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Veröffentlicht am 27.03.2017

Tolle Unterhaltung mit einer Omma zum verlieben!

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Inhalt:
Die Omma ist eine Ruhrpottikone. Sie war mal Wirtschafterin im Puff, bis sie den brutalen Zuhälter nicht mehr ertragen und ihn kurzerhand mit einer Flasche Korn erschlagen hat. Als die Mitzi, ehemalige ...

Inhalt:
Die Omma ist eine Ruhrpottikone. Sie war mal Wirtschafterin im Puff, bis sie den brutalen Zuhälter nicht mehr ertragen und ihn kurzerhand mit einer Flasche Korn erschlagen hat. Als die Mitzi, ehemalige Prostituierte und enge Vertraute der Omma, plötzlich stirbt, bricht die Omma alle Zelte in Essen ab und zieht zu ihrer Enkelin Bianca. Nach Berlin-Kreuzberg. Bianca wundert sich sehr, dass die vitale Mitzi plötzlich tot sein soll und die Omma ihr geliebtes Essen verlässt. Bianca stellt immer mehr Fragen - bis sie eine Antwort erhält, die sie nicht hören wollte ...

Meinung:
Ich habe mich schon so ein bisschen in die Omma und das Buch verliebt. Denn begrüßt wird der Leser mit einem Zitat aus dem Song "The Fear" von Lily Allen. Ein perfekter Einstieg in ein unfassbares Leseabenteuer.
Bianca, geflohen aus dem Pott in die Hauptstadt um zu strahlen und zu glänzen, kommt irgendwie nicht so ganz voran im Leben. Doch das ist nicht weiter wild, denn es gibt Baklava und sie beglückt die Welt mit schönen Schlüppis - zumindest in ihren Augen. Doch dann stirbt die Mitzi, beste Freundin ihrer Omma und eigene enge Vertraute. Und ab dem Punkt fängt das Schlimmste erst an. Denn kurzerhand zieht die Omma nach Berlin zu ihrer Enkelin. Doch Bianca kann das mit Mitzi immer noch nicht so ganz glauben und spürt, dass da etwas faul ist. Doch wie faul, dass hätten weder Bianca noch ich jemals erraten können.

"Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte" kann so einiges. Es ist witzig, humorvoll, tragisch, unglaublich und immer wieder brüllend komisch. Denn dass das Leben kein Ponyhof ist, das merkt man hier. Und doch muss man nicht immer alles so ernst nehmen, denn mit ein bisschen Samtkragen intus, läuft die ganze Sache auch runder.
Wie der Titel deutlich zeigt und die Inhaltsangabe beschreibt, so geht es auch viel um Prostitution. Doch nicht im fingerzeigenden Stil, sondern auf eine ganz eigene Art einfühlsam. Es ist schockierende, machte mich stellenweise neugierig und irgendwo verständlicher. Doch es geht auch um die Familie, die eigene Identität und dass nicht immer alles im Leben so ist wie es scheint. Dass Menschen ihre Fehler haben und man sie so akzeptieren muss, wie sie sind. Und vor allem, dass jeder einen freien Willen hat, den er ausleben darf.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Im abgewandelten Stil der Zigarettenmarke Eve schmückt es eine Blumenranke und die Idee mit dem Titel in dem Kästchen für die "Rauchen kann tödlich sein"-Botschaften ist sehr originell. Denn die Omma raucht nur Eve.
Der Schreibstil ist wirklich ganz wunderbar und vereinnahmte mich ab der ersten Seite. Anfangs störte ich mich beim Lesen an dem ausgeschrieben Dialekt, da dieser mir vollkommen unbekannt war, doch gewöhnte ich mich schnell daran und er gehört einfach in dieses Buch.
In einem rasanten Tempo fliegt man als Leser nur so durch die Geschichte und fiebert mit den Charakteren mit.
Anna Basener hat es geschafft, dass ich mich als Leser nicht mit den Charakteren identifizieren konnte, aber das sollte ich auch gar nicht! Ich habe das Gefühl, dass wirklich alle Charaktere seit Urzeiten im Hintergrund gewartet haben, um in diesem Buch mitspielen zu können. Es passt alles wie die Faust aufs Auge, hier hat der Deckel seinen Topf gefunden. Und ich liebe es!
An manchen Stellen war es mir persönlich ein wenig zu derb. Doch das ist mein ganz persönlicher Geschmack und ich möchte nicht, dass daran etwas geändert wird! Denn so funktionier dieses Buch einfach am besten.

