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Veröffentlicht am 03.04.2023

Der Glanz der Medici

Florentia - Im Glanz der Medici
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Das Buch "Florentia - Im Glanz der Medici" ist ein historischer Roman, der in der Renaissancezeit in Florenz spielt. Der Einstieg in die Geschichte wird durch eine Karte, einen Stammbaum und ...

Das Buch "Florentia - Im Glanz der Medici" ist ein historischer Roman, der in der Renaissancezeit in Florenz spielt. Der Einstieg in die Geschichte wird durch eine Karte, einen Stammbaum und ein Personenregister erleichtert, was angesichts der Vielzahl an Charakteren sehr hilfreich ist. Allerdings gelingt es der Autorin, Noah Martin, erstaunlich schnell, den Leser in die Handlung hineinzuziehen und Spannung aufzubauen.

Der personal erzählte Roman ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, was dazu führt, dass der Leser die Charaktere schnell kennenlernen und unterscheiden kann. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und haben viele Facetten, obwohl die Autorin sich an historische Fakten gehalten hat. Besonders die Persönlichkeit von Fioretta Gorini, die gegen die gesellschaftlichen Normen kämpft, um als Malerin erfolgreich zu sein, hat mich beeindruckt.

Die Kapitel sind aus der Perspektive von Fioretta, Leonardo da Vinci, Giuliano de’ Medici und Albiera de’ Pazzi geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und der Text enthält viele italienische Begriffe, was das Lesen sehr angenehm und authentisch macht.

"Florentia - Im Glanz der Medici" ist ein fesselnder Roman über die Machtkämpfe, Intrigen und Verrat in der Renaissancezeit. Die Pazzi-Verschwörung, bei der die Pazzi-Familie versuchte, Florenz an sich zu reißen, spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte.

Die Charaktere sind historische Persönlichkeiten, aber auch fiktive Figuren, wie Fioretta Gorini. Die Verknüpfung von historischen Fakten und fiktiven Elementen ist sehr gut gelungen. Die Autorin hat ein lebendiges Bild der Medici-Familie und der Renaissancezeit gezeichnet. Die Themen Kunst und Liebe sind ebenfalls in die Handlung eingebettet.

Ich war von dem Buch begeistert und konnte mich sehr gut in die Zeit und die Figuren hineinversetzen. Besonders das Schicksal von Fioretta und Giuliano hat mich bewegt. Das Buch ist mit 544 Seiten umfangreich, aber sehr kurzweilig und lesenswert. Ich kann es jedem empfehlen, der sich für historische Romane interessiert, besonders wenn es um die Renaissancezeit in Italien geht.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Unpathetische Empathie

Wovon wir leben
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Das Buch "Wovon wir leben" von Birgit Birnbacher ist ein wahrhaftiger Schatz, der nicht nur durch sein ansprechendes Äußeres, sondern auch durch seinen Inhalt besticht. In der Handlung geht es ...

Das Buch "Wovon wir leben" von Birgit Birnbacher ist ein wahrhaftiger Schatz, der nicht nur durch sein ansprechendes Äußeres, sondern auch durch seinen Inhalt besticht. In der Handlung geht es um die Charaktere Julia und Oskar, die sich in einer Umbruchsphase in Julias Heimatdorf kennenlernen. Obwohl Julias familiäre Verhältnisse problematisch sind, beschreibt die Autorin sie taktvoll und ohne Übertreibung. Die Geschichte animiert dazu, über das Leben und seine Wendepunkte nachzudenken. Vor allem Personen, die sich in einer ähnlichen Situation wie die Protagonisten befinden, können von diesem Buch profitieren. Die Erzählperspektive aus Julias Sicht gibt dem Leser das Gefühl, hautnah dabei zu sein. Birnbacher verleiht ihren Charakteren eine menschliche Tiefe, während sie das Dorfleben authentisch darstellt. Eine herausragende Leistung, die das Buch zu einem Lesehighlight macht. Eine glatte 5-Sterne-Bewertung.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Dalee: träumen und lernen

Dalee
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Das Buch "Dalee" von Dennis Gastmann ist ein faszinierendes Werk, das den Leser auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt. Auf dem Cover sieht man Dalee, den Elefanten, in seinem Element, dem Wasser. ...

Das Buch "Dalee" von Dennis Gastmann ist ein faszinierendes Werk, das den Leser auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt. Auf dem Cover sieht man Dalee, den Elefanten, in seinem Element, dem Wasser. Der Leser begleitet den jungen Elefantenführer Bellini und seinen Elefanten Dalee auf eine abenteuerliche Reise zu den Andamanen-Inseln, die voller exotischer Orte und Tücken sind. Der Autor vermittelt dem Leser auf authentische Weise seine Erfahrungen als Reiseschriftsteller und entführt ihn so in eine faszinierende Welt.

Die detaillierte Beschreibung der Tier- und Pflanzenwelt auf den Inseln ist beeindruckend und lädt den Leser ein, in diese Welt einzutauchen. Der Schreibstil ist außergewöhnlich schön und die Protagonisten sind auf ihre Art und Weise liebenswert und berührend. Das Buch ist sowohl interessant als auch bewegend und lädt zum Träumen und Nachdenken ein.

