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Veröffentlicht am 31.08.2020

Absolut empfehlenswert!

Die Spiegelreisende 3 - Das Gedächtnis von Babel
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Ophelia und Thorn sind zurück!
Drei Jahre ist Ophelia wieder zurück auf ihrer Heimatarche Anima. Ohne Kontakt zu Thorn.
Doch hat sie die Hoffnung nicht aufgegeben, ihn wiederzusehen. Als ihr eine alte ...

Ophelia und Thorn sind zurück!
Drei Jahre ist Ophelia wieder zurück auf ihrer Heimatarche Anima. Ohne Kontakt zu Thorn.
Doch hat sie die Hoffnung nicht aufgegeben, ihn wiederzusehen. Als ihr eine alte Postkarte in die Hände fällt, bricht Ophelia aus ihrem Dasein als Verbannte auf Anima aus und begibt sich auf die Reise nach Babel. Dort hofft sie, dem Geheimnis der Familiengeister näher zu kommen. Und Thron endlich wiederzusehen.
Ich bin ein absoluter Fan seit Stunde Null.
Natürlich hatte ich auch an dieses Band wieder hohe Erwartungen, mindestens jedoch, dass mich die Geschichte genauso begeistern würde wie auch schon die der beiden Vorgänger. Und auch mit Band 3 der Geschichte rund um Ophelia und Thorn ist Christelle Dabos wieder ein fantastisches Werk gelungen.

Ab der ersten Seite hatte mich das Buch in seinen Bann geschlagen und ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Früher wären diese Bücher die typischen „zu spannend um einzuschlafen, deswegen wird mit der Taschenlampe unter der Decke weitergelesen“-Bücher gewesen. Heutzutage muss ich nicht mehr mit der Taschenlampe heimlich unter der Bettdecke weiterlesen, doch an Schlaf war definitiv nicht zu denken. Denn die Geschichte rund um Ophelia war auf dieses Mal so fesselnd und ereignisreich.

Altbekannte Charaktere tauchen immer mal wieder auf, doch es gab auch etliche neue Gesichter, die auf liebevolle und detailreiche Art und Weise beschrieben wurden. Alle Charaktere hatten so viel Tiefe und fühlten sich so lebendig an. Christelle Dabos ist wahrlich eine einmalige Autorin!
Ophelia muss sich in diesem Band sehr sich selbst gegenüber behaupten und ist sehr auf sich gestellt. Das hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn ich viele der Nebencharaktere sehr ins Herz geschlossen habe und mir von diesen auch gerne mehr Präsenz gewünscht hätte.

Wie auch Anima und der Pol in den Vorgänger ist Babel ganz besonders detailreich beschrieben. Mich begeistert es immer wieder, mit wie viel Detailreichtum und Kreativität Christelle Dabos die Archen beschreibt, die auf ihre Art auch viel kreativen Freiraum bieten. Jede Arche ist besonders und die Atmosphäre immer wieder eine andere. Babel fühlte sich sehr geordnet an, strukturiert, fast zu perfekt. Aber Christelle Dabos schaffte es trotzdem, unterschwellig eine Spannung in diese doch mehr langweilig anmutende Atmosphäre einzubauen.

Ophelia schätze ich als Protagonistin sehr. Sie ist für mich endlich ein Charakter mit Ecken und Kanten, der eben nicht eine Mary Sue ist, sondern auch Fehler hat. Sie wirkt einfach nahbar und menschlich und ist mir hundertmal lieber als eine weitere 0815-Protagonistin.

Die Spiegelreisende gehört für mich auch nach diesem dritten Band zu einer der besten Buchreihen, die in den letzten Jahrzehnten erschienen ist.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Grundidee toll, Umsetzung eher schwach

Das Flüstern der Magie
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Fallon führt nach dem Tod ihrer Tante das Antiquitätengeschäft mitten in Edinburgh weiter. Was für manch anderen 19-Jährigen unglaublich langweilig klingt, ist das Antiquitätengeschäft für Fallon ein wahr ...

