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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2022

Nicht überzeugend, aber grandiose Beschreibungen der Orte und Natur

Winteraustern
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Luc Verlains dritter Fall war meine erste Begegnung mit ihm, auch wenn es nicht das erste Buch des Autoren ist, das ich gelesen habe. Leider konnte mich die Handlung nicht zur Gänze überzeugen, aber die ...

Luc Verlains dritter Fall war meine erste Begegnung mit ihm, auch wenn es nicht das erste Buch des Autoren ist, das ich gelesen habe. Leider konnte mich die Handlung nicht zur Gänze überzeugen, aber die atmosphärische Beschreibung der Orte am Bassin d‘Arcachon dafür umso mehr.

Das Buch beginnt wirklich sehr spannend, nach nur kurzer Zeit macht Luc Verlain eine wirklich furchtbare Entdeckung. Das schnelle Tempo ebbt jedoch merklich ab, macht Raum für weniger aufregende, aber sehr interessante Erklärungen über Frankreich, Austern und das Leben am Bassin.
Den Umschwung des Tempos fand ich anfangs toll. Ich hatte mich ohnehin nicht auf einen rasanten Thriller voller Adrenalin und Verfolgungsjagden eingestellt, sondern auf das, was Cover und Inhaltsangabe auch versprechen: Einen Krimi mit viel Bezug zur Umgebung, perfekt für Urlaubstage.
Aber für einen Krimi fehlte mir ab der Hälfte des Buches das Tempo in den Ermittlungen. Etwas zu viel Raum nahm dann nämlich das Privatleben von Luc Verlain ein.

Die Liebesgeschichte konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Nicht, dass ich sie schlecht konstruiert fand, ganz im Gegenteil. Aber Luc Verlain schwadronierte mir viel zu viel über seine Angebetete. Und ebendiese ist dabei auch noch so verdammt unfehlbar, so dass es einfach langweilig war. Ansonsten bin ich – auch wenn kein Fan von Liebesgeschichten – definitiv begeistert davon, wenn Nebencharaktere detaillierter eingebunden werden oder Charaktere in ihren Beziehungen sich weiterentwickeln. Aber Luc Verlain wirkte wie ein bedröppelter, pubertierender 14-Jähriger, der sein „Glück“ nicht fassen kann, dass eine Frau freiwillig seine Hand halten möchte.

Das Ende kam etwas holprig und überraschend, da ich mit der Aufklärung irgendwie unzufrieden bin.

Gut gefallen hat mir die Atmosphäre des Buches und die vielen Beschreibungen der Natur und der Orte. Ich liebe Frankreich, allem voran die Gegend um Bordeaux, von daher war der Teil des Buches prädestiniert dafür, mir zu gefallen. Auch die vielen wirklich tollen Informationen über das Leben und die Herausforderungen im Alltag der Austernfischer fand ich toll.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Falsche Erwartungen

The Maid
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Ich bin nicht die große Krimi-Leserin, aber Cosy Crime Bücher sind für mich immer ein toller Ausgleich für stressige Phasen oder Leseflauten. Ich liebe es, miträtseln zu können und neben dem Verbrechen ...

Ich bin nicht die große Krimi-Leserin, aber Cosy Crime Bücher sind für mich immer ein toller Ausgleich für stressige Phasen oder Leseflauten. Ich liebe es, miträtseln zu können und neben dem Verbrechen auch mehr über die Charaktere zu lernen. Aber es war vielleicht ein Cosy Crime Roman zu viel in letzter Zeit, da mich dieses Buch im Gegensatz zu den anderen in diesem Jahr nicht gänzlich überzeugen konnte.

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich zu diesem Buch einige Meinungen anderer Leser gelesen habe und mir vor allem im internationalen Raum die Diskussion über die Neurodiversität der Protagonistin dabei aufgefallen ist. Da ich mich persönlich zu wenig mit dem Thema beschäftigt habe, verweise ich für mehr Informationen über diesen Aspekt des Buches an die vielen hervorragenden Rezensionen auf Goodreads.