Von daher bekommt dieses Buch verdient 4.5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für jeden da draußen. Denn nullachtfünfzehn kann doch wirklich jeder.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 14.03.2017

Über die (urkomischen) griechischen Götter und die Ninja-Queen

Die Chaos-Götter 1: Die Götter sind los
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Inhalt:
Krawumms! Bruchlandung im Kuhstall – so hatte Virgo sich ihre Mission auf der Erde nicht vorgestellt. Auch bei Elliot läuft es nicht gerade optimal: Seine Mum ist krank, das Geld ist knapp und ...

Inhalt:
Krawumms! Bruchlandung im Kuhstall – so hatte Virgo sich ihre Mission auf der Erde nicht vorgestellt. Auch bei Elliot läuft es nicht gerade optimal: Seine Mum ist krank, das Geld ist knapp und sein Lehrer hat es auf ihn abgesehen. Da hat er besseres zu tun, als sich um ein durchgeknalltes Sternbild-Mädchen zu kümmern. Doch dann befreien Elliot und Virgo aus Versehen den Todesdämon Thanatos. Jetzt müssen sie bei der Weltrettung gemeinsame Sache machen. Zum Glück bekommen sie göttliche Unterstützung. Nur sind Zeus, Hermes, Aphrodite und Athene zwar unsterblich, aber nicht immer sooooooooooo hilfreich.

Meinung:
Elliott Cooper ist ein Junge, den man einfach mögen muss. Er schleppt sich jeden Tag brav in die Schule (manches Mal jedoch nicht all zu brav) und kümmert sich ansonsten um seine Mutter. Denn Elliotts Mutter geht es leider nicht so gut. Angefangen hat es mit Ausflügen ins Dorf, an die sie sich nicht mehr erinnern konnte, Dingen, die sie verlegt und Gesprächen, die sie vergessen hatte. Und nun braucht Elliott leider auch noch 20.000 Pfund, denn sonst wird ihnen ihr geliebter Hof weggenommen. Als wäre das nicht schon genug für einen Jungen seines Alters, plumpsen plötzlich auch noch Sterne in Form eines Mädchens in seinen Kuhstall.
Virgo, Sternbild, Mitglied des Zodiak-Rates und eine Unsterbliche, hat sich auf eigene Faust auf die Erde begeben, um einem dort gefangen gehaltenen Unsterblichen seinen Ambrosia Anteil zu liefern.
Doch eins führt zum anderem und Elliott und Virgo stecken mitten drin in einem gemeinsamen Abenteuer, bei dem nicht nur Elliotts Hof, sondern gleich die ganze Welt gerettet werden muss.

Die Charaktere sind unfassbar schön gestalten. Elliott schloss ich gleich zu Beginn in mein Herz und auch Virgo, die mit großen Augen die Welt der Sterblichen inspiziert und dies zu unfassbar komischen Situationen führt, habe ich lieb gewonnen. Eine wahrhaft schöne Freundschaft!
Die Götter, die zur Hilfe gerufen werden, sind zum brüllen komisch. Zeus in Bermudahemd und immer in Heiratslaune. Hermes, der Fashiongott, der leider immer und überall seinen iGod vergisst und daher nicht erreichbar ist. Und Athene und Aphrodite, die sich in den Haaren liegen, jedoch wenn es ernst wird, an einem Strang ziehen.
Das Buch ist generell in einem so witzigen Ton gehalten, dass so manches Mal der Ernst der Lage vergessen wird, man jedoch genau dann vom Autor wieder daran erinnert wird. Eine schmale Gratwanderung, die ich für sehr gelungen halte.
Manche Szenen waren so überspitzt, dass ich in der Bahn laut auflachen musste. Ich meine, die Queen, die sich als super Ninja entpuppt und dem Bösen ordentlich den Hinter versohlt?! Oder Eine Hochzeit von Zeus miterleben zu dürfen?!
Generell hatte Man Evans so tolle Einfälle und Ideen in der Gestaltung seiner Welt und den Dialogen, dass ich nur sagen kann: Ich bin nun ein begeisterter Fan!
Die Kapitel sind sehr angenehm eingeteilt, wobei es durchaus wechselnde Perspektiven gibt. So lernen wir als Leser auch Virgos Welt kennen oder auch die Pläne des Bösen.
Gemein ist das Ende, denn ich kann es nun überhaupt nicht mehr erwarten, bis der nächste Band erscheinen wird!

