Profilbild von ChattysBuecherblog

ChattysBuecherblog

Lesejury Star
offline

ChattysBuecherblog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ChattysBuecherblog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2017

Mein Leseeindruck

Das Schiff der Träume
0

Ich hielt ihr das Taschentuch hin. (1. Satz)

Schon bei der Vorankündigung des Goldmann Verlags ist mir das Cover sofort ins Auge gestochen. Lag es an diesem Schiff? An der Frau? Am Titel? oder war es ...

Ich hielt ihr das Taschentuch hin. (1. Satz)

Schon bei der Vorankündigung des Goldmann Verlags ist mir das Cover sofort ins Auge gestochen. Lag es an diesem Schiff? An der Frau? Am Titel? oder war es eine Mischung aus allem, was mich so neugierig machte? Ich wusste auf jedenfall, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Alles beginnt 1838 in Cincinnati, Ohio. Dort lernt der Leser die 22-jährige May kennen. May ist eine grundehrliche Person, die von ihrer Cousine gerne mal als etwas dümmlich hingestellt wird. Dann schlägt das Schicksal bitter zu und May heuert selbst auf einem Schiff an. Einem Theaterschiff, um genau zu sein.

Sehr einfühlsam beschreibt MARTHA CONWAY einen Lebensabschnitt einer wirklich großartigen Frau. Sie lässt sich einfach nicht unterkriegen und versucht immer das Beste aus allem zu machen. Man erlebt die Höhe und Tiefen hautnah und fast schon spürbar mit. Ich war von der Geschichte so gefesselt, dass ich DAS SCHIFF DER TRÄUME kaum aus der Hand legen wollte. Auch durch das großzügige Schriftbild sind die Seiten nur so dahin geflogen. Ich wollte, nein, ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen.

Sowohl die Protagonisten, als auch das Umfeld war sehr detailliert beschrieben, so dass ich oftmals das Gefühl hatte, inmitten des Geschehens zu sein. Sei es die Schiffexplosion, das Schwimmen ans rettende Ufer, die Verzweiflung plötzlich allein zu sein, der Hoffnungsschimmer auf eine sichere Zukunft oder auch die Bühnenauftritte....alles schien mir sehr realistisch und absolut nachvollziehbar.

Fazit:

Mit einem tiefen Seufzen habe ich das Buch beendet. Ein Seufzen voller Zufriedenheit und Dankbarkeit für die angenehmen und unterhaltsamen Lesestunden.

Veröffentlicht am 14.10.2017

Mein Leseeindruck

Meister Frantz und die Perlen der Zahlmeisterin
0

Kathi graut schon vor dem Besuch im Henkerhaus, aber es half nichts. (1. Satz)

Sehr gut gefällt mir die Karte von Nürnberg zum Einstieg in die Geschichte. Ich finde, dass es durch solch kartografischen ...

Kathi graut schon vor dem Besuch im Henkerhaus, aber es half nichts. (1. Satz)

Sehr gut gefällt mir die Karte von Nürnberg zum Einstieg in die Geschichte. Ich finde, dass es durch solch kartografischen Beiwerk alles viel echter, authentischer wirkt und ich mich auch schneller in das Umfeld einlesen und einleben kann.

Auch die Auflistung der Personen zu Beginn finde ich sehr passend und wecken ein gewisses Interesse.

Die Geschichte beginnt im August 1580. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin das Leben und Wirken eines Scharfrichters in Nürnberg. Von der Gesellschaft als unehrbar gemieden, sogleich von der Gesellschaft als Heilkundiger anerkannt. Eine sehr widersprüchliche Haltung, die die Autorin in den Vordergrund stellt.

Der Leser erfährt vieles über die Tätigkeiten des Scharfrichters bzw. Henkers. Leider wurden nicht alle Tätigkeiten erklärt, so dass hier manche Lücken blieben.

Auch einige Foltermethoden werden im Buch genannt, aber auch hier wäre eine ausführliche Erklärung wünschenswert gewesen z.B. wurde das Rädern erwähnt, aber nicht beschrieben.

