Eine Story, die Leben kostet
Paradise CityDeutschland in der Zukunft: Die meisten Menschen leben in großen Städten, wenige auf dem Land. Berlin ist nicht mehr der Regierungssitz, sondern Frankfurt, das mit dem Rhein-Main-Gebiet zu einer riesigen ...
Deutschland in der Zukunft: Die meisten Menschen leben in großen Städten, wenige auf dem Land. Berlin ist nicht mehr der Regierungssitz, sondern Frankfurt, das mit dem Rhein-Main-Gebiet zu einer riesigen Megacity verschmolzen ist. Liina ist eine Rechercheurin bei einer der letzten nicht-staatlichen Nachrichtenportalen. Als sie eine alltägliche Meldung auf dem Land überprüfen soll, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall und eine andere Rechercheurin wird ermordet aufgefunden. Beide haben an der selben Geschichte gearbeitet. Liina muss unbedingt herausfinden, warum ihre Kollegen gestorben sind.
Die Idee von dem Staat, der in der Geschichte beschrieben wird, finde ich gut und kreativ. Auch die Auflösung, die große Geschichte, die Liinas Kollegen das Leben gekostet hat, ist spannend und passt genau in das Bild des Staates, der beschrieben wird.
Das ist aber eigentlich das Einzige, was sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig. In kurzen knappen Sätzen wird das Geschehen erzählt. Die Geschichte ist aus Liinas Sicht in der Er/Sie-Perspektive geschrieben worden. Zusätzlich zum Geschehen erhält man aber auch einen Einblick in Liinas Gedanken. Das passt irgendwie nicht mit der Erzählperspektive zusammen und hat mich häufig irritiert. Im Verlauf des Buches habe ich mich aber an den Schreibstil gewöhnt und habe ihn ganz akzeptabel gefunden.
Durch diesen Schreibstil habe ich viele Dinge auch nicht verstanden. Die Auflösung am Ende habe ich nur verstanden, weil ich nochmal genau darüber nachgedacht habe und gegenfalls nochmal nachgeschlagen habe, was da passiert ist.
Im Verlauf der Handlung erfährt man immer mehr über Liina. Leider ist sie immer noch eine sehr blasse Hauptperson und ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr ausgearbeitet wäre.
Insgesdamt ist "Paradise City" von Zoë Beck nur ein mittelmäßiger dystopischer Thriller. Leider hat mir der Schreibstil überhaupt nicht gefallen, trotzdem stekct hinter dem Buch eine interessante Idee.