Fallon führt nach dem Tod ihrer Tante das Antiquitätengeschäft mitten in Edinburgh weiter. Was für manch anderen 19-Jährigen unglaublich langweilig klingt, ist das Antiquitätengeschäft für Fallon ein wahr gewordener Traum. Denn endlich kann sie sich etwas von ihren Eltern lösen und ihnen beweisen, was in ihr steckt. Und außerdem ist da natürlich noch das Archiv. Die Antiquitäten dienen nur der Tarnung, denn Fallon wahre Aufgabe ist es, magische Gegenstände aufzuspüren und zu archivieren. Doch als sie eines Nachts Reed kennenlernt, droht ihre Tarnung aufzufliegen und die Bewohner Edinburghs ins Chaos zu reißen.

Von der Autorin habe ich bisher mehr YA Bücher gelesen, schleiche aber schon seit einer Ewigkeit um die Reihe "Die Krone der Dunkelheit" herum. Ich liebe Fantasy, vor allem High Fantasy mit facettenreichen Charakteren und bombastischem Worldbuilding. Ich hatte die Befürchtung, dass Die Krone der Dunkelheit nur als High Fantasy angepriesen wäre, jedoch wenig dahintersteckt. Von daher wollte ich mit "Das Flüstern der Magie" ausloten, wie die Autorin sich im Fantasy-Genre darstellt.
Leider wurde ich von dem Buch jedoch etwas enttäuscht.

Die Grundidee, dass Magie existiert und nur eine bestimmte Gruppe von Menschen das Flüstern, das magische Objekte umgibt, wahrnehmen können, fand ich sehr interessant. Und bei der Verwendung der passenden Vokabeln für den Beruf des Archivars schlug mein Herz gleich ein bisschen doller - schließlich habe ich das ganze studiert!
Fallon als Hauptcharakter gefiel mir grundlegend gut. Ich fand es toll, dass sie selbstständiger und etwas zielstrebiger war als andere Charaktere im Urban Fantasy Genre.
Auch das Setting war toll gewählt. Die Autorin verbrachte mehrere Monate in Edinburgh und man kann wirklich spüren, wie oft sie durch Edinburghs Straßen lief. Die Beschreibungen der Stadt waren toll und atmosphärisch gut geschrieben.

Grundlegend stimmte für mich also ziemlich viel, doch die Umsetzung war mir an etlichen Stellen noch zu schwach. Verwöhnt mit komplexen Magiesystemen, die mir als Leserin vom Autor nach und nach erklärt werden, blieben mir hier zu viele Fragen offen. Wie funktioniert die Magie? Warum gibt es magisch Objekte? Seit wann gibt es magische Objekte? Warum kann ausgerechnet der Kreis der Archivare das Flüstern wahrnehmen?
An zu vielen Stellen hat es sich die Autorin durch die Verwendung einer „Deus ex machina“-Person Problematiken und scheinbar ausweglose/schwierige Situationen die Handlung sehr einfach gemacht. Fallons bester Freund, Jess, der auch ein Archivar ist beziehungsweise als Mittelsmann für die Archivare beim Aufspüren der magischen Objekte hilft, kann und weiß einfach alles. Fallon braucht ihn nur anzurufen oder ihm eine SMS zu schreiben und ihr öffnen sich – wortwörtlich – alle Türen auf Knopfdruck. Ich finde solche Charaktere, die auch nur dann in Erscheinung treten, wenn sie dringend gebraucht werden und für den Rest der Handlung links liegen gelassen werden, einfach unglaubwürdig und finde es mehr als schade, wenn sich Autoren dieses billigen Tricks bedienen.

Die Charaktere blieben leider bis auf ein paar Stellen sehr flach und gingen wenig in die Tiefe. Deswegen waren auch etliche Beziehungen und Charakterentwicklungen am Ende für mich nichtssagend und bedeutungslos.

Schade, die Grundidee hat mir so gut gefallen!

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Spannender Auftakt, aber sehr brutal beschrieben

Der Mond des Vergessens
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Es herrscht Krieg im Land der Fünf Inseln. Der ergeizige Prinz von Sør Sevier - Aeros Raijael - führt sein Heer von Fanatikern von Insel zu Insel und bringt nichts als Leid.
Prinzessin Jordalyn von Gul ...

Es herrscht Krieg im Land der Fünf Inseln. Der ergeizige Prinz von Sør Sevier - Aeros Raijael - führt sein Heer von Fanatikern von Insel zu Insel und bringt nichts als Leid.
Prinzessin Jordalyn von Gul Kann kämpft um ihre eigene Bestimmung und versucht, ihren Platz in der Welt zu finden.
Nail, der als Waise seinem Meister Shawcroft zu Gehorsam verpflichtet ist, versucht, seinen eigenen Weg zu gehen und den Zwängen unter Shawcroft zu entfliehen.
So unterschiedlich das Leben all dieser Personen ist, so scheinen ihre Wege doch miteinander verknüpft zu sein.

Ich kaufe Bücher von der Hobbit Presse inzwischen einfach blind, denn so gut wie jedes Buch des Verlags trifft voll meinen Geschmack. Wenn Hobbit Presse irgendwo draufsteht, erwarte ich High Fantasy, extrem gutes Worldbuilding und interessante Charaktere.
Und genau dies fand ich - wie erwartet - auch in "Der Mond des Vergessens".

Der Einstieg in die Handlung war etwas holprig und ich fiel mehr in die Geschichte hinein. Ein flüssiger Start war es definitiv nicht, doch weil ich bisher von der Auswahl des Verlags (fast) nie enttäuscht wurde, blieb ich dran. Und wurde belohnt!
Nach den ersten Kapiteln schon hatte mich die Handlung voll in ihren Bann gesogen. Zum Glück war dies mein Urlaubsbuch, so dass ich guten Gewissens Seite um Seite verschlingen konnte.

Es gibt mehrere Erzählstränge und Perspektiven, die sich Kapitel für Kapitel ändern. Ich mag solche Wechsel in Büchern wirklich sehr gerne, da so auf tolle Art und Weise dem Leser Informationen vermittelt werden können, die ein einzelner Charakter nicht besitzt.
Die vielen verschiedenen Charaktere waren toll beschrieben und detailliert ausgearbeitet, so dass niemals eine Durchmischen der Charaktere bestand. Jeder von ihnen - und es waren doch einige, die auf den fast 900 Seiten auftraten - verfügte über genug Wiedererkennungswert und war detailreich beschrieben.
Besonders gelungen waren die Religionen und Glaubensrichtungen. Hier erwarte ich von den folgenden Bänden noch mehr Informationen, inwiefern die Religionen miteinander zusammenhängen, auf welchen Ursprüngen sie fußen und warum es zu einer solchen Spaltung der Gesellschaft kam.
Im Zentrum der Geschichte steht die Sage um fünf Kriegerengel, die abhängig von der jeweiligen Religion eventuell wiedergeboren wurden.
Aber ist wirklich die Person, die sich für einen solchen Kriegerengel hält auch diejenige, auf die die Prophezeiung zutrifft?

Ein wenig negativ aufgefallen ist mir die Brutalität, die vor allem in kriegerischen/kämpferischen Szenen auftritt. Ich finde es sehr gut, dass der Autor die Bestialität des Krieges nicht beschönigt oder romantisiert, doch gab es Passagen, die einem wirklich auf den Magen schlagen können. Triggerwarnung: Es werden Gräueltaten - auch an Kindern - sehr detailliert beschrieben.

Dennoch bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil!

