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Veröffentlicht am 05.01.2023

Ein toter Lehrer und drei verdächtige Schüler

Nothing more to tell
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Vor vier Jahren wurde Brynns Lieblingslehrer ermordet. Nun kehrt sie zurück an ihre alte Schule. Weil Brynns einen Praktikumsplatz bei einer True-Crime-Show bekommen hat, will sie unbedingt den Mord an ...

Vor vier Jahren wurde Brynns Lieblingslehrer ermordet. Nun kehrt sie zurück an ihre alte Schule. Weil Brynns einen Praktikumsplatz bei einer True-Crime-Show bekommen hat, will sie unbedingt den Mord an ihrem Lehrer aufklären. Deswegen beobachtet sie Tripp ganz genau, ihren ehemalig besten Freund, mit dem sie seit vier Jahren nicht mehr geredet hat. Er war nämlich einer der Schüler, die den toten Lehrer gefunden haben und seine Aussage entlastet die beiden anderen Schüler, die er eigentlich nie ausstehen könnte, erheblich. Während sie ermittelt, fördert sie dunkle Geheimnisse der Schüler und des Lehrers zu Tage.

Ich habe bisher alle Bücher von Karen M. McManus verschlungen, einige haben mir nicht so gut gefallen, andere waren sehr gut.
Nothing more to tell kann man unabhängig von den anderen Thrillern lesen, auch wenn es kleine Anspielungen auf ihre anderen Bücher gibt.
Der Schreibstil ist, wie man es von der Autorin gewöhnt ist, flüssig und sehr angenehm zu lesen. Das Buch erzählt aus sowohl Brynns als auch Tripps Perspektive.
Was ich an McManus' Büchern liebe, ist, dass sie nach und nach kleine Bruchstücke der Wahrheit enthüllen und es so viele unerwartete Cliffhanger gibt. Das ist auch hier der Fall. Dadurch entsteht eine hohe Spannung, die mich dazu bringt, immer weiter zu lesen. Zu keiner Zeit ist der Thriller nicht spannend.
Das einzige, was ich Nothing more to tell kritisieren kann, ist die Auswahl der Charaktere. Brynn hat mich ein bisschen an Ellery aus Two can keep a secret erinnert. Aber sonst finde ich, dass McManus wieder ein Meisterwerk mit ihren Figuren geschafft hat. Sie haben alle Geheimnisse und Probleme.
Die Auflösung (wenn man sie so nennen kann) ist zwar nicht das kreativste, aber McManus verwirrt die Leser*innen im Verlauf der Jhandlung so sehr, dass das trotzdem unerwartet ist.

Insgesamt finde ich, dass Nothing more to tell nach One of us is lying Karen M. McManus' bestes Buch ist. Es war sehr spannend und die Autorin verwirtrt die Lesenden wieder so sehr. Ich habe es ehr genossen, diesen Thriller zu lesen.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Regt sehr zum Nachdenken an

How do I tell them I love them?
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Lark möchte unbedingt Autor:in werden, aber dey erhält von allen angeschriebenen Agenturen nur Absagen. Deswegen muss Lark unbedingt viele Follower:innen auf Twitter erhalten, damit dey und deren Buch ...

Lark möchte unbedingt Autor:in werden, aber dey erhält von allen angeschriebenen Agenturen nur Absagen. Deswegen muss Lark unbedingt viele Follower:innen auf Twitter erhalten, damit dey und deren Buch genug Aufmerksamkeit bekommen. Plötzlich taucht auf deren Account ein Tweet über unerwiderte Liebe auf und Lark hat dann auf einmal Aufmerksamkeit. Doch das Problem ist, dass der Tweet eigentlich von Larks ehemaligen besten Freund Kasim stammt. Soll Lark diese Aufmerksamkeit, die auf einer Lüge beruht, annehmen oder soll dey die Wahrheit sagen?

