Profilbild von Celebra

Celebra

Lesejury Star
offline

Celebra ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Celebra über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2020

Wundervoll, erfrischend, wie eine Sommerbrise

Offene See
0

Die Offene See von Benjamin Myers hat mich mit seinen Wellen angezogen und in einer Flut von unglaublich schönen Beschreibungen eingefangen. Es geht um die Geschichte von Robert, Sohn einer Bergwerksfamilie, ...

Die Offene See von Benjamin Myers hat mich mit seinen Wellen angezogen und in einer Flut von unglaublich schönen Beschreibungen eingefangen. Es geht um die Geschichte von Robert, Sohn einer Bergwerksfamilie, der nach dem Schulabschluss auf Wanderschaft geht, um etwas von der Welt zu sehen. Seine Welt ist das Großbritannien nach dem zweiten Weltkrieg. An Entbehrung gewöhnt, braucht er nicht viel. Er Arbeitet für seine Verpflegung, genießt die Natur auf seinem Weg und kommt hierbei an einem Cottage vorbei. Dort begrüßt Ihn ein deutscher Schäferhund mit gebleckten Zähnen und seine Herrin die unkonventionelle Dulcie. Sie schafft es auf wunderbare Weise seinen Geist für die schönen Dinge des Lebens zu öffnen. Dieses Buch ist mit seinen liebevollen Details, den Beschreibungen von Politik, Weltanschauung, Kunst und Kultur wie ein Spaziergang, den man immer wieder machen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2020

Die Rolle der Frau im Wandel der Zeit

Die Tanzenden
0

Überraschend, anders, klare Leseempfehlung!
Der erste Blick auf das Cover hat mich eingefangen. Die frischen gefälligen Farben, die Leichtigkeit des Bildes. Dieser erste Eindruck, der mich in der Buchhandlung ...

Überraschend, anders, klare Leseempfehlung!
Der erste Blick auf das Cover hat mich eingefangen. Die frischen gefälligen Farben, die Leichtigkeit des Bildes. Dieser erste Eindruck, der mich in der Buchhandlung bewogen hätte das Buch in die Hand zu nehmen, hat sich mit der Leseprobe bestätigt. Das Buch führt den Leser in die Welt von Eugénie ein: als Tochter einer wohlhabenden Pariser Familie, um die Jahrhundertwende, ist Ihre Rolle ähnlich wie die Ihrer Mutter eher dekorativer Natur. Der Vater, ein Notar, Patriarch und vor allen Dingen Vater eines Sohnes- Théophile. Die Männer dieser Zeit repräsentieren die Familie, es wird auf Umgang und politische Einstellung geachtet, auf Ausbildung und den Eindruck, der nach Außen vermittelt wird. Man ist Vorbild, auf keinen Fall auffällig oder anderes. In dieser Welt fühlt sich Eugénie nicht wohl. Dies zeigt sie durch eine subtile Auflehnung gegen den Vater. Ihr Wunsch ist es "gesehen" werden. Sie fühlt sich anders, sie ist anders. Mit einer Leichtigkeit erfährt man von Ihrer Gabe- oder Ihrem Fluch. Sie sieht seit ihrem 12 Lebensjahr Verstorbene. Als dies das erste Mal geschah- mit dem Geist ihres Großvaters- wurde Eugénie eines bewusst, Andersartigkeit führt sie in der Familie Cléry nur zum Ende Ihrer Freiheit. So verbirgt sie ihre Andersartigkeit vor allen und wünscht sich nur eines, die geistige Freiheit.
Zwei weitere starke Frauenrollen, die von Louise und Geneviève, umrahmen die Geschichte Eugénies. Sie erklären das Bedürfnis nach Anerkennung, nach Liebe und dem Wunsch "gesehen" zu werden.
Diese Geschichte ist mit einer Leichtigkeit geschrieben, die die Schwere der eigentlichen Thematik komplett überdeckt. Ich kann mich nicht erinnern in den letzten Jahren ein so ausgesprochen überraschendes und doch ernsthaftes Buch gelesen zu haben. Der Leser wird in die Geschichte hineingezogen, die Zeit steht still, bis man an der letzten Seite angelangt ist und das Buch zur Seite legt.
Ich bedanke mich für die Bereitstellung eines Rezensionsexpemplars.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere