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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2023

Ein geheimes Drohnenprogramm

Das Spiel - Desert Rogue
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Tim Richter ist ein ganz normaler Softwareentwickler, der bei einem Berliner Spieleentwickler arbeitet, bis er an einem Tag plötzlich erfährt, dass sein bester Freund Navid, ein Journalist, sich in Kabul ...

Tim Richter ist ein ganz normaler Softwareentwickler, der bei einem Berliner Spieleentwickler arbeitet, bis er an einem Tag plötzlich erfährt, dass sein bester Freund Navid, ein Journalist, sich in Kabul in die Luft gesprengt haben soll, weil er ein Terrorist der Taliban gewesen sei. Doch Tim glaubt das nicht, vor allem, weil Navid ihm kurz vor seinem Tod Beweise für ein Militärdrohnenprogramm der USA zugespielt hat. Er versucht selbst, herauszufinden, was das Drohnenprogramm mit seinem Arbeitgeber zu tun hat und gerät dabei nicht nur ins Fadenkreuz des amerikanischem Militärs.

Die Idee des Agenten-Tech-Thrillers klingt sehr spannend. Der Klappentext hat mich sehr angesprochen und auch neugierig auf den Inhalt gemacht.
Die Idee, also das Militärdrohnenprogramm, um das es im ganzen Thriller geht, ist mir neu. Ich habe bisher noch nie über eine solche Idee gelesen. Somit hat es mir besonders viel Spaß gemacht, diese Gedankengänge zu verfolgen.
An Spannung mangelt es in diesem Thriller kein bisschen. Das Buch ähnelt einer Verfolgungsjagd durch Berlin. Es gibt keine Stellen, die sich ziehen.
Auch die Figuren sind meiner Meinung nach authentisch gestaltet und vor allem Tim durchlebt einen Wandel im Verlauf der Handlung. Aus dem schüchternen Programmierer entwickelt sich jemand auf der Flucht, der genau weiß, wie man seine Feinde täuscht. Nicht nur ihn, sondern auch die anderen Hauptfiguren fand ich sympathisch. Auch den etwas mies gelaunten amerikanischen Offizier, der eigentlich der "Böse" ist.
Der Schreibstil ist auch absolut logisch und nachvollziehbar. In vielen anderen Self-Publishing Bücher hatte ich das Problem, dass an irgendeiner Stelle die Handlung nicht mehr nachzuvollziehen war und ich einfach nicht verstanden habe, was genau gerade passiert. Das Problem hatte ich hier überhaupt nicht.
Das einzige, was ich am dem Thriller kritisieren kann, ist, dass ich viele Teile der Handlung bis zu einem bestimmten Punkt schon kommen gesehen habe. Das liegt am Cover und dem Klappentext, die schon viel zu viel der Handlung spoilern.

Trotz diesem einem Punkt finde ich, dass Das Spiel ein sehr guter Thriller ist, absolut spannend und rasant. Ich empfehle ihn allen Leser*innen, die an spannenden Agenten- oder Techthrillern interessiert sind. Ich jedenfalls freue mich auf den zweiten Teil, der angekündigt wurde.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Sie werden beobachtet, doch sie wissen es nicht

The truth behind your lies
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Die beliebte Clique von Emmy, Flo, Ann, Rod und Jens will ihr bestandenes Abitur feiern und macht daher Urlaub in einer Schweizer Berghütte, die ihr von dem Außenseiter Jan zur Verfügung gestellt wurde. ...

Die beliebte Clique von Emmy, Flo, Ann, Rod und Jens will ihr bestandenes Abitur feiern und macht daher Urlaub in einer Schweizer Berghütte, die ihr von dem Außenseiter Jan zur Verfügung gestellt wurde. Jan wollte die ganze Zeit zu ihnen dazu gehören, wurde aber ständig von ihnen ausgelacht und gemobbt. Nun will er sich an ihnen rächen: Mit versteckten Kameras will er sie in der Hütte filmen und dadurch Geheimnisse erfahren, die er dann auf YouTube hochladen will. Doch nicht alles läuft so, wie er es sich vorgestellt hat.