Wer wie ich, historische Romane liest, wird einiges bekannte entdecken. Aber klar, was sollte es in diesem Berufsstand auch neues geben. Viele Unterlagen sind bei den Stadtfeuern verlorenen gegangen. Zudem war es ein Berufsbild, über das niemand gerne sprach. Dennoch hätte ich mir an machen Stelle einige Ausführungen gewünscht. Auch erscheint mir der Roman noch etwas unausgereift. Mal wird sehr schnell erzählt, als ob die Autorin dieses oder jenes unbedingt erzählen wollte, dann wiederum erscheinen Passagen etwas träge, als hätten hierzu Informationen gefehlt oder man wollte sie nur als Lückenfüller bis man das nächste !ichtige unbedingt erzählen wollte.

Durch den lockerleichter Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin und man könnte sich fast als Zuschauer fühlen. Tja, wären da nicht die kleinen holprigen Stellen, die sich durch den gesamten Roman zogen. Ich habe mich mehrfach gefragt, weshalb die Berufe bzw. Berufsstandes nicht erklärt wurden. Wo war die Beschreibung der peinlichen Befragung? Wo war die Information über das Menschenfett, welches als Heilmittel eingesetzt wurde? Einige Begriffen werden zwar im Glossar erklärt, aber da ich das Buch von vorne nach hinten lese, wusste ich von dem Glossar erst nach dem Lesen. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Aufklärung innerhalb der Geschichte gewünscht.

Sehr positiv habe ich das Cover empfunden. Allein durch die Farbgebung macht es schon neugierig. Und auch neugierig auf die Fortsetzung, die ich bei Gelegenheit lesen möchte, da mich die Geschichte des Henker von Nürnberg sehr interessiert. Wie geht alles weiter? Tritt evtl. sein Kind in die Scharfrichter Dynastie ein? Wird aus dem Unehrbaren vielleicht doch irgendwann ein Ehrbarer?


Veröffentlicht am 13.10.2017

Mein Leseeindruck

Canterbury Requiem
0

Der Wind schlug Ella den kalten Regen ins Gesicht. (1. Satz - Seite 7)

Ella zieht für ein halbes Jahr nach Canterbury, um einen Liebesroman zu schreiben. Während sie sich langsam mit den Bewohnern, den ...

Der Wind schlug Ella den kalten Regen ins Gesicht. (1. Satz - Seite 7)

Ella zieht für ein halbes Jahr nach Canterbury, um einen Liebesroman zu schreiben. Während sie sich langsam mit den Bewohnern, den Örtlichkeiten und den Besonderheiten bekanntmacht, stirbt eine Bekannte. Aileen wurde überfahren. Aber irgendwas kommt Ella dabei seltsam vor. Sie beginnt zu ermitteln.

Wer England liebt, wird an dieser Reihe wohl kaum vorbei kommend. Ein landschaftlich hervorragend ausgearbeiteter Krimi gepaart mit einer sympathischen Protagonistin.... was will man mehr, Nun ja, vielleicht etwas mehr Spannung?

Wer hier Action, Blut, Mord und Totschlag erwartet, wird leider enttäuscht werden, da die Autorin sich lieber den leisen, sanften Tönen widmet. Teilweise habe ich mich gefühlt, als würde ich einen alten Schwarzweiß Krimi sehen, dann aber wiederum erschien er mir sehr modern.

Mich hat der erste Band jedenfalls total davon überzeugt, dass ich diese Reihe wohl weiter verfolgen werde.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Mein Leseeindruck

Das Wunder von Coldwater
0

Als der erste Anruf vom Himmel die Welt erreichte, packte Tests Rafferty gerade eine Packung Teebeutel aus. (1. Satz - Seite 7)

Mit den Worten "Die wichtigsten Nachrichten des Lebens werden durchs Telefon ...

Als der erste Anruf vom Himmel die Welt erreichte, packte Tests Rafferty gerade eine Packung Teebeutel aus. (1. Satz - Seite 7)

Mit den Worten "Die wichtigsten Nachrichten des Lebens werden durchs Telefon verbreitet. Die Geburt eines Kindes, die Verlobung eines Paares, ein tragischer Unfall auf nächtlicher Straße [...] kündigen sich durch das Läuten eines Telefons an" beschreibt der Autor eine fast unglaubliche Geschichte. Warum ich "fast" schreiben? Nun, die Gedanken sind frei. Jeder kann glauben was er will. Aber viel Wahrheit steckt auf jeden Fall in diesem Satz.

