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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2021

Durchschnittlich gut, aber trotzdem spannend

Die Verlorenen
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Ich bin kein richtiger Thriller-Fan, doch ab und an mache ich gerne Abstecher in andere Genres und da ich die David Hunter Reihe des Autors sehr spannend fand, war ich gespannt auf den Auftakt einer neuen ...

Ich bin kein richtiger Thriller-Fan, doch ab und an mache ich gerne Abstecher in andere Genres und da ich die David Hunter Reihe des Autors sehr spannend fand, war ich gespannt auf den Auftakt einer neuen Reihe von Simon Beckett.

Es kommt wahrlich selten vor, aber dieses Buch war für mich der Inbegriff von Durchschnitt. Ich fand es nicht langweilig und öde, aber auch nicht so spannend, dass es mich vom Hocker gerissen hätte.
Ich wurde wirklich gut unterhalten, es war merklich Spannung vorhanden und ich wollte wissen, wie die Geschichte ausgeht, aber das Buch hat jetzt nicht mein Innerstes berührt, mich aufgewühlt oder vor Spannung zappeln lassen.
Die Geschichte hat einzig und allein eines erfüllt: Mich passabel unterhalten. Und das ist genau das, was ich erwartet habe. Na klar, ich hätte es schon toll gefunden, wenn die Geschichte etwas mehr Emotionen in mir ausgelöst hätte. Aber das ist vollkommen ok, es ist einfach ein solides 3-Sterne-Buch.
Und für mehr Sterne verfügte die Handlung doch über ein paar zu viele Schwachstellen.
Während ich bei David Hunter immer das Gefühl hatte, beim Lesen noch etwas zu lernen, fühlte sich das Begleiten von Jonah Colley einfach etwas stumpf an. Trotz massiver Verletzungen humpelte er durch die Handlung, konnte entkommen, bekam nochmal eins auf den Deckel, tappte im Dunkeln herum und prügelte sich etwas.
Die weiteren Charaktere blieben sehr blass und farblos, vielleicht waren es einfach zu viele Charaktere, die immer wieder schnell von der Bildfläche verschwanden, um sie detailliert in die Handlung einfließen zu lassen.
Der Plot an sich konnte mich nur an einer Stelle überraschen, ansonsten waren die erwarteten Twists leider etwas vorhersehbar.

Ich habe das Hörbuch gehört und war ganz angetan, dass Johannes Steck nach der Vertonung der David Hunter Reihe auch die neue Reihe rund um Jonah vertont. Ich mag ihn als Sprecher wirklich sehr und mit seiner rauchigen Stimme trägt er wirklich gut zu der düsteren Stimmung im Hintergrund bei.

Trotz allem erschaffte Simon Beckett ein wirklich flottes Tempo, so dass ich das Hörbuch innerhalb weniger Tage durchgehört hatte.
Ich werde auf jeden Fall auch den nächsten Band um Jonah Colley lesen/hören und meine Erwartungen einfach etwas runterschrauben.

Für Fans von Thrillern beziehungsweise Krimis rund um etwas vom Leben gezeichnete Ermittler kann ich das Buch dennoch auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Traf leider überhaupt nicht meinen Humor

Du bleibst mein Sieger, Tiger
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Auch wenn ich von der Altersklasse noch sehr weit entfernt vom Alterspubertier bin, so wollte ich einfach mal wieder ein humorvolles, witziges Buch in meinen Alltag einbinden. Ab und an darf es eben auch ...

Auch wenn ich von der Altersklasse noch sehr weit entfernt vom Alterspubertier bin, so wollte ich einfach mal wieder ein humorvolles, witziges Buch in meinen Alltag einbinden. Ab und an darf es eben auch mal etwas leichtere (Lese-)Kost sein.
Leider wurde mein Humor in diesem Buch überhaupt nicht getroffen. Doch das ist vollkommen in Ordnung, Geschmäcker sind (zum Glück!) verschieden. Hier und da ein müdes Lächeln konnte mir das Buch immerhin verleihen.
Das Buch lag nun seit Erscheinungstermin bei mir auf meinem SUB und ist in meinen Augen wirklich nicht gut gealtert in dieser kurzen Zeit. Ja, man muss nicht immer alles zu ernst nehmen und ja, mir ist sehr wohl bewusst, dass hier absichtlich Übertreibungen als humorvolles Stilmittel genutzt werden. Aber ich finde es wirklich nicht lustig, wenn Veganer/Vegetariern mit Absicht Fleisch angeboten wird, nur um dann sagen zu können "Ätsch, du bist, was du isst." Das ist einfach daneben. Ob nun scherzhaft gemeint oder nicht.
Auch einige Äußerungen fand ich ziemlich sexistisch (Stichwort: Männerurlaub und das man Frauen hinterherrufen kann).
Alles in allem ein Buch, das ich schnell wieder vergessen werde und für das ich keine Empfehlung aussprechen kann.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Einzelband mit zu vielen Schwachstellen

Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
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Der Einstieg in das Buch verlief ziemlich holprig. Vielleicht bin ich durch all die hervorragenden Bücher des High Fantasy Genres zu verwöhnt, doch das Magiesystem wurde kaum erklärt, erst im Laufe der ...

