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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2019

Gut durchdachter Plot mit unheimlich interessanter Ausgangssituation

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Bevor ich mit meiner Rezension richtig beginne, möchte ich an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen: Ich habe das Buch ohne viel Wissen gelesen, bis auf ganz grundlegende Empfehlungen anderer, die ...

Bevor ich mit meiner Rezension richtig beginne, möchte ich an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen: Ich habe das Buch ohne viel Wissen gelesen, bis auf ganz grundlegende Empfehlungen anderer, die wenig in die Tiefe gingen, habe ich vom Inhalt und der Storyline kaum etwas erfahren. Ich kann von daher nur jedem interessierten Leser empfehlen, das Buch einfach in die Hand zu nehmen und sich den Spaß der Entdeckungen nicht durch Hinweise in Rezensionen nehmen zu lassen.
Je weniger Ahnung man von der Geschichte hat, desto mehr wird man von dem sog der Geschichte mitgenommen werden!

Die Familie Hardcastle lädt zu einem Maskenball auf dem Anwesen Blackheath ein. Doch der Abend endet in einer Tragödie, wird doch die Tochter der Hardcastles – Evelyn – ermordet. Doch dies ist nicht der erste Mord, der auf Blackheath begangen wurde. Aber wer ist der Täter?
Mit dieser Frage sieht sich auch Aiden konfrontiert, dem eine Aufgabe von einem maskierten Mann übertragen wird. Kann er den Mord als Erster aufklären, darf er Blackheath verlassen, gelingt ihm dies nicht, ist er weiterhin gefangen in der Geschichte. Denn Aiden erwacht jeden Tag in dem Körper eines anderen Gastes und erlebt den selben Tag immer und immer wieder.

Da ich schon viele positive Äußerungen über das Debüt von Stuart Turton gehört hatte, war meine Neugier geweckt worden. Zugegeben, „Täglich grüßt das Murmeltier“ gehört nicht zu meinen liebsten Filmen und Bücher mit ähnlichen Ausgangssituationen wie zum Beispiel das Jugendbuch „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“, konnten mich bisher nicht ganz vom Hocker hauen.
Doch „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ zog mich so sehr in seinen Bann, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe.

Aiden, der den Mord an Evelyn aufklären soll, um Blackheath zu entkommen, erwacht jeden Morgen in einem neuen Körper eines Wirtes. Dabei stehen all die Wirte in irgendeiner Verbindung zu Evelyn und sind geladene Gäste der Hardcastles.
Eine detailreiche Charakterbeschreibung würde bei diesem Buch wirklich den Rahmen einer Rezension sprengen, erwacht Aiden doch in verschiedenen Wirten im Laufe der Geschichte. Doch ganz klar herausstellen kann ich an dieser Stelle, dass jeder der Wirte auf seine ganz eigene Art und Weise porträtiert wurde und sich die Charaktere wirklich grundlegend voneinander unterschieden.
Während der eine Wirt eher weichlich war, suchte der andere regelrecht die Konfrontation. So kann in diesem speziellen Fall nicht von einem Protagonisten geredet werden, sondern vielmehr von verschiedenen Hauptcharakteren.

Der Plot war unglaublich gut durchdacht, dicht verwoben und am Ende doch gut verknüpft. Während sich beim Lesen ab und an mein Kopf drehte, um die einzelnen Stränge in logische Verbindung zu setzen, behielt Turton mit einer Lässigkeit die Zügel in der Hand und gab erst zum Ende der Geschichten hin alles preis.
Die Irrungen und Wirrungen von Aiden übertrugen sich beim Lesen auch auf mich als Leser. Wem kann man trauen? Welche Geheimnisse lauern auf den nächsten seiten? Und wer ist Freund, wer Feind und auf wen sollte man sich weniger konzentrieren?
Das Ende konnte mich tatsächlich noch einmal sehr überraschen und lieferte sehr schlüssige Erklärungen für die Lücken, die mir im Laufe der Geschichte vermeintlich aufgefallen waren.

