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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2024

Starker Anfang, enttäuschendes Ende

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
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"Das Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks ist ein faszinierender Roman, der sich den Genres nicht klar zuordnen lässt. Er vereint Elemente des Abenteuerromans, der ...

"Das Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks ist ein faszinierender Roman, der sich den Genres nicht klar zuordnen lässt. Er vereint Elemente des Abenteuerromans, der Fantasy und der historischen Fiktion und entführt den Leser in die Welt der Transsibirischen Eisenbahn um das Jahr 1899. Die Geschichte folgt den Passagieren Maria, Dr. Grey und Weiwei, die jeweils aus unterschiedlichen Gründen die gefährliche Reise durch das Ödland antreten.

Von Beginn an bleibt vieles im Unklaren, was die Spannung hochhält und den Leser dazu bringt, immer weiterzulesen. Die Autorin spielt geschickt mit Andeutungen und lässt die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Dies schafft eine dichte Atmosphäre, die das Ödland fast mythologisch erscheinen lässt. Besonders beeindruckend sind die lebendigen Beschreibungen der Landschaft und der Zugfahrt, die den Leser das Geschehen förmlich miterleben lassen.

Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter und werden mit ihren Ängsten und Hoffnungen konfrontiert. Der Roman beleuchtet dabei nicht nur die psychologischen Auswirkungen des Reisens, sondern auch die gesellschaftlichen und ökologischen Themen. Er kritisiert die Industrialisierung und Kommerzialisierung und mahnt zu einem respektvolleren Umgang mit der Natur.

Die Handlung nimmt ab der Mitte des Buches an Tempo auf, wird jedoch im letzten Viertel etwas enttäuschend. Die Auflösung des Mysteriums um die letzte Durchquerung des Ödlands bleibt schwach und weniger glaubhaft, was den Gesamteindruck etwas trübt. Trotz einiger Längen und einer teilweise unrealistischen Fantasiewelt überzeugt das Buch durch seine sprachliche Qualität und die gelungenen Charakterisierungen.

Insgesamt ist "Das Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" ein außergewöhnlicher Roman, der durch seine Mischung aus verschiedenen Genres und die tiefgründigen Themen besticht. Wer sich auf ein ungewöhnliches Leseerlebnis einlassen möchte, wird an diesem Buch viel Freude haben.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Ein vielschichtiger Blick auf persönliche Suche und gesellschaftlichen Kontext

Seinetwegen
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In "Seinetwegen" von Zora del Buono verschmelzen emotionale Tiefe und informative Einblicke in einer vielschichtigen und teilweise autobiografischen Erzählung. Die Erkundung der persönlichen Suche nach ...

In "Seinetwegen" von Zora del Buono verschmelzen emotionale Tiefe und informative Einblicke in einer vielschichtigen und teilweise autobiografischen Erzählung. Die Erkundung der persönlichen Suche nach dem Unfallverursacher des Vaters führt den Leser durch eine Mischung aus aneinander gereihten Anekdoten und sachlichen Fakten. Trotz der lebendigen Charaktere bleibt jedoch eine gewisse Distanz zur Handlung bestehen und die emotionale Verbundenheit, die dieses Thema abverlangt, ist bei mir nur bedingt aufgekommen. Der Wechsel zwischen persönlicher Geschichte und gesellschaftlichem Kontext macht das Lesen sowohl spannend als auch sprunghaft. Obwohl mir die emotionale Anbindung fehlte, fand ich die Vielfalt an Informationen interessant. Die Authentizität der Charaktere und die subtile Darstellung menschlicher Beziehungen machen das Buch zu einer durchaus lesenswerten, wenn auch bedingt überzeugenden Lektüre.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Gelungene Fortsetzung

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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"Der Totenarzt" von Chris Carter hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Der Thriller dreht sich um Robert Hunter und Carlos Garcia, die einen mysteriösen Fall untersuchen: Ein ...

"Der Totenarzt" von Chris Carter hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Der Thriller dreht sich um Robert Hunter und Carlos Garcia, die einen mysteriösen Fall untersuchen: Ein vermeintlicher Autounfall entpuppt sich als gezielter Mord. Die Ermittler stehen vor der Herausforderung, einen Serienmörder zu fassen, der seine Taten geschickt als Unfälle tarnt.