Molly ist ein ganz eigener und hervorragender Charakter in diesem Roman. Denn als Krimi würde ich dieses Buch ganz und gar nicht einordnen. Es ist ein Cosy Crime Roman, der vermehrt aus dem Leben einer besonderen Protagonistin erzählt und bei dem etwaige Krimi-Aspekte wirklich weit in den Hintergrund treten.
Der Prolog begann wirklich sehr spannend. Zimmermädchen bekommen nochmal eine ganz andere Seite von Hotelaufenthalten mit und ich fand es sehr vielversprechend, was für Dinge durch den Ausblick auf die eher geheimnisvolle und düstere Seite von Hotels schon zu Beginn aufgeworfen wurden. Leider verpuffte dieses Versprechen im Nichts. Auch der Untertitel „Ein Zimmermädchen ermittelt“ und die Zusätze „Sie kennt deine Geheimnisse; Sie findet die Wahrheit“ versprachen mir ein ganz anderes Buch.
Was sehr schade ist, denn Mollys Geschichte an sich ist interessant und teilweise tragisch und hätte diese künstliche Aufbauschung gar nicht gebraucht. Doch durch die Aufmachung und Einführung in das Buch wurden bei mir falsche Erwartungen geweckt.

Die Nebencharaktere fand ich sehr durchwachsen. Ein paar von ihnen fand ich ganz großartig beschrieben und wirklich toll, aber da das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, sind Charaktere entweder gut oder böse oder aber Mollys falsche Einschätzung eines Charakters ist dem Leser sofort klar. Das ist natürlich wenig spannend, auch wenn es durch die Ausarbeitung von Mollys Charakter durchaus beabsichtigt war. Für mich passt es nur nicht zu dem angepeilten Genre. Sehr schade, wenn man den Schritt weg vom Krimi genommen hätte und sich rein auf die Schwierigkeiten fokussiert hätte, die leider noch immer für Personen in unserer Gesellschaft herrschen, die ein wenig von der „Norm“ abweichen, hätte es deutlich besser funktioniert.

Ich bin eigentlich ein großer Fan von Plottwists und die Autorin hebt sich eine wirkliche Überraschung für den Schluss auf. Aber das Ende hat mir leider gar nicht gefallen. Sonst habe ich in einem solchen Fall etwas daran auszusetzen, dass alles so vorhersehbar war oder der Plottwist sehr zusammengeschustert wirkt. Hier aber liegt es ausnahmsweise einmal an der Protagonistin. Molly wurde als ein Charakter aufgebaut, der zum Ende hin so gegen ihre eigene Vorstellung von Moral und Regeln für ihr Leben verstößt, dass es mir wenig authentisch vorkommt und einfach nicht passend, wie letztendlich Handlungsstränge aufgelöst wurden.

Ich habe alles in allem leider mit einer etwas anderen Geschichte gerechnet.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Rasanter dritter Band

Keeper of the Lost Cities – Das Feuer (Keeper of the Lost Cities 3)
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Erst vor wenigen Tagen beendete ich den zweiten Band der „Keeper oft he lost Cities“-Reihe, nun musste auch in rasantem Tempo der dritte Band schon dran glauben.
Ich mag die Reihe rund um Sophie und ihre ...

Erst vor wenigen Tagen beendete ich den zweiten Band der „Keeper oft he lost Cities“-Reihe, nun musste auch in rasantem Tempo der dritte Band schon dran glauben.
Ich mag die Reihe rund um Sophie und ihre Freunde wirklich sehr gerne.