Ich werde den Autor auf jeden Fall im Augen behalten. Wenn mich schon ein Debüt so sehr mitreißen konnte, bin ich unglaublich gespannt auf die weitere Entwicklung von Stuart Turton!

Veröffentlicht am 06.10.2019

Ein tolles Buch für jüngere Teenager

Faye - Herz aus Licht und Lava
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Faye fliegt zusammen mit ihrer Mutter nach Island, da diese dort als Architektin ein Bauprojekt umsetzen soll. Faye kann sich besseres vorstellen, als mit ihrer Mutter zusammen diesen „Urlaub“ zu verbringen, ...

Faye fliegt zusammen mit ihrer Mutter nach Island, da diese dort als Architektin ein Bauprojekt umsetzen soll. Faye kann sich besseres vorstellen, als mit ihrer Mutter zusammen diesen „Urlaub“ zu verbringen, doch als immer mehr merkwürdige Dinge um sie herum passieren, wird ihre Neugier geweckt. Was hat es mit dem Holunder auf der Lichtung auf sich und stimmen die Gerüchte über die Elfen?

Auch wenn Faye etwas älter ist als die durchschnittlichen Jugendbuch-ProtagonistInnen, so ist die eigentliche Geschichte doch mehr auf ein junges Publikum hin ausgerichtet.
Zu Beginn der Geschichte war ich sehr erstaunt über eine Protagonistin wie Faye, war sie doch erfrischend anders und hatte eine interessante Haltung und Einstellung zum Leben. Leider ging diese Frische im Laufe der Geschichte mehr und mehr unter, da sich vermehrt auf andere Dinge fokussiert wurde. Die eigensinnige, thoughe Faye trat durchaus noch zu Tage, leider in einer eher abgespeckten Variante ihrer selbst. Schade, denn der Beginn war wirklich richtig gut!
Mit Faye konnte ich mich nur schwer identifizieren und es fiel mir nicht leicht, mich in sie hineinzuversetzen. Das liegt aber definitiv an dem Altersunterschied zwischen uns beiden und die „typischen“ Teenie-Probleme aka Stress mit Mama und nervende Schule liegen schon lange hinter mir zurück (zum Glück!). Ich zähle halt einfach nicht zur Zielgruppe, habe aber versucht, diese Differenzen in den Hintergrund zu schieben.
Unheimlich gut gefallen an Faye hat mir hingegen ihre Faszination und Liebe zu Pflanzen.

Die weiteren Nebencharaktere waren mir etwas zu blass und farblos. Zum einen liegt dies daran, dass eher viele weitere Charaktere in die Geschichte eingeführt worden sind, zum anderen aber auch einfach daran, dass das Buch mit gerade mal 400 eher groß bedruckten Seiten nicht den Spielraum hergibt, alle Charaktere vernünftig einzuführen. Ich muss aber anmerken, dass mein Steckenpferd Fantasyepen und High Fantasy ist, weshalb ich einen sehr hohen Standard setze, der für die Zielgruppe in dem Ausmaß nicht relevant sein dürfte.

Der Schreibstil ist super angenehm zu lesen, teilweise für meinen Geschmack etwas zu umgangssprachlich, passt aber genau deswegen auch so gut zum Buch und der Zielgruppe. Der lockere Schreibstil und die eher humoristische Atmosphäre machten das Buch zu einem lustigen Wegbegleiter und ich freute mich immer schon auf meine Heimfahrt mit der Bahn.

Der Plot war leider an vielen Stellen sehr vorhersehbar. Auch wenn sich am Ende alles schlüssig ineinander fügte, so kamen mir Charaktere stellenweise ziemlich naiv vor, da mir die Lösung beziehungsweise Auflösung oftmals schon weit im Voraus klar war. Überraschen konnte mich der Plot deswegen leider nicht.

Mein absolutes Highlight war Island als Setting. Island steht auf meiner Bucket List wirklich weit oben und rückt mit jeder Geschichte, die in Island spielt, noch weiter nach oben. Viele der im Buch vorkommenden Orte habe ich schon auf einer imaginären Liste abgespeichert und konnte mir deswegen das Setting wirklich gut vor meinem inneren Auge vorstellen. Die Autorin löste mit ihren Beschreibungen wahnsinniges Fernweh in mir aus.