Ich wünschte, es hätte dieses Buch in meiner Schulzeit gegeben! Mit Latein und Altgriechisch "geplagt" vergaß ich leider so manches Mal, wie toll die Götterwelt der Griechen sein kann.
Von daher gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für all die kleinen Lateiner und Altgriechen da draußen. Oder generell für alle, die gerne noch mehr über die griechischen Götter lesen wollen!

Veröffentlicht am 07.03.2017

Von giechischen Göttern und Jugenddramen

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Inhalt:
„Sag das nie wieder, hörst du? Hast du verstanden, Jess?" Seine Stimme klang drohend und seine Augen glitzerten vor Zorn. "Liebe mich nicht." Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ...

Inhalt:
„Sag das nie wieder, hörst du? Hast du verstanden, Jess?" Seine Stimme klang drohend und seine Augen glitzerten vor Zorn. "Liebe mich nicht." Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ein paar entspannte Wochen in den Rockys. Doch dann trifft sie Cayden, den Jungen mit den smaragdgrünen Augen, und er stiehlt ihr Herz. Aber Cayden verfolgt seine eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn er ein Mädchen findet, das ihm widersteht, gewährt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Wird Cayden im Spiel der Götter auf Sieg setzen, auch wenn es Jess das Herz kostet?

Meinung:
Ich liebe die griechische Mythologie und von daher verschlinge ich mit großer Freude jegliche Bücher, die diese behandeln. Von daher freute ich mich sehr auf dieses Buch

"Götterfunke Liebe mich nicht" ist wie ich schon anfangs befürchtete nach Schema X der Jugendbücher aufgebaut. Es gibt eine Protagonistin, die eine schwere Vergangenheit hat, ansonsten aber einfach ein supertoller Mensch ist, die obligatorische beste Freundin, die entweder fast wie eine Schwester ist oder zum Biest mutiert und natürlich den absolut heißen Love Interest, der im Grunde nichts kann, außer gut auszusehen und ansonsten ein totaler Bad Boy ist. Und das ganze spielt natürlich in Amerika.
Und was soll ich sagen, ich lag so richtig mit dieser Vermutung. Und doch irgendwie auch so falsch. Denn die Punkte stimmen tatsächlich, doch wenn man sich die Mühe macht und an der Oberfläche kratzt - in diesem Falle natürlich das Buch einfach mal zur Seite legt und über das Gelesene nachdenkt - dann merkt man, dass irgendwie mehr dahintersteckt.
Fangen wir mal mit dem einfachsten Punkt an: Der Love Interest namens Cayden beziehungsweise Prometheus ist heiß und unwiderstehlich. Er gehört schließlich einem Göttergeschlecht (in diesem Falle dem der Titanen) an und jeder, der ein paar griechische Sagen kennt, weiß, wie schwer es den Menschen fällt, einem Gott oder einer Göttin zu widerstehen. An der Stelle lässt sich also leider nicht viel drehen. Für mich ist er auch nicht als klassischer Bad Boy anzusehen. Ansonsten hätte ich das Buch sofort zugeschlagen. Dass sein Verhalten nicht moralisch vertretbar ist, ist eine ganz andere Geschichte. Doch hier müsst ihr selber das Buch lesen und urteilen.
Die beste Freundin Robyn, tja, da könnte ich hier seitenlang erzählen und erklären, doch das würde Spoilern. Ich kann nur so viel sagen: Nicht immer nur lesen und meckern. Nachdenken, überlegen, Vergleiche aufstellen und Schlüsse ziehen ist hier wirklich angebracht.
Und nun zu Jess, unserer Protagonistin. Ich wurde bis zum Schluss leider nicht wirklich warm mit ihr. Ich weiß ehrlich nicht, woran das wirklich liegt. Vielleicht ist sie mir zu beeinflussbar, zu naiv, zu wankelmütig, zu wehleidig. Ich kann es nicht genau benennen. Nichtsdestotrotz habe ich gerne an ihrer Seite die Geschichte verfolgt und werde sie auch noch weiterhin begleiten.