Nach wie vor bleiben bei der Reihe zwei Dinge sehr konstant: meine Kritik an Sophie und das Verlangen nach noch mehr aus der Welt der Elfen.
Nach wie vor ist Sophie viel zu überzeichnet als Protagonistin. Da die Reihe immer wieder für Fans von „Harry Potter“ empfohlen wird, versuche ich es auf der Ebene einmal miteinander zu vergleichen.
Harry ist ein durchschnittlich guter Schüler, streitet sich auch mal ziemlich mit seinen Freunden, gerät in wirklich abenteuerlichen Schlamassel und kann letztlich doch fast unbeschadet aus Situationen entkommen. Für Sophie gilt genau dasselbe, mit dem Unterschied, dass sie absolut unfehlbar ist und immer wieder diejenige ist, die sich, ihre Freunde und die Welt rettet. Harry macht ziemlich dumme Fehler, benimmt sich wie ein absoluter Idiot und hat – wie selber von ihm festgestellt – eigentlich immer jemanden, der ihm aus der Patsche hilft. Harry kann Verteidigung gegen die dunklen Künste gut, doch ist was andere magische Fähigkeiten angeht durchschnittlich begabt. Kurz um, Harry ist ein Trottel, der durchaus mal einen Höhenflug hinlegt (und mein Potter-Herz bricht etwas bei diesem Satz).
Sophie aber ist auf einem permanenten glitzernden Höhenflug, bekommt an jeder rosa flausche Wolke noch eine Fähigkeit extra und die kurzen Unterbrechungen ihres Höhenflugs werden relativ zügig wieder beglichen. Sophie ist ein Schweizer Taschenmesser mit genau den richtigen Fähigkeiten, die nach Belieben ein- oder ausgeklappt werden.
Es wurde in diesem Band an einer Stelle wirklich sehr spannend, was Sophies Fähigkeiten angeht, und auch wenn ich die Auflösung dieser Situation ganz toll fand, war es doch ein wenig schade, dass diese schon so früh vorkam.

Auch wenn ich mich inzwischen wirklich als Fan der Reihe bezeichnen würde und ich die Handlung einfach toll finde, habe ich auch hier eine Schwierigkeit. Die Handlung wirkte auch in den ersten beiden Büchern sehr konstruiert, was ich ok finde, schließlich ist sind es immer noch Kinderbücher. Aber das Drama in diesem Band wirkte ein Ticken zu viel konstruiert auf mich. Little Miss Perfect erlaubt sich einen so dummen Fehler, den ich schon vorausahnen konnte und dann entnervt aufstöhnte, als es sich tatsächlich so zutrug wie befürchtet.
Aber fairer Weise muss ich hier gleich einhaken und zugeben, dass es durchaus andere Stellen im Buch gab, bei denen ich fürchtete, dass sie künstlich in die Länge gezogen oder als Cliffhanger für die weiteren Bände genutzt werden und wurde mehrmals überrascht, dass die Autorin wirklich tolle und gute Plottwists nicht unnötig hinauszögerte oder ausschlachtete.

Und jetzt genug zur Kritik. Hier noch Punkte, die ich einfach sehr gelungen fand.
Ich liebe den Umgang von Edaline und Grady mit Sophie. Die beiden sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich fand es so schön, dass die Beziehung der drei zueinander in diesem Band noch einmal mehr vertieft worden ist.
Keefe ist wie immer grandios (Team Foster-Keefe!) und obwohl er an einigen Stellen in diesem Band sehr schwer schlucken musste, bleibt er sich und seinen Prinzipien treu. Ich fand es auch toll, Keefes etwas verletzlichere Seite kennenzulernen. Auch wenn ich ihn immer noch für seine Aufmüpfigkeit am meisten mag.
Generell spielt natürlich Freundschaft auch in diesem Band eine große Rolle und ich fand es herrlich, dass Dex ein paar mehr Auftritte hatte als im zweiten Band.
Geheimnisse, die lange nicht aufgeklärt waren, wurden endlich gefunden und gelöst und ich bin so gespannt, was die weiteren Bände noch für Rätsel mit sich bringen! Denn drei von zehn Bänden sind nun erst geschafft, zum Glück erscheint der vierte Band bereits diesen Monat noch auf Deutsch!

Nach wie vor eine wirklich tolle Reihe, die jedem Kind oder Jugendlichen gefallen wird. Schließlich wird echt eine Menge geboten!