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Veröffentlicht am 05.11.2019

Eine starke, weibliche Stimme der High Fantasy Welt, die mich restlos begeistern konnte

Der Untergang der Könige
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Khirin wächst behütete von seinem Vater Surdyeh, einem blinden Musiker, und der Bordellbesitzerin Ola auf. Während er tagsüber zusammen mit seinem Vater auftritt, schleicht er sich nachts raus, um zu stehlen. ...

Khirin wächst behütete von seinem Vater Surdyeh, einem blinden Musiker, und der Bordellbesitzerin Ola auf. Während er tagsüber zusammen mit seinem Vater auftritt, schleicht er sich nachts raus, um zu stehlen. Doch einer seiner Einbrüche geht schief und Khirin sieht sich mit Problemen konfrontiert, die ein Ausmaß annehmen, mit dem er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hätte.
In seiner Welt voller Magie, Intrigen, Gewalt und bevölkert von unglaublichen Lebewesen wie uralten Drachen und Göttern muss Khirin sich von nun an behaupten.

Schon in der Verlagsvorschau der Hobbit Presse stach mir dieses Buch ins Auge. Nicht wegen des schlichten Covers oder des Titels, sondern wegen des Autorennamens. Denn High Fantasy – mein liebstes Genre – ist tatsächlich eine eher von männlichen Autoren dominierte Sparte in der Buchwelt.
Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich nur aus diesem Grund so gespannt auf die Geschichte war, denn der Klappentext ist so nichtssagend, dass der mich einfach nicht vom Hocker reißen konnte.

Es war definitiv nicht Liebe auf den ersten Blick zwischen „Der Untergang der Könige“ und mir.
Abwechselnd erzählen Khirin und seine Wächterin Klaue die Geschichte von Khirins Leben – zumindest bis zu dem Punkt seiner Gefangennahme. Doch wird die Geschichte von den beiden nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt, sondern in einem steten Wechsel. Khirins Part setzt zu einem viel späteren Zeitpunkt in seinem Leben an und Klaues Strang seines Lebens vor diesem. Ich brauchte einige Kapitel, um mich in der Geschichte zu sortieren und kaum hatte ich mich eingewöhnt, so kam der nächste stilistische Kniff der Autorin. Denn die Geschichte ist durchsetzt von Fußnoten, die sehr detailliert historische Personen, Gegenstände oder Ereignisse der Welt kommentierten.
So vergingen 200 Seiten und ich hatte noch immer nicht das Gefühl, wirklich zu verstehen, was die eigentliche Geschichte des Buches nun sein sollte.
Um vorweg zu greifen: Ich ahne erst jetzt, was eventuell in den beiden folgenden Bänden thematisiert werden könnte. Und bin restlos begeistert!

Ja, es war nicht Liebe auf den ersten Blick, sondern eine Anziehung, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr und mehr aufbaute und mich regelrecht süchtig werden ließ.
Auch wenn der Start in die Geschichte lange dauerte, ich mich wirklich auf das Buch konzentrieren musste, so erhöhte sich doch mehr und mehr mein Tempo und die letzten 300 Seiten des Buches musste ich einfach am Stück lesen, da ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zu spannend war der durchdachte Plot, zu sehr waren mir einige Charaktere ans Herz gewachsen. Und Jenn Lyons schaffte es immer wieder aus Neue, mich zu überraschen.

Auf Grund der Vielschichtigkeit der Geschichte kann das Buch nicht zwischen Tür und Angel gelesen werden. Das musste ich „schmerzlich“ am eigenen Leib erfahren, als ich versuchte, das Buch in der Bahn auf dem Weg in die Uni zu lesen. Da ich mich einfach nicht genug auf die Handlung konzentrieren konnte, verpasste ich wichtige Schritte und musste die Szenen noch einmal in Ruhe zu Hause lesen. (Außerdem tut es nach einer halben Stunde ganz schön in den Fingern weg, wenn man diesen Wälzer mit einer Hand hält. Auch hiervon kann ich nur abraten...)
Neben dem Wechsel der Zeiten und der Fußnoten ist die Handlung selber sehr vielschichtig und anspruchsvoll. Charaktere sind mitunter nicht die, die sie zu sein scheinen beziehungsweise vorgeben, verwandtschaftliche Beziehungen sind so eng verwoben und verstrickt und werden doch aufgelöst und neu verknüpft und die Handlungsorte können ebenso schnell wechseln wie Loyalitäten in dieser Geschichte.
Zugegeben, ein paar Namen mit anderen Anfangsbuchstaben als „K“ und „T“ hätten die Verwirrung mehr eindämmen können.

