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Veröffentlicht am 07.05.2023

Eine tote Frau, ertrunken in einem Container

TEAM HELSINKI
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Am Mittsommertag wird eine junge Frau mit dunkler Haut in einem Container gefunden. Er wurde mit Meerwasser gefüllt, sodass die Frau qualvoll ertrunken ist. Die Kommissarin Paula Pihjala aus Helsinki ermittelt ...

Am Mittsommertag wird eine junge Frau mit dunkler Haut in einem Container gefunden. Er wurde mit Meerwasser gefüllt, sodass die Frau qualvoll ertrunken ist. Die Kommissarin Paula Pihjala aus Helsinki ermittelt mit ihren Kollegen in diesem Fall. Seltsam ist, dass der Container auf dem Gelände einer Stiftung gefunden wurde, die sich in Namibia für Entwicklungsarbeit eingesetzt hat. Besteht da etwa ein Zusammenhang? Und niemand scheint diese tote Frau zu kennen.

Die Idee klingt nach einem ganz normalem Kriminalroman. Genau das ist das Buch von der Story her auch. Mich hat bei der Story nichts wirklich überrascht, auch wenn es ein paar Plottwists gibt, die aber nichts besonderes auf diesem Bereich sind.
Spannung kommt hier erst am Ende auf, was ein bisschen schade ist, denn der Krimi hätte schon von Anfang an spannend sein können. Doch der Anfang zieht sich endlos lange hin, sodass die Spannung am Ende ein bisschen zu kurz kommt.
Die Kommissarin Paula ist auf dem ersten Blick ganz sympathisch. Man erfährt leider nur sehr wenig über sie, was schade ist und sie dann direkt schon etwas distanziert erscheinen lässt. Auch über ihre Kollegen (ja, es sind nur Männer) erfährt man nur ein bisschen. Hoffentlich ändert sich das im zweiten Teil, den ich vielleicht lesen werde.
Die meisten Probleme hatte ich tatsächlich mit dem Schreibstil. Ich persönlich mag diese distanzierte Art und Weise zu schreiben nicht. Das genau ist hier der Fall, wenn auch nicht so schlimm wie in anderen Romanen, die ich gelesen habe. Nach einiger Zeit habe ich mich zwar daran gewöhnt, trotzdem gibt das in meiner Bewertung ein paar Minuspunkte.

Insgesamt ist Die Tote im Container, der erste Teil um die Kommissarin Paula Pihjala aus Helsinki, ein durchschnittlicher Krimi, der mich wegen seines Schreibstils nicht so ganz überzeugen kann. Man kann diesen Krimi lesen, muss es aber nicht.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Magie ist gar nicht so gut, wie alle dachten

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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In naher Zukunft ist Magie überall auf der Erde vorhanden. Sie kommt aus den sogenannten Mirrors, Kopien großer Städte, die im Himmel schweben. Doch Magie ist nicht gut, sondern gefährlich, da man schnell ...

In naher Zukunft ist Magie überall auf der Erde vorhanden. Sie kommt aus den sogenannten Mirrors, Kopien großer Städte, die im Himmel schweben. Doch Magie ist nicht gut, sondern gefährlich, da man schnell abhängig von ihr werden kann. Trotz dieses Risikos hat Rayne gelernt, mit Magie Schaukämpfe zu bestreiten, um aus Londons Armenvierteln entkommen zu können. Eines Tages gewinnt sie einen Kampf in der obersten Liga der Kämpfer und zieht somit nicht nur die Aufmerksam der Menschen aus dem Mirror auf sich.

Ich bin eigentlich kein Fan von diesen total gehypten Romantasy-Büchern, die so viele Leute lieben. Ich bin echt fasziniert von der Vortex-Trilogie von Anna Benning, deswegen wollte ich unbedingt auch Dark Sigils lesen, obwohl mich der Klappentext nicht so sehr angesprochen hat wie Vortex mich vor ein paar Jahren.
Wie bei Vortex ist mir hier aufgefallen, dass Anna Bennings Worldbuilding einfach fantastisch ist. Die ganze Idee ist sehr kreativ und einfallsreich. Magie wird in den meisten Büchern als gut angesehen. Dass hier Magie vom Grundsatz her als böse dargestellt wird, verleiht dem Buch einen Hauch von Einzigartigkeit. Auch den Mirror mit seinen Bewohnerinnen und die Sigils, mit denen man nur Magie verwenden kann, sind etwas Neues. Die ganze Welt hat mich sehr überzeugt. Einfach super gemacht!
Rayne als Protagonistin ist oft ein bisschen wie es einfach jugendliche Protagonistinnen in Büchern halt sind. Im Vergleich zum Worldbuilding ist das nicht mehr sonderlich kreativ. Sie ist mir aber ganz sympathisch und ich mag ihre humorvolle Art. Auch die Nebencharaktere wie zum Beispiel Lily, Raynes beste Freundin, und weitere Menschen aus dem Mirror, sind gut ausgearbeitet.
Wie auch schon bei Vortex spielt das Buch in der Zukunft, aber es gibt eine große Portion Fantasy, die das alles erst so besonders macht. Diese Mischung aus Fantasy und Dystopie macht dieses Buch ebenfalls besonders.
Ich bin generell eine Person, die die Ich-Perspektive in Büchern mag. Auch hier findet sie sich und man kann wirklich gut mit Rayne mitfühlen. Auch Bennings Art und Weise, mit Wörtern die Geschichte zu erzählen, ist einfach wunderbar und sehr gut.
Ich wollte die ganze Zeit weiterlesen, weil mich der Schreibstil und die Idee so sehr in ihrem Bann gezogen haben, obwohl die Story am Anfang nicht besonders spannend gewesen ist.