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Veröffentlicht am 07.02.2022

gelungene Fortsetzung

Keeper of the Lost Cities – Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2)
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Nachdem mir der erste Band der „Keeper oft he lost Cities“-Reihe überraschend gut gefallen hat, wollte ich gerne erfahren, wie die Geschichte rund um Sophie und ihre Freunde weitergehen wird. Und das, ...

Nachdem mir der erste Band der „Keeper oft he lost Cities“-Reihe überraschend gut gefallen hat, wollte ich gerne erfahren, wie die Geschichte rund um Sophie und ihre Freunde weitergehen wird. Und das, obwohl ich so ganz und gar nicht zur angepeilten Zielgruppe der jungen Leser:innen ab 11 Jahren zähle.

Auch in diesem zweiten Band geht es um magische Abenteuer, rätselhafte Nachrichten und vor allem um Freundschaft.
Die Handlung knüpft nahtlos an den ersten Band an und sehr rasant ist man als Leser:in wieder mitten in der Welt der Elfen.

Leider ist Sophie noch immer viel zu perfekt und eine Mary Sue aus dem Bilderbuch. Wer dachte, Sophie kann nach dem ersten Band nicht noch besser und toller werden, der hat sich getäuscht (ich hatte es zumindest ein bisschen gehofft). In meiner Rezension zum ersten Band habe ich es noch sehr entschuldigt, da es sich um ein Kinderbuch handelt, aber für mich ist es wirklich eine Schippe drüber inzwischen.
Auch all die tollen Jungs, die Sophie wie Fliegen umschwirren, sind mir etwas zu viel geworden. Würde es sich wirklich und ausdrücklich um Freundschaften handeln, würde ich es anders sehen, aber die ersten beiden Bücher legen wirklich den Grundstein für eine Vierecksbeziehung. Und mir sind schon Dreiecksbeziehungen in Büchern einfach zu blöd. Aber man soll den Teufel bekanntlich ja nicht an die Wand malen, vielleicht kann mich die Autorin doch noch überraschen und ich sehe alles zu pessimistisch.

Ganz besonders gut hingegen hat mir die eigentliche Handlung gefallen. Das Exil als Setting fand ich super und auch die neu eingeführten Charaktere sind teilweise sehr spannend und versprechen noch die ein oder andere Wendung in der Geschichte.

Es fällt mir schwer, das Buch gescheit einzuordnen. Auf der einen Seite gibt es Little Miss Perfect, Glitzer, Einhörner, alle haben sich lieb und toxische Positivität. Auf der anderen, düsteren Seite gibt es Tod, gebrochene Geister, Gefahren, tiefe menschliche (oder eher elfische?) Abgründe und eine wirklich verletzte Sophie. Als würde ein rosaner Glitzerflummi durch die Gegend springen, aber beim Aufkommen auf den Boden verwelkte Erde hinterlassen. Ist es nun ein Kinderbuch ab 11 oder doch eher ein Jugendbuch? Ist es eine fröhliche Geschichte mit Happy End oder doch eher ein tragisches Drama?
Bisher mag ich es gerne, dass das Buch so divers und durchmischt ist. Hoffentlich bleibt dies auch erhalten, denn das komplette Abdriften in die Glitzer-Zuckerwatte-Welt wäre für mich zu viel des Guten.

Es gibt etliche Punkte, die mich an der Geschichte stören, aber ich finde die Reihe bisher trotzdem toll. Ich habe total viel Spaß mit den Büchern und finde es immer wieder erstaunlich, mit wie viel Einfallsreichtum die Autorin aufwarten kann. Ja, das Rad wird hier nicht neu erfunden. Aber das ist auch nicht Sinn und Zweck dieser Reihe. Ich genieße es zusammen mit Sophie und ihren Freunden die Welt der Elfen zu entdecken, die so vielfältig ist. Immer wieder werden neue interessante Orte und spannende Charaktere eingeführt, die im Laufe der Handlung erneut aufgegriffen werden.
Ich stürze mich jetzt gleich auf den dritten Band, um dann pünktlich zum Erscheinen Ende Februrar den vierten Band verschlingen zu können.