Ich finde die Idee des Romans, der einige Merkmale eines Thrillers aufweist, sehr interessant und spannend. Das Machtverhältnis kehrt sich hier um, weil Jan die Kontrolle über die Kameras hat und die anderen ihm hilflos ausgeliefert sind. Deswegen hat mich das Buch aufgrund des Klappentextes sofort fasziniert.
Im Aufbau der Geschichte gibt es aber oft unglaubwürdige "Zufälle", die so unwahrscheinlich sind, dass es unrealistisch wirkt. Vor allem gibt es sie nur, weil sonst die Handlung, die sich die Autorin überlegt hat, nicht funktionieren würde.
Die Hauptfiguren, also Jan und Emmy, sind beide gut ausgearbeitet und haben beide ihre guten und schlechten Seiten. Die anderen Figuren sind etwas blasser dargestellt. Mairas Schweizer Akzent ist ganz lustig zu lesen, manchmal aber auch schwer zu verstehen.
Die meisten Probleme hatte ich mit dem Schreibstil. Er wirkt so distanziert, was gar nicht wirklich zum emotionalen Thema passt. Das finde ich unpassend, auch wenn ich mich nach einiger Zeit daran gewöhnt habe.
Während der Handlung baut sich ein bisschen Spannung auf, so viel, dass ich oft weiterlesen wollte. Gegen Ende ist das Buch echt spannend, auch wenn mir persönlich das Ende nicht gefallen hat. Das liegt daran, dass es so offen ist. Ich hätte mir eine abschließende Erklärung gewünscht.

Insgesamt hat mich The truth behind your lies nicht so sehr mitgerissen, wie ich es erwartet habe. Das liegt vor allem am distanzierten Schreibstil und dem offenen Ende. Das wichtige Thema, die Folgen von Mobbing, wurde nicht so gut umgesetzt.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Ein Leben lang gefangen unter der Erde

Silo
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In der Zukunft leben die Menschen großen Bunkern unter Erde, die mehr als hundert Stockwerke tief sind. Nach draußen können sie nicht, weil die Luft verseucht ist und sie dort innerhalb von ein paar Minuten ...

In der Zukunft leben die Menschen großen Bunkern unter Erde, die mehr als hundert Stockwerke tief sind. Nach draußen können sie nicht, weil die Luft verseucht ist und sie dort innerhalb von ein paar Minuten sterben würden. Wenn jemand im Silo etwas Verbotenes sagt oder den Wunsch äußert, nach draußen zu gehen, wird diese Person zur Reinigung nach draußen geschickt, wo sie nach kurzer Zeit verstirbt. Nach der Reinigung des Sheriffs wird die junge Mechanikerin Juliette zum neuen Sheriff ernannt. Doch sie findet mysteriöse Dinge, die den Tod ihrem Vorgängers betreffen.

Diese Dystopie klingt schon im Klappentext anders als andere Dystopien. Vor allem das Leben in den Silos unter der Erde ist mal etwas anderes. Von so einer Zukunftsvision habe ich bisher noch nichts gelesen. Die Idee von den unterirdischen Silos ist auch relativ gut umgesetzt worden.
Leider finde ich dem technischen Fortschritt nicht sehr groß, angesichts der Tatsache, dass die Menschen schon Jahrhunderte unter der Erde leben sollen. Zum Beispiel wird der Strom im Silo nur durch Verbrennung von Benzin erzeugt, nicht etwa durch Erdwärme oder ähnlichem. Das Original auf Englisch ist schon 2011 erschienen, allerdings finde ich trotzdem, dass der Autor sich mehr Gedanken über die technische Netwicklung hätte machen sollen.
Der Erzählstil ist erstmal etwas verwirrend, weil aus der Erzählerperspektive geschildert wird. Außerdem wechselt die Hauptfigur oft. Nach einiger Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt. Der Sprecher des Hörbuchs, Peter Bieringer, schildert die Handlung wirklich sehr gut. Für jede Person hat er eine eigene Stimme entwickelt, sodass das Hörbuch sofort lebendiger herüberkommt und man die Figuren schnell an der Stimme erkennen kann.
Die vielen Hauptfiguren, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, wirken auf mich etwas distanziert, was aber wahrscheinlich am Erzählstil liegt. Die Beziehung zwischen Juliette und Lucas, die sich im Verlaufe der Handlung aufbaut, ist sehr plötzlich. Es wird kaum etwas über die beiden erzählt, aber schon sind beide unsterblich ineinander verliebt. Das finde ich unrealistisch, da hätte der Autor mehr Gefühle schildern sollen.
Es dauert etwas, bis die Handlung in Schwung kommt. Das hat mir nicht so gut gefallen. Dafür ist das Ende aber auch sehr spannend. Generell wird die Spannung (nachdem die Handlung endlich in Fahrt gekommen ist) durch kleine Enthüllungen konstant hoch gehalten.
Insgesamt ist die Atmosphäre dieser Dystopie sehr düster. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht für alle etwas ist, aber mich persönlich hat das nicht gestört, sondern eher das ausweglose Leben im Silo verstärkt.

