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Veröffentlicht am 07.03.2023

Vielleicht ist ein mutloses Wort

Die Töchter der Kornmühle
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Äußerlich betrachtet, trifft das Cover genau die Geschichte. Drei junge Damen und im Hintergrund eine Mühle. Das Cover passt hervorragend und lässt die Gedanken in Richtung Ostfriesland schweifen. Die ...

Äußerlich betrachtet, trifft das Cover genau die Geschichte. Drei junge Damen und im Hintergrund eine Mühle. Das Cover passt hervorragend und lässt die Gedanken in Richtung Ostfriesland schweifen. Die Farbgestaltung und auch die Haptik verleiten dazu, das Buch in die Hand zu nehmen und die Kornmühle kennenlernen zu wollen.


Zu Beginn erwartet den Leser ein Personenverzeichnis mit den wichtigsten Protagonisten. Dieses Verzeichnis sieht zwar anfangs sehr umfangreich aus, aber im Laufe des Romans wird man die Personen nach und nach kennen- (und lieben)lernen.


Auf den ersten Seiten des Romans reisen wir nach Neumöhlen, in Ostfriesland und lernen die Hauptprotagonisten kennen. Hilka möchte ihren beiden Töchtern, Rena und Viktoria, ihre Lebensgeschichte erzählen. Natürlich kannten die beiden Mädels ihre Mutter, aber über die Geschichte, die tief in ihrem Inneren lag, hatte Hilka bislang geschwiegen. Und so lässt die Autorin, Regine Kölpin, vor den Augen ihrer Leser eine dramatische und emotionale Handlung entstehen, die mich zutiefst berührt hat. Anhand von Tjade durfte ich erleben, mit welchen Gedanken sich die Männer im zweiten Weltkrieg tragen mussten. Welche Ängste, Sorgen und Nöte, fernab der Heimat, galten und mit welche Kriegsleiden davon getragen wurden. "


"Tjade war so, als hätte man sein Licht ausgeknipst."



Aber auch zuhause, in der Kornmühle, gibt es Probleme und Nöte. Eine Hilfe sind hierbei zwar die Zwangsarbeiter, aber das verlagert nur die Probleme, denn plötzlich gibt es Liebschaften und die Kriminalität steigt.


Regine Kölpin schafft mit ihrem Roman eine Vergangenheit, die wir gerne abschütteln und vergessen würden. Aber gerade in der jetzigen Zeit, mit dem Krieg in der Ukraine, wird alles unvergessen und nochmal zum Leben erweckt. 


Dieser Roman birgt aber auch lehrreiche Momente. Wusstest Du, dass man sagt, wer das Klopfen eines Holzwurms hört, der stirbt? 


Mich hat dieser Roman emotional sehr bewegt. Für mich ist es der bislang gefühlvollste Roman, den ich von Regine Kölpin lesen durfte. Vielen Dank dafür.


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Veröffentlicht am 23.02.2023

Mächtig viel Theater

Den Letzten beißen die Robben
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Äußerlich betrachtet versprüht das Cover Urlaubsfeeling. Der Seehund, die Möwe, der Strand, all dieses lässt eine entspannte Atmosphäre aufkommen, so dass man sich gerne in den Abschlussband der Reihe ...

Äußerlich betrachtet versprüht das Cover Urlaubsfeeling. Der Seehund, die Möwe, der Strand, all dieses lässt eine entspannte Atmosphäre aufkommen, so dass man sich gerne in den Abschlussband der Reihe um den Eigenbrötler Ino Tjarks stürzt.

Wenn man die beiden Vorgängerbände kennt, wird man sofort in die Geschichte katapultiert. Für Neulinge der Reihe sei gesagt, dass dieses Buch deutlich mehr Spaß bringt, wenn man die Protagonisten kennt. 

Schnell geschieht der Mord und die Ermittlungen beginnen. Ermittlungen auf Polizeiebene, aber auch auf InoTjarks&Co Ebene. Gespickt durch durch kleine dialektische Sätze, kommt sofort eine Wohlfühlatmosphäre auf. Sehnsucht nach Urlaub an der Nordsee macht sich breit, aber auch ein bisschen Wehmut, da die Autorin ihre liebenswürdigen Ermittler in Rente schickt. 

Ein toller, leichtgängiger, regionaler Krimi, der Lust auf mehr macht.

Mir hat dieser Reihenabschluss sehr gut gefallen, so dass ich nun mit einem lachenden und einem weinenden Augen das liebgewonnene Wangerland verlasse.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Tödliches Spiel

Friesendämmerung
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Äußerlich betrachtet, versetzt das Cover den Leser in eine bedrohliche Stimmung. Dunkle Wolken am Horizont lassen auf eine düstere Stimmung schließen. Ich hätte jedoch statt dieser Boje eher ein Windrad, ...

Äußerlich betrachtet, versetzt das Cover den Leser in eine bedrohliche Stimmung. Dunkle Wolken am Horizont lassen auf eine düstere Stimmung schließen. Ich hätte jedoch statt dieser Boje eher ein Windrad, einen Golfball etc. erwartet. 

Aber kommen wir zum Inhalt:

Auch dieses Mal ermitteln Hobbyermittler Haie Ketelsen und Kommissar Thamsen auf ihre eigene Art. Wie bereits in den vorherigen Bänden, so zeigt auch bei Friesendämnerung Haie Ketelsen sein Gespür für Land und Leute. Ja, er kennt sich in Niebüll einfach aus und ist in Windeseile mit seinem Fahrrad überall hingefahren. Er ermittelt sozusagen undercover, weil er die Dorfbewohner kennt und mit viel Geschick (und Glück bzw. Fügung) immer zur rechten Stelle ist und so mancher Dame wertvolle Informationen entlocken kann. 

