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Veröffentlicht am 04.07.2022

Nicht so gut wie der erste Teil

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
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In einer Nacht mit heftigen Schneefall verschwindet eine junge Frau in der Nähe von Jachenau, kurz darauf verschwindet erneut eine junge Frau und dazu noch ihr Freund. Alexa Jahn und ihre Kollegen suchen ...

In einer Nacht mit heftigen Schneefall verschwindet eine junge Frau in der Nähe von Jachenau, kurz darauf verschwindet erneut eine junge Frau und dazu noch ihr Freund. Alexa Jahn und ihre Kollegen suchen verzweifelt nach Parallelen zwischen den Verschwundenen, finden aber keine. Genauso stellt sich jede Spur als falsch heraus.


In Innsbruck werden zwei Studentinnen als vermisst gemeldet. Niemand hat gesehen, wie sie das Studentenwohnheim, in dem sie zuletzt gesehen wurden, verlassen haben. Bernhard Krammer fühlt sich an einen ehemaligen Fall erinnert. Und er verfolgt diese Spur...


Nachdem mich der erste Teil der Reihe wirklich positiv überrascht hat, muss ich sagen, dass mich der zweite Teil nicht sonderlich in seinen Bann gezogen hat.
Klar, der Schreibstil von Anna Schneider ist wieder sehr angenehm. Aber es passiert so lange nichts: Die Leute verschwinden in Deutschland und Österreich, dann passiert kaum etwas, Alexa und Bernhard suchen einzeln nach dem Täter, bis sie schließlich ganz am Schluss zusammenarbeiten und auch mal jemand ermordet wird.

Das hat mir auch nicht so gut gefallen: Deutschland und Österreich arbeiten erst ganz am Ende zusammen und es gab eigentlich nur eine Szene mit beiden Ermittlern. Allerdings ist es so, dass ich nicht geahnt habe, wer der Entführer ist. Das hat mich sehr überrascht. Das Thema, das angesprochen wird, ist auch sehr wichtig und es ist gut, wenn es in Bücher thematisiert wird.

Was ich auch gut finde, ist, dass man in diesem Teil nochmal mehr über die beiden Kommissare im privaten erfährt. Nachdem Alexas Mutter ihr verraten hat, dass Bernhard Krammer ihr Vater ist, hat sie selber Bedenken, sowohl mit ihrer Mutter als auch mit Bernhard zu reden.

Pluspunkte gibt es auch wieder für die realistische und keinerlei übertrieben scheinende Polizeiarbeit (soweit ich das beurteilen kann). Nicht zu vergessen ist das Alpenambiente ;).

Insgesamt finde ich den zweiten Teil der Grenzfall-Reihe nicht so gut wie den ersten. Trotzdem bin ich auf den nächsten Teil gespannt!

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Wer bist du selbst?

Boy 7. Vertraue niemandem. Nicht einmal Dir selbst.
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Er erwacht auf einer Grasebene. Er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seinen Namen. Und wie ist er überhaupt auf diese Grasebene gekommen? Auf seiner Mailbox findet er eine Nachricht von sich ...

Er erwacht auf einer Grasebene. Er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seinen Namen. Und wie ist er überhaupt auf diese Grasebene gekommen? Auf seiner Mailbox findet er eine Nachricht von sich selbst: Er soll auf keinen Fall die Polizei rufen! Er macht sich auf die Suche, um herauszufinden, was passiert ist.

Was ich wirklich nicht gut finde, ist, dass der Klappentext eigentlich schon die ganze Handlung spoilert und der Aha-Effekt dadurch gänzlich fehlt. Den zweiten Teil des Klappentextes hätte man getrost weglassen können. Die Idee dahinter ist aber gut. Mirjam Mous hat sich eine interessantes Konzept hinter der Geschichte ausgedacht.
Ab einer bestimmten Stelle werden Notizbucheinträge vorgelesen. Leider macht der Sprecher Julian Greis nicht immer deutlich, wann die Einträge aufhören und das Jetzt anfängt. Mich hat das Ganze sehr verwirrt. Generell ist es so, dass Greis nicht sonderlich motiviert vorliest. Mir hat sein Erzählweise nicht sehr gefallen. Im Buch ist das bestimmt deutlicher klargemacht, der Erzähler des Hörspiels fehlt dort auch. Auch ist es so, dass der Schreibstil von Mous gut ist - leider wird das, wie gesagt, von dem Sprecher zerstört.
Spannung kommt erst am Ende auf, am Anfang ist die ganze Geschichte noch sehr langweilig. Aber die Geschichte muss ja auch erstmal aufgebaut werden und am Ende habe ich wirklich mitgefiebert, weil es so spannend war.
Leider machen manche Dinge aus der Geschichte keinen Sinn: Manchen Jungen wurde ein Mikrochip ins Gehirn gesetzt. Einer von ihnen schneidet sich ihn aber mit einem Teppichmesser heraus. Leider macht das für mich keinen Sinn, weil er danach immer noch lebt und keine bleibenden Schäden hat.
Die Hauptfigur, über die man, wie sie selbst, im Laufe der Handlung immer mehr erfährt, ist meiner Meinung nach sympatisch und ich kann seine Handlungen und Ideen meistens nachvollziehen. Die Nebencharaktere sind auch gut ausgearbeitet.
Insgesamt ist "Boy 7" ein guter Jugendthriller, der leider einen Teil seines Potenzials durch den Klappentext verliert. Als Buch ist "Boy 7" wahrscheinlich besser, da der Sprecher nicht immer so gut liest. Deswegen empfehle ich Leser*innen, die an dem Buch interessiert sind, auch wirklich das Buch zu lesen und nicht das Hörbuch zu hören.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