Insgesamt ist Silo eine ganz gute Dystopie, die leider etwas Zeit braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen. Am Ende ist das Buch trotzdem spannend. Ich empfehle es allen Fans von Dystopien, die aber düstere Szenarios aushalten.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Sieben Jugendliche auf einer einsamen Insel

Sieben
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Link wurde jahrelang von seinen Mitschülern gemobbt, weil er ein Nerd ist. Nach dem Schuljahr will er die Schule verlassen, aber seine Eltern wollen, dass er vorher an einem Sommercamp mit seiner Klasse ...

Link wurde jahrelang von seinen Mitschülern gemobbt, weil er ein Nerd ist. Nach dem Schuljahr will er die Schule verlassen, aber seine Eltern wollen, dass er vorher an einem Sommercamp mit seiner Klasse teilnimmt. Aber das Flugzeug zum Sommercamp stürzt auf einer einsamen Insel ab. Nur Link und sechs weitere Mitschüler überleben. Weil Link der Einzige ist, der weiß, wie man überlebt, sind die Machtverhältnisse auf der Insel ganz anders als in der Schule.

Die Idee ist für mich etwas Neues, deswegen hat mich der Klappentext auch angesprochen. Wie sich Mobbing auf manche Menschen auswirkt und wie sie Rache nehmen, klingt sehr spannend - so ist die Idee auch umgesetzt worden.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend. Es wird aus der Ich-Perspektive von Link erzählt. So kann man die ganze Zeit nachvollziehen, warum er so handelt wie er es tut. Da kommt aber schon der erste Kritikpunkt von mir.
An sich ist die Handlung nachvollziehbar, aber Links Verhalten ist es nicht immer. Seine Handlungen sind vor allem im Mittelteil einfach unrealistisch. Kein Jugendlicher würde sich so verhalten, selbst dann nicht, wenn er jahrelang gemobbt wurde.
Während der Zeit auf der Insel entwickeln sich die Charaktere alle sehr gut. Die Charakterentwicklung ist ebenfalls realistisch.
Das Buch ist auch sehr spannend. Zwar dauert es etwas 100 Seiten, bis die Handlung wirklich in Schwung kommt, denn vorher wird nur erzählt, wie genau Link gemobbt wurde. Danach kommen die Schilderungen der Insel. Dort wird es spannend - einerseits wegen ständigen rätselhaften Phänomenen und andererseits weil die Jugendlichen um ihr Überleben kämpfen. Und zusätzlich werden ständig neue Dinge über sie enthüllt, was noch mehr Spannung hineinbringt.
Das Ende, beziehungsweise den Epilog finde ich allerdings sehr übertrieben und unrealistisch. Man hätte ihn sehr gut weglassen können.
Die Idee der Desert Island Discs zieht sich durch die gesamte Handlung. Es bringt etwas Neues hinein, was mit ebenfalls gut gefallen hat.

Insgesamt finde ich, dass Sieben - Spiel ohne Regeln ein spannendes Buch über die Auswirkungen von Mobbing ist. Aufgrund der vielen Thriller- Aspekte empfehle ich es allen Thriller-liebenden Personen, die mehr über Mobbing erfahren wollen.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Teil 5

Moriarty the Patriot 5
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Ein gut behütetes Geheimnis der britischen Königsfamilie wurde gestohlen und Albert und der MI6 müssen das Schriftstück finden. Gleichzeitig bekommt Sherlock einen Auftrag von dem böhmischen Adel: Ein ...

Ein gut behütetes Geheimnis der britischen Königsfamilie wurde gestohlen und Albert und der MI6 müssen das Schriftstück finden. Gleichzeitig bekommt Sherlock einen Auftrag von dem böhmischen Adel: Ein Foto, das einen großen Skandal auslösen könnte, befindet sich in der Hand von Irene Adler. Sherlock soll ihr das Foto abnehmen, doch das ist nicht so einfach.

Ich habe in meinen vorigen Rezensionen schon betont, wie sehr ich den Zeichenstil dieser Reihe liebe. Er sieht einfach wunderschön aus. Diesmal sind weniger brutale Zeichnungen als in den beiden Bänden zuvor dabei.
Der Manga ist spannend, aber auch lustig. Vor allem wie Irene mit Sherlock umgeht, finde ich einfach amüsant.
Sie ist ein interessanter Charakter, von dem ich hoffe, im nächsten Band mehr zu erfahren. Dass es jetzt mal endlich jemanden gibt, der Sherlock an der Nase herumführt, finde ich einfach cool. Und dass es nun einen sehr starken weiblichen Charakter gibt, ist auch toll. Ich hoffe, im nächsten Band noch mehr über sie zu erfahren! Neben Sherlock, John und Irene treten nur selten die Moriarty-Brüder auf (außer im nächsten Abschnitt, der die letzte Story aus dem vorigen Teil abschließt.

Insgesamt hat mir der fünfte Teil der Manga-Reihe sehr gut gefallen. Ich kann sie nur an alle weiterempfehlen!

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