Ich fand die Geschichte rund um Faye ganz nett, habe mir aber im Großen und Ganzen etwas mehr versprochen. Dennoch wurde ich gut unterhalten, der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und Island als Setting ist einfach magisch und mystisch.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Schwächer als erwartet

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Catherine, Tochter von König Aloysius, lebt ein gefährliches Leben. Hineingeboren in eine Welt, die von Männern und dem Krieg dominiert wird, haben Frauen kaum eigene Rechte. Ein falscher Schritt oder ...

Catherine, Tochter von König Aloysius, lebt ein gefährliches Leben. Hineingeboren in eine Welt, die von Männern und dem Krieg dominiert wird, haben Frauen kaum eigene Rechte. Ein falscher Schritt oder ein unbedachtes Wort können den Tod bedeuten. Nun soll sie Brigant verlassen, um den Prinzen von Pitoria zu heiraten.

Ambrose, Catherines Leibwächter, kann seine Gefühle für die Prinzessin nur schwer verstecken. Doch muss er fliehen, droht ihm doch sonst der Tod.

Tash, ein junges Mädchen, jagt mit einem älteren Mann Dämonen. Eine gefährliche und verbotene Aufgabe, die einem schnell den Tod bringen kann.

March, ein Diener des Königs von Calidor, tritt die Flucht an, um endlich Rache an dem Menschen nehmen zu können, der sein gesamtes Volk ausgelöscht hat.

Edyon, ein Dieb, kann seiner vorausgesagten Zukunft nicht entkommen und muss sich endlich den Konsequenzen seines Handelns stellen.

Fünf junge Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kämpfen jeder auf seine Weise um ihr Leben und ihre Zukunft.

Ich schätze Geschichten mit verschiedenen Erzählsträngen und unterschiedlichen Perspektiven sehr. Die Verwendung dieser Stilmittel ermöglicht es dem Leser, aus verschiedenen Richtungen an den Kern der Handlung herangeführt zu werden. Ich bewundere dabei vor allem immer das Geschick der Autoren, denn so muss nicht nur ein Hauptcharakter überzeugen, sondern gleich mehrere Charaktere.
Leider ist dies Sally Green nur bedingt geglückt.
Gleich zu Beginn führt die Autorin vier verschiedene Charaktere ein, so dass es schwer fällt, flüssig in die Geschichte eintauchen zu können. Auch wenn ein Schubs ins kalte Wasser oftmals funktioniert, hier hätte es mir besser gefallen, wenn der Fokus auf maximal zwei Charakteren gelegen hätte und die weiteren erst nach und nach eingeführt worden wären.
Bei insgesamt fünf Perspektiven und sich unterscheidenden Charakteren braucht es viel Zeit, um jedem Charakter gerecht zu werden. Auch das ist nicht ganz geglückt. Catherine und Ambrose blieben mir auch nach Beenden der Geschichte im Gedächtnis, die anderen drei schon nur in Teilen. Bis zum Erscheinen des zweiten Bandes werde ich sicherlich noch mehr Merkmale der Charaktere vergessen haben, da sie teilweise etwas oberflächlich beschrieben wurden.