Das Setting entspricht leider überhaupt nicht meinem Geschmack, auch wenn es wirklich toll beschrieben und ausgearbeitet war. Erst störte es mich, dass es - mal wieder wie so oft oder soll ich sagen eigentlich immer - in Amerika spielte. Wirklich, wenn noch nicht mal deutsche Autoren ihre Geschichten in Deutschland spielen lassen, wer denn dann? Ich weiß, dass ich damit vielleicht alleine dastehe und ich fände es auch komisch, wenn eine Fantasygeschichte plötzlich neben meiner Tür spielen soll, doch ich habe selber lange Zeit in den Staaten verbracht und es ist ein unfassbar komisches Gefühl, ein Buch einer deutschen Autorin in diesem Setting zu lesen. Der zweite Punkt der mich danach störte ist folgender: Teenager in Amerika zusammenlebend in einem Camp mit Kursangebot und griechischen Göttern. Na, klingelt da irgendwas? Richtig, es klingt verdammt (und nicht nur verdammt sondern haargenau) nach Percy Jackson. Ich störe mich sonst nicht daran, wenn sich viele Elemente in Jugendbüchern überschneiden, es gibt einfach zu viele Bücher in dem Genre. Doch wenn diese dann auch noch die selbe Thematik behandeln, in diesem Fall die griechische Götterwelt, ist das schon sehr auffällig. Und um das hier klarzustellen: Es ist absolut kein (!) "Abklatsch" von Percy Jackson und keine Percy Jackson Geschichte nur für Mädchen. Es ist eine eigenständige Geschichte, die nur ungeschickter Weise sich ein sehr ähnliches Setting mit derselben Thematik teilt.
Abgesehen davon sind die Bücher sehr verschieden und vor allem vollkommen anders geschrieben.

Die Darstellung der Götter hat mir überraschender Weise sehr gut gefallen. Ich selber hatte 5 Jahre Alt-Griechisch und mag von daher überhaupt keine Geschichten, in denen die Götter romantisiert dargestellt werden. Sie haben Ecken und Kanten, sind keineswegs friedlich und vor allem sind sie brutal, kriegerisch, blutrünstig und egoistisch. Dass sie in "Götterfunke" nicht all zu blutrünstig waren, ist vollkommen in Ordnung, denn ansonsten wurden sie meiner Meinung nach wirklich gut dargestellt. Vor allem egoistisch trifft auf einige sehr gut zu. Einzig Heras Darstellung mochte ich nicht. Das liegt aber einfach daran, dass ich Hera an sich nicht gut leiden kann.

Der Schreibstil ist wirklich toll. Er lässt sich sehr leicht und locker lesen und hätte ich die nötige Zeit gehabt, hätte ich das Buch wirklich in einer Sitzung lesen können.

Das Cover ist leider überhaupt nichts für mich, da ich persönlich Gesichter auf Covern inzwischen ziemlich langweilig finde. Doch die Farbgebung ist wirklich toll und der Rest bezaubernd. Am besten gefällt mir das Buch jedoch "nackig" - also ohne Schutzumschlag. Die Platzierung des Titels finde ich etwas ungeschickt, da der Name der Autorin deutlich im Hintergrund steht und viel präsenter sein müsste und außerdem auf den ersten Blick nicht deutlich zu erkennen ist, ob nun "Liebe mich nicht" oder "Götterfunke" der eigentliche Titel ist. Auch die Zweifarbigkeit ist nicht nach meinem Geschmack, da die weiße Schrift deutlich im Vordergrund steht. Das ist nur eine Nebensache, aber gestört hat sich mich je länger ich das Cover anguckte.

Alles in allem hat mir der Auftakt zur Götterfunke-Reihe ziemlich gut gefallen. Ich wurde überrascht und war überrascht, dass nicht alles immer so war, wie es zu sein schien. Vor allem im Hinblick auf die Charaktere. Ich werde die Reihe definitiv weiterverfolgen!
Das Buch bekommt von mir letztendlich irgendwas zwischen 3,5 - 4 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die sich für die griechische Mythologie interessieren.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Südfranzösischer Charme trifft auf aktuelle Problematik

Gefährliche Ernte
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Inhalt:
Eine Hochzeit, ein Geheimnis und ein Todesfall – Hobbyermittler Perez steckt in Schwierigkeiten An den Berghängen der malerischen Côte Vermeille, am südwestlichsten Zipfel Frankreichs, reifen die ...

