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Veröffentlicht am 23.10.2020

Konnte mich leider nicht so ganz überzeugen

Die List der Schanktochter
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"JEDER MENSCH KANN SICH IRREN, ABER NUR DER TOR WIRD AUF SEINEN IRRTUM BESTEHEN."

Wie bei den bisherigen historischen Romanen der Autorin, besticht dieses Cover durch eine gewisse Leichtigkeit, aber doch ...

"JEDER MENSCH KANN SICH IRREN, ABER NUR DER TOR WIRD AUF SEINEN IRRTUM BESTEHEN."

Wie bei den bisherigen historischen Romanen der Autorin, besticht dieses Cover durch eine gewisse Leichtigkeit, aber doch auch einer gewissen Raffinesse. Das Genre zeigt sich jedenfalls sehr deutlich und macht Lust auf den Inhalt des Buches.

Schon gleich nach dem Einband erwartet den Leser eine Karte mit Orten der Reise, sowie die Bestimmung der heutigen Stadtnamen. Wahrscheinlich geht es vielen Lesern ähnlich wie mir, dass ich immer erst sehr ausgiebig die Karte studiere, den Weg verfolge und mir in Erinnerung rufe, wo ich selbst schon war. 

Was mich bei historischen Roman auch immer begeistert, ist das Dramatis Personae, also das Personenverzeichnis mit Hinweisen auf "echte" Personen und eine kurze Einweisung, in welchem Verhältnis die Personen zueinander stehen. In dem Verzeichnis ist mir ein Namen besonders in Augen gestochen: Bruder Berno. Er trägt den Zusatz: der als Eremit am Kalksteinfelsen lebt. Hier war ich sehr gespannt, da ich Mönche bislang nur in einem Kloster kannte. (Aber hier werde ich später nochmal darauf zurückkommen)

Nun zum Prolog. Er führt uns ins Kloster Sankt Luzi, in das Jahr 1204. Hier erfährt man einiges über den Codex Henoch, wobei ich leider nur sehr wenig Informationen im Internet darüber gefunden habe. Aber am Ende des Prologs wird auch schon klar, weshalb Bruder Berno als Eremit leben musste. Schade, dass sie dieses Geheimnis so schnell gelüftet hatte.

In den nun folgenden 42 Kapiteln beschreibt die Autorin eine Geschichte, in der Historie, Liebe, Macht und Reichtum ihren Platz finden. Aber erst mal von vor. Der Plot beginnt 39 Jahre nach den Ereignissen im Prolog, und zwar im Tal des Rhyn. Wir lernen Mariana kennen. Sie wirkt sehr eigensinnig, spitzzüngig und manchmal auch einfach ein bisschen "Drüber". Eigentlich nicht wirklich passend, für die Zeit, in der der Roman spielt. Diese Charakterzüge machen sie zwar interessant, aber ab und zu hatte ich auch einfach das Gefühl, dass es mir zuviel wurde. Zuviel der Verbittertheit, zu forsch, einfach nicht wirklich liebenswert. Kein Wunder, dass sie die neue Frau ihres Vaters als Böse empfand. Die Autorin beschreibt dieses schlechte Verhältnis zwischen den beiden Damen sehr gut, aber irgendwie hatte ich nie das Gefühl, dass nur die Stiefmutter die Böse war. Marianas Verhalten fand ich mehr als einmal als nervig, provokant und leider auch nicht zeitgemäß. Im Laufe der sehr umfangreichen Geschichte, damit meine ich nicht die Seitenzahl sondern vielmehr die vielen Stationen, zeigt Mariana auch hin und wieder eine nette Seite von sich. Gerne im Umgang mit Ihrem Sohn Heinrich könnte man sie durchaus als fürsorglich bezeichnen. Dennoch schwang die ganze Zeit auch so etwas Barsches über ihr. Kurzum, ich konnte keinen wirklichen Bezug zu ihr finden.

Die Autorin hat sich wirklich viel Mühe mit der Story und den Protagonisten gegeben, aber irgendwie war es mir von allem zuviel.

Ein Historisches Nachwort ergänzt die ganze Geschichte und erklärt weitere Zusammenhänge und geschichtliche Details.

Fazit: So nett wie die Geschichte über die Schanktochter anfing, so sehr Flaute die Stiry auch wieder ab. Ich hatte mir unter dem Titel eine andere Geschichte vorgestellt. Hier hatte mir der Titel wohl etwas anderes suggeriert. Die Story ist nicht schlecht, aber anders als erwartet.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Leider nicht so gut wie die Vorgänger

Zerrissen
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Wer die drei Vorgängerbände kennt, wird eine Zugehörigkeit der Cover feststellen können. Auf den ersten Blick recht einfach gehalten, aber beim intensiveren Betrachten, sieht man das das Ungeheuerliche. 

