Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung der spannenden und humorigen Reihe.
Tod im HopfengartenSchon zu Beginn macht der Leser Bekanntschaft mit dialektische Sätzen. Ob verständlich oder nicht, entscheidet wohl jede Region bzw. jeder Leser für sich. Ich hatte jedenfalls keine Probleme damit.
Da ...
Schon zu Beginn macht der Leser Bekanntschaft mit dialektische Sätzen. Ob verständlich oder nicht, entscheidet wohl jede Region bzw. jeder Leser für sich. Ich hatte jedenfalls keine Probleme damit.
Da ich die Vorgängerbänden (noch) nicht kenne, musste ich mich erstmal mit den Protagonisten vertraut machen. Aber das der Eddi-Opa wohl jedesmal die Toten findet, also bislang in jedem Band, finde ich schon etwas ... na ja ... außergewöhnlich. Ist das schon die Kreativität des Autors? Hm...
Auf mich wirkt es jedenfalls wenig glaubwürdig.
Sehr gut haben mich die beiden Handlungsstrang unterhalten. Da wäre zum Einen der Raub der Heiligenstatuen in der Kirche, aber auch der Tote im Feld bzw. Hopfengarten. Schnell wird klar. dass Wimmer lieber im Mordfall ermitteln würde, statt sich mit den Heiligen beschäftigen zu müssen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich nun einiges über die Heiligen und ihre "Zuständigkeitsbereich" gelernt habe. Somit ist dieser Krimi nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch noch lehrreich.
Auch die Mehlstaub Explosion wurde genau und detailliert beschrieben und findet hoffentlich keine Nachahmer.
Das Hauptaugenmerk dieses Krimis liegt auf den Themen: Verbohrte Homophobie und religiöser Fanatismus. Und das Ganze in Bayern. Dass es sich hierbei also um eine ganz besondere Mischung von Spannung und Unterhaltung handelt, ist wohl klar. Dazu tragen aber auch die Protagonisten bei. Wimmer, der seinen Ruhestand nicht genießen möchte, ist stets auf Spurensuche. Und zusammen mit seiner Enkelin Anna, gelingen ihm tatsächlich sehr interessante Ermittlungsschritte. Ob die beiden nun eine Detektiv Agentur weiterführen, bleibt zum Schluss noch ungewiss. Ich könnte es mir jedoch gut vorstellen. Wimmer ist auch für den bayrischen Touch im Krimi zuständig. Dagegen steht der Schwabe Stimpfle, der nicht immer ganz so erfreut von Wimmer Nebentätigkeit ist. Dann trifft der bayrische Dialekt auf den Schwäbischen, was nicht immer ganz sauber beschrieben ist. Wer kein Muttersprachler einer der Dialekte ist, wird die Ungenauigkeit darin wahrscheinlich auch nicht erkennen.
Kurz noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext:
Das Titelbild passt hervorragend zur Story. Der Hopfengarten und im Hintergrund die Kirche. Beides spielt im Krimi eine Rolle, das Eine mehr, das Andere weniger.
Der Klappentext gibt nicht zu viel und nicht zu wenig preis. Er macht neugierig und signalisiert dem Leser, dass es sich um einen Krimi mit Lokalkolorit handelt.
Fazit:
Einen Punkt muss ich leider für die Dialekte abziehen. Klar, es ist ein regionaler Krimi mit viel Lokalkolorit. Wenn man jedoch Personen ins Spiel bringt, die dann Dialekt sprechen, sollte da schon sehr sorgfältig recherchiert werden. Verständlich ist auch, dass manchen Ausdrücke abgeschwächt oder allgemein verständlich ins Schriftdeutsch übersetzt werden, aber gerade dann sollte verstärkt darauf geachtet werden, dass die restlichen Worte auch stimmen. Für einen Muttersprachlicher klingt es ansonsten gerne mal lächerlich, und nicht unterhaltsam.
Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, habe ich mich nach dem "Genuss" dieses Buches, entschlossen, die Reihe um den Metzgermeister im Ruhestand von Anfang an kennenzulernen. Band eins ist bereits besorgt und legt schon griffbereit.
Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung der spannenden und humorigen Reihe.