – verbrachte, kann man natürlich nicht alles aufnehmen oder erfahren, was ein ganzes Land zu bieten hat. Für mich ist das Buch eine tolle rückwirkende Ergänzung zu einem fantastischen Urlaub mit wunderbaren Anreizen für einen nochmaligen Besuch des Landes. Ansonsten aber bietet es einen tollen Einstieg für Namibia-„Frischlinge“.
Grundlegend muss ich jedoch sagen, dass viele Themen natürlich nur angerissen werden können. Das Buch besitzt gerade einmal 224 Seiten, da ist es für mich irgendwo verständlich, dass solche komplexen und kontroversen Themen wie die Jagd und Jagdfarmen in Namibia (für mich) nicht ausreichend diskutiert werden. Es lädt einfach dazu ein, sich darüber hinaus mit anderer Lektüre zu befassen und bietet einen allgemeinen Überblick.
Ich hätte mir auch ein wenig mehr Raum für die ethnischen Gruppen Namibias gewünscht. Ein wenig mehr Informationen über das Leben der San, Herero, Nama und Damara und der Probleme der Gruppierungen wäre toll gewesen. Natürlich wurde vieles angesprochen, ich hätte es nur gerne auf einer etwas tiefergreifenden Ebene gehabt. Doch das ist für einen kurzen Einstieg vielleicht etwas zu viel verlangt. Zumindest im letzten Kapitel wird das Thema nochmals kurz aufgegriffen und entlässt den Leser wieder in seine eigene Gedankenwelt. Angereichert mit vielen Informationen und Ansätzen kann sich nun über die Lektüre hinaus mit dem komplexen Thema beschäftigen.
Die meisten Leser werden das Buch wahrscheinlich vorbereitend für ihren Urlaub lesen und mehr über die Gegenden Namibias erfahren wollen, die sie unbedingt besuchen und sehen müssen. In dem fall wird man hier auch garantiert fündig!
Der Schreibstil gefiel mir ganz gut, an manchen Stellen war er mir etwas zu umgangssprachlich und salopp. Ich kann mich nicht mit allen Aussagen des Autors identifizieren und störte mich an der ein oder anderen Stelle ein wenig an diesen.
Doch der Großteil ist sehr informativ und gibt einen persönlichen und damit auch sehr authentisch wirkenden Eindruck wieder.
Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, ich habe tolle neue Anregungen für ein weiteres Namibia-Abenteuer und habe ansonsten in Erinnerungen an dieses ganz besondere Land schwelgen können.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Die Todsünden im Vordergrund

Saligia
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Keira war schon immer eine Außenseiterin. Ausgelöst durch den Zorn, der immer in ihr schwelt. Langsam hat sie sich mit ihrem einsamen Schicksal abgefunden, da tritt Elliot in ihr Leben und eröffnet ihr, ...

Keira war schon immer eine Außenseiterin. Ausgelöst durch den Zorn, der immer in ihr schwelt. Langsam hat sie sich mit ihrem einsamen Schicksal abgefunden, da tritt Elliot in ihr Leben und eröffnet ihr, dass sie eine Saligia ist. Saligia werden die Menschen genannt, die eines der sieben Hauptlaster tragen: Neid, Lust, Habgier, Hochmut, Völlerei, Trägheit und Zorn. An der Canterbury School of Excellence (CSE) gibt es noch mehr Jugendliche wie sie, so verspricht ihr Elliot. Kurzer Hand macht sie sich auf den Weg zu ihm, in der Hoffnung, an der CSE endlich ihren Platz im Leben zu finden und den Zorn in ihrem Inneren unter Kontrolle zu halten. Doch dann verschwindet eine Mitschülerin und die Ereignisse überschlagen sich.