Der Einstieg in das Buch verlief ziemlich holprig. Vielleicht bin ich durch all die hervorragenden Bücher des High Fantasy Genres zu verwöhnt, doch das Magiesystem wurde kaum erklärt, erst im Laufe der Geschichte erfährt der Leser immer wieder Bruchstücke, die in meinen Augen einfach nicht ausgereift genug waren. Auch die eigentliche Handlung startete so abrupt, dass es sich mehr wie ein Sprung ins kalte Wasser anfühlte. Alles in allem hätte eine strukturiertere Einführung der Protagonistin und des Magiesystems erheblich mehr zu einem einfacheren Verständnis der Welt geführt.

Vieles an der Handlung war für mich nicht nachvollziehbar.
So verachtet Fiana wortwörtlich ihre Kräfte, doch als sich ihr die Chance bot, auf diese Kräfte verzichten zu können, nimmt sie sie nicht an, sondern bleibt als Teilnehmerin des Kronenkampes bestehen.
Auch die Rolle des Königs und der Königin erfüllen überhaupt keinen Zweck – außer, dass die beiden scheinbar über die meisten Kräfte verfügen. Aber was genau sind die Aufgaben der beiden beziehungsweise der eigentliche Zweck der Magie? Warum wird die Auswahl der Königin und des Königs einzig auf die Stärke der Magie und nicht auf wichtige Führungsqualitäten gelegt (wie zum Beispiel politisches Geschick oder ganz generell Grundwissen über Politik und die Länder)?
Außerdem muss Fiana in einem Wettbewerb bestehen, in dem andere Teilnehmerinnen deutlich erfahrener im Umgang mit ihrer Magie sind, doch ein bisschen Meditation und ein, zwei Stunden Training regeln das ganze schon. Mary Sue lässt grüßen.
Auch die Liebesgeschichte entwickelte sich leider viel zu schnell, so dass echten Gefühlen zu wenig Platz geboten wurden und es sich zu sehr konstruiert anfühlte.
Gut gefallen hat mir hingegen die Freundschaft von Fiana und Ariana, die wirklich toll geschrieben war.

Des Weiteren gab es an einzelnen Stellen vollkommen unsinnige Passagen, so wird zum Beispiel nach Tee gefragt, aber Kaffee eingeschenkt. Da das Buch auch in Paperback Form auf den Markt kommt, müssen doch Testleser beziehungsweise ein Lektorat involviert gewesen sein. Da erwarte ich als Leser, dass solche Fehler auffallen und ausgemerzt werden.

Ich wollte das Buch wirklich mögen, musste mich aber viel zu sehr zum Lesen zwingen. Ungefähr bei der Hälfte hätte ich es am liebsten abgebrochen, aber ich bin froh, dass ich weiter durchgehalten habe. Denn ungefähr nach drei Vierteln des Buches konnte die Handlung mich doch ein wenig überraschen, es kam Fahrt in der Geschichte auf und ein, zwei Plottwists habe ich so nicht kommen sehen. Doch diese paar Seiten, die ich wirklich gut fand, konnten in der Gesamtbetrachtung leider nicht viel reißen. Schade!

Ganz lobend erwähnen möchte ich an der Stelle jedoch noch, dass es sich um einen Einzelband handelt. Gerade im Jugend-Fantasy-Bereich werden viel zu viele Reihen auf den Markt geschmissen. Ich finde es toll, dass die Autorin sich hier entschlossen hat, diesem Trend nicht nachzugehen.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Cosy Crime für gemütliche (und unterhaltsame) Lesestunden

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Die humorvolle Inhaltsangabe und die Begeisterungsstürme aus UK zogen mich sofort an, war ich doch auf der Suche nach unterhaltsamer Zerstreuung für die warmen Sommertage.
Anfangs etwas skeptisch, da ...