Ich bin eigentlich eine Person, die kein Interesse an Liebesromanen hat. Aber dieses Buch hat mich aufgrund des nicht-binären Hauptcharakters fasziniert, da ich noch nie ein Buch mit einem nicht-binären Hauptcharakter gelesen habe. Für mich ist der Roman trotz der Aufmachung als Liebesroman eher keiner, sondern eher ein Coming-of-Age Roman.
Was mich an den Charakteren in Callenders Roman fasziniert, ist, dass sie alle einfach menschlich und echt wirken. Sie machen alle Fehler, wie Menschen es nun einmal tun. Auch Lark, die Hauptfigur. Außerdem sind sie sehr divers gestaltet: Eigentlich alle Personen sind schwarz, viele gehören zur LGBTQ+ Community. Durch Callender bekommen hier Menschen eine Stimme, die sonst in vielen Romanen nie auftauchen. Wie am Anfang schon erwähnt, ich habe noch nie ein Buch mit einem nicht-binären Charakter - noch nicht einmal in einer Nebenrolle! - gelesen.
Es ist einfach so, dass der Roman sehr, sehr realistisch ist. Es werden auch aktuelle Themen wie die Pandemie angesprochen. Aber nicht nur das ist ein wichtiges Thema des Romans: Es geht auch um Rassismus, mentale Gesundheit, Neurodiversität und geschlechtliche Vielfalt. Und diese Themen haben mich so sehr zum Nachdenken angeregt. Denn unter anderem wird aufgezeigt, wie rassistisch und queerfeindlich unsere Gesellschaft ist. Auch wenn das Buch in den USA spielt, wie viel lässt sich dann auf Deutschland übertragen? Und wie rassistisch verhalte ich mich selber eigentlich? Wahrscheinlich werde ich noch lange darüber nachdenken, genauso wie über die Thesen, die Lark zu zwischenmenschlichen Gefühlen aufstellt.
Leider ist es so, dass mich Larks Monologe, in denen es um diese Themen geht, am Ende etwas gelangweilt, weil vieles einfach wiederholt wird. Ich will jetzt keine neurodiversen Menschen beleidigen, aber das hat mich etwas gestört. Manche Ansichten von Lark, zum Beispiel, dass dey Gefängnisse abschaffen will, finde ich etwas problematisch, auch wenn das eben deren Gedanken sind.
Wer gegen Gendern und geschlechtsneutrale Sprache ist, sollte dieses Buch nicht lesen. Es wird hier sehr viel gegendert (mit Gendersternchen) und es gibt mehrere Figuren die die Neopronomen dey/demm verwenden. Mich hat das kein bisschen gestört und habe schnell in die Geschichte hineingefunden. Die Neopronomen waren für mich aber auch nicht wirklich neu. Es ist schade, dass es in der deutschen Sprache so schwierig ist, etwas geschlechtsneutral zu formulieren. Ich glaube, die müssen wir uns alle umstellen.
Von der Liebesgeschichte in diesem Buch bleibt dann auch nicht mehr so viel übrig. Leider ging mir alles am Ende viel zu schnell. Ich hätte mir da noch deutlich mehr Gespräche gewünscht, nicht, dass nur in einem (!) Satz ihre Beziehung erwähnt wird. Das hat mich aber auch nicht wirklich gestört, da ich ja kein Lovestory-Fan bin.

Insgesamt ist How do I tell them I love them ein guter Roman, der in Büchern deutlich unterrepräsentierten Menschen eine Stimme gibt und sehr zu Nachdenken über das eigene Verhalten anregt.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Der zweite Teil der Mangaserie!

Moriarty the Patriot 2
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William plant in diesem in diesem Teil London durchWilliam inszenierte Verbechen in den Abgrund zu stürzen, um sich so an den Adligen zu rächen. Alles soll auf einem Schiff, der Noahtic, beginnen. Dort ...

William plant in diesem in diesem Teil London durchWilliam inszenierte Verbechen in den Abgrund zu stürzen, um sich so an den Adligen zu rächen. Alles soll auf einem Schiff, der Noahtic, beginnen. Dort inszenieren William, Moran und Fred einen Mord, alle scheinen es zu glauben. Doch es gibt eine Person, die an der Echtheit des Geschehens zweifelt.

Wie schon in dem Vorgängerband ist der Zeichenstil wirklich sehr gut gemacht. Ich finde es immer noch erstaunlich, wie der Zeichner es schafft, mit den Zeichnungen die Gefühle und wirklich alles Ungesagte auszudrücken.
Was mir wirklich gut am zweiten Teil gefällt, ist, dass endlich Sherlock Holmes auftaucht, und mit ihm John Watson. Sherlock Holmes ist anders, als ich ihn mir vorgestellt habe, hier sehr arrogant und meiner Meinung nach unsympathisch dargestellt. In diesem Teil zeigt William seine andere Seite: Im ersten Teil kam er mir trotz seinen Methoden immer noch sympathisch vor, in diesem Teil aber ist er irgendwie "böser".
Was mir nicht so gut gefällt, ist, dass der letzte Abschnitt eigentlich vollständig aus der Sicht von Sherlock Holmes ist, die Moriartys kommen gar nicht vor.

Insgesamt ist der zweite Teil der Mangaserie fast genauso gut wie sein Vorgänger!

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Ein Buch, geschrieben auf Menschenhaut

Das Skript
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Eine junge Frau ist verschwunden. Kurz darauf bekommt eine Studentin mysteriöse Nachrichten geschickt - geschrieben auf ein Stück Menschenhaut. Den Ermittlern fällt auf, dass dies Parallelen zu einem Krimi ...