Die Idee, mit den sieben Todsünden zu spielen, gefiel mir wahnsinnig gut. Und dann auch noch verknüpft mit dem Flair eines britischen Internats!
Keira ist keine 0815-Protagonistin, schon allein ihr Laster macht sie zu etwas außergewöhnlichem. Der so schnell überbrodelnde Zorn in Keira wurde anfangs wirklich gut beschrieben. Keira ist keine Protagonistin, mit der ich mich identifizieren kann, doch sie ist so interessant, dass ich ihr gerne durch die Geschichte folgte.
Sie wurde sehr gut und authentisch beschrieben, so dass ich sie mir bildlich vorstellen konnte.
Die Nebencharaktere hingegen gefielen mir zwar auch gut, waren jedoch fast alle sehr flach gehalten. Die Ausnahmen waren nur Elliot, der als Sucher durchs Land fährt und Saligias aufspürt und die Leiterin der CSE Ms Killingworth. Alle weiteren wirkten sehr blass und farblos. Da es relativ viele weitere Nebencharaktere gab, blieben manche von ihnen auf der Strecke. Ein wenig mehr Beschreibung dieser Charaktere hätten diese authentischer wirken lassen, mehr Ecken und Kanten wären von Vorteil gewesen. Für ein Jugendbuch mag das vertretbar sein, ich hätte mir nur ein wenig mehr gewünscht. Trotzdem gefielen mir viele der Charaktere, vor allem auch wegen der Laster, die sie verkörperten.
Die Darstellung der Laster fand ich grandios, die Autorin hat sich wirklich viele Gedanken um das Drumherum gemacht, was mir sehr gut gefiel. So wurde auch immer wieder erwähnt, in welchen Positionen Absolventen der CSE arbeiten und welches Laster sich für welchen Beruf gut eignet.
An sich hat mich an der Geschichte vieles sehr überzeugen können, was ich jedoch nicht so gut gelungen fand, ist die eher gezwungene „Liebesgeschichte“. Diese kündigt sich schon sehr früh im Buch an und wirkte auf mich eher konstruiert. Zum Glück spielt sie sich in großen Teil eher im Hintergrund ab und steht bis auf ein paar Passagen nicht so sehr im Vordergrund. Hier hätte es mir einfach deutlich besser gefallen, wäre nicht noch eine Liebesbeziehung erzwungen worden. Keira hat tatsächlich genug Dinge, mit denen sie sich lieber gedanklich auseinandersetzen könnte.
Ein Personenverzeichnis am Ende und eine Übersicht über die Hauptlaster am Anfang haben mir leider sehr gefehlt. Vor allem zu Beginn des Buches und dem Eintreffen im Internat fiel es mir schwer, die vielen Namen und Begriffe sofort auseinanderzuhalten. Mir hätte es besser gefallen, wenn ich diese noch einmal gesondert vom Text hätte nachsehen können.
Der Schreibstil gefiel mir gut, die vielen eher kurzen Hauptsätze lassen den Leser schnell vorankommen. Der Spannungsbogen baute sich kontinuierlich auf und nahm zum Ende hin nochmal sehr an Fahrt auf.
Auch wenn ich die Personen zu Beginn nicht gut auseinander halten konnte, so legte sich das im Laufe der Geschichte. Dies wurde vor allem dadurch unterstützt, dass man den Charakteren durch die Beschreibung ihres Handelns und Auftretens relativ schnell einen Bezug zu ihrem Laster zuordnen konnte. Diese Beschreibungen sind der Autorin wirklich sehr gelungen und trugen viel zum Verstehen bei.
Am Ende blieben mir viele Fragen noch zu unbeantwortet, viele Handlungsstränge sind noch nicht miteinander verknüpft. Da es sich aber – anders als zu Beginn von mir angenommen – um einen Reihenauftakt handelt, ist dies nur verständlich. Ich möchte nun unbedingt erfahren, wie es weitergeht und warte gespannt auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Wunderbarer Schreibstil und interessante Charaktere

Das gefälschte Siegel
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In einer Kammer liegt bewacht von einer Gruppe Steinerner Wächter eine Schriftrolle, die einen Dämon beherbergt. Doch ist dieser Dämon noch immer in ihr gebannt?
Um diese Frage zu beantworten machen sich ...

In einer Kammer liegt bewacht von einer Gruppe Steinerner Wächter eine Schriftrolle, die einen Dämon beherbergt. Doch ist dieser Dämon noch immer in ihr gebannt?
Um diese Frage zu beantworten machen sich Prinz Tymur, der Steinerne Wächter Lorcan, die Magierin Enidin und der Fälscher Kevron auf den Weg zu den Alfeyn, jenem vergessenen Volk in einer anderen Welt.