Was mich also an diesem Buch absolut überzeugt hat, ist die Kreativität der Autorin, eine interessante Welt in der Zukunft zu erschaffen. Das hat sogar mich als Person, die weniger in dieses Genre interessiert, fasziniert. Deswegen kann ich Dark Sigils an wirklich alle weiterempfehlen, die mit jugendlichen Protagonist
innen klarkommen.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Sie sollen die Geheimnisse Großbritanniens bewahren

The Watchers - Wissen kann tödlich sein
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Viele Länder, auch Großbritannien, werden von anonymen Hackern bedroht, die Staatsgeheimnisse hacken und diese dann nur durch Geldzahlungen wieder freigeben. Großbritannien will es gar nicht so weit kommen ...

Viele Länder, auch Großbritannien, werden von anonymen Hackern bedroht, die Staatsgeheimnisse hacken und diese dann nur durch Geldzahlungen wieder freigeben. Großbritannien will es gar nicht so weit kommen lassen und wandelt die Daten in genetischen Code um, um ihn dann speziellen Zivilisten einzupflanzen. Diese Wächter müssen ihr normales Leben aufgeben und dann fünf Jahre lang ohne Kontakt zu ihren Familien und Freunden leben. Doch nicht alles läuft so, wie es geplant war.

Schon die Idee dieses Near-Future-Thriller hat mich total in ihren Bann gezogen, genau wie die anderen Bücher von John Marrs es getan haben. Weil mich diese, The One und The Passengers, sehr überzeugt haben, hatte ich auch relativ hohe Ansprüche an The Watchers.

Wie eben schon erwähnt, die Idee hat mich wirklich fasziniert. Obwohl es erstmal echt abwegig klingt, dass Menschen Informationen als DNA eingepflanzt bekommen, wirkt es bei John Marrs so normal und tatsächlich auch realistisch als wären das alles wissenschaftliche Erkenntnisse anstatt Science-Fiction.
Was mich auch besonders beeindruckt hat, ist der Schreibstil des Autors. Er schafft es, gleichzeitig so neutral und sachlich die Gegebenheiten zu schildern, aber auch gleichzeitig so eindeutig die Gefühle der Figuren offenzulegen.
Wenn es eine Sache gibt, die dieses Buch eindeutig ist, dann spannend. An den Enden von Kapiteln gibt es häufig solche Mini-Cliffhanger, die alles noch spannender machen, wodurch ich immer weiterlesen wollte. Und dann gibt es noch den mysteriösen Charakter Emilia, über die man erst am Ende die Wahrheit erfährt. Das hat alles dazu beigetragen, dass die Spannung sich konstant auf einem hohen Niveau hält.
Die vier Hauptfiguren Sinéad, Flick, Charlie, Bruno und Emilia sind nicht alle für mich sympatisch gewesen. Doch darauf kommt es ja eigentlich auch nicht an und für alle kann das auch anders sein. Trotzdem konnte ich sie immer nachvollziehen, auch wenn ich nicht immer Sympathie für ihre Handlungsschritte aufbringen konnte.
Eine andere Sache, die mir auch aufgefallen ist, sind die ganzen Verweise auf die anderen Bücher von John Marrs, indem Charaktere aus The One und The Passengers mitspielen oder die Konzepte aus diesen Büchern (selbstfahrende Autos, Match-your-DNA) auftauchen. Dass sie also alle in der selben Welt spielen, hat mir nochmal sehr gut gefallen.

Insgesamt kann ich The Watchers ganz klar empfehlen. Es ist ein super spannender Near-Future-Thriller, bei dem die Konzepte realistisch klingen. Er eignet sich perfekt für alle Fans von Science-Fiction, die auch Thriller gern mögen.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Können Day und June die Republik retten?

Legend - Schwelender Sturm
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Nachdem Day seiner Hinrichtung entkommen ist, verbünden June und er sich mit den Patrioten. Diese verfolgen das Ziel, dem neuen Elektor Anden umzubringen und dann selbst die Macht über die Republik zu ...

Nachdem Day seiner Hinrichtung entkommen ist, verbünden June und er sich mit den Patrioten. Diese verfolgen das Ziel, dem neuen Elektor Anden umzubringen und dann selbst die Macht über die Republik zu übernehmen. Doch der neue Elektor scheint anders zu sein als sein Vater. Können Day und June ihm oder doch den Patrioten trauen?