Dennoch haben mir die fünf Charaktere gut gefallen.
Catherine fand ich toll. Eine starke, junge Frau aufgewachsen in einer Welt, in der Frauen unterdrückt werden. Doch als sie die Chance wittert, sich selber groß zu machen und für ihre eigenen Ziele einzustehen, zögert sie nicht lange. Man merkt deutlich, wie wichtig der Autorin dieser Charakter ist, was vor allem in der Danksagung noch einmal zum Ausdruck gebracht wird.
Ambrose ist zwar auch gut beschrieben, mir jedoch viel zu glatt gebügelt. Der unfehlbare, tadellose und gutaussehende junge Mann ohne Fehler ist für mich genauso langweilig wie der Bad Boy in jedem YA/NA-Roman.
Tashs Strang fand ich ganz spannend, doch viel nehme ich von ihrer Geschichte nicht mit. Dazu sind mir einfach zu viele Fragen offen geblieben. Ich hoffe sehr, dass der zweite Band diese etwas mindern kann.
Bei Edyon und March verstehe ich noch nicht so ganz, weshalb die beiden so viel Raum in der Geschichte eingenommen haben. Sicher, vieles wird im zweiten Band sehr relevant werden, doch hätten den beiden in diesem Teil nicht allzu viel Zeit geopfert werden müssen. Dennoch verfolgte ich die Geschichten der beiden sehr gerne, auch wenn ich nicht gänzlich den übergeordneten Sinn in diesem Band für sie gesehen habe.

Der Plot an sich war in Ordnung, doch nicht wirklich überraschend. Es gab einzelne Szenen, in denen mich die Autorin durchaus überraschen konnte. Doch größtenteils war die Handlung sehr vorhersehbar.
Warum die Welt auf Schutzumschlag oder Internetseite als „episch“ ausgezeichnet wird, kann ich mir nicht erklären. Das World Building war kaum vorhanden, von der Welt erfährt der Leser kaum etwas, außer, dass es dieses eine Stück Land gibt, das niemand betreten darf.
So platt wie World Building und Setting ist leider auch der Kernaufbau: Gut gegen Böse. Und Böse ist einfach richtig böse, ohne Schattierung und ohne Grund.
Während bei den fünf Charakteren durchaus auf Ecken und Kanten geachtet wurde, wurde es bei der Ausgangssituation, die erst zu Konflikten und Spannung führt, leider missachtet. Da hätte ich lieber weniger von Ambrose gelesen und mehr über die Bösen der Geschichte erfahren.

Der Schreibstil gefiel mir gut. Eher umgangssprachlich und einfach gehalten, war ein rasches Lesetempo möglich. Die Seiten flogen nur so unter meinen Fingern dahin und durch die abwechselnden Kapitel, die immer sehr spannend endeten, wollte ich das Buch kaum aus den Fingern legen.

Die Aufmachung des Buches mit den abgedruckten Karten hinten und vorne gefiel mir gut. Ein Personenverzeichnis ist auch vorhanden, doch ich hätte mir dieses zu Beginn des Buches und nicht am Ende gewünscht. Gerade durch die wechselnden Erzählstränge und Perspektiven war es gerade zu Beginn des Buches nicht immer leicht, die Personen sofort richtig zuzuordnen.
Jedes Kapitel war versehen mit dem Namen des Charakters und dem Handlungsort, was mir gut gefiel. Was ich absolut gelungen fand, waren die kleinen Illustrationen, die zusätzlich über dem Namen abgedruckt waren. So zierte ein Schwert immer den Beginn von einem Kapitel aus Ambrose Perspektive. Da ich gerne dazu tendiere, Kapitelüberschriften zu überlesen, war dies wirklich toll.
Die Kapitel von Catherine hatten auch immer eine Unterüberschrift, die meist Zitate aus Briefen, Büchern oder Schriften aus zum Beispiel Brigant waren. Diese waren immer gut auf den Inhalt des Kapitels abgestimmt, so dass es möglich war, über die Handlung des jeweiligen Kapitels zu spekulieren.

Trotz Kritik hat mir das Buch gut gefallen und ich bin wirklich sehr gespannt, was der zweite Teil so mit sich bringen wird. Nichtsdestotrotz hatte ich mehr von dem Buch erwartet.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Solider Krimi mit tollen Charakteren

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Jan Römer möchte einfach mal abschalten und Abstand zu seiner Tätigkeit als Journalist gewinnen. Dafür mietet er sich in eine Waldhütte am Thüringer Wald ein. Kaum Empfang, viel Wald um ihn herum und endlich ...