Es ist wirklich sehr erfrischend, mal ein Buch zu lesen, in dem keiner der Charaktere wirklich ein Sympathieträger ist. Jeder von ihnen hat seine Macken und nicht so positiven Eigenschaften. Doch erstaunlicher Weise sind die Charaktere dadurch sehr greifbar und fühlen sich real an. Ich mochte eigentlich keinen von ihnen gerne, aber es interessierte mich durchaus, was aus ihnen wird und eine grundlegende Abneigung gegenüber Einzelnen wollte sich auch einfach nicht einstellen.
Tymur kann sich gut in andere Menschen hineinversetzen und ist sehr wortgewandt, doch diese Gewandtheit kann in einem Moment schmeichelnd, im nächsten aber sofort sehr grausam sein.
Kevron hat sich schon fast aufgegeben, er versinkt in Selbstmitleid, hält sich selber für einen Feigling und schwach und ist dem Alkohol und Drogen vollkommen verfallen. Doch Seite für Seite öffnete er mir mehr die Augen für seinen Schmerz und sein Innenleben. Ich verstand und litt mit ihm. Und dann zeigt er dem Leser, was eigentlich in ihm steckt und was Loyalität bedeuten kann.
Enidin ist furchtbar arrogant und hält wirklich große Stücke auf sich. Doch auch hier muss ich zugeben, dass ich sie ab und an wirklich richtig toll fand. Warum soll man denn nicht mal stolz sein auf Dinge, die man sich hart erarbeitet hat und es anderen auch zeigen? Im Prinzip ist sie die Stimme, die für Selbstbewusstsein wirbt. Nur, dass sie an der ein oder anderen Stelle ein wenig zu selbstbezogen schreit.
Und Lorcan könnte der Ritter in strahlender Rüstung sein, doch seine willenlose Verfallenheit der Gefühle und seine im Hintergrund mitklingenden Vorurteile vernichteten diesen Eindruck etwas.
Kurzum, keiner der Charaktere ist ein glänzender, polierter Schönling ohne Fehl und Tadel. Hier sind die Charaktere, nach denen ich schon lange gesucht habe. Menschen, wie du und ich mit guten aber auch schlechten Seiten. Einfach eine eigenständige, ungeschönte Persönlichkeit.
Das einzige, was mich wirklich lange Teile des Buches über gestört hat, ist die blinde Liebe, die Enidin plötzlich befällt. Ich bin kein Fan von Insta Love – egal in welchem Genre – und hier störte es mich schon etwas. Zum Glück legt sich das Ganze irgendwann, aber vor allem in der ersten Hälfte fiel mir dies sehr negativ auf. Auch fand ich es ein wenig schade, dass Enidin die einzige Frau ist, die in diesem Buch die Handlung vorantreibt. Ein wenig mehr weibliche Unterstützung wäre wirklich fabelhaft und wünschenswert gewesen.
Der Schreibstil ist so beschreibend, das die Welt und die Charaktere unglaublich lebhaft erscheinen. Mir hat er wirklich gut gefallen. Diese detailreichen und ausgeschmückten Sätze führen zu ein wenig Länge. Gestört hat mich das nicht, im Gegenteil, ich fand den eher ruhigen Ton wirklich gelungen und langweilte mich nie. Hatte ich das Buch einmal in Händen, so verschlang ich Kapitel um Kapitel. Wer nach einem Pageturner sucht, dem kann ich das Buch von daher nicht empfehlen. Wer sich auf ein paar Längen und Erzählungen einstellt, der wird viel Freude mit dem Buch haben.
Das Ende hingegen ist an Spannung kaum zu überbieten und der Cliffhanger ließ mich mit dem unbefriedigenden Gefühl und der Lust nach mehr zurück. Den zweiten Teil werde ich von daher mit Spannung erwarten.
Die Handlung an sich ist wirklich toll gestalten, so mancher Plot-Twist kam durchaus unerwartet und konnte mich sehr positiv überraschen. Man merkt Seite für Seite wie viele Ideen und Gedanken die Autorin im Buch verwoben hat. Ich gehe mit einem sehr positiven Gefühl aus der Geschichte und bin erleichtert, dass sich die Eindrücke anderer Rezensenten für mich nicht bewahrheitet haben.
Ein gelungener Auftakt einer Reihe, die viel Potential bereithält. Ich bin wirklich sehr gespannt auf den Verlauf der Geschichte.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Kurzweiliger (überspitzter) Ausflug in die Welt des deutschen Adels

Schund und Sühne
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Kat, Groschenromanautorin aus Berlin hat ein Stipendiumsplatz ergattern können. Sie darf in dem Schloss der Familie Schell mit ihnen leben und dort schreiben!
Doch Kat merkt schnell, dass hinter der Fassade ...

Kat, Groschenromanautorin aus Berlin hat ein Stipendiumsplatz ergattern können. Sie darf in dem Schloss der Familie Schell mit ihnen leben und dort schreiben!
Doch Kat merkt schnell, dass hinter der Fassade des Adels Dinge stecken, die sie so nicht erwartet hätte. Denn der Prinz ist schwul und darf es nicht sein, seine Mutter leidet an Depressionen, die keiner sehen möchte. Sein Vater verschließt sowieso die Augen vor allem und seine Schwester trauert einem Prinzen hinterher, der sie abgewiesen hatte.