Vorweg ...

Wer die drei Vorgängerbände kennt, wird eine Zugehörigkeit der Cover feststellen können. Auf den ersten Blick recht einfach gehalten, aber beim intensiveren Betrachten, sieht man das das Ungeheuerliche. 

Vorweg sei gesagt, dass die Handlung dieses vierten Bandes der Dr. Fred Abel Reihe, zwei Jahre nach dem Vorgänger "Zerbrochen" spielt und es sich um eine wahre Begebenheit handelt. 

Das Buch gliedert sich in Prolog - 119 Kapitel - Nachwort

Kommen wir nun zum Prolog. Wieder ist es dem Autor gelungen, dass mir am Ende der Atem stockt. Wer war "er"? Wer waren seine Peiniger? Viele Fragen, da hilft nur eines...ganz schnell weiterlesen.

Während beim Prolog unklar ist, wo dieses Martyrium stattfand, führt der Hauptteil nach Berlin-Moabit, in das Institut für Rechtsmedizin. Aber der Aufenthalt dort ist nicht lange, denn bereits nach dem ersten Kapitel findet Dr. Abel seinen neuen Fall in der kleinen Siara. In diesem Zuge möchte ich auf eine ganz besonders traurige Statistik des BKA hinweisen. Laut dieser Statistik sterben jede Woche drei Kinder durch die Gewalt von Erwachsenen. Das finde ich wirklich unfassbar traurig und furchtbar ernüchternd. Kinder, die nie das Glück kennenlernen werden! Kinder, die nie lieben werden! Und warum? Ja damit geht es im Buch wieder weiter.

Aber nicht nur dieser Fall beschäftigt Fred Abel. Es tun sich mehr und mehr Nebenschauplätze auf. Zwar sind alle, auf ihre eigene Art spannend, aber gerade bei den Untersuchungen und Erklärungen wo was zu finden ist und weshalb man so oder so schneidet, wurde mein Lesefluss bzw. mein Interesse an den einzelnen Fällen jäh unterbrochen. So viel Randgeschehen und nur leider sehr wenig Bezug zum ersten Fall. Klar, es ist nun mittlerweile der vierte Band und somit sind die Knaller schon verbraucht, jedoch hatte ich keine medizinische Abhandlung oder ein Fschbuch der Rechtsmedizin bzw. Nachschlagewerk über den Ablauf einer Leichenschau erwartet. Im Nachwort erklärt sich der Autor dann und rollt die einzelnen Nebengeschichte nochmal auf. 

Auch im Privatleben des Rechtsmediziners gibt es Neuigkeiten. Aber davon möchte ich nicht zuviel verraten. Hierzu wird der Autor wohl im nächsten Band etwas ausführlicher.

Apropos nächster Band... ja, es soll tatsächlich noch einen weiteren Band geben. Allerdings bin ich nun etwas skeptisch, ob Michael Tsokos nochmal zur altgewohnter Manier zurückfinden.

Fazit: Der vierte Band der Dr. Fred Abel Reihe bietet wieder eine Vielfalt an Kriminalfälle, die absolut spektakulär sind. Leider hat die Spannung etwas unter den medizinischen Details gelitte

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Buchhändler Mondrian ermittelt

Schneewittchen und die sieben Särge
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Da ist er nun: Der Reihenauftakt zu einer neuen humorvollen Krimireihe aus der Feder des bekannten Autors: Jürgen Seibold.Wie, du kennst Jürgen Seibold noch nicht? Das solltest du unbedingt ändern. Bekannt ...

Da ist er nun: Der Reihenauftakt zu einer neuen humorvollen Krimireihe aus der Feder des bekannten Autors: Jürgen Seibold.Wie, du kennst Jürgen Seibold noch nicht? Das solltest du unbedingt ändern. Bekannt geworden durch seine Allgäu Krimi Reihe und manch anderer regionaler Krimis, befasst sich der in der Nähe von Stuttgart lebende Autor in diesem Band mit einem, na ja, etwas speziellen Buchhändler. Aber gleich davon mehr.