Thamsen ist Polizist und ermittelt auch so, professionell eben. Aber gut, dass ihn Haie dabei unterstützt, nicht nur in privaten Angelegenheiten. 

Meiner Meinung nach, hat Sandra Dünschede in dem vorliegenden Fall wieder tief in ihre Trickkiste gegriffen. Nicht nur der Golfplatz als Schauplatz sondern auch der Selbstmord im Polizeirevier, beide waren großartig ausgearbeitet und hervorragend in Szene gesetzt. Und da die Leiche auf dem Golfplatz gefunden wurde, lernt man, so ganz nebenbei, auch noch einige Begriffe aus dem Golfsport. Ich muss gestehen, dass mir vieles davon bislang nicht gebräuchlich war. Danke für die Informationen! Lesen bildet!

Der leicht verständliche Schreibstil führte dazu, dass ich mich voll und ganz auf die Handlungen einlassen konnte. Protagonisten und Szenen harmonierten perfekt miteinander, so dass der Krimifall zu einem wahren Lesegenuss wurde. 

Ich hoffe, dass die Autorin noch viele solcher Ideen hat und warte nun geduldig auf eine Reihenfortsetzung mit Haie und Thamsen.


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Veröffentlicht am 20.02.2023

Willkommen im romantischen Wien

Der Blumenkavalier
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Äußerlich betrachtet wirkt das Cover schon sehr ansprechend. Die junge Dame im Vordergrund, im Hintergrund ein Palais mit sattem Grün. Ich finde die Darstellungsweise sehr stimmig und passend für den vorliegenden ...

Äußerlich betrachtet wirkt das Cover schon sehr ansprechend. Die junge Dame im Vordergrund, im Hintergrund ein Palais mit sattem Grün. Ich finde die Darstellungsweise sehr stimmig und passend für den vorliegenden historischen Roman.

Auch im dritten Band dreht sich alles um die Kinder der Familie Wohlleben. Wir begleiten Fanny in ihrem Trauerjahr, erleben ihre Begeisterung für die Gestaltung des Palais und Parklandschaft, aber auch ihre Sehnsüchte. Na ja, was soll ich sagen, Fanny ist eben Fanny. Einem Abenteuer nie abgeneigt, in jeglicher Hinsicht.

Und da ist ja such noch ihre Schwester Sophie, der in England durch ihre Schwiegermutter übel mitgespielt wurde. Schwanger kehrt sie zu ihren Eltern zurück und nutzt die Zeit, sich ihre Gedanken zu machen. Und schlussendlich gibt es ja auch die Versöhnung.

Und auch Georg hat nun endlich seine Liebe in Emilia gefunden. Hat ja auch lange genug gedauert.

Insgesamt eine schöne Familiengeschichte, die jedoch an manchen Stellen auch sehr ausufernd beschrieben wurde. Seitenweise Ausführungen über Parks, Gefühlsduseleien, brachten ab und an den Lesefluss etwas zum Erliegen. Es war, als müsste danach wieder neu motiviert werden, um die Handlungen der Geschwister voran zutreiben. 

Nach Aussagen der Autorin ist bislang keine weitere Fortsetzung geplant. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass es beispielsweise Geschichte über eine nächste Generation der Wohllebens geben könnte. 

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Das frivole Leben

Seidenwalzer
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Äußerlich betrachtet, macht das Cover schon viel her. Ein toller Einblick in das höfische Leben wird durch die Dame in ihrem Seidenkleid gewährt.  Der Blick in den Handspiegel scheint nur obligatorisch ...

Äußerlich betrachtet, macht das Cover schon viel her. Ein toller Einblick in das höfische Leben wird durch die Dame in ihrem Seidenkleid gewährt.  Der Blick in den Handspiegel scheint nur obligatorisch zu sein und unterstreicht somit die Zeit, in der der Roman angesiedelt ist.

Obwohl der Roman eigenständig zu lesen ist, wäre es doch ratsamer, wenn man den Reihenauftakt "Debütantenball" bereits kennen würde. Nur so lassen sich die Entwicklungen der Protagonisten nachvollziehen und die Geschichte erhält den nötigen Esprit.

Der Kenner des ersten Bandes wird hier nun ganz schnell entdecken, dass es beim "Seidenwalzer" etwas frivoler zugeht. Und die sexuellen Eskapaden von Fanny sind nicht wenig. Während sich ihre Schwester Sophie etwas mehr Beteiligung ihres Mannes wünscht, lässt Fanny nichts anbrennen. 

Auch neue Protagonisten finden in den Handlungen ihren Platz. Hier ist Emilia herausragend zu nennen. Ihre Geschichte ist nahezu beneidenswert und märchenhaft. 

Erwähnen möchte ich aber auch unbedingt nach den Schreibstil. Die Autorin verfügt über das Talent,  zur richtigen Zeit, die richtigen Worte einzusetzen, mal um die Dramatik und mal um die Spannung zu erhöhen. Die Handlung ist leicht verständlich, auch wenn politisches Geschehen eingeflochten wurde.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht die Grschichte der Wohllebens zu verfolgen und freue mich schon auf den Fortsetzungsband.

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