Eine junge Frau ist verschwunden. Kurz darauf bekommt eine Studentin mysteriöse Nachrichten geschickt - geschrieben auf ein Stück Menschenhaut. Den Ermittlern fällt auf, dass dies Parallelen zu einem Krimi des Autors Christoph Jahn hat. Doch der schiebt das auf einen durchgedrehten Fan. Dieser hatte vor einigen Jahren schonmal einen Fall aus seinen Büchern nachgestellt, um seine Bücher auf die Bestsellerliste zu bringen. Wiederholt sich das grausame Spiel? Oder ist jemand anderes am Werk?

Arno Strobels Art und Weise, die Geschichte zu erzählen, ist wirklich gut. Er benutzt viele ausdrucksstarke Verben und Adjektive, dadurch fühlt sich die Geschichte sehr lebendig an. Meistens wird der Thriller aus der Perspektive eines ermittelnden Kommissars erzählt. Zwischendurch gibt es einige kurze Kapitel über das, was einer gefangenen Frau passiert, ohne dass ihre Identität enthüllt wird. Das macht das Hörbuch nochmal spannender.
Der Sprecher, Sascha Rotermund, spricht das Hörbuch wirklich gut. Mal spricht er lauter, mal leiser und das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Lebendigkeit der Geschichte aus.
Die Idee dahinter ist spannend, aber auch echt grausam. Mir hat sie eigentlich ganz gut gefallen, allerdings war die Umsetzung für mich nicht so ganz gut. Der Thriller ist stellenweise sehr brutal und schildert ganz genau, was den gefangenen Frauen passiert. Das war für mich manchmal einfach zu viel.
Der größte Teil des Hörbuchs ist nicht sehr spannend. Es wird einfach nur erzählt, wie die Kommissare Personen befragen. Erst am Ende wird es echt spannend. Die Identität des Mörders war für mich auch unerwartet. Auf diese Idee bin ich tatsächlich nicht gekommen.
Zusätzlich konnte ich nicht ganz mit der Hauptperson, dem Kommissar Stefan Erdmann, mitfühlen. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich das Hörbuch gehört habe, aber er war für mich als Charakter nicht greifbar.

Insgesamt ist Das Skript ein guter Thriller, der teilweise sehr brutal ist, manchmal aber auch langweilig. Aber das Ende ist spannend und die Identität des Mörders hätte ich nie erraten.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Eine Leiche - zwei Verdächtige

Das Loft
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In einem Loft leben drei Personen: Einmal Marc und Sarah, das Paar. Dazu noch Marcs bester Freund Henning. Doch eines Tages wird Henning ermordet aufgefunden. Alle Spuren deuten auf Marc und Sarah hin. ...

In einem Loft leben drei Personen: Einmal Marc und Sarah, das Paar. Dazu noch Marcs bester Freund Henning. Doch eines Tages wird Henning ermordet aufgefunden. Alle Spuren deuten auf Marc und Sarah hin. Aber die beiden bestreiten es. War es Marc, war es Sarah? Oder beide zusammen?

Der Thriller ist aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt: Aus der Ich-Perspektive von einmal Marc und dann noch von Sarah und zusätzlich aus der Sie-Perspektive der ermittelnden Kommissarin. Die Perspektive finde ich sehr gut gewählt. Man erhält einen sehr guten Einblick in Marc und Sarahs Gedanken, was hilft, ihre Sicht auf den Fall zu erkennen, gleichzeitig hält man einen Abstand zur Kommissarin ein. Insgesamt finde ich den Schreibstil von Geschke so ganz gut.
Allerdings hatte ich mit dem Schreibstil oder eher dem Erzählstil einige Probleme: Die Kapitel aus Marc oder Sarahs Sicht sind eingebrochen nur das Nachhängen der eigenen Gedanken oder Rückblenden. Auf Dauer war das einfach langweilig.
Für mich kam in dem ganzen Buch nur ganz kurz vor dem Schluss Spannung auf. Sonst hat mich das Buch echt gelangweilt, weil einfach nichts passiert ist. Zwar hat man durch die Gedanken und Rückblenden langsam immer neue Informationen bekommen, um selber auf die Lösung zu kommen, aber am Anfang war ich einfach nicht so weit, um überhaupt dafür genug Hinweise zu haben.
Mit den Charakteren hatte ich auch einige Probleme: Ich könnte irgendwie gar nicht mit Marc und Henning mitfühlen. Trotz der passenden Erzählperspektive war ich trotzdem so distanziert. Und die Kommissarin finde ich auch unsympathisch.
Was dem Buch echt einen großen Pluspunkt gibt, ist das Ende. Ich war so überrascht. Diese Lösung des Falls habe ich absolut nicht erwartet. Bei den vielen Ideen, die ich während der Geschichte hatte, war keine dabei, die dem tatsächlichen Ende auch nur nahe kam!

Schlussendlich ist Das Loft ein Thriller, der ganz okay war. Zwar hatte ich mit der fehlenden Spannung und den Hauptcharakteren Probleme, aber das unerwartete Ende macht das einiges wieder gut.

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