Als erstes möchte ich erwähnen, dass der Titel leider etwas irreführend ist und nichts mit dem Krimiinhalt zu tun hat. Auch die Assoziation zum bekannten Märchen ist leider nicht gegeben und lenkt den potentiellen Käufer in eine falsche Richtung. Oder sollte der Tatgegenstand, ein vergifteter Apfel, hier wirklich schon die Adaption zu Schneewittchen sein? 


Kommen wir nun zum Inhalt. "Der Schneewittchen-Mörder hat zugeschlagen". Eine nette Idee, um einen Krimi humorvoll zu gestalten. Aber reicht das schon? Meiner Meinung nach, versuchte der Autor, mal mehr mal weniger krampfhaft, einen Spannungsbogen zu ziehen. Leider ist es ihm nur schwerlich geglückt. Auch die Geheimniskrämerei und Andeutungen über Roberts vorheriges Leben, brachten bei mir nicht den gewünschten Erfolg. Kleine Geheimnisse oder Anspielungen mögen in gewisser Weise reizvoll sein, auf Dauer wirken sie dann aber nur langatmig und machen die Geschichte nicht flüssiger. Deshalb wirkte die mühevoll erarbeitete Spannung an einigen Stellen auch sehr gekünstelt. Leider!


Wie bereits erwähnt, ist der Hauptakteur der Buchhändler Mondrian. Seine Vergangenheit lässt einigen Raum für Spekulationen, aber leider sind diese Bemühungen nur mäßig spannend. Mondrian wird im Krimi vom bloßen Ermittler zum Bookman, oder auch zum rächenden Buchhändler. Für mich war jedoch ein anderer Protagonist der Mittelpunkt, nämlich Alfons. Er hatte dem Ganzen so ein bisschen Raffinesse und Würze vermittelt, ohne groß in den Vordergrund zu treten. Schade nur, dass der Autor am Ende, bei all seinen Auflösungen, vergessen hatte, Alfons einzubauen. Er war plötzlich wie von der Bildfläche verschwunden und der große, actionlastige Buchhändler war der Held. Alfons war jedoch der Held der Herzen. Auch die vielen Kampf- und Gewaltszenen sollten den Buchhändler in ein besonders Licht rücken. Auf mich wirkte es jedoch nur sehr gekünstelt und übermäßig konstruiert.


Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser regionale Krimi, einiges an Lokalkolorit aufweist und durch den lockerleichten Schreibstil sehr flüssig zu lesen ist. Ein Krimi, der nicht allzuviel Aufmerksamkeit benötigt, und deshalb aber wohl auch nicht allzulange im Gedächtnis bleiben wird. Schade. Dennoch bin ich auf die Fortsetzung gespannt und die Entwicklung der Protagonisten. In diesem Sinne … bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Buchhändler Mondrian ermittelt.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Bitte um Fortsetzung

Mörderjagd mit Elwetritsch
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Ich liebe die Pfälzer Gemütlichkeit mit Lewwerworscht, Rieslingschobbe und einer guten Portion Pfälzer Humor. Und genau dieses findet sich auf dem 224 Seiten wieder.


Wie man vielleicht auch vermuten ...

Ich liebe die Pfälzer Gemütlichkeit mit Lewwerworscht, Rieslingschobbe und einer guten Portion Pfälzer Humor. Und genau dieses findet sich auf dem 224 Seiten wieder.


Wie man vielleicht auch vermuten kann, ist der Autor ein waschechter Pälzer (das "f" habe ich extra weggelassen, da die Pälzer sich damit sehr schwer tun) Er liebt seine Pfalz wie kaum ein anderer. Und das merkt man in jeder Zeile. Klar, dass der Dialekt auch eine sehr große Rolle in diesem Krimi spielt, ich darf hier nun an den Spruch zu den Veganern erinnern: "Ess emol e Schnitzl, dann hoscht nimmi so viel Ferz im Kop." Ich glaube nicht, dass man diesen Satz übersetzen muss. Jedoch kann man daran bereits erkennen, dass der Pfälzer kein Blatt vor den Mund nimmt. 


Alla Guut, dann kommen wir zum zweiten Pfälzer Merkmal und dem heimlichen Wappentier der Pfalz: Die Elwetritsch. Für uns Badner ein längst bekanntes Fabeltier, um das sich viele Sagen ranken. Allein schon das Aussehen bietet viel Platz für Fantasie. So groß wie ein Hahn, pelzige, bunte Federn, Beine wie ein Hase jedoch mit Entenfüßen, zwei Flügel, einen Puschelschwanz, hervorstehende Augen, löffelartige Ohren und ein winziges Geweih, mit dem man sogar Flaschen öffnen kann.