Jan Römer möchte einfach mal abschalten und Abstand zu seiner Tätigkeit als Journalist gewinnen. Dafür mietet er sich in eine Waldhütte am Thüringer Wald ein. Kaum Empfang, viel Wald um ihn herum und endlich Ruhe.
Doch dann stolpert eine verletzte Frau in seine Hütte und erzählt ihm von den Morden, die in der Vergangenheit in der Gegend verübt worden sind. Einen ermittelten Täter gab es nie, denn die Opfer haben kaum Gemeinsamkeiten. Außer ein Wolfsmal, das als Brandmal auf der Haut der Toten verewigt wurde. Für Jan Römer ist es mit der Ruhe im Urlaub vorbei und mit vollem Tatendrang stürtzt er sich auf die Recherche über den „Wald der Wölfe“.

Für mich ist „Im Wald der Wölfe“ das erste Buch des Autors gewesen.
Ich hatte anfangs Bedenken, dass ich mich nicht zurecht finden würde, da ich die vorhergehenden drei Teile nicht kannte, doch meine Bedenken waren vollkommen unbegründet. Auch ohne mein Vorwissen kam ich gut in die Geschichte rein und hatte durch die geschickte Wortwahl des Autors auch relativ schnell die Charaktere einander zugeordnet. Die Geschichte konnte mich wirklich fesseln und ich war ganz positiv überrascht davon, wie gut mir der Krimi von Anfang an gefiel.

Jan Römer ist ein interessanter Protagonist, dem ich gerne folgte. Mit Ecken und Kanten ausgestattet, wirkte er weder blass noch farblos. Durch sein Zögern und Überdenken von Situationen empfand ich ihn als sehr authentisch und sympathisch.
Die Nebencharaktere – vor allem die drei Freunde, die ihm Unterstützung bei der Recherche bieten – empfand ich als ebenso sympathisch und gut ausgearbeitet. Vor allem Linus Geschkes Spiel mit Vorurteilen und wie unsinnig und unbegründet diese sein können beziehungsweise sind, gefiel mir sehr gut.

Neben dem Strang um Jan Römer existiert noch ein weiterer, der dem Leser Rückblicke in das Leben des „Wolfs“ bietet. Somit erfährt der Leser schon viel eher und viel mehr etwas von der Existenz dieser Person als Jan Römer. Spannend, um wen es sich denn letztendlich wirklich handelt bleibt es jedoch das ganze Buch über.
Die Geschichte ist eher ruhig. Es handelt sich wie auf dem Cover angegeben ganz eindeutig mehr um einen Kriminalroman, als um einen actionreichen Thriller. Für mich passte das Buch dadurch gut in den Sommerurlaub.
Gegen Ende hin wendet sich dann aber das Blatt, es kommt viel Bewegung in die Handlung und das große Finale rauscht nur so auf den Leser zu. Leider passte dieses Tempo einfach nicht zum Rest des Buches und viele Fragen blieben am Ende ungeklärt. Somit blieb ich mit einem eher unbefriedigten Gefühl zurück.

„Im Wald der Wölfe“ ist ein solider und guter Kriminalroman mit tollen Charakteren.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Endlich wieder ein Jugendbuch, das mich begeistern konnte!

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Für Mailin ist nur eines wichtig: Immer für ihre Schwester da zu sein. Denn Vicky fiel vor sieben Jahren in ein Wachkoma und ist noch immer nicht aus diesem erwacht.
Doch dann passiert Mailin etwas Unglaubliches. ...

Für Mailin ist nur eines wichtig: Immer für ihre Schwester da zu sein. Denn Vicky fiel vor sieben Jahren in ein Wachkoma und ist noch immer nicht aus diesem erwacht.
Doch dann passiert Mailin etwas Unglaubliches. Stand sie gerade noch in der Umkleide ihrer Kampfschule in Irland, findet sie sich plötzlich in einem ihr vollkommen fremden Wald wieder. Während sie in diesem Wald in eine Notsituation gerät, trifft sie auf einen jungen Mann, der ihr eröffnet, sie würde sich fern ab ihrer Heimat in einem Land namens Lyaskye befinden. Gemeinsam mit dem jungen Mann macht Mailin sich auf den Weg in die Hauptstadt von Lyaskye, um dort jemanden zu finden, der sie zurück nach Irland und zu Vicky bringen kann. Doch Mailin ahnt nicht um die Gefahren, in denen sie schwebt. Denn in Lyaskye ist niemand jemals wirklich sicher.