Schon das Cover ist ein echter Blickfang und weckt sofort Interesse. Die Geschichte beginnt sofort rasant und hält die Spannung bis zur letzten Seite. Carters fesselnder Schreibstil und die authentischen, gut ausgearbeiteten Charaktere lassen einen tief in die düstere Welt eintauchen. Die Handlung ist durchzogen von blutigen, grausamen Szenen und psychologisch packenden Momenten, die einem gelegentlich einen Schauer über den Rücken jagen.

Besonders beeindruckend ist, wie Carter es schafft, eine düstere Atmosphäre zu kreieren, die einen nicht mehr loslässt. Die Spannung wird durch zahlreiche überraschende Wendungen und ein grandioses Finale stetig gesteigert. Die Charaktere Hunter und Garcia zeigen sich in wie immer in ihrer Höchstform, ihre Chemie und ihr unermüdlicher Einsatz machen sie zu einem perfekten Ermittlerduo.

In diesem Thriller gelingt es Carter erneut, seine Leser mitzureißen und in eine Welt voller Abgründe und brutaler Szenen zu entführen. Die detaillierten Beschreibungen und die kunstvoll inszenierten Wendungen machen das Buch zu Keiner leichten Kost.

Dennoch kann ich diesen Thriller jedem Fan des Genres nur wärmstens empfehlen. Die Geschichte ist fesselnd, blutig und von atemberaubender Spannung – ein Buch, das einen bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Chris Carter zeigt mal wiedrt, warum er zu den Besten seines Fachs gehört. Für mich ist "Der Totenarzt" ein absolut hochspannendes und gnadenlos packendes Buch, welches eine gelungene Fortsetzung der vorangegangenen 12 Bücher darstellt.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

gelungene Mischung aus Wissenschaft und Unterhaltung

Quanten-Bullshit
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Ich habe das Buch "Quanten-Bullshit: Wie man sein Leben mit Quantenphysik ruiniert" von Chris Ferrie gelesen und kann sagen, dass es eine unterhaltsame und informative Lektüre ist. Ferrie schafft es, komplexe ...

Ich habe das Buch "Quanten-Bullshit: Wie man sein Leben mit Quantenphysik ruiniert" von Chris Ferrie gelesen und kann sagen, dass es eine unterhaltsame und informative Lektüre ist. Ferrie schafft es, komplexe Konzepte der Quantenphysik auf humorvolle und verständliche Weise zu erklären, ohne dabei den Spaß am Thema zu verlieren. Er entlarvt auf amüsante Weise esoterischen Unsinn und zeigt die Bedeutung der Quantenphysik für unseren Alltag auf. Durch klare Erklärungen und anschauliche Beispiele wird auch Lesern ohne Vorkenntnisse der Einstieg in das Thema erleichtert. Das Buch ist nicht nur lehrreich, sondern auch äußerst unterhaltsam geschrieben und lädt dazu ein, die Welt der Quantenphysik zu entdecken und die Wissenschaft zu entmystifizieren. Insgesamt eine gelungene Mischung aus Wissenschaft und Unterhaltung, die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Zwischen Schönheit, Neid und Mut

Loreley - Die Frau am Fluss
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Ich tauche ein in "Loreley: Die Frau am Fluss", eine fesselnde Reise an den Mittelrhein zur Zeit der Romantik. Die Protagonisten Julie, ihre Schwester Ruth und Gregor nehmen mich mit auf eine Achterbahn ...

Ich tauche ein in "Loreley: Die Frau am Fluss", eine fesselnde Reise an den Mittelrhein zur Zeit der Romantik. Die Protagonisten Julie, ihre Schwester Ruth und Gregor nehmen mich mit auf eine Achterbahn der Gefühle, durchsetzt von Neid, Schönheit und Mut. Die Autorin Susanne Popp verwebt geschickt historische Ereignisse wie die Rheinbegradigung mit märchenhaften Elementen und bietet eine mitreißende Lektüre, die mich durch die Seiten fliegen ließ. Obwohl das Ende ein wenig enttäuschend war und einige Fragen offen bleiben, verleihe ich diesem Buch vier von fünf Sternen und freue mich bereits auf den zweiten Teil.

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