Tolle Verbindung aus persönlichem Werdegang und zum Lebensabschnitt passenden Rezepten
Geschmack pur!Die Person Christian Rach mag umstritten sein, manche mögen ihn scheinbar sehr, andere üben mitunter berechtigte Kritik. Es ist wie Koriander, entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Und wieder andere ...
Die Person Christian Rach mag umstritten sein, manche mögen ihn scheinbar sehr, andere üben mitunter berechtigte Kritik. Es ist wie Koriander, entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Und wieder andere können sich nicht entscheiden. Während ich Koriander liebe, kann ich mir zu der Person Christian Rach nicht wirklich eine Meinung bilden. Ich nutze als Generation Netflix den Fernseher lediglich für Streamingdienste, wenn überhaupt nutze ich das reguläre TV mal im Hotelzimmer, aber dann gucke ich doch ganz gerne mal in Kochsendungen auf den privaten Sendern rein. Deswegen verbinde ich aber auch solche Formate mit Ruhe und Entspannung.
Was ich aber unabhängig von der eigentlichen Person unheimlich spannend finde, sind berufliche Werdegänge. Und als amateurhafte Hobbyköchin mit Faible für Printmedien vergrabe ich mich sehr gerne in Kochbüchern und Büchern von, mit und über Köche und Köchinnen. Und das Buch traf wirklich genau meinen Geschmack.
Denn das Konzept des Buches gefällt mir wahnsinnig gut. Ich fand es super spannend, Christian Rach durch die Kindheit bis zum Sterne-Restaurant zu begleiten. Essen und Kochen spielten auch in meiner Familie seit jeher eine große Rolle, so groß, dass mein Bruder letztendlich auch eine Kochausbildung in der gehobenen Gastronomie abschloss, von der wir bei Familienfeiern noch heute profitieren.
Die Etappen seines Lebens untermalte er mit dazu passenden Gerichten und ihren Rezepten und ich habe schon beim ersten Durchblättern das ein oder andere Rezept mit Page Markern versehen.
Und auch beim Lesen des Buches habe ich mir noch weitere Gerichte vorgemerkt. Ausprobiert habe ich letztendlich (in etwas abgewandelter Art) Linguine mit Krebsen und Pfifferlingen. Sehr lecker!
Die Rezepte empfinde ich als teils etwas aufwändiger, aber durchaus machbar. Vereinzelt gibt es nur Rezepte, die besonderere Zutaten benötigen oder in der Zubereitung etwas anspruchsvoller sind, doch die Mehrheit ist wirklich in Ordnung. Ich finde die Mischung der Rezepte auch toll. Nur ein paar der wirklichen Standard-Sachen hätte ich mir durch raffinierte Rezepte ersetzt gewünscht, so ist zum Beispiel das Hunderte Rezept für Mousse au Chocolat nicht notwendig gewesen.
Der Aufbau der Rezepte ist wirklich gut, ich hätte mir aber eine Auflistung der Zutaten gewünscht. Denn die benötigten Mengenangaben und Zutaten sind im Fließtext aufgeführt, nicht noch einmal gesondert. Das ist vollkommen in Ordnung, schließlich sind die Zutaten fett gedruckt und heben sich dadurch etwas mehr vom Text ab. Aber für einen schnellen Blick beim Kochen ist es wirklich unpraktisch. Und ich bin auch etwas faul, ich möchte mir gerne die Zutatenliste abfotografieren, um es beim Einkaufen auf einen Blick zu sehen und mir nicht alles extra rausschreiben müssen.
Die Seiten mit persönlichen Erfahrungen und Anekdoten halten sich sehr im Rahmen, gefühlt können diese an einer Hand abgezählt werden. Es ist also durchaus eher ein Kochbuch mit persönlichem Touch als eine Schilderung von Christian Rachs Werdegang mit einer Handvoll Rezepten. Dennoch würde ich das Buch eher Personen empfehlen, die Christian Rach mögen oder mehr über ihn und sein Leben erfahren wollen.
Noch am Rande erwähnen möchte ich, dass ich viele von Christian Rach aufgeführte Punkte sehr unterstütze. Fertigprodukte machen einem das Leben nicht einfacher, Kochen muss nicht kompliziert sein und die Qualität der Lebensmittel spielt eine große Rolle.
Ich habe auf jeden Fall noch ein paar Rezepte, die ich gerne nachmachen möchte und freue mich schon jetzt darauf!