Die humorvolle Inhaltsangabe und die Begeisterungsstürme aus UK zogen mich sofort an, war ich doch auf der Suche nach unterhaltsamer Zerstreuung für die warmen Sommertage.
Anfangs etwas skeptisch, da die handelnden Personen nicht in meiner Altersklasse liegen, hatte ich nach nur ein paar Seiten alle Zweifel verloren und konnte mich voll und ganz in der Geschichte rund um Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim aus der Seniorenresidenz „Coopers Chase" fallen lassen.

Der Plot konnte mich ziemlich überraschen, da ich selber immer wieder rätselte, wer denn nun der Mörder sein könnte. Immer wieder lenkte der Autor mich in eine bestimmte Richtung und ich war mehr als einmal überzeugt, nun eindeutig zu wissen, wie das Buch ausgehen würde. Umso begeisterter war ich, dass der Autor seine Finten sehr stark betonte und relativ schnell wieder aufdeckte. So machte das Miträtseln bis zum Schluss erheblichen Spaß.

Die Charaktere sind allesamt sehr liebenswert und interessant beschrieben und das Quartett ergänzt sich toll durch die ganz eigenen Charaktereigenschaften. Der Autor hat es sich für mich an manchen Stellen etwas zu einfach gemacht, da vor allem Elizabeth teilweise ein paar Mary Sue Züge aufweist, doch driftete es nie in eine ernst gemeinte Richtung ab, sondern erinnerte mich mehr an eine skurrile Überspitzung a la Allan Karlsson von Jonas Jonasson - "überraschender Weise" wusste die Figur immer, was als nächstes unternommen werden müsste und besaß mitunter auch Mittel und Wege, das Unmögliche möglich zu machen.
Dennoch hatte ich einen Heidenspaß, dem Donnerstagsmordclub zu folgen - auch in ihrem Alltag.

Das Tempo der Handlung ist sehr abwechslungsreich. Von eher ruhigen Passagen, in denen der Leser einzelne Charaktere in ihrem Alltag begleiten, von Wünschen und Ängsten erfahren kann, bis hin zu etwas schnelleren Passagen, in denen die Handlung innerhalb weniger Seiten nur so dahin rauscht. Alles in allem ist das Buch aber kein rasanter Krimi, sondern besticht durch die Nähe zu seinen Charakteren und wird durch den Wunsch, mehr über sie zu erfahren, zu einem Pageturner im Anfangsstadium.

Donnerstagsmordclub war ein wunderbares Buch für abwechslungsreiche Lesestunden und genau die kurzweilige Unterbrechung des Alltags, die ich gebraucht habe.
Ich warte gespannt auf den nächsten Band im Januar 2022 und freue mich schon auf die Rückkehr des Donnerstagsmordclubs!

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Wie erwartet grandios

Die Mitternachtsbibliothek
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Matt Haig zählt seit "Ich und die Menschen" zu meinen absoluten Wohlbühl-Autoren - also zu den Autoren, bei denen ich schon vor dem Lesen der ersten Zeit weiß, dass mir das Buch wirklich gut gefallen wird. ...

Matt Haig zählt seit "Ich und die Menschen" zu meinen absoluten Wohlbühl-Autoren - also zu den Autoren, bei denen ich schon vor dem Lesen der ersten Zeit weiß, dass mir das Buch wirklich gut gefallen wird.
Umso mehr freute ich mich, dieses Buch in der Verlagsvorschau zu entdecken.
Auch wenn ich den Verlauf der Handlung und auch das Ende nach ein paar Kapiteln schon sehr vorhersehbar fand, so las ich dennoch mit voller Begeisterung weiter. Denn Matt Haigs wundervoller Schreibstil und Umgang mit seinen Charakteren macht einfach viel Freude.
Die Gedanken, was passiert wäre, hätte man in Situation xy anders gehandelt, kennt wahrscheinlich jeder. Aus diesem Grund fand ich es so spannend, aus Noras Sicht ihr Leben in den verschiedensten Facetten zu erleben. Und mitzubekommen, dass ein anderes Leben nicht unbedingt ein besseres sein muss.
Der Umgang mit Verzweiflung, Depressionen, Trauer und Wut war einfach toll ge- und beschrieben.
Auch wenn es ein belletristisches und fiktives Werk ist, so nehme ich mir doch viel aus diesem Buch mit.

Randbemerkung: Ich habe das Hörbuch gehört und kann dieses auch weiterempfehlen. Ich mochte Christoph Maria Herbst als Sprecher der anderen Bücher sehr gern, doch auch Anette Frier gefiel mir nach ein paar Kapiteln ganz gut.

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