Das Cover ist gelungen und passt perfekt zum Buchtitel und zur Geschichte. Es zeigt Bellini, den jungen Elefantenführer, auf dem Rücken des Elefanten Dalee im Meer schwimmend.

Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit und handelt von Neuanfang und Abschied und berührt das Herz des Lesers. Es geht um eine besondere Freundschaft zwischen Bellini und Dalee, um Liebe und Abenteuer, um eine Reise in eine fremde Welt und um das Leben selbst. Die Geschichte ist gut recherchiert und aus der Perspektive des jungen Bellini erzählt.

Insgesamt ist "Dalee" ein empfehlenswertes und bewegendes Buch und gilt somit für mich als ein unvergessliches Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Faszinierende Idee, aber unausgereifte Umsetzung

A Song to Drown Rivers
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„A Song to Drown Rivers“ von Ann Liang hat mich durch sein kunstvolles Cover sofort neugierig gemacht, doch der Inhalt hinterlässt bei mir gemischte Eindrücke. Die Handlung dreht sich um Xishi, die als ...

„A Song to Drown Rivers“ von Ann Liang hat mich durch sein kunstvolles Cover sofort neugierig gemacht, doch der Inhalt hinterlässt bei mir gemischte Eindrücke. Die Handlung dreht sich um Xishi, die als Spionin an den Hof der Wu-Dynastie geschickt wird, um ihrem Volk zu helfen. Der Einblick in die chinesische Mythologie ist faszinierend, doch die Erzählweise hätte an manchen Stellen mehr Tiefe verdient. Die Figuren, besonders Xishi, sind interessant, doch die Beziehung zu Fanli entwickelt sich zu schnell und bleibt emotional flach, was die Romantik weniger überzeugend macht. Auch die Fantasy-Elemente, die erst spät an Bedeutung gewinnen, hätten stärker in die Handlung integriert werden können. Die politische Spannung und die Ausbildung von Xishi hätten mehr Raum gebraucht, um voll zur Geltung zu kommen. Positiv bleibt jedoch der poetische Schreibstil, der an manchen Stellen regelrecht glänzt. Insgesamt bietet das Buch eine interessante Mischung aus historischen und fantastischen Elementen, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Für Fans von leichter Romantasy mit kulturellem Hintergrund ist es dennoch lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Die Illusion der Unsterblichkeit

Die Abschaffung des Todes
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Andreas Eschbach schafft es in „Die Abschaffung des Todes“, ein faszinierendes und gleichzeitig beunruhigendes Zukunftsszenario zu entwerfen. Im Zentrum steht der Journalist James Windover, der eine Zeitung ...

Andreas Eschbach schafft es in „Die Abschaffung des Todes“, ein faszinierendes und gleichzeitig beunruhigendes Zukunftsszenario zu entwerfen. Im Zentrum steht der Journalist James Windover, der eine Zeitung leitet, die sich strikter Objektivität verschrieben hat. Für eine seiner wohlhabenden Kundinnen nimmt er an einer Präsentation von Youvatar teil, einem Unternehmen, das verspricht, den Tod durch das Hochladen des menschlichen Bewusstseins in Computer zu überwinden. Was zunächst nach einer wissenschaftlichen Sensation klingt, wird bald zu einer wilden Reise, die James quer durch Europa führt, während er versucht, die Wahrheit hinter den geheimnisvollen Machenschaften aufzudecken.

Die Thematik des ewigen Lebens und die ethischen sowie gesellschaftlichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Eschbach gelingt es, diese Fragen sowohl philosophisch als auch spannend zu beleuchten. Besonders interessant sind dabei die Überlegungen, wie der Zugang zu dieser Technologie die soziale Ungleichheit verstärken könnte – das ewige Leben wäre wohl nur den Superreichen vorbehalten.

Die Action-Sequenzen, die James durch verschiedene europäische Städte jagen, unterbrechen dabei immer wieder die ruhigeren, gedanklichen Passagen. Für mich persönlich waren diese Verfolgungsjagden manchmal zu viel des Guten. Zwar lockern sie den Roman auf, lenken aber oft von den wirklich spannenden Fragen ab. Es hätte für meinen Geschmack mehr Raum für die tieferen Überlegungen und die detaillierte Beschreibung von James' Zeitung geben können, die durch ihre radikale Objektivität schon allein eine faszinierende Idee darstellt.

Dennoch bleibt „Die Abschaffung des Todes“ ein Roman, der lange nachwirkt. Eschbach regt an, über die großen Fragen des Lebens, der Sterblichkeit und der Zukunft unserer Gesellschaft nachzudenken. Ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch Diskussionen anstößt. Es mag vielleicht nicht als Highlight unter Eschbachs Werken dienen, aber es ist definitiv ein Roman, der zum Nachdenken anregt und seinen festen Platz in der Science-Fiction-Literatur verdient.

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