Seichter Krimi für zwischendurch
TEAM HELSINKIEs ist der Mittsommertag und Paula Philaja wird zu einem Tatort gerufen. Vor einem Gutshof einer Unternehmerfamilie wird ein Seecontainer gefunden. Dieser ist bis obenhin mit Wasser gefüllt. Als dieses ...
Es ist der Mittsommertag und Paula Philaja wird zu einem Tatort gerufen. Vor einem Gutshof einer Unternehmerfamilie wird ein Seecontainer gefunden. Dieser ist bis obenhin mit Wasser gefüllt. Als dieses abgelassen wird, offenbart sich ein grauenhafter Fund. In ihm befindet sich eine tote Frau. Sie wurde allem Anschein nach lebendig eingesperrt und ist qualvoll ertrunken. Die Frau scheint eine Unbekannte zu sein und auch die Unternehmerfamilie kennt sie nicht. Doch die Antworten der Familie sind zu glatt und die Ermittler trauen den Aussagen nicht. Als sich die Identität der Toten klärt und damit auch, dass sie erst wenige Stunden vor ihrem Tod aus Namibia eingereist ist, findet sich auch ein unterschriebenes Dokument. Dieses wurde vom früheren Unternehmenschef unterzeichnet. Doch was hat das alles zu bedeuten?
Meine Meinung
Cover, Gestaltung und Schreibstil
Das Cover ist sehr minimalistisch gehalten und zeigt einen offenstehenden Seecontainer, passend zum Buch. Es versprüht damit schon eine zum Buch passende Stimmung von Gefahr und Unbehagen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, fesselnd und angenehm. Gerade zum Beginn jedoch ist die Einführung in die Geschichte etwas verwirrend und man kann nicht so ganz nachvollziehen, was diese Richtung nun für die Geschichte bedeutet, jedoch baut dies auch Spannung auf. Die Kapitel waren sehr kurz, was ein zügiges lesen ermöglicht hat.
Protagonisten
Die Hauptprotagonisten sind Paula, Renko, Karhu und Hartikainen. Paula ist empathisch und durchsetzungsstark. Mit ihrer Größe und den blonden Haaren fällt sie definitiv auf. Was aber niemand in ihrem Team weiß ist, dass die alleinstehende Frau ein Geheimnis hat. Dieses soll sie nahbarer machen. Renko, der Jüngste im Team ist eine Frohnatur, er ist freundlich und sehr redselig, was die Kollegen schon mal nerven kann. Auch wird er öfter unterschätzt, was aber auch sein Vorteil ist. Karhu ist neu im Team und passt noch nicht so wirklich hinein, da er früher Wirtschaftsverbrechen aufgeklärt hat. Karhu ist nicht sein richtiger, sondern sein Spitzname, was auf seine Statur zurückzuführen ist, denn er ist sehr groß und sieht ein wenig aus wie ein Bär. Hartikainen ist der Erfahrene im Team, der sich nicht scheut auch mal Tacheles zu reden. Man merkt, dass das Team eine bunt zusammen gewürfelte Mischung aus Charakteren ist, die es aber zu dem macht, was es ist. Alle weiteren Charaktere sind ihrem Anteil nach gut ausgearbeitet.
Inhalt
Gerade der Einstieg in die Geschichte ist nicht einfach. Nimmt man dann noch die finnischen Namen und Orte hinzu, kann das für den ein oder anderen schon einmal schwierig werden. Der Schreibstil ändert sich aber nach und nach und wird angenehmer. Die Story bringt zwar eine gewisse Spannung mit, jedoch konnte sie mich nicht so wirklich packen. Vielleicht liegt es aber auch an den Längen, die kurz nach dem Einstieg auf einen zukommen. Erst zum Ende wird dann wieder so richtig Fahrt aufgenommen. Was mich immer wieder ein wenig irritiert hat, war die Ansprache zwischen den Protagonisten. Mal war es der Vorname, dann wieder nur der Nachnahme oder aber auch der volle Name.
Fazit
Manchmal ist es anders als es scheint, die Wahrheit ist dann nicht immer das, was alle wissen wollen, denn Verdrängung ist einfacher.
Alles in allem war es ein netter Krimi für zwischendurch mit einigen längen und schwächen. Er hat mir jedoch angenehme Lesestunden bereitet.