Mir hat der erste Teil der Reihe sehr gut gefallen, deswegen war klar, dass ich auch den zweiten Teil als Hörbuch hören muss.
Die Story schließt hier direkt an Band eins an. Sie wird langsam fortgesetzt, man erfährt immer mehr, auch manche Dinge, die ich mich während Band eins öfter gefragt habe, zum Beispiel was mit anderen Ländern zur Zeit der Republik ist und warum der technische Fortschritt noch nicht so weit ist. Insgesamt ist der Aufbau ganz gut, man weiß länger nicht, wem man trauen kann und wem nicht.
Die Handlung verliert nicht an Spannung und so wollte ich immer weiter hören. Was mich ein bisschen genervt hat, war das ganze Drama zwischen Day und June am Ende, was meiner Meinung nach sehr unnötig ist. Ansonsten hat mich das Ende etwas überrascht, weil es noch einen dritten Teil gibt. Ich gespannt, was der Autorin für diesen einfällt.
Es gibt eine Sache, die an der ganzen Legend-Welt zu kritisieren habe. Es wirkt einfach so normal. Es gibt kein Alleinstellungsmerkmal für diese Dystopie, sondern nur das ganze, was eben in YA-Dystopiem vorkommt: Liebe, Vertrauen und Dramatik. Das ist aber auch das einzige, was mir nicht gefällt.
Marie Lus Art und Weise zu erzählen ist sehr schön und flüssig und hat mich direkt in die Geschichte versetzt. Ich konnte deswegen sowohl mit Day als auch mit June sehr gut mitfühlen. Das alles wird nochmal durch die beiden Sprecher verstärkt, die die Geschichte wirklich gut vorlesen und den einzelnen Charakteren eine Stimme verleihen.

Insgesamt ist der zweite Teil der Legend-Trilogie eine gute Dystopie, die sich leider durch nichts Besonderes hervorhebt. Ansonsten ist sie wirklich spannend und gut geschrieben. Mit hat es sehr viel Spaß gemacht, diesem Hörspiel zu lauschen.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Eine Emtführung mit dramatischen Wendungen

Die Entführung
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Im September 2000 wird Leni, die Tochter des reichen Unternehmers Karl Festing mit ihrer besten Freundin Ronja entführt. Die Erpresser fordern Lösegeld, doch Festing weigert sich erstmal, zu zahlen. Nach ...

Im September 2000 wird Leni, die Tochter des reichen Unternehmers Karl Festing mit ihrer besten Freundin Ronja entführt. Die Erpresser fordern Lösegeld, doch Festing weigert sich erstmal, zu zahlen. Nach zahlreichen Überzeugungsversuchen zahlt er doch, trotzdem endet die Entführung nicht für alle Beteiligten gut. Siebzehn Jahre später wird eine Leiche in einem Waldstück gefunden und einige Dinge der damaligen Entführung erscheinen in einem anderen Licht.

Die Idee hinter diesem "Kriminalroman" finde ich nicht wirklich interessant. Allerdings hat der Klappentext ein kleines bisschen Spannung in mir geweckt, weswegen ich den Roman schlussendlich auch gelesen habe.
Er war aber ganz anders, als ich erwartet habe. Ungefähr die Hälfte der Handlung spielt in der Vergangenheit zur Zeit der Entführung. Ich habe erwartet, dass es nur Rückblenden zur Entführung gibt. Das hat mir nicht so gut gefallen, weil das die Handlung so lange herausgezögert hat.
Bis auf die verschiedenen Zeitebenen ist der Schreibstil ganz okay. Er ist nicht besonders, aber ich habe immer verstanden, worum es gerade geht.
Das trägt auch zum größten Problem dieses Buches bei: Es ist einfach von Grund auf langweilig. Keine Spannung, nur ungefähr 500 Seiten Beziehungsdrama der Familie Festing und der beiden Kommissare. Das Buch hat mich einfach gelangweilt und ich wollte es auch eigentlich nicht mehr beenden.
Außerdem bin ich von den vielen Figuren irritiert, die auftauchen. Es sind so Namen, die ich mir gar nicht behalten konnte. Somit bin ich oft verwirrt gewesen, wenn ein Name aufgetaucht ist, den ich nicht sofort erkannt habe.
Die Hauptfiguren, also die Kommissare Eva und Jakob und die Entführte, Leni, sind ganz gut ausgearbeitet, auch wenn ich kein bisschen mitgefühlt habe und sie auch nicht immer sympathisch und nachvollziehbar fand.
Im zweiten Teil des Romans gibt es mehrere Enthüllungen, die auch tatsächlich ein bisschen Spannung aufbauen. Insgesamt finde ich die Auflösung viel zu kompliziert und verwirrend. Der Weg dorthin ist auch nicht immer ersichtlich.

Den Kriminalroman Die Entführung von Petra Johann kann ich nicht empfehlen. Sein größtes Problem ist, dass er sehr langweilig ist und sich die Handlung zäh über ungefähr 500 Seiten erstreckt. Ansonsten ist auch nichts anderes überragend, deswegen ist das hier kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss.

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