Mit viel "Tritsch Tritsch", ist es dem Autor gelungen, dem Krimi einen leichten aber fabelhaften Touch zu verleihen.

Aber bei all dem Fabelhaften geht es natürlich hauptsächlich um die Aufklärung des Mordes. 


"Achgottachgott, en Dode!" und wer ermittelt? Kein anderer als die Polizei, vertreten durch Maazl und Manne.

Ihr wundert euch über Maazl? Nun, auch da haben die Pälzer wieder zugeschlagen, zumindest sprachlich.

Denn eigentlich heißt er ja Marcell, aber im Laufe der Pälzer Evolution, hat sich daraus Maazl gebildet und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, hat auch der Nachname darunter gelitten. Denn wer den französischen Namen Marcell Bleibier (gesprochen: Bleibjee) trägt, wird eben in der Pfalz schnell zu Maazl Bleibier. Also wie das Metall und Bier wie das edle Getränk, das in der Pfalz jedoch vom Wein verdrängt wird.


Der zweite Mann in der etwas rückständischen Polizeiwache ist Manne. Ich muss sagen: Ich find ihn klasse. Er ist …. speziell. Mit Computer und Internet hat der definitiv nichts an der Mütze. Nee, diese beiden Kommunikationsmittel sind ihm suspekt und dadurch auch fremd. Hier hatte der Autor wirklich in die humorvolle Trickkiste gegriffen. 

Aber auch Maazl hat so einen Schalk im Nacken. Wenn ich mich hier an die Szene im Wald erinnere, in denen er den anderen Polizisten den "heißen" Tipp gegeben hat, wie man besseren Handyempfang erhält, einfach klasse. Also wer hier nicht lacht …. 


Abschließend kann ich nur sagen, dass mich dieser Krimi köstlich amüsiert hat. Tolle Idee mit einfallsreichen Protagonisten. Eine interessante Mischung, die einfach Lust auf mehr macht. Und da die Elwetrische am Ende warnt, dass es nur der Anfang sei, und noch neun Jahre, elf Monate und drei Wochen vor ihnen lägen, freue ich mich schon auf eine Fortsetzung, auf die ich hoffentlich nicht allzu lange warten muss.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Noch etwas Luft nach oben

Flashback – Was hast du damals getan?
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Als großer Fan von Spannung, Action und guter Unterhaltung, bin ich auf diesen Thriller aufmerksam geworden. Das beleuchtete Fenster, der Titel, hier war ich gespannt, was sich hinter den 460 Seiten verbergen ...

Als großer Fan von Spannung, Action und guter Unterhaltung, bin ich auf diesen Thriller aufmerksam geworden. Das beleuchtete Fenster, der Titel, hier war ich gespannt, was sich hinter den 460 Seiten verbergen würde.
Der Originaltitel zeigte sich dann auch aufschlußreich: The lost night.
Da gab es dann nur noch eines... lesen!

Der Prolog hatte es schon mal in sich. Man spürt in jeder Zeile eine gewisse Depression (die sich im übrigen durch das komplette Buch zog). Wer war diese Edie? Weshalb diese düsteren Gedanken? Ich muss aber auch ehrlich gestehen, dass mich die wenigen Zeilen des Prologs nicht so richtig gepackt haben. Eigentlich sollte ein Prolog ja dazu dienen, den Leser nahezu an das Werk zu fesseln, aber hier waren die Fesselkünste eher gemächlich.

Nun folgte eine Geschichte, die zwar interessante Ansätze hatte, aber irgendwie nicht so wirklich umgesetzt wurden waren. Nehmen wir die Hauptprotagonistin, Lindsay. Ich denke, dass man gerade bei ihr hätte noch viel mehr in die Tiefe gehen können. Ihre Handlungen waren zwar nachvollziehbar, aber leider auch nichtssagend und langatmig. Einen Spannungsbogen haben ich weder bei den Personen noch bei der Handlung verspürt. Ich habe auch mehrfach nachgesehen, aber ja, es stand tatsächlich Thriller auf dem Cover. Aber wo war der Thrill? Wo war die Lebhaftigkeit? Und vorallem, wo war die erwartete Unterhaltung?

Immer wieder lassen sich gute Ansätze erahnen, die aber leider dann nur unzureichend umgesetzt wurden. Dennoch werde ich mir die Autorin merken, da ich glaube, dass sie einfach nur noch ein bisschen Zeit benötigt, um dann einen richtigen Knaller zu schreiben.

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