Mit „One True Queen“ ist etwas geschehen, dass ich nicht mehr für möglich gehalten habe: Ein Fantasy Jugendbuch, bei dem sich nicht aller Klischees bedient wurde und ich nicht ein Mal entnervt mit den Augen rollen musste!

Ich hatte keine hohen Erwartungen an das Buch, da in den Glauben in den Bereich des Buchmarktes wirklich mit der Zeit verloren habe. Doch die Leseprobe fand ich ganz gut, weshalb ich - neugierig auf den Rest – das Buch doch gerne lesen wollte. Hatte ich geplant, das Buch als Lückenfüller und Zeitvertreib in der Bahn zu lesen, musste ich sehr schnell feststellen, dass ich ganz fix von meinem hohen Ross namens „Jugendbuchfantasy wird sowieso nur nach Schema X abgekupfert“ hinuntersteigen und mir selber eingestehen musste, dass ich das Buch grundlegend unterschätzt habe.
Ich fand alles, was ich suchte, in diesem Buch. Eine tolle Protagonistin, einen spannenden Plot, innovative und fantastische Gestalten und immer wieder Plottwists, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Von dem zart-verspielten Cover sollte man sich nicht ablenken lassen, diese Geschichte hat es wirklich in sich gehabt.

Mailin gefiel mir als Protagonistin wirklich gut. Besonnen, aber doch nicht auf den Mund gefallen, war sie ein angenehmer Charakter, dem ich gerne durch die Geschichte folgte. Auch die vielen Nebencharaktere gefielen mir gut. Einigen von ihnen fehlte es leider etwas an Tiefe, sodass diese für mich blass und farblos blieben. Es wurde sich mehr auf die Charakterentwicklung von zwei Charakteren fokussiert, sodass der Raum für die Entwicklung der Nebencharakter nicht immer gegeben war. Auch wenn ich es nicht weiter dramatisch finde, so ist es doch etwas schade. Denn die Autorin hätte definitiv das Können dafür gehabt!

Das Setting und World Building haben mir für ein Jugendbuch wirklich sehr gut gefallen. Lyaskye war toll ausgearbeitet und die Autorin konnte mich mit ihrer Fantasie begeistern. Die Lebewesen, die Lyaskye bevölkern, fand ich grandios und hätte mir noch mehr Szenen und noch mehr Lebewesen gewünscht. Auch wenn es ein sehr gieriger Wunsch ist, wurden doch genug Geschöpfe vorgestellt. Aber ich bin so angetan von der Fantasie der Autorin, dass ich ein ganzes Buch voller Beschreibungen der Welt und der sie bevölkernden Wesen lesen würde.

Der Plot war super gut ausgearbeitet und konnte mich immer wieder durch nicht ganz vorhersehbare Wendungen überraschen. Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen und las die letzten 200 Seiten wie im Rausch abends im Bett – auch wenn ich vorgehabt hatte, früh schlafen zu gehen. An Schlaf war wahrlich nicht zu denken gewesen, ich musste einfach immer weiter lesen. Ein Gefühl, dass ich inzwischen leider viel zu selten habe. Umso glücklicher bin ich über die Situationen, wenn sie dann mal kommen und schätze sie viel mehr wert als früher. One True Queen ist für mich eine Geschichte gewesen, die mich in ihrem Sog gefangen nahm und bis zum Ende hin nicht mehr losließ.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und passt durch Verwendung der Umgangssprache gut zu dem Genre. Mir gefiel der Witz und Humor gut, der auch in den schlimmsten Situationen zu Tage trat und das Geschehen etwas auflockerte.

Ich erwarte jetzt ganz gespannt das Erscheinen des zweiten Bandes!