Mit durchaus gemischten Gefühlen habe ich dieses Buch zur Hand genommen. Das Cover versprach etwas fröhliches, gute Unterhaltung eben. Aber schon nach den ersten Sätzen bemerkte ich, wie sehr mich diese Geschichte ergreifen würde. Ein Anruf vom Himmel. Wie sehr konnte ich mich in diesen Gedanken reinversetzen? Bis ich auf einmal merkte, dass ich Tränen in den Augen hatte. tränen, weil ich auch einen geliebten Menschen verloren hatte und mit dem Verlust immer wieder kämpfe. Was würde sein, wenn ich eines Tages solch einen Anruf erhalten würde? Ich glaube, dass mein neu aufgebautes Leben kräftig ins Wanken geraten würde.

In dieser Geschichte geht es um Glauben an das Leben danach und leider auch die gnadenlose weltliche Sichtweise, wie man Gefühle vermarkten kann. Ich fand den Medienrummel, der durch diese Anrufer in Coldwater, entstand, sehr bedrückend. Klar, es ist die Sensationslust die die Menschen trägt, Aber was ist mir den Menschen selbst? Mit der Botschaft des Anrufs?

Obwohl mir der Gedanke der Geschichte sehr gut gefallen hat, blieb jedoch Sully für mich eher fremd. Ich konnte mich mit seinem Charakter einfach nicht so gut anfreunden, deshalb legte ich auch den Fokus mehr auf das Thema.

Fazit:

Dieses Buch beschäftigt sich zwar mit dem Thema Glauben, ist jedoch nicht als religiöse Literatur einzustufen. Es ist ein Roman, der tiefe Emotionen anspricht. Und ob man die Dinge nun glaubt oder nicht beschreibt schon das Lied: Die Gedanken sind frei.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Mein Leseeindruck

Tod in Wacken
0

Schwarz. Würde der Tod, wenn er seine Farbe wählen müsste, sich wirklich dafür entscheiden? (Die ersten Sätze - Seite 7)

Obwohl es sich bereits um den dritten Band der Lyn Harms Reihe handelt und ich ...

Schwarz. Würde der Tod, wenn er seine Farbe wählen müsste, sich wirklich dafür entscheiden? (Die ersten Sätze - Seite 7)

Obwohl es sich bereits um den dritten Band der Lyn Harms Reihe handelt und ich die Vorgänger nicht kenne, hatte ich keine Schwierigkeiten mich mit den Protagonisten bzw. dem Umfeld einzulassen.

Die Autorin beschreibt mit einem Wortwitz und auch kleinen Spitzen und Seitenhieben die Ermittlungen eines Mordsfalls. Na ja, genau genommen sind es mehrere Mordfälle, deutschlandweit.

Lyn Harms, mittlerweile mit ihrem Kollegen, Oberkommissar Hendrik Wolff, liiert fahndet nach dem Täter. Weshalb reist er deutschlandweit und mordet immer mit der gleichen Masche?

Besonders haben mir die kleinen dialektischen Einlagen gefallen. Sie bringen das Umfeld dem Leser näher und lassen ihn besser in den Ort und das Geschehen eintauchen.

Auch die kleinen privaten Nebenschauplätze kommen nicht zu kurz, so dass auch das Privatleben der Oberkommissarin voranschreitet und man gespannt ist, was dort noch weiter passiert.

Mir hat die kriminalistisches Idee sehr gut gefallen. Der Schauplatz war gut gewählt, die Protagonisten agierten stimmig und ab und an ertappte ich mich bei einem leichten Schmunzeln.

Fazit:

Ich muss sagen... ich bin nun auf den Geschmack gekommen. Auf den Geschmack, mehr von Lyn lesen zu wollen. Aus diesem Grund werde ich mir die beiden Vorgänger und auch den bereits erschienenen Nachfolgeband auf jeden Fall besorgen.