Inhalt:
Eine Hochzeit, ein Geheimnis und ein Todesfall – Hobbyermittler Perez steckt in Schwierigkeiten An den Berghängen der malerischen Côte Vermeille, am südwestlichsten Zipfel Frankreichs, reifen die Weintrauben unter der glühend heißen Augustsonne heran. Es sind Sommerferien, die schlimmste Zeit des Jahres, wenn es nach Delikatessenschmuggler und Lebemann Perez geht. Die Touristen haben sich in Banyuls-sur-Mer breitgemacht, er hängt mit seinen Lieferungen hinterher und dann will seine heißgeliebte Tochter auch noch einen Mann heiraten, den man gemeinhin nur »die Bohnenstange« nennt. Als ein Toter in den Weinbergen seines Vaters gefunden wird, ist es endgültig vorbei mit der Ruhe. Die Ermittler schnüffeln auf dem Weingut und in Perez’ Angelegenheiten herum. Ausgerechnet der sagenumwobene Creus, ein Wein, der das Rückgrat seines bescheidenen Wohlstands bildet, soll etwas mit dem Tod des Mannes zu tun haben. Hobbyermittler Perez sieht sich gezwungen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und muss bald erkennen, dass das beschauliche Küstenörtchen die Kulisse finsterer Machenschaften und familiärer Tragödien ist, die weit in die große Politik hineinreichen.

Meinung:
Ich liebe Krimis, die in Frankreich spielen und freute mich von daher sehr, dieses Buch lesen zu dürfen. Ich brauche keine spannungsgeladenen Krimis, bei denen auf jeder Seite etwas aufregendes passiert. Und das war gerade hier sehr passend.

Perez ist ein wirklich interessanter Protagonist und ich habe um ehrlich zu sein (in Teilen) nur seinetwegen dieses Buch durchgelesen. Die eigentliche Handlung rückte immer mehr in den Hintergrund. Er handelt auf eigene Faust, ist sehr authentisch und mir unfassbar sympathisch. Auch die Nebencharaktere sind so vielseitig, wie sie gut geworden sind. Zum einen ist da Haziem, Perez bester Freund und die gute Seele des Lokals. Oder Antonio Perez, der noch verschrobener ist, als man es sich vorstellen mag. Oder auch all die kleinen Charaktere wie der Imam sind gut gelungen. Schon alleine die Charaktere haben mich überzeugt.
Und wären da nicht die tollen Nebencharaktere, hätte mich letztendlich der Schauplatz überzeugt. Denn ein kleines Städtchen an der Küste Südfrankreichs mit all seinen Marotten und Bewohnern lies mich nur so dahin träumen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und bringt einen gedanklich weit fort aus dem (zumindest hier) verregnetem Deutschland hin an die Küste Südfrankreichs, zu gutem Essen und noch besserem Wein. Denn um den geht es schließlich immer wieder auch.
Das Ende wiederum war mir zu viel auf einmal. Es passte nicht ganz in das eher ruhigere Gesamtbild und war für meinen Geschmack etwas zu viel Friede-Freude-Eierkuchen.
Doch das Ende wird aufgewogen mit der unfassbar interessanten Thematik und Aktualität.
Denn es geht nicht nur um Perez neuen Fall. Nein, es geht im großen und ganzen um Flüchtlinge, wie mit diesen umgegangen wird und um die politische Lage in Frankreich. Da ich mich sehr für Politik interessiere fand ich das große Klasse, vor allem in Hinblick auf die in Frankreich bald anstehenden Wahlen.
Von Schlepperbanden über Flüchtlingsunterkünfte und der Debatte über Moscheen war in diesem Buch alles dabei. Ich finde es sehr wichtig von Autoren diese sehr wichtige Thematik anzusprechen und dies ist dem Autor mit Bravour gelungen.
Ich bin schlussendlich jedoch der Meinung, dass die Betitelung "Krimi" etwas irreführend sein kann. Es ist mehr ein Mix aus Familiendrama, Gesellschaftskritik und aktueller Problematik, würde also die Bezeichnung "Roman mit Krimielementen" eher verdienen.
Das Buch ist ideal als Lektüre für zwischendurch, für eine lange Auto- oder Zugfahrt oder generell für den Urlaub.

Mich konnte die Geschichte mit unheimlich viel Charme und Authentizität überzeugen und kann diesem nur jedem Frankreichfan weiterempfehlen. Wer einen Krimi mit flottem Tempo sucht, sollte es sich jedoch lieber zweimal überlegen.
Von daher vergebe ich 4 von 5 Sternen für dieses schöne Urlaubsbuch.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Fantasy im All ohne gewohntes Sci-Fi Feeling

Die Krone der Sterne
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Inhalt:
Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, ...