So eine Thriller habe ich mir schon lange gewünscht!

Keiner sagt die Wahrheit
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Eines Nachts taucht plötzlich Rufus' Ex-Freund Sebastian auf und will mit ihm reden. Kurz darauf ruft auch noch seine Halbschwester April an, die ihn bittet, zu kommen. Da Rufus kein Auto hat, bietet Sebastian ...

Eines Nachts taucht plötzlich Rufus' Ex-Freund Sebastian auf und will mit ihm reden. Kurz darauf ruft auch noch seine Halbschwester April an, die ihn bittet, zu kommen. Da Rufus kein Auto hat, bietet Sebastian an, ihn zu fahren. Bei April angekommen, finden die beiden sie blutüberströmt und mit einem Messer in der Hand neben ihrem toten Freund. Sie schwört, dass sie ihn nicht ermordet hat und fleht Rufus und Sebastian an, herauszufinden, wer ihn umgebracht hat. Doch keiner von ihnen ahnt, in was für eine Gefahr sie sich in dieser Nacht begeben.

Als ich durch Zufall auf dieses Buch gestoßen bin, habe ich sofort gedacht, dieses Buch muss ich haben! Ich lese gerne Thriller und in diesem Genre fehlt es mir an Repräsentation von Mitgliedern der LGBTQ+ Community. Deswegen freue ich mich sehr darüber, einen Thriller mit nicht-heterosexuellen Hauptpersonen gefunden zu haben.

Deswegen auch ein Lob an den Autor: Er schafft es, einen Mord, eine Coming-out Geschichte und einer Lovestory zu verbinden. Denn wie man es sicher am Klappentext erahnen kann, es wird eine Liebesgeschichte geben, die aber erst relativ spät beginnt und auch nicht zu viel Platz einnimmt.


Der Schreibstil von Roehrig ist auch relativ gut. Man kann Rufus' Gefühle oftmals nachvollziehen. Allerdings habe ich am Ende einen Teil nicht wirklich verstanden, weswegen ich die Seite nochmals lesen musste, das kann aber auch nur daran gelegen haben, dass ich eine wichtige Stelle überlesen habe.

Das Ende konnte mich nicht wirklich überraschen, aber während des Lesens habe ich immer wieder überlegt, wer jetzt Aprils Freund ermordet hat und neue Theorien aufgestellt.

Das ganze hat mich ein bisschen an One of us is Lying von Karen McManus erinnert, da bei beiden immer wieder neue Geheimnisse enthüllt werden, die die eigene Sicht auf den Mord ändert.

Nicht nur über die Hintergründe zum Mord erfährt man während der Geschichte immer mehr, sondern auch über die Beziehung zwischen Rufus und Sebastian.

Trotz einiger kleinen Mängel bekommt dieses Buch fünf Sterne von mir. Ich empfehle Keiner sagt die Wahrheit von Caleb Roehrig allen Leuten, die Bücher von Karen M. McManus lieben!

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Das Spiel ist aus, wenn WIR es sagen!

NERVE - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen
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Vee ist eigentlich kein Fan von Nerve, einer Challenge, bei der man sich selber bei peinlichen Challenges filmt und das dann ins Internet stellt. Doch weil sie einen Jungen beeindrucken will, meldet sie ...

Vee ist eigentlich kein Fan von Nerve, einer Challenge, bei der man sich selber bei peinlichen Challenges filmt und das dann ins Internet stellt. Doch weil sie einen Jungen beeindrucken will, meldet sie sich zu der Challenge an. Nerve stellt ihr ihre Traumklamotten und weitere Dinge, die sie sich sehr wünscht, in Aussicht, wenn sie die Challenges meistert. Zusätzlich bekommt sie den hübschen Ian als Partner zur Seite gestellt, mit dem ihr alles schon mehr Spaß macht. Irgendwann werden Vee die Challenges zu schlimm, sie will nicht mehr mitmachen. Doch Nerve lässt sie nicht aussteigen.


Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive von Vee erzählt, was mir gut gefallen hat, so kann man sich gut in sie hineinversetzen und versuchen, ihre Entscheidungen nachzuvollziehen. Allerdings ist mir das nicht immer so gut gelungen, was wahrscheinlich daran lag, dass ich es nie soweit hätte kommen lassen. Trotzdem wirkt das ganze realistisch, wenn man sich mal in ihre Umgebung hineinversetzt. Der Schreibstil von Jeanne Ryan ist auch sehr gut, man weiß immer, was gerade passiert.

Die gesamte Idee dahinter ist auch gut, ich hatte mir eigentlich etwas ähnlich wie Erebos von Ursula Poznanski erwartet, allerdings kam dabei etwas anderes heraus, das aber auch nicht als schlecht bezeichnet werden kann.

Allerdings gibt es bei dieser Story auch noch ein paar Ecken und Kanten. Zum Beispiel bleibt Nerve am Ende immer noch ein Mysterium. Ich hätte mir gewünscht, dass die Leute dahinter wirklich zur Rechenschaft gezogen werden und das ganze eigentlich so weiter geht wie am Anfang.

Außerdem finde ich die Liebesgeschichte zwischen Vee und Ian wirklich übertrieben. Vee ist gerade noch in einen Jungen aus ihrer Schule verliebt, da läuft sie Ian über den Weg und sie hat ihren Klassenkameraden vergessen. Und ein paar Stunden später sind sie und er ein Paar. Das kommt mir unrealistisch und gestellt vor.


Zusammenfassend kann man sagen, dass NERVE ein guter Jugendroman über die Gefahren von Social-Media-Challenges ist. Allerdings gibt es einige Dinge, die noch ausbaufähig sind.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Besser als der erste Teil!

Paganinis Fluch
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Der Direktor der staatlichen Waffenkontrollbehörde von Schweden, Carl Palmcrona wird erhängt in seiner Wohnung aufgefunden. War es Selbstmord? Oder Mord? Kurz darauf wird ein Boot auf gefunden, mit einer ...

Der Direktor der staatlichen Waffenkontrollbehörde von Schweden, Carl Palmcrona wird erhängt in seiner Wohnung aufgefunden. War es Selbstmord? Oder Mord? Kurz darauf wird ein Boot auf gefunden, mit einer Toten an Bord, die Besitzer fehlen. Kommissar Joona Linna und seine Kollegin Saga Bauer vom Staatsschutz übernehmen diesen Fall. Während sie nach den Besitzern den Bootes suchen, finden sie schon bald eine Verbindung zu dem toten Palmcrona...


Ich muss wirklich sagen, den zweite Teil der Reihe finde ich viel besser als den ersten. Bei beiden ist die Handlung sehr vielschichtig: Im Buch passiert viel, viel mehr, als nur auf dem Cover steht, der Klappentext kratzt nur an der Oberfläche. Bei diesem Buch war es so, dass die Tiefe der Geschichte sich aber wirklich auf die "Hauptstory" fokussiert - es werden kaum "Nebenstories" angesprochen. Ich liebe es, wie das Autorenpaar neue Handlungsstränge anfängt, und diese nach kurzer Zeit zu dem großen ganzen der Geschichte hinzukommen. Das ist wirklich sehr gut gemacht.

Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, warum das Buch so heißt, wie es heißt und das ist ebenfalls gut gemacht, denn Paganini und seine Geigen werden erst in einer tiefer liegenden Schicht thematisiert.

Der Schreibstil von Lars Kepler ist wieder sehr angenehm. Man kann der Handlung immer bestens folgen.

Besonders interessant finde ich den Kommissar Joona Linna. Er scheint ein wirklich sehr guter Kommissar zu sein, aber man hat bisher relativ wenig über ihn selber privat erfahren, aber das Ende deutet schon an, dass dies im dritten Teil thematisiert wird. Darauf bin ich wirklich gespannt, das Ende lässt großen Interpretationsspielraum.

Die Action-Szenen finde ich am diesem Buch wirklich gut gelungen: Sie sind unfassbar spannend und man will immer weiter lesen. Dadurch bekommt das große ganze der Geschichte nochmal einen anderen Aspekt neben dem ganzen logischen Kombinieren und dem Spannungsaufbau.

"Paganinis Fluch" ist ein wirklich sehr gut gelungener, zweiter Teil der Reihe um den Kommissar Joona Linna, der seinen Vorgänger definitiv übertrifft!

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