Anna Baseners erster Roman „Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte“ hat mir gut gefallen. Ich freute mich sehr, als ich sah, dass sie ein weiteres Buch (und dann noch mit diesem Titel) veröffentlicht hatte.
Es handelt sich bei „Schund und Sühne“ nun wirklich nicht um hochtrabende Literatur. Es ist seichte Unterhaltung, die Handlung kann sozusagen wie bei einer Daily Soap einfach nebenher mitlaufen. Ich hatte eine vergnügliche Lesezeit, wurde gut unterhalten und hatte bei dem Klappentext auch keine all zu großen Erwartungen beziehungsweise wurde gut auf die Handlung eingestimmt.
Kat hat mir als Protagonistin des Buches wirklich gut gefallen. Sie war für den Leser ein wenig die Stimmer der Vernunft wenn der Adel mal wieder etwas ausfällig wurde.
Der Adel hat so seine Marotten und Eigenheiten, wurde aber doch nie herablassend beschrieben.
Die Charaktere wurden alle samt toll beschrieben, an ein paar Stellen hatte ich mir nur noch etwas tiefergreifende Beschreibungen gewünscht, doch das ist vielleicht etwas viel verlangt.
Das Ende hat mir persönlich dann nicht ganz so gut gefallen. Irgendwie passte es nicht so ganz zum Rest der Geschichte.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, so ehrlich und offen wie auch bei der Omma. Besonders gut gefallen hat mir auch der aktuelle Stand der Dinge. Es wird hier und da Bezug genommen zu Dingen, die zeitnah und aktuell passiert sind.
Das Buch sollte mich auf den gerade mal 240 Seiten kurzweilig unterhalten und vom Alltag ablenken. Und genau dies ist der Autorin wunderbar gelungen.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Netter Kurzband für Zamonien Fans

Weihnachten auf der Lindwurmfeste
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Weihnachten liegt zwar wieder in weiter Ferne, doch zur Einstimmung auf den neuen Zamonien Band „Der Bücherdrache“, wollte ich endlich den Kurzband „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ lesen.
Vorab hatte ...

Weihnachten liegt zwar wieder in weiter Ferne, doch zur Einstimmung auf den neuen Zamonien Band „Der Bücherdrache“, wollte ich endlich den Kurzband „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ lesen.
Vorab hatte ich schon in ein paar Rezensionen reingeguckt und wusste in etwa, was auf mich zukommt. Und inhaltlich war es genau das, was ich erwartet hatte, wenn nicht sogar ein wenig mehr. Denn auch wenn ich nicht in allen Punkten mit Hildegard von Mythenmetz übereinstimme, so fanden doch auch etliche relevante Kritikpunkte ihren Platz in diesem Buch. Einen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer stehen zu haben ist für mich einfach Weihnachten durch und durch. Doch ist dies nun wirklich nicht gerade umweltfreundlich und auch überhaupt nicht nachhaltig. So kann ich nun sagen, dass ich nach gerade einmal knapp 60 Seiten Text doch viel über das Gesagte nachgedacht habe und die Kritik durchaus anregt, um in sich zu gehen und sein eigenes Tun und Handeln während der Weihnachtszeit zu überdenken. Beziehungsweise um ein wenig über unsere Gesellschaft zu schmunzeln und sich das eigene Handeln einmal aus einer anderen Sicht vor Augen zu führen.
Neben den offensichtlichen Kritiken an Hamoulimepp liefert Mythenmetz aber auch ein paar kleine Informationen am Rande, die mir sehr gefielen. Zum Beispiel, wie viele Lindwurm-Instrumente es eigentlich gibt.
Die Taxonomischen Tafeln illustriert von Lydia Rhode gefielen mir auch ganz gut, auch wenn ich nicht der größte Fan der Zeichnungen beziehungsweise der Art der Zeichnung bin und wahrscheinlich auch nicht mehr werde. Trotzdem fand ich sie ganz unterhaltsam.
Alles in allem ist dieser Band in meinen Augen wirklich nur für eingefleischte Zamonien-Anhänger oder Mythenmetz-Fans. Ich selber bin nun sehr dankbar für die kleinen Denkanstöße und hatte eine schöne – wenn auch sehr kurze – Lesezeit.