Jenn Lyons hat es geschafft, sich mit ihrem einmaligen und fantastischen Schreibstil verknüpft mit ihrem Geschick für kniffreiche Handlungen und Plottwists etwas holprig aber unumgänglich neben High Fantasy „Meister“ wie Rothfuss oder Sanderson zu stellen. Und kann sich an diesem Platz definitiv behaupten.

Ich kann die Veröffentlichung des zweiten Bandes nicht erwarten und verbleibe voller Hoffnung in diese weibliche Stimme der High Fantasy!

Veröffentlicht am 31.10.2019

Tolle Umsetzung der ernsten Thematik

Über die Grenze
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Gerda ist fasziniert von den Geschichten der „Die drei Musketiere“ und würde am liebsten den ganzen Tag zusammen mit ihrem Bruder Otto Schwertkämpfe durch ihr Haus in Norwegen ausfechten. Doch dann geraten ...

Gerda ist fasziniert von den Geschichten der „Die drei Musketiere“ und würde am liebsten den ganzen Tag zusammen mit ihrem Bruder Otto Schwertkämpfe durch ihr Haus in Norwegen ausfechten. Doch dann geraten ihreEltern in Schwierigkeiten und Gerda muss ihre Musketier-Qualitäten im echten Leben unter Beweis stellen. Denn von diesen hängt das Leben von Sarah und Daniel ab, zwei jüdischen Kindern, die vor den Nazis über die Grenze nach Schweden zu ihrem Vater flüchten müssen.



Die Gräueltaten und den Schrecken der Nazis für Kinder gerechnet einzufangen und zu vermitteln halte ich für sehr schwierig. Aber gleichzeitig auch für so unheimlich wichtig.

Ich war deswegen sehr gespannt auf die Umsetzung der Autorin und wie die Geschichte den Balanceakt zwischen Wissensvermittlung und unterhaltender Handlung meistern würde.

Schon ab dem ersten Kapitel war ich gefangen von der Art und Weise, wie Maja Lunde ihre Charaktere auftreten ließ.

Die eher impulsive und stürmische Gerade stand in tollen Kontrast zu ihrem rationalen und ruhigerem Bruder Otto.

Als wäre der marsch Richtung Schweden für vier Kinder nicht schon genug, so geraten die vier immer wieder in Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten waren gut in die Geschichte eingebunden und vermittelten so auf sehr einfühlsame Weise ein etwaiges Bild der damaligen Zeit. So ist die vermeintlich nette, alte Dame nur so lange nett bis sie von der religiösen Zugehörigkeit von Sarah und Daniel erfährt. Doch es gibt neben den Nazis, die die Kinder verfolgen, auch wirklich hilfsbereite und offenherzige Menschen.

Themen wie Freundschaft, Vertrauen und Schicksalsschläge werden ebenso behandelt wie die Streitigkeiten unter Geschwistern.

Der Schreibstil ist dem Alter (vom Verlag empfohlen ab 9 Jahren) angepasst mit vielen eher kurzen Hauptsätzen und sehr wenigen Nebensätzen. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und das Buch mit gerade einmal 192 Handlungsreisenden Seiten nicht zu dick. Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf. Das Buch eignet sich auch toll zum Vorlesen.

Und obwohl ich definitiv Nichtzulassungen Zielgruppe gehöre, habe ich das Buch wirklich genießen können und für toll befunden. Ich kann es dementsprechend auch an interessierte Erwachsene empfehlen.