Empfehlen kann ich das Buch nach wie vor an Fans von Rick Riordan.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Grundidee überzeugt, Umsetzung leider nicht immer

Die unhöfliche Tote
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Um ehrlich zu sein kann ich mit dem britischen Königshaus so gar nichts anfangen und den regelrechten Hype um die Mitglieder des Königshauses nicht verstehen. Aber ich mag den britischen Humor sehr gerne ...

Um ehrlich zu sein kann ich mit dem britischen Königshaus so gar nichts anfangen und den regelrechten Hype um die Mitglieder des Königshauses nicht verstehen. Aber ich mag den britischen Humor sehr gerne und wer in Isolation sitzt, ist nicht mehr so ganz wählerisch bei der Auswahl des Unterhaltungsprogramms.

Obwohl ich den ersten Teil der Reihe nicht gelesen habe, kam ich sehr gut in die Geschichte rein. Die Grundidee, dass die Queen Detektivin spielt und gekonnt Rätsel löst, fand ich anfangs sehr skurril, habe jedoch im Laufe der Geschichte immer größeren Gefallen daran gefunden.
Das liegt zum einen an der unterhaltsamen Darstellung der Charaktere, als auch daran, dass die Queen – nicht wie zuvor von mir angenommen – eher eine größere Nebenrolle spielt als die Protagonistin zu sein.

Was mir etwas schwerer fiel war, die Nebencharaktere zu unterscheiden. Es mag daran gelegen haben, dass ich das Hörbuch gehört habe, aber ein Großteil der männlichen Nebencharaktere wirkte auf mich wie ein und dieselbe Person. Dadurch, dass ich sehr viel High Fantasy lese, wo sich Charaktere so schnell abwechseln wie Staffelläufer auf hundert Metern, bin ich es durchaus gewohnt, viele Namen zu lesen und auseinanderzuhalten. Aber hier fügten sich gleich mehrere Männer zu einem alten weißen Mann in meinem Kopf zusammen und bei den Namen kam ich irgendwann nur noch durcheinander.
Ausgeglichen wurde dies jedoch wieder durch Rozie, die ein wirklich toller Hauptcharakter war. Ihre intelligente und humorvolle Art gefiel mir sehr gut.

Den Plot fand ich mäßig spannend, da sehr schnell klar war, wer was getan haben soll. Die Auflösung dessen zog sich dann sehr in die Länge. Einzelne Handlungsstränge hingegen fand ich durchaus spannend.
Den Buckingham Palace als Handlungsort fand ich hingegen super und konnte als großer London Fan auch noch das ein oder andere Detail über bestimmte Orte lernen.
Auch wenn ich die Grundidee der im Hintergrund ermittelnden Queen ganz gelungen fand, war die Umsetzung für mich nicht immer ganz stimmig. Die Autorin hat sich spürbar mit der Queen und dem Königshaus auseinandergesetzt, dennoch finde ich es schwierig, einer lebenden Person Worte in den Mund zu legen, Handlungen zu erklären und Meinungen auszusprechen. Es ist ein schmaler Grat zwischen der Kunstfigur und der lebenden und auch wenn die Autorin es in meinen Augen grundsätzlich gut umgesetzt hat, bleibt im Hinterkopf immer der Zweifel. Mit ihrer Darstellung der Queen hat mich die Autorin deshalb nicht gänzlich überzeugen können.

Normaler Weise würde ich es nicht wagen, eine Reihe mitten drin zu beginnen. In diesem Fall war es jedoch genau die richtige Entscheidung, da ich nun auf jeden Fall noch mein Versäumnis nachholen möchte und den ersten Band demnächst lesen werde.

Alles in allem ist es ein wirklich guter Cosy Crime Roman, der mit einer skurrilen, aber durchaus spannenden Grundidee aufwarten kann. Auch wenn ich die Umsetzung nicht immer ganz gelungen fand, so werden Leser:innen, die sich deutlich mehr als ich mit dem britischen Königshaus beschäftigt haben, durchaus ihre Freude an dieser Geschichte finden.

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