Inhalt:
Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, was mit ihnen geschieht. Als die Wahl auf die junge Adelige Iniza fällt, soll sie an Bord einer Weltraumkathedrale auf die Thronwelt gebracht werden. Ihr heimlicher Geliebter Glanis, der desillusionierte Kopfgeldjäger Kranit und die Alleshändlerin Shara Bitterstern tun alles, um den Plan der Hexen zu vereiteln. Im Laserfeuer gewaltiger Raumschiffe kämpfen sie um ihre Zukunft – und gegen eine kosmische Bedrohung, die selbst die Sternenmagie der Gottkaiserin in den Schatten stellt.

Meinung:
Ich liebe Fantasybücher und seit neuestem lese ich auch viel im Sci-Fi Bereich. Von daher war ich mehr als nur aufgeregt, dass Kai Meyer einen neuen Roman veröffentlicht, der beide Genre vereinen soll.
Kai Meyer begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Von Merle und Jolly über Niccolo und seit kurzem auch Furia wurde ich stets von seinen geschaffenen Helden und Heldinnen begleitet. Ich ging dementsprechend mit hohen Erwartungen an dieses Buch heran.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Iniza und ich wurden sozusagen gleichermaßen ins Geschehen geschmissen und mussten uns zurecht finden und orientieren.
Iniza selber fand ich angenehm als Charakter, ihren wie im Klappentext beschrieben Geliebten Glanis jedoch zu blass und unscheinbar. Er wirkte oft auf mich wie ein Mittel zum Zweck, einfach nur geschaffen als Begleitung und Retter von Iniza.
Als im Verlauf der Geschichte jedoch noch Shara, Kranit und auch die Muse dazustießen, war ich einfach hellauf begeistert. Dieses Buch vereint eine solche Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren, die alle einzeln und für sich arbeiten, aber jedoch auch irgendwie zusammen. Außerdem gefällt es mir sehr gut, dass es hier keine typische Gut-Böse Verteilung gab. Viele der Charaktere treffen Entscheidungen, die nicht immer unbedingt die besten sind. Es gibt einfach kein klares Heldenbild und das gefällt mir unheimlich gut. Das World Building fand ich außerdem toll und die Idee mal eine ganz andere.
Jedoch stürzte mich das Buch fast in eine Leseflaute und ich war kurz davor, es abzubrechen beziehungsweise zu pausieren. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt und ich bin mit viel zu hohen und anderen Erwartungen und außerdem in Zuge einer Leserunde an dieses Buch herangegangen. Da ich das Buch unbedingt im Zeitraum der Leserunde beenden wollte, saß es mir irgendwie immer im Nacken. Das führte dazu, dass ich die gesamte Mitte des Buches über eigentlich keine Lust mehr hatte. Doch dann nahm das ganze wieder an Fahrt auf und die letzten hundert Seiten habe ich regelrecht verschlungen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt unfassbar toll und man erkennt auch ohne den Namen vorne auf dem Buchdeckel sofort, dass es sich um ein Werk von Kai Meyer handelt. Dies finde ich zum einen ganz toll, zum anderen jedoch auch etwas schwierig. Denn ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, einen Science Fiction Roman vor der Nase zu haben, da ich den Schreibstil viel zu sehr mit Fantasy assoziierte. Auch wenn es eine Mischung aus beiden Genres sein soll, war es mir zu viel Fantasy und zu wenig Science Fiction.
Ich war anfangs der Meinung, dass es sich um einen Einzelband handeln würde und war während des Lesens sehr verwundert darüber. Denn zu viele Fragen waren zur Mitte des Buches hin noch ungeklärt und zu viele Handlungsstränge noch offen. Doch dann erfuhr ich in der Leserunde, dass die Geschichte fortgesetzt werden wird. Und ich werde sie definitiv weiter verfolgen!

Von mir bekommt dieses Buch letztendlich 4 Sterne, auch wenn ich vorher zu 3 Sternen tendierte. Da ich dieses Buch jedoch im Rahmen des Fischer Leseclubs gelesen habe und mich dadurch teils sehr zum Lesen gezwungen habe, muss ich diese schlechtere Meinung revidieren. Denn ohne Zwang und mit anderer Stimmung hätte es definitiv 4, vielleicht sogar 5 Sterne von mir bekommen!
An all die Kai Meyer Fans: Lest es!
An all die anderen potenziellen Leser: Gebt diesem Buch eine Chance, auch wenn ihr keine